Servus,
seit einigen Jahren gibt es bei uns in Haus und Hof nur noch zwei Arten von Stielen an Besen, Harken, Schaufeln, Spaten etc.: entweder Metall (Fiskars Spaten, Zimmerbesen oder Wasserschieber mit Alustiel) oder GEWACHSEN, also nicht die aus dem vollen gearbeiteten Dinger mit unterbrochenem Faserverlauf ausm Baumarkt.
Auch bei den Wanderstöcken: ein oder zwei hihgtechteleskopcarbon usw, ansonsten Hasel, Schwarzdorn, Esche.
Ich gehe eigentlich immer am Stock - also, wandern, jagen, am Berg.
Die Stöcke werden im laufenden Jahr ausgesucht (ich bin viel unterwegs, und kenne fast alle Schlehenhecken in Bayern ), in der Saftruhe so ab Dezember bis Ende Januar geerntet und getrocknet (kühl, trocken, hängend oder liegend). Krumme Dinger werden im Fließgewässer gewässert und dann mit ein paar Kilo beschwert aufgehängt oder immer wieder in der liegendlagerung vorsictig ausgebogen.
Künftige Schaufelstiele erhalten ihre Krümmung nach einem Muster-Stiel - dazu binde ich das untere Ende des Stiels an einen Balken, Stütze etc. (20 - 30 cm) und spanne ein Stück Holz oder Keil so etwa in der Mitte des freien Stielendes zwischen Stiel und Balken, bis die Krümmung stimmt bzw. so 5 - 10 Grad drüber - das Holz federt ja nach dem Entspannen wieder ein wenig zurück.
Ein 3 cm Haselstecken ist innerhalb eines Jahres trocken, Esche und Schwarzdorn brauchen länger.
Bei Esche und Schwarzdorn kann man die Astanläufe vorsichtig abschleifen - Äste nie ganz am Stamm abschneiden, dabei verletzt man hoch liegende Fasern und produziert Sollbruchstellen.
Die gut getrockneten, geschliffenen und mit Schleifvlies oder einem rauhen (Edelstahl-)Spülschwamm geglätteten Stiele kriegen eine Abreibung mit warmem Leinöl, und nach 24 Stunden nochmal. Fertig.
Sieht toll aus und ist dauerhaft. Esche ist mechanisch am höchsten belastbar, Schwarzdorn sieht am geilsten aus und Hasel ist am leichtesten, auch am leichtesten beschaffbar.