...im Krisenfall plötzlich Freunde vor der Tür stehen??




  • Das ist keinesfalls eine Frage der Diskussion. Und vorab kann jeder Geschichten erzählen, um den Zahlmeister bzw. Wirt bei der Stange zu halten. Herausstellen wird sich das immer dann, wenn die Situation da ist. Und in meinem Szenario im Übrigen auch nicht um eigene Kinder, die ich verhungern lassen würde, sondern um das Gegenteil.




  • Es ist gar nicht so leicht, sich unter dem Druck der Meinung der anderen für sich selbst zu entscheiden. Und es empören sich immer die am lautesten, die am wenigsten davon betroffen sind. Im C-Fall kann es tödlich ausgehen, wenn man Zeit verliert, um sich zu einer Entscheidung durchzuringen.
    Sieh es mal so: das sind nicht deine Kinder, du hast sie nicht erzogen. Du weißt nicht, wie sie reagieren, du weißt nicht, ob du dich auf sie verlassen kannst. Du weißt nicht, ob sie dich respektieren (du bist der Böse, der von den "anderen". Scheidungswaisen sind so.). Und du bist nicht ihr Familienoberhaupt, deswegen ist ihre Hemmschwelle, irgendetwas zu tun, was nicht in Ordnung ist, viel niedriger. Und da Kinder, geht ihnen das Bewusstsein dafür ab, welche Gefahr besteht. Und das, was für sie ein Opfer ist, muss für dich noch lange keines sein, d.h. sie werden quer schießen und sie werden schwierig sein, da sie aus ihrer gewohnten Umgebung heraus gerissen sind. Es werden Rangkämpfe stattfinden. Usw. usw.
    Sie gefährden unter Umständen das ganze "Unternehmen".

    Ich wünsche es dir auch, dass du nie die Entscheidung treffen musst.

  • Zitat von Heydl;48428

    Das ist keinesfalls eine Frage der Diskussion. Und vorab kann jeder Geschichten erzählen, um den Zahlmeister bzw. Wirt bei der Stange zu halten. Herausstellen wird sich das immer dann, wenn die Situation da ist. Und in meinem Szenario im Übrigen auch nicht um eigene Kinder, die ich verhungern lassen würde, sondern um das Gegenteil.



    Diskussion - oder sagen wir Ansprechen der Thematik - schadet sicher nicht. Wenn man dabei nämlich nicht belogen wird, kann man dann u.U. gleich vorab seine Konsequenzen ziehen (wie die auch immer aussehen).

    Dass es in deinem Szenario nicht um deine eigenen Kinder, sondern um die des Partners ging ist mir schon klar. Nur das sind halt seine eigenen Kinder.

    lg

    der Luchs

  • Zitat von Luchs;48435

    Dass es in deinem Szenario nicht um deine eigenen Kinder, sondern um die des Partners ging ist mir schon klar. Nur das sind halt seine eigenen Kinder.

    lg

    der Luchs



    Ja eben, und genau da liegt die Problematik. Vor allem, weil viele Leute so gestrickt sind, dass sie erst mal das Blaue vom Himmel herunter lügen, um den Kuchen zu essen und ihn zu behalten.

    Und wer wird schon zugeben, dass er erwartet, dass der Partner "fremde" Kinder mit durchschleift, wenn ganz klar ist, dass er genau das nicht vor hat.

    Tja, da haben wir mit unserer kaputten Diskussions-Gesellschaft deutlich schlechtere Chancen als in solchen, wo es noch ein Familienoberhaupt gibt, das auf den Tisch haut und ein Machtwort spricht.

  • Zitat von Heydl;48441

    Tja, da haben wir mit unserer kaputten Diskussions-Gesellschaft deutlich schlechtere Chancen als in solchen, wo es noch ein Familienoberhaupt gibt, das auf den Tisch haut und ein Machtwort spricht.



    Tja und dann hat man halt das Familienoberhaupt hintergangen oder mal "ums Eck'" gebracht, wenn das Machtwort nicht gepasst hat. :Sagenichtsmehr:

    Ich denke, die Chancen hintergangen zu werden sind in beiden Gesellschaftsformen gleich groß. Nur dass ich schon lieber meine Meinung sage, als dass jemand anderer entscheidet, was gut für mich ist.

    Belogen kann man natürlich immer werden. Aber es bleibt noch immer ein Wahrscheinlichkeit, dass mein Gegenüber auch die Wahrheit sagt. Und diese Wahrscheinlichkeit ist nur vorhanden, wenn ich das Thema auf den Tisch bringe. Wie hoch ich die einschätze hängt natürlich von meinem Menschenbild bzw. meinen bisherigen Erfahrungen ab.

    lg

    der Luchs

  • Ja, so muss eben jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Besonders mit dem Diskutieren, statt handeln. Die Meinung sagen hat nichts mit Diskutieren zu tun. Aber wie gesagt, es muss eben jeder die eigenen Erfahrungen machen. Diese Freiheit hat man in unserer Gesellschaftsform.

  • Zitat von gorx;48426

    Leute die ich eingeladen habe müssen sich entscheiden, welche Opfer SIE bringen wollen/können um zu überleben.

    Ist das nicht schon der Fehler Nr. 1? Jeder von uns weiß wem er wann wie helfen würde.
    Das aber vorab schon breit zu treten halte für einen Fehler. So werden zwei Signale gegeben, man braucht selber nicht vorsorgen der xy würde uns ja aufnehmen.
    Zweitens werden eher Einladung für weitere Personen ausgesprochen, weil man sich ja willkommen fühlt und man weiß dort wo man hingeht ist vorgesorgt worden.


    Glaube kaum dass der Notleidende dies machen würde wenn er davon ausgeht, dass sein Helfer auch nur einen normalen Haushalt zur Verfügung hat.
    Mit dem Wissen es hat jemand ein Vorrat für X Monate lässt sich das moralisch ja besser rechtfertigen. Geld und Ressourcen von andere verteilt man immer leichter! :face_with_rolling_eyes:


    Gruß
    Nachtfalke


  • Wahr wohl blöd ausgedrückt von mir.
    Ich habe natürlich niemanden "eingeladen" im wörtlichen Sinn.
    Die engste Familie (5 Leute) haben selber Vorräte (wenn auch bei weitem nicht so viel wie ich), wissen aber natürlich um meine Vorbereitungen.
    Genauso wie sie mich jederzeit "aufnehmen" würden, würde ich sie bei mir aufnehmen wenn es eng wird.
    Ich habe nicht gesagt "Wenn ihr Hunger habt, kommt zu mir", ist für uns aber sowieso eine Selbstverständlichkeit sich zu helfen.


    Scheint zwar heutzutage nicht mehr so modern zu sein, aber wir halten tatsächlich noch zusammen (damit meine ich nicht, das ihr das nicht auch alle tut).


    Gruß.
    gorx

  • Hallo Leute,


    Die beste art solche Probleme aus dem Weg zu gehen, ist doch andere dazu zu bringen selbst vorzusorgen.:face_with_rolling_eyes:
    Und das geht nur wenn man darüber redet. So kann man auch am besten Argumentieren, wenn man sein Keller zeigt.
    Ist halt auch für die Hausfrau praktischer wenn sie fast alles im Haus hat.
    Natürlich muss man abwägen wen man ins Vertauen zieht.
    Ich habe hier schon irgendwo gepostet, dei Menschen denen ich vertaue, haben es sich verdient.:Cool:


    Gruß
    DerHerzog:winke:

  • Ich habe schon eine "ältere Dame" (schon 79) überzeugt und ihr geholfen, wenigstens für
    14 Tage Vorrat zu haben.
    Ist jemand wirklich in Not, ich würde helfen, ohne mich aufzugeben.
    Als ich einen 60l Rucksack gekauft habe und ein "Öfchen" haben sich natürlich alle
    kaputtgelacht. Na und? Ich verstehe sie ja. Aber ich wollte immer mal den Jakobsweg laufen und vielleicht klappt es ja mit einigen Leuten. Da ist der Rucksack sowieso wichtig.
    Helfen ja, aber Reklame machen: Nein
    Doretta

  • Hilfe zur Selbsthilfe ist ja auch wünschenswert. Dazu bin ich auch immer bereit. Und es ist die einzige echte Hilfe. Wenn ich so etwas getan habe, dann kam immer langfristig etwas zurück, weil man die Leute befähigte, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Und das war in meinem Fall so gut wie nie Materielles, außer mal eine Übernachtung oder Mitfahrgelegenheit. Eher Ermutigung zum Durchhalten oder das Aufzeigen von Möglichkeiten, an die der andere nicht dachte.
    Und ich muss hier auch ein Stück zurückrudern: Es gibt durchaus einige wenige Leute, die ich aufnehmen würde, aber das sind Leute, die Vorsorge nicht kategorisch abgelehnt haben und die mit anpacken, und mir nicht aus Eigenverschulden zur Last fallen. Das sind die, die auf dem Feldbett schlafen und Haferflocken ohne alles essen würden und nicht erwarten, dass ich mein Bett für sie räume, ihnen dampfende Gästehandtücher auf dem Tablett serviere.

    @ Doretta: Den Jakobsweg geht man besser alleine, die meisten Leute fetzen sich da so, dass sie sich hinterher mit dem A**** nicht mehr anschauen. Bestell' dir halt schon mal einen Pilgerausweis bei einer der Jakobusgesellschaften, dann hast du den ersten Schritt schon gemacht. http://www.jakobus-info.de/jakobuspilger/ausweis.htm. Aber das wird jetzt wieder total OT....

  • Danke Heydl, allein habe ich aber Angst, bin keine 20 Jahre mehr, auch dann hätte
    ich Angst. Suche Gleichgesinnte.

  • Zitat von doretta;48514

    Danke Heydl, allein habe ich aber Angst, bin keine 20 Jahre mehr, auch dann hätte
    ich Angst.



    Ich auch nicht, Doretta, und auch keine 30 und keine 40 mehr. Aber ich habe eher Angst vor Leuten, die mich in irgendwas reinreißen als Angst davor, etwas alleine zu machen.

  • Also ich mag diesen Fred, nur habe ich etwas Mühe mit dem Titel.....


    Freunde? Ok, ich bezeichne zwar nur wenige als wirkliche Freunde, aber denen würde ich allen sofort helfen. Ohne wenn und aber. :)


    Kollegen? Für mich Leute die man zwar kennt, aber keine wirklichen Bezugspunkte hat. Ob ich jedem helfen würde bestreite ich mal, kommt eben auf die Situation an. :staunen:


    Fremde? Also Leute die ich noch nie gesehen habe und mir gänzlich unbekannt sind. Kommt auch auf die Situation an, aber ich werde eher sehr vorsichtig bis ablehnend vorgehen. :face_with_rolling_eyes:


    Hmmm, schwierig. Es sollten also drei fast gleiche Freds hier stehen. :face_with_rolling_eyes: :)

  • Fast vergessen:


    Nachbarn? Da ich in einem sehr guten Quartier wohne und jedes Jahr ein Quartierfest organisiere hat sich eine sehr gute Nachbarschaft gebildet. Jep, denen würde ich auch helfen. Da diese ja auch meinen Jeep kennen und auch meine Kochkünste mit der BVB, oder aber uns im Sommer schon des öfteren bei einem Glas Wein unter der Petromax im Garten gesehen haben, einige meine Versuche mit dem Hobo Ofen, Feuermachen mit hs u.s.w. ahnen diese sicher schon dass ich mir über unsere Zukunft Gedanken mache. :)


    Schon toll, es kommen immer wieder neugierige Fragen und sehr gute Gespräche zustande. :)

  • @ Eterus


    Und??
    Hast du etz Angst das in der Kriese diese Nachbarn dir die Hütte eintreten??


    Oder glaubst du das ihr vieleicht zusammen rutscht und gemeinsam was auf die Beine stellen werdet??


    Gruß
    derHerzog:winke:

  • Bei manchen sieht man ganz deutlich, wie wenig die in der Familie zusammenhalten.


    Einzelgänger, Kleingruppen von 2-3Personen werden es verdammt schwer haben langfristige Krisen durchzustehen.


    Man mag zu Südeuropäer, stehen wie man will, man kann aber das "Großfamilienzusammenleben" von denen lernen.


    Ich habe auch meine Primärgruppe (Familie), aber wenn aus meiner Sekundärgruppe jemand seine Frau/Freundin/Kind mitbringt könnte ich nicht nein sagen.
    Das ist auch ein Grund, warum ich in einer anderen Grössenordnung Material vorrätig halte, wobei ich nicht vom absoluten Crash ausgehe.

  • Off-topic

    Zitat von doretta;48514

    Suche Gleichgesinnte.


    Geht mir ähnlich, wir diskutieren im Freundeskreis seit ein paar Jahren, den Jakobsweg anzugehen und schaffen es nicht: die Kinder wollen dies, mancher Erwachsener erst jenen Urlaub, die andere nach Schweden (da will ich mit), eine enge Verwandte nach Russland (da soll ich mit), meine Frau will Erholungsurlaub, nein, nicht zu Fuß gehen :boxing_smiley: Gleichgesinnte finden bedeutet noch nicht eine Entscheidung für Starttermin und Dauer zu finden. :traurig: Aktions- bzw. Handlungspartner werden gesucht.


    Bevor man sich zu einer wochenlangen Reise und ungewohnten Bedingungen zusammentut, sollte man das praktisch üben, eine Woche eine Stadt erkunden, ein Wandergebiet oder Ähnliches. Der Jakobsweg ist für mich etwas Besonderes, da will ich wenig dem Zufall überlassen, kein Fiasko erleben, sondern ein Lebensziel abhaken, ohne Leistungsgedanken. Eine positive Einstellung zu diesem Pilgerweg und den Hintergründen gehört für mich dazu. Lauffreudige Katholiken habe ich gefunden, nur die leidige Terminfrage ...
    /Off-topic



  • Nein, ich habe davor keine Angst. Ich denke es ist besser für das ganze Quartier wenn wir alle gemeinsam an einem Strick ziehen.
    Geschieht schon heute, wenn jemand in die Ferien geht schaut der Nachbar zu dessen Haus, oder wenn jemand unbekannter im Quartier rum lungert wird er ganz sicher beobachtet.:grosses Lachen:

  • So kenne ich die Nachbarn auch. Mein Bruder (gerade umgezogen ins Nachbardorf) fährt mit Freundin ein paar Tage weg, ich soll die Katzen füttern.
    Gehe (mit Schlüssel) zu seiner Haustür, kommt gleich die Nachbarin -
    wollen sie zu Herrn XXX? Der ist nicht da! -
    Ich erkläre, was ich will - Ach dann ist ja OK!
    Bei uns wird noch aufgepasst. Auch wenn es manchmal nervt, wenn die Nachbarn alles wissen (wollen) und immer jemand zum Fenster rausschaut, aber einbrechen wäre bei uns schwierig. Da kennt jeder jeden.

    Der Optimist glaubt in der besten aller Welten zu leben.
    Der Pessimist denkt: Der Optimist hat recht, alle anderen Welten sind noch schlechter.


    BZHYY65R