Statistisch gesehen... Wie wahrscheinlich sind div. Szenarien?

  • Nabend!


    Nachdem in diversen Threads schon von Statistik gesprochen wurde -


    Wie wahrscheinlich ist das eine, oder andere Szenario eigendlich?


    Ich denke, das man sich (abgesehen vom Zufall) dem einen, oder anderen "Geschehen" auch mathematisch annähren kann, um mal zu überprüfen, ob nicht die Vorsorge völlig falsch angegangen wird....


    So brauch ich wenn ich auf einer Bergkuppe wohne eher warme Socken und einen Blitzableiter, als ein Schlauchboot und Schwimmwesten.


    Statistiken über das Entstehen von
    Großkatastrophen, Kriegen, Währungsreformen, Epedemien - sowas wäre interessant.
    Auch im Verhältnis zur Lebenszeit eines "Standardmenschen",
    also in Richtung:
    Durchschnittliche Lebenserwartung 86 Jahre,
    Wohnort Mitteldeutschland:/1,35 regionale Kriege/0,76 Weltkriege (BEISPIEL,nur geschätzt!!!)


    Leider bin ich kein Mathematiker und auch kein Statistiker, deshalb -
    Was fällt euch dazu sonst noch ein...


    Gruß Bastian

  • Vergesse alle Statistiken..:nono:
    Trauer keiner die Du selbst nicht gefäscht hast :winke:
    Es wird immer was geben ...was noch nicht da war ...
    So sehe ich das.


    LG


    S.

  • jepp, frag mal nen Historiker "nichts ist unmöglich"

  • Hallo,


    die Frage ist auch was genau meinst du mit Statistik, nur aufbereitete Daten z.B. in einem Diagramm mit z.B. Jahr/Anzahl Konflikte weltweit. Oder meinst du eine konkrete Wahrscheinlichkeit also z.B. Wahrscheinlichkeit für einen Einwohner der BRD in einem bewaffneten Konflikt zu sterben = 0,034.


    Letzteres ist ziemlich sinnlos weil das Ergebnis von den verwendeten Daten abhängt, nehme ich zum Beispiel deutsche Kriegstote der letzten 60 Jahre kommmt eine sehr kleine Wahrsch. heraus, nehme ich dt. Kriegstote der letzten 100 Jahre kommt eine bedeutend größere heraus. Das sagt aber auch nichts über dein tatsächliches Risiko aus weil so ein Krieg ein unvorhersehbares Ereignis ist, dessen Zustandekommen von einer Vielzahl von Fatoren abhängt.

  • So abwegig ist das gar nicht. Es gibt ernsthafte Forscher, die anhand einfach zu ermittelnder Daten, vorhersagen können, wie sich eine Gesellschaft entwickelt:

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-78522341.html

    Wichtig ist auch immer die Entwicklung und die Verteilung des Volkseinkommens. Aber ich denke, ausschlaggebend ist der Alphabetisierungsgrad. Wer lesen kann, merkt vielleicht, dass er mit seiner Meinung nicht allein steht.

  • die Schweizer wollen doch einen Supercomputer bauen, für rund 1Mrd€, der kommende Szenarien vorhersagen soll :winking_face:
    Also von Finanzcrashs über was weiss ich...

  • Ich frage mich,woher man da wirklich verlässliche Daten bekommen möchte.Auch die Grundlage zur Erhebung dieser Daten ist immer unterschiedlich.Das hängt immer auch von den Motiven für deren Erfassung ab.
    Möchte man die Leute eher beruhigen oder wachrütteln?
    Wirklich wichtig finde ich die Entwicklungen selbst zu verfolgen.Auch wenn jeder ein für ihn persönlich wahrscheinlichstes Scenario hat ist eine Grundausstattung immer so zu wählen,das man möglichst noch schnell aufstocken kann,wenn man was
    bemerkt,oder wenigstens für den Anfang einigermaßen ausgerüstet ist.
    Dabei spielt für mich Statistik eine sehr untergeordnete Rolle.
    Wenn ich mich auf Etwas vorbereite,interessiert es mich nicht,wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist,das es auch eintritt.Wenn ich es persönlich für möglich halte,versuche ich mich darauf vorzubereiten,und hoffe das ich nicht in die Situation komme
    recht zu haben...

    Grundsätzlich gibt es für einige Scenarien recht verlässliche Wahrscheinlichkeitsberechnungen.Ich denke da an Sonnenstürme und sowas.Wenn ich dagegen die derzeitige Finanzkriese nehme,frage ich mich wie man da etwas berechnen will,wenn die Zahlen unbekannt oder gefälscht sind und die Reaktionen der Verantwortlichen nicht vorhersagbar erscheinen.

    In der jetzigen Situation brauche ich keinen Statistiker,der mir sagen muss,das es wohl am wahrscheinlichsten ist,das auch einige mit der besten Ausrüstung wohl eher arbeitslos werden und ihr Lager selbst plündern müssen,bevor der große Knall kommt(meine Einschätzung).Dazu kann man dann auch wenn man möchte die "Arbeitslosenstatistik" befragen.

    Was ich damit sagen möchte ist,das wir nicht damit anfangen sollten,unsere Vorbereitungen von Statistiken abhängig zu machen.Am Ende streitet man sich eh nur noch um die Zahlen und die Vorbereitung leidet darunter.
    Kommt es zum Knall und es ist etwas anderes eingetreten als die Statistik vorausgesagt hat,schimpfen wir dann auf die "Experten" auf die wir uns doch eigentlich nicht mehr verlassen wollten.

    Gruß:Satras

  • Die Frage nach einer Statistisch erfassten Bedrohung müsste meine Meinung nach anders aus sehen. Denn die Szenarien Krieg etc. sind im 0,0 irgendwas Bereich. Interessanter ist da schon die Frage nach:
    Feuer
    Unfallfolgen
    Verbrechensopfer
    um nur ein paar Beispiele zu nennen und daran Anschließend die Frage wie gut sind wir darauf Vorbereitet?
    Was macht deine Familie wenn morgen der Erhalter bei einem Unfall (Auto) ums Leben kommt?
    Was machst du wenn in der nächsten halben Stunde deine Bude abbrennt?
    Wie gut bist du darauf Vorbereitet morgen im Rollstuhl zu sitzen?
    Da sind statistische Daten sicher hilfreich das Risiko abzuschätzen und dadurch auch seine Vorkehrungen gezielt an sehr wahrscheinlichen Szenarien auszurichten.
    Fluchtrucksack wenn es brennt NICHT nur um zu überleben sondern um die wichtigsten Dinge zu retten die sich gesammelt im Fluchtrucksack befinden.
    Finanzielle Rücklagen und andere Absicherungen (Netzwerk, Familie) nicht nur für die Große Katastrophe sondern für die kleine, die aber für dich und deine Familie genauso furchtbar ist.
    Nur so zur Überlegung von wegen Statistik und so................................


    LG Bergler ;-))

  • Zur Statistik sah ich eine netten Bericht auf Arte. Aufgrund des starken weltweiten Bevölkerungwachstums und der steigenden Lebenserwartung haben wir folgende Situation: Weniger als die Hälfte aller Menschen ist gestorben. Hiernach folgere ich als, dass die Wahrscheinlichkeit, das ein Mensch verstirbt bei unter 50 % liegt. Ist doch schon mal ein Survivalansatz.

  • Hallo,


    ich hab sowas ähnliches kürzlich mal für meinen Wohnort gemacht, allerdings nur bezogen auf Natur- und zivile Technikkatastrophen. Heraus kam dabei in etwa:

    Erdbeben
    : unser Wohnort liegt zwar gerade noch so in der Klasse 0 in der Erdbebengefährdungskarte des GFZ, aber schon der Nachbarort liegt in Zone 1.
    Ausserdem liegt unser Ort gerade mal 60km Luftlinie von Albstadt entfernt, der Ort in Deutschland der relativ regelmässig am stärksten von Erdbeben betroffen ist: zuletzt 1911, 1943 und 1978 - mit Bebenstärken zwischen 5,6 und 6,1 und zuletzt fast 7.000 (!) beschädigten Gebäuden.
    Zur Erdbebengefährdung in der Region D/A/CH schreibt das GFZ: "...gehören Erdbeben auch in unserer Region zu den Naturereignissen, die extrem hohe Schadenskosten verursachen können. Eine Studie zu den Auswirkungen von Naturkatastrophen des Schweizerischen Bundesamtes für Zivilschutz hat ergeben, dass Erdbeben mit 35% Anteil am möglichen Gesamtschaden aller Naturgefährdungen in der Schweiz das dominierende Element darstellen. Auch in den Hauptbebengebieten Deutschlands gehören Erdbeben langfristig, d. h. für kleine Eintreffenswahrscheinlichkeiten, neben Überschwemmungen und Stürmen zu den größten Verursachern von Elementarschäden."


    Will ich nun die "persönliche Erdbebenwahrscheinlichkeit" ausrechnen, ergibt sich aus den Zeitspannen zwischen den Albstädter Beben 1978 - 1943 = 35 Jahre, 1943 - 1911 = 32 Jahre ein interessanter Wert: 1978 + 32...35 Jahre = 2010...2013 :staun: Rein statistisch kann es also jederzeit wieder heftigst rumpeln im Südwesten Deutschlands.


    Von Zimmerleuten im Bekanntenkreis hörte ich, dass eine Nachbarstadt kürzlich aus Erdbebenzone 0 in Zone 1 "hochgestuft" wurde, was ne Menge Konsequenzen nach sich zieht, was die statischen Vorgaben im Bau betrifft.


    Unwetter: bezogen auf unseren Wohnort hab ich in den letzten 5 Jahren einen gefühlten Anstieg von heftigen Gewittern mit Starkregen beobachtet, vor allem durch Blitzeinschläge bedingte Überspannungsschäden im örtlichen Stromnetz häufen sich.
    Die Starkregen sorgen selbst auf der ansonsten eher wasserarmen Schwäbischen Alb für ein Phänomen, was sonst nur Anrainer von Fliessgewässern kennen: Überschwemmungen. Speziell wenn Hagel und Grünzeug von den Bäumen die Regenabläufe der Strassen verstopft, bilden sich spontan Überflutungen, die innerhalb Minuten an Senken meterhoch ansteigen können.


    zivile Technik: die unserm Wohnort am nächsten liegenden zwei Atomkraftwerke sind gerade mal 65km Luftlinie entfernt. Offizielle Katastrophenschutz- und Evakuierungspläne sehen zwar nur Evakuierungszonen bis 25km Radius um ein havariertes AKW vor - weil man sonst Ballungsräume wie München, Frankfurt oder Stuttgart evakuieren müsste...), die Realität von Tschernobyl und Fukushima zeigt jedoch, dass die verseuchten Zonen tatsächlich viel grösser sind (für Fukushima hat selbst die IAEA noch in 65km Abstand evakuierungspflichtige Strahlungswerte gemessen und die bis heute überwachte Zone um Tschernobyl ist ungefähr so gross wie ganz Bayern...).
    Nimmt man die von AKW-Kritikern als minimale Evakuierungszone geforderte "Fernzone" mit 100km Radius um ein AKW, dann wohnen wir (wie viele andere auch) in der Einflusszone von 11 AKWs. Jetzt kann man ja mal ein wenig fahrlässig mit der Wahrscheinlichkeit rechnen: offiziell bekannte AKW-Unfälle mit Kernschmelze gab es bisher drei: Harrisburg 1979, Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011. Dann sollte man noch den beinahe-GAU von Forsmark 2006 hinzunehmen, da war die Welt noch ne Viertelstunde von einer Kernschmelze entfernt. 1979, 1986, 2006, 2011 - macht 7 Jahre, 20 Jahre, 5 Jahre - im Schnitt also alle 10 Jahre muss man mit einer massiven Freisetzung von Radioaktivität rechnen. In Harrisburg und Forsmark blieb die Freisetzung an die Umwelt zwar aus, aber auch nur durch grosses Glück. Wenn ich nun bezogen auf meinen Wohnort davon ausgehen muss, dass alle 10 Jahre theoretisch ein AKW platzt, es 440 AKWs weltweit gibt und 11 davon meinen Wohnort ziemlich sicher dauerhaft verseuchen können, dann ist das Risikio, dass ich innerhalb meiner Lebenserwartung deshalb mal meine Koffer packen muss, durchaus real. Ich hab dann spasshalber mal Regionen in D gesucht, die nicht von den 100km-Fernzonen irgendwelcher AKWs betroffen sind: da bleibt fast nur der Landkreis Ostvorpommern...


    Andere Szenarien wie Revolutionen, Kriege oder militärische (Atom-)unfälle bzw. versehentlich abgefeuerte Raketen, Epidemien, Polsprünge, Temperaturstürze oder Meteoriteneinschläge lassen sich IMO nicht seriös und nicht langfristig vorhersagen oder einschätzen.
    Die letzten bedeutenden politischen Umwälzungen (Fall der Sowjetunion, Despotendämmerung im Nahen Osten und Nordafrika) hat niemand, kein Geheimdienst, kein Guru, kein Waldviertler, aber auch gar gar niemand kommen sehen. Sie sind relativ plötzlich passiert. Hinterher habens natürlich "alle" längst geahnt, aber seltsamerweise haben sie niemand drüber informiert.
    Auch die Wirtschaft, Finanzkrise und der Untergang des Euro sind zwar beliebte Dauerthemen, aber wie es letztlich kommt, hat niemand in der Hand, auch die Herren Investmentbanker nicht.


    Von daher würd ich mich auf die relativ konkreten Szenarien einstellen, der Rest ist Schicksal und wenn man ihm entrinnt auch Glück. Konkret heisst für mich: Erdbebenrisiko, Unwetterrisiko, AKW-Risiko. Privat sollte man sich noch Gedanken über Tod, Krankheit, Behinderung, Arbeitslosigkeit machen, man ist nämlich wesentlich schneller beim Äpfelernten von der Leiter gefallen und querschnittsgelähmt, als einem das radioaktive Jod vom Nachbar-AKW die Schilddrüse rösten kann... Da nützt einem Geigerzähler und 10-Jahresvorrat an Milchreis nix, wenn man plötzlich seine Familie nicht mehr versorgen kann.



    Grüsse


    Tom

  • Zitat von Arkady;89959

    Noch ein Wissenschaftler, der aus wenigen Daten, die Entwicklung einer Gesellschaft zur Demokratie vorhersagen kann / möchte:


    Hallo Arkady


    Was möchtest Du uns mit diesem Kurzbeitrag sagen? Was sind Deine Konsequenzen daraus?


    Beziehungsweise wie denkst Du über die Studie?


    Kläre uns auf.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Die Forschungsrichtung, soziale Phasenübergänge über physikalische Gesetzmäßigkeiten erklären zu wollen, ist nicht völlig neu, sie kommt m.E. aus dem mechanistischen Denken. Was die politischen Umwälzungen in den genannten Ländern angeht, greift man vielleicht zu jedem Strohhalm, Erklärungen zu finden. Ein Gasgemisch, das unter Druck bestimmte Abläufe beschleunigt oder erst ermöglicht ist ein sehr anschauliches Bild, wird aber in der Mehrheit der Politikwissenschaftler mit Sicherheit als völlig unzureichend bewertet.


    Zudem muss man unterscheiden, ob eine "Wissenschaft" ex post, im Nachhinein, ihre Theorie über die Beobachtungen legt, d.h. z.B. bei 90 Prozent aller Übergangsstaaten die Abhängigkeit vom Erdöl als Faktor definiert, was sich bei näherer Betrachtung evt. als sog. Scheinkorrelation herausstellen würde. Als hinter dem Erdöl stehende Abhängigkeitsfaktoren.


    Aus Sicht des Preppers halte ich eine Beschäftigung mit solchen Theorien für müßig, jeder Staatsbürger sollte einfach die Augen offen halten, die Preise beobachten, die Wirtschaftsentwicklung, den "Druck" in den Grundrechten, der Meinungs- und Pressefreiheit und daraus seine persönlichen Konsequenzen ziehen, was die erwarteten Szenarien und das eigene Vorbereitungsverhalten angeht.


    Bis ein Wissenschaftler uns sagt, wann wir was wie zu befürchten hätten - wie z.B. die Abschaffung des Euros mitsamt sämtlicher Folgewirkungen auf allen Ebenen plus Begleitphänomene - bis diese "wissenschaftlichen Aussagen" gültig, bewiesen interdisziplinär bestätigt wurden, vergehen Monate bis Jahre. Wer wartet auf valide Daten ? Die Realität ist wie die Natur knüppelhart + schnell zugange, die Preise an der Tankstelle und in den Märkten für den alltäglichen Bedarf dürften sich im Krisenfall täglich wenn nicht untertägig mehrmals ändern. Dann ist es zu spät.


    Sich nicht auf die Aussagen anderer (Statistiken, Wirtschaftsweisen, Politikern, Arbeitgebern usw.) verlassen, bedeutet eigene Entscheidungen über die "wirkliche Lage" treffen. Mit Risiken, was jede Nicht-Berücksichtigung von Medienberichten oder scheinbar belanglosen Faktoren aus etwa der Chaostherie an Folgen hat. Weil man sich auf dieses oder jenes eben nicht vorbereiten kann, aus zeitlichen oder finanziellen Gründen.


    Eine mittelfristige Bedrohung für uns Europäer sehe ich deutlich in den Flüchtlingsbewegungen, siehe Grafik Festung Europa 2010. Im aktuellen Heft 1.12 des Greenpeace Magazin "Zuflucht" sind übrigens neue Zahlen verarbeitet und grafisch umgesetzt. Trotzdem bleibt dieses Zahlenwerk "veraltet", tatsächlich dürfte es schlimmer im Sinne von sich beschleunigender Prozesse sein.


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