ein gutes Buch über essbare Wildpflanzen

  • Ich beschäftige mich zurzeit mit dem Thema wild wachsende, essbare Nahrung aus der Natur, also Wurzeln, Pflanzen, Pilze und Beeren. Mein Endziel ist es ein eigenes kleines, leichtes Survivalhandbuch in Word zu erstellen, wasserdicht zu verpacken und dann in meinen Fluchtrucksack zu legen.


    Im Kapitel "essbare Wildpflanzen" sollen am Ende also Fotos oder auch getrocknete Expemplare, Hinweise zu Verwechslungen, Erntezeit, ev. heilende Wirkungen, ggf. wichtige Hinweise zur Zubereitung etc stehen.


    Um dieses Ziel zu erreichen, suche ich zuallererst einmal ein gutes, klar beschriebenes Buch mit möglichst vielen Hinweisen und Fotos, damit ich zuerst einmal alleine durch den Wald streifen kann. Alleine mit dem Internet hat sich dies bisher als äusserst schwierig erwiesen.


    Natürlich werde ich mich danach nicht gleich zur Expertin erklären, sondern mich noch nach einem Kurs umsehen, bei dem ich möglichst viele Fragen stellen und meine Erkenntnisse überprüfen kann.


    So und nun zu meiner Frage:


    Kennt jemand ein gutes Buch über essbare Wildpflanzen?


    ist z.B. Kai Sackmanns "Waldläufernahrung" oder "die Nahrung aus der Natur" empfehlenswert? Und wenn ja, welches der beiden Werke ist wohl besser?


    oder ist "Essbare Wildpflanzen" von Steffen G. Fleischhauer besser? Reicht die kleine Taschenbuchausgabe oder sollte ich lieber die kleine Enzyklopädie oder gleich die grosse Enzyklopädie nehmen?




    oder hat jemand ein anderes Buch zu Hause mit dem er gute Erfahrungen gemacht hat?




    @Mods und Admins ich war mir nicht sicher wohin ich diese Frage nun am besten stellen soll... falls es hier falsch ist, verschiebt es doch bitte :anxious_face_with_sweat::peinlich:

  • Hallo

    Also ich hab mir mal das "Essbare Wildpflanzen" Buch gekauft und bin damit bis jetzt immer über die Runden gekommen...

    Ist zwar nur schwarz/weiss Bebildert, hat dafür aber noch Zubereitungs-Empfehlungen zu (fast) jeder Pflanze mit drinn.

    Da es sehr handlich ist (h 16.5cm, b 11.5cm, t 0.6cm) passt es (zumindest bei mir) in jede Jackentasche.

    Hier mal ein paar Bilder:

    previval.org/f/index.php?attachment/1465/
    previval.org/f/index.php?attachment/1464/
    previval.org/f/index.php?attachment/1463/

    Grüsse
    dede

    *edit: sorry wegen dem vierten Bild, welches überhaupt nichts mit dem Thema zutun hat, habs noch nich so im griff... Also wenn das jemand da raus löschen kann... danke! *[COLOR="Red"] Bild wurde gelöscht! Moderator Nachtfalke[/COLOR]

  • Ob es handlich oder unhandlich ist, spielt für mich eigentlich keine Rolle, weil ich ja sowieso was Eigenes machen werde, dass nur auf meine Bedürfnisse zugeordnet ist. Hauptsache es kommen gute Pflanzen vor, die es tatsächlich in der Schweiz/Deutschland gibt und ich kann sie anhand der Beschreibung möglichst leicht identifizieren. Rezepte kann ich immernoch im I-net finden.


    @dede danke für die Fotos. Das ist wirklich lieb von dir. Man kann die Pflanze ja schon gut erkennen, aber um wirklich sicher zu gehen, ist mir ein Bild in Farbe doch lieber.


    @Zauberlehrling die Bilder im Link und die kurze Beschreibung dazu sieht wirklich super aus, danke! Da stehen dann aber wirklich nur Kräuter drin, oder?

  • Pflanzliche Nahrung aus der Natur


    Salü Angie,


    beim spontanen Gang an's Bücherregal sind folgende Bücher in meine Hände gefallen:


    1.
    " Nahrhafte Landschaften" und " Nahrhafte Landschaften 2"
    von Michael Machatschek


    Untertitel Band 1: Ampfer, Kümmel, Wildspargel, Rapunzelgemüse, Speiselaub ....


    Untertitel Band 2: Mädesüss, Austernpilze, Bärlauch, Gundelrebe, ....


    Mit hervorragenden Fotos und Beschreibungen und Rezepten.
    Sehr flüssig geschrieben.


    2.
    "Heilkräuter und Zauberpflanzen"
    von Wolf-Dieter Storl


    Untertitel: zwischen Haustür und Gartentor


    Etwas sperrig geschrieben, wenige Fotos, Anwedung und Rezepte und etwas Kulturgeschichte. Da er über Brennessel, Beifuss, Gundermann, Wegerich, Schachtelhalm, Vogelmiere und Löwenzahn schreibt, dürfte das wohl jeder Survivalist in Reichweite haben.


    3.
    "Feld-Wald- und Wiesen-Kochbuch"
    von Eva Marie Helm


    Untertitel: Erkennen, Sammeln, Zubereiten und Einkochen von Wildgemüse und Wildfrüchten


    Aufgebaut wie ein übersichtliches Nachschlagewerk. Auf der linken Seite der Text, auf der rechten Seite das Bild. 2/3 des Buches Beschreibungen, 1/3 Rezepte.


    4.
    "Delikatessen aus Unkräutern"
    von Graupe/Koller


    Untertitel: Das Wildpflanzen-Kochbuch


    Schöne Fotos von Pflanzen und Gerichten. Sehr ansprechende Rezepte, die mit wenig Zutaten aus dem Supermarkt auskommen. Sehr gute Beschreibungen von Pflanzen und den Standorten, wo man diese findet.



    Hoffe, das es erst einmal hilft :)


    Gruss


    's Hörnli

  • Es stehen nicht nur Wildkräuter drin.
    Zitat zum Aufbau des Buches: "...Innerhalb einer Jahreszeit werden zunächst die Wildkräuter, danach die Bäume und Sträucher aufgeführt. Diese sind nach ihren Blütenfarben Weiß, Gelb, Rot, Blau/Violett, und Grün/Braun unscheinbar gegliedert. Im vorderen Teil des Buches finden sich die essbaren Pflanzen, ab Seite 102 die ungenießbaren und giftigen Doppelgänger."
    Praktischerweise findet sich bei Pflanzen, welche einen giftigen Doppelgänger haben, ein direkter Hinweis dazu in einem extra Kästchen sowie Seitenangabe für genauere Infos.


    Buchrückseite:
    In dem Buch finden sich die 90 wichtigsten essbaren Wildkräuter und Wildfrüchte und die 72 giftigen und ungenießbaren Doppelgänger,
    alle Arten in naturgetreuen Fotos, sowie sichere Bestimmung durch Gegenüberstellung der essbaren Wildkräuter und giftigen Doppelgänger

  • Bei mir findet sich mit den Vorgaben "Hinweise auf Eßbarkeit" und "mit Fotos":


    Christine Recht, Max F. Wetterwald "Ernte am Wegrand"
    http://www.amazon.de/Ernte-am-…2589?tag=httpswwwaustr-21
    ganz brauchbare Fotos, recht handlich, ansonsten eher mittelprächtig


    Elisabeth Mayer "Wildfrüchte, -gemüse, -kräuter"
    http://www.amazon.de/Wildfr%C3…=1-2&tag=httpswwwaustr-21
    Auch ganz gute Fotos, Besonderheit hier: Ordnung nach Sammelzeit, viel zu viele Rezepte


    "Der Wildkräutergang mit Eva Aschenbrenner durchs Jahr"
    http://www.amazon.de/Wildkr%C3…=1-1&tag=httpswwwaustr-21
    Auch gute Fotos, eher ein Buch für Heilsalben, -tinkturen usw, aber auch zahlreiche Hinweisen auf Eßbarkeit und dadurch mögliche Heilwirkungen


    Brigitte Klemme "Delikatessen am Wegesrand"
    http://www.amazon.de/Delikates…1251?tag=httpswwwaustr-21
    von außen vielversprechend, leider keine qualitativ hochwertigen Fotos (ganz eigentümlich verblaßt) und natürlich viele Rezepte ...


    Brigitte Klemme "Baumblättersalat"
    http://www.amazon.de/Baumbl%C3…=1-1&tag=httpswwwaustr-21
    leider auch nur minderwertige Fotos, dafür viele Rezepte, es hätte so schön sein können ... :-((


    Brigitte Klemme "Un-Kräuter zum Genießen"
    http://www.amazon.de/Kr%C3%A4u…=1-3&tag=httpswwwaustr-21
    Wie die vorherigen derselben Autorin: wer sich mit den Kräutern schon gut auskennt, nur noch ein paar Anregungen zur Vearbeitung wünscht, für den sind die Bücher sicher ausreichend, für Anfänger jedoch nicht zu empfehlen!


    Nachdem ich mich jahrelang durch die wirklich sehr verschiedenen Kräuterbücher gewurschtelt und auch etliche Kräuterwanderungen mitgemacht habe, kam ich schlußendlich auf Steffen Guido Fleischhauers Enzyklopädie der eßbaren Wildpflanzen. Seitdem habe ich kein Neues mehr gekauft. Was das wohl heißen mag? ;-))


    Besser als alle Bücher oder online-Datensammlungen ist jedoch das selbst erfahrene Wissen, das wiegt im Rucksack nichts, muß in keine Tasche passen, kann nicht geklaut werden und ist immer "zur Hand".
    Guten Appetit!
    Bommel

  • Aus meiner Ausbildung und dem Apothekenalltag möchte ich dich noch auf diese beiden Bücher hinweisen:


    "Flora von Deutschland und angrenzender Länder: Ein Buch zum Bestimmen der wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen" (http://%22http//www.amazon.de/…L%22&tag=httpswwwaustr-21)


    "Teedrogen und Phytopharmaka: Ein Handbuch für die Praxis auf wissenschaftlicher Grundlage" (http://%22http//www.amazon.de/…1%22&tag=httpswwwaustr-21)


    Beide Bücher sind sehr detailiert und fundiert, erfordern aber auch, dass man sich mit den (biologischen/wissenschaftlichen) Grundlagen befasst. Unabhängig davon eignen sie sich aber auch beide für einen groben Überblick für den Laien.


    Sehr leicht verständlich, und für jeden, der des Lesens mächtig ist nutzbar, ist auch folgendes Buch, welches ich ohnehin als ein absolutes Must-Have betrachte:


    "Was blüht denn da?: Wildwachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas" (http://%22http//www.amazon.de/…b%22?tag=httpswwwaustr-21)


    Es richtet sich im übrigen explizit an jeden Personenkreis, sprich, man muss keinerlei Vorkenntnisse besitzen um es zu nutzen.

  • Nahrhafte Landschaft


    Hallo Angie,


    Hörnli hat schon vorgestellt: Nahrhafte Landschaft I+II, von Michael Machatschek!


    Mein absoluter Favorit, weil er alles aus eigener Erfahrung bzw. direkt von den alten Bauern und Sennern der Alpen zusammengetragen hat; er lebte lange Zeit in den Bergen und weiß wovon er schreibt!


    Wenn ihr mal Gelegenheit habt einen Wandertag/Wildpflanzenseminar mit ihm zu machen, tut es!


    Als hervorragendes Bestimmungsbuch empfehle ich "Flora Helvetica" von Lauber/Wagner, mit 3000 Pflanzen.


    Diese Bücher sind schwer, daher nicht fürs Survival geeignet - daher sollte man sich zumindest das Grundwissen schon lange vorm Ernstfall angeeignet haben.


    Gruß
    althea

  • Hallo zusammen,


    ein wirklich schönes Buch zur Wildblumenküche:


    "Die Wildblumenküche" von Annette Kretzschmar, Thorbecke-Verlag
    Das Buch beschreibt einige ausgewählte Wildblumen und bringt dazu Gerichte und Geschichten. Beispiele Beinwell-Eierkuchen und Dost-Pesto.


    Für mich tolle, auch wirklich neue Gerichte rund um Wildkräuter, aber auch Ideen wie Wildkräuter beim Kochen ergänzen können. In welcher Situation auch immer.


    Grüsse Andi

  • Ergänzend, essbare Wild- und Gartenpflanzen:

    www.oeko-forum.ch/downloads/Essbare%20Wildpflanzen.pdf
    www.infoblaetter.fagw.info/img/pflanzliste.pdf


    Generell: Beste Sammelzeit ist das Frühjahr, und somit die Zeit vor der Blüte (typisches Bspl: Bärlauch).
    Denn je älter die Pflanze ist, desto faseriger wird sie meistens auch, ausgenommen davon sind logischerweise jene mit essbaren Blüten.
    Vorsicht - Scharbockskraut sollte man ab der Blüte nicht mehr essen, es wird dann zunehmend ungenießbar bis giftig.
    Mild schmeckende: Giersch, Brennessel, Feldsalat, Vogelmiere, Himbeerblätter, Taubnesseln, Gänseblümchenblätter...
    Sind auch für den Verzehr größerer Mengen geeignet.
    Intensiv bis scharf schmeckende: Sauerampfer, Schafgarbe (allergische Reaktion auf der Haut austesten), Frauenmantel, Gundelrebe, Nelkenwurz,


    Barbarakraut, Scharbockskraut...
    Nur als Würzzugabe und in kleineren Mengen.

  • Das Buch Essbare Wildpflanzen von Steffen G. Fleischhauer beinhaltet in der neueren Ausgabe auch Farbbilder von 200 Wildpflanzen. Es ist zu einem ständigen Begleiter auf meinen Walkabouts geworden, da es einer Pflanzenbestimmung über die Form der Blätter folgt und so schön handlich ist. Mit der Zeit wird es dann immer seltener zur Bestimmung der einzelnen Pflanzen gebraucht. :winking_face:


    Als Nachschlagewerk für zu Hause empfehle ich die größere Ausgabe der Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen vom gleichen Autor, in dem 1500 Pflanzen Mitteleuropas vorgestellt werden.


    Und natürlich den Klassiker Das grosse Buch der Heilpflanzen von Mannfried Pahlow in einer der neueren Ausgaben. Auch bekannt unter dem Namen 'Der Große Pahlow'. :)

    Wer sich in die Natur begibt, der lernt beim allerbesten Meister! (Erwin Thoma)

  • Wenn du weitere Infos brauchst, melde dich doch mal bei mir. Ich brauche von Frühjahr bis Herbst nie Gemüse und Salat einkaufen. Ich lebe ausschliesslich von Wildpflanzen. Mit einer Ausnahme... Pilze, da kenne ich mich nicht aus. Mir persönlich sind ~ 100 Pflanzen bekannt, die ich sammle, verarbeite und esse.


    Bücher gibt es mehrere aus dem Bereich Kräuter, Kräuterheilkunde usw.


    en Guete
    Roadschamane

  • Zitat von roadschamane;72240

    Wenn du weitere Infos brauchst, melde dich doch mal bei mir. Ich brauche von Frühjahr bis Herbst nie Gemüse und Salat einkaufen. Ich lebe ausschliesslich von Wildpflanzen. Mit einer Ausnahme... Pilze, da kenne ich mich nicht aus. Mir persönlich sind ~ 100 Pflanzen bekannt, die ich sammle, verarbeite und esse.


    Bücher gibt es mehrere aus dem Bereich Kräuter, Kräuterheilkunde usw.


    en Guete
    Roadschamane


    Dazu mal eine grundsätzliche Anmerkung. Pilze sind ein kulinarischer Luxusartikel, man sammelt sie wegen ihres Geschmacks, nicht wegen ihres Nährwerts. Sie sind kalorienarm und praktisch vitaminfrei.


    Wer also in einer Notsituation essbare Pflanzen sucht, die ihm Nährwert liefern und eine Vergiftung vermeiden will, der wird Pilze meiden, ausser sie sind ihm sicher bekannt - selbst dann sind sie aber eher Gewürz als Nahrung.

    In einer Survivalsituation lohnt der geringe Nährwert von Pilzen das Risiko einer Pilzvergiftung nicht wirklich.


    Viele Grüsse


    Matthias - Der Pilzgerichte als kulinarischen Luxus sehr schätzt

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat

    Wer also in einer Notsituation essbare Pflanzen sucht, die ihm Nährwert liefern und eine Vergiftung vermeiden will, der wird Pilze meiden, ausser sie sind ihm sicher bekannt - selbst dann sind sie aber eher Gewürz als Nahrung.


    Hm, das kann ich so jetzt aber mal nicht stehenlassen.
    Als erstes, wer in einer echten Notsituation draussen in der Natur ist wird auch zu Pilzen greifen, natürlich hat man da die Gefahr einer Vergiftung, die hat man bei Beeren allerdings auch.


    Und das Pilze praktisch Vitaminfrei sind ist absolut nicht richig. Pilze besitzen im Vergleich zu Gemüse relativ viel Vitamin D und im Fall von Champignons (als Beispiel) sogar fast 5% Eiweiß, vorausgesetzt das sie frisch und nicht gekocht verzehrt werden.
    Was allerdings stimmt ist das sie über nahezu keine Kohlenhydrate verfügen und das sie bei Personen welche sich Ballaststoffarm ernähren zu Verdauungsstörungen führen können.