Supermarkt-Stromausfall

  • Hätte ich doch fast vergessen euch davon zu erzählen :winking_face:


    Am Montag waren die beste Ehefrau von allen und ich bei unserem Lidl um halt ein paar Kleinigkeiten ein zu kaufen.


    Wir haben dann aber erst mal große Augen gemacht, weil ALLE Kühlregale und Tiefkühltruhen komplett leer waren.


    Ne kurze Frage bei einer Mitarbeiterin brachte zu Tage, dass Samstag Nachts der Strom im Markt ausgefallen war, dann am Sonntag keiner nach dem Laden schaute und erst Montag Morgen wurde das ganze bemerkt.
    Somit waren ALLE Waren verdorben, da ein Tag in der Wärme gereicht hatte.


    Der Anblick war echt verstörend, da hier doch wieder die Abhängigkeit unserer Just-in-Time-Gesellschaft klar wurde.


    Nur eine kurze Geschichte am Rande die vielleicht Nachdenklich stimmen kann.

    Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.


    Albrecht Müller

  • Vom Stromausfall durch EMP handelt dieser Roman. Habe ihn heute komplett gelesen,
    in mir als pdf ausgedruckt. Sehr spannend, wie das Szenario beschrieben wird und auch
    gar nicht so unwahrscheinlich. Da ist mir erst aufgefallen, wie unvorbereitet ich wäre.
    Wer ihn noch nicht kennt:
    http://autorin.eva-marbach.net/emp.htm

  • Zitat von PapaB;41149

    Hätte ich doch fast vergessen euch davon zu erzählen :winking_face:


    Am Montag waren die beste Ehefrau von allen und ich....


    .....PapaB, wieso gehst Du mit meiner Frau zum Einkaufen???:face_with_rolling_eyes::face_with_rolling_eyes::Sagenichtsmehr:

  • Tür Zu, Kasse aus...


    Ich war damals auch mit PKW + Anhänger unterwegs, als es vor ein paar Jahren zu dem Schneechaos im Osnabrücker und Münsterland kam, und nachdem ich mit viel Glück noch einmal zwischen diversen festgefahrenen LKW und steckengebliebenen PKW durchgekommen war dachte ich mir :


    "Besser noch mal innen Supermarkt bischn Futter für die evtl. kalte nacht im Auto kaufen"


    Bei dem Wunschgedanken blieb es aber, da natürlich auch der Strom ausgefallen war, und nachdem ich den Supermarkt erreicht hatte musste ich feststellen, das dort schon ca.8-10 Personen von aussen an der Scheibe kratzten....
    Drinnen - Noch 2 Verkäuferinnen, die bei Notbeleuchtung versuchten durch die abgeschlossene Tür die Horde draussen zu besänftigen...


    Schätze 2-3 Tage später wären denen die Argumente ausgegangen, warum die draussen nix zu futtern bekommen.


    Nachdem ich dann noch 3,5Std für die 12KM durch teils 35cm hoch verschneite Nebenstrassen nach Hause gebraucht habe war ich dann doch schon froh, das ich nicht draussen im Auto nächtigen musste...


    Gruß Bastian

  • Hallo Endzeitstimmung,


    hast Du die eine Woche Stromausfall im Münsterland selbst miterlebt.


    Für mich ist das eigentlich noch immer das realistischte Szenario. Ich habe mich vor einigen Wochen mit einem Bezirksleiter der E-ON sehr angenehm unterhalten. Dieser meinte, dass man mit einem größeren und auch längeren Stromausfall jederzeit rechnet. Er sagte, die Frage ist nicht ob ein Stromausfall kommt, sondern wann er kommt. Ursachen kann es mehrere geben. Hacker, Überlastung, marode Systeme wurden genannt. Mein Gesprächspartner hat jedenfalls Vorräte für einen Monat zuhause gebunkert. Sowie einen 7kV-Stromerzeuger.
    Das hat mich wieder mal zum nachdenken gebracht.


    Gruß Moosbüffel

  • Ohhh, der grosse Stromausfall ... der hat mich zu dem Thema "Preparedness" gebracht.
    Bei uns war der Strom zum Glück nach ein paar Stunden wieder da, aber wir hatten zu dieser Zeit echt 0 Vorräte. Ausser 2 Dosen Mais, einer Packung Nudeln und ein paar Teelichtern. :psst:
    Ich bin an dem Tag mit Ach und Krach noch nach Hause gekommen.


    Ein paar Kollegen von mir haben aber eine Wochen lang in der Firma gewohnt, die Geschäftsführung hat Feldbetten besorgt und die Konferzensräume zu Schlaf- und Aufenthalsräumen umgewidmet. Bei denen Zuhause ging nämlich gar nichts.


    Endzeitstimmung: Die Verkäuferinnen hätten nichts verkaufen können / dürfen, auch wenn sie gewollt hätten. Ohne Strom funktioniert das Kassensystem nicht. Bei einem längeren Stromausfall in OS wäre das ... interessant geworden.

  • Zitat

    Dieser meinte, dass man mit einem größeren und auch längeren Stromausfall jederzeit rechnet. Er sagte, die Frage ist nicht ob ein Stromausfall kommt, sondern wann er kommt. Ursachen kann es mehrere geben. Hacker, Überlastung, marode Systeme wurden genannt.


    Sind unsere Systeme so Schlecht?


    Wenn ich von maroden Systemen höre, dann denk ich Eher an USA, dort sind große Stromausfälle im Winter oder im heißen Sommer die Regel.


    Solange das bei uns Ausnahmen sind und sie auch nicht länger wie ne Woche oder so brauchen, ist das doch i.o. (Insofern man wenigstens für eine Woche was auf Lager hat heißts)

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Zitat von AZI;41370

    Sind unsere Systeme so Schlecht?


    Ja. Ich weiß es auch auch berufender Quelle. Das im Münsterland die grossen Hochspannungsmasten abgeknickt sind, lag AUCH an Materialermüdung.
    Durch den ganzen Privatisierungs-Rendite-Wahn ist die Instandhaltung leider, leider ins Hintertreffen geraten, die Dividende war wichtiger.
    IMO war es ein grosser Fehler, bei Infrastruktur zu privatisieren.


    Ich habe übrigens neulich festgestellt, das der Bauer unseres Vertrauens, bei dem wir immer die Milch holen, versucht sich engergietechnisch unabhängig zu machen. Nach den Solarzellen auf den Dächern von Wohnhaus und Kuhstall stehen da jetzt 2 kleine Windräder.
    Der weiß auch, was die Stunde geschlagen hat.

  • Wir haben am Samstag am Treffen ebenfalls über die Konseqenzen eines längeren Stromausfalles diskutiert. Ein Angestellter der CKW hat mir vor einiger Zeit ebenfalls das bestätigt, was Moosbüffel weiter oben geschrieben hat.

    Es ist nicht die Froge OB, sondern WANN das System mal einen Totalausfall hat. Je nach Grund des Systemausfalles kann es Monate dauern, bis wieder dauerhaft elektrische Energie geliefert wird.

    Man muss mal in sich gehen und sich bewusst machen, WAS alles nur mit Elektrizität funktioniert und nicht durch Backups in Form von Notstromaggregaten abgesichert ist. Am besten beginnt man in der eigenen Wohnung, geht über das Haus, Quartier, die Stadt zum Kanton / Bundesland. Danach beginnt hoffentlich das grosse Nachdenken.

    Mein Nachbar hat sich ein grosses Aggregat und genügend Treibstoff zugelegt, damit er wenigstens über einen Monat täglich zweimal seine 25 Kühe maschinell melken kann. Mehr als 10-12 Kühe kann man von Hand am Tag einfach nicht melken, der Rest müsste nach einiger Zeit einfach geschlachtet werden...

    Das Thema beschäftigt mich auch beruflich schon länger...

    Was es alles ohne Strom NICHT gibt:

    -Treibstoff
    -Supermärkte (Nicht nur wegen Ausfall der Kühlung und Kassen, sondern weil diese schlichtweg nichts mehr im Zentrallager bestellen können)
    -Nahrungsmittel
    -Bargeld
    -Transporte über grössere Distanzen
    -Telefon
    -Internet
    -Tiefkühltruhe / Kühlschrank

    und und und.

    Stellt Euch jetzt das über eine Dauer von ca. drei bis vier Monate vor, und wie ihr in der Zeit leben wollt.
    Doomer hat es ganz gut ausgedrückt: "Vor allem in urbanen Regionen wird das ganz interessant..."

    Wir würden um 80-100 Jahre zurückgeworfen, wenn auch für einen begrenzten Zeitraum. Jeder Stromausfall, der länger als eine Woche dauert und überregional stattfindet bietet ein grosses Potential für enorme Probleme.


    Viele Grüsse

    Obwaldner

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • @ Obwaldner
    und die öffentliche Sicherheit kann nicht mehr gewährleistet werden.
    1. Wegen fehlender Kommunikationsmittel.
    2. Weil die Sicherheitskräfte Daheim bei ihren unterversorgten Lieben verweilen.

  • @Tony

    Fehlende Kommunikationsmittel stellen bei uns nicht so ein gravierendes Problem dar, da hier vor allem die Armee in den 90ern sehr viele Einrichtungen und Lager gegen EMP geschützt hat.
    Ebenfalls stellt im ersten halben Jahr die Grundversorgung noch nicht ein riesiges Problem dar, da das meiste an Versorgungsgütern dezentral gelagert ist. Die Lebensmittelmarken liegen ebenfalls gedruckt bereit. Nicht viele Nationen sind so vorbereitet wie die Schweiz. Dabei handelt es sich um ein Relikt aus dem zweiten Krieg, als die Bevölkerung in gewissen Zeiten sehr stark unterversorgt war.

    Was aber ganz klar anzumerken ist: Der Ton der öffentlichen Hand und der Behörden wird sehr viel härter und kompromissloser sein als heute. Allfällige Unruhen würden massiv und radikal niedergeschlagen. Wer sich das nicht vorstellen kann sollte sich mal über den Landesstreik 1918 orientieren.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Landesstreik

    Sagt jetzt nicht, dass wir heute in einer anderen Zeit leben. Nach einem grossen, längeren Stromausfall könnte genau das eintreten, wenn die Bevölkerung das Gefühl hat, lange genug gelitten zu haben.
    Und genau so hart würde so ein Aufstand vom Staat wieder niedergeschlagen, da eine Nation es sich nicht leisten kann in Krisenzeiten in Unruhen zu versinken, weil das ihr Untergang wäre.

    Viele Grüsse

    Obwaldner

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr



  • Hallo Obwaldner

    Wir könnten heute gewissermassen dennoch in einer anderen Zeit leben als zu Zeiten des Landesstreiks 1918.
    Damals um 1918 konnte man dem Streik nur mit Armeeangehörigen aus Ländlichern Gegenden endgegentreten die eher eine abneigung gegen die "Stätter" hatten, Armeeangehörige aus grösseren Stätten verweigerten damals zum grossen Teil das Aufgebot.
    Der Preis für den Streikbruch war der anschliessende Grund das die Armee in vielen Kreisen sehr unbeliebt wurde, was auch nicht verwunderlich ist.

    Die Lage heute sieht anders aus, die einst grosse Schweizer Armee hat momentan vieleicht noch einen Bestand von 200`000 Mann, klingt nach einigem, aber davon sind 80`000 Mann in der Reserve (das heisst nicht mehr eingeteilt und abgerüstet), damit verbleiben noch 120`000 Mann als aktive.
    Von diesen 120`000 Mann wird im falle von inneren Unruhen und Aufständen sicher nicht einmal die hälfte zum Dienst erscheinen.
    Das auch aus dem Grund weil die Ausbildung und Motivation in der Armee XXI zum grossen Teil auf einem Tiefstpunkt ist, im weiteren werden sich viele Armeeangehörige dann fragen was das für einen Sinn macht auf die eigenen einzuprügeln wenn es Ihnen und Ihren Angehörigen ebenfalls dreckig geht.
    Im weiteren haben wir seit 1918 in der Schweiz Tausende von Ausländischen Asylanten aufgenommen, momentan sind das um die 22% nicht eingebürgerte und in etwa die gleiche Anzahl wurde eingebürgert.
    Das Klima im Schweizer Volk hat sich dadurch seit 1918 sehr verändert, und die Bevölkerung blieb auch nicht gleich gross, ich denke nicht das die Schweiz sich mit Eigenanbau hunterprozentig über die Runden kommen würde.
    Dazu kommt noch das ein grosser Teil der Ausländer aus den Balkanregionen und Afrika die Kriminalitätsstatistik jetzt in Friedenszeiten schon weit oben anführt, was wird wohl passieren falls es hier z.b bei einem längeren Stromausfall zum Chaos kommt?
    Die Armee wird nicht mehr viel ausrichten können, die Polizei ebenfalls nicht, weil die Polizei jetzt schon zuwenig Personal hat, eventuell können die in ein paar grösseren Stätten das schlimste verhindern, aber überal wird es denen unmöglich sein um für Ruhe zu sorgen.

    Jeder kann da denken was er will, ich persönlich vertraue nicht darauf das im Falle von grösseren Unruhen die Behörden in der Schweiz noch durchgreifen können, das könnte echt übel werden, daher bereite ich mich lieber auf das schlimmste vor.

    Mit freundlichen Grüssen

    Soldat