Kompostheizung - Warmwasserbereitung durch Kompost - Super-Lowteck

  • Moinmoin!


    Hier ein Zufallsfund aus Youtube zur Warmwasserbereitung für Umsonscht aus Abfall, 100% umweltverträglich, ohne Verbrennung:
    http://www.youtube.com/watch?v=-Jm-c9B2_ew


    Einfach genial! Ein Komposthaufen mit einem langen Wasserschlauch, der da durchgelegt wird. Die Aktivität der Mikroorganismen sorgt für Wärme. Am Anfang bis zu 70°C, langsam absinkend bis 30°C. D.h. da muss am Anfang zum Duschen schon Kaltwasser zugegeben werden, so heiß wird das. Ich hab's nicht mehr im Kopf, aber für den Aufbau der Outdoor-Dusche haben die inkl. Komposthaufen aufschütten gerade mal 1-1,5 Stunden gebraucht.


    Wenn die Mikroorganismus-Aktivität im Komposthaufen zurückgeht, kann man ja noch einen zweiten daneben aufschütten und "anschließen".


    In dem Video haben die das zum Duschen benutzt. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, das auch in einen Wasserkreislauf einzubinden und damit die Heizungsanlage zu unterstützen. Wahrscheinlich isses sogar so, dass wenn im Winter der Kompost durch den Schlauch aufgeheizt wird, die Mikroorganismus-Aktivität zusätzlich angeregt wird und noch mehr Wärme produziert.


    Ich weiß nicht, wie es Euch dabei geht, aber immer wenn ich so genial einfaches "Lowest-Tech"-Zeugs sehe, dann flipp ich fast aus! :)


    Habe leider kein Gartengrundstück, sonst würde ich das sofort ausprobieren. Vielleicht kann das einer von Euch übernehmen und mal berichten.


    Der Kanal von dem Uploader ist auch superinteressant. Vor allem die Heiztechnik mit Rocketstoves, mit denen sie die Lehmhütten beheizen, finde ich spannend.


    Euer Hotze.

  • Liebe Mods,


    kann mal einer von Euch diesen Beitrag in die Rubrik "Anleitungen" verschieben? Bei "Werkzeug und Geräte" ist er doch nicht so richtig aufgehoben.


    Euer Hotze.

  • Hallo,


    besteht die Möglichkeit in das Feld "Titel" das im Beitrag beschriebene etwas genauer zu bennen.
    Falls mal jemand nach einer "Warmwasserbereitung durch Kompost" sucht wird er mitnichten nach Super-Lowteck mittels der Suchfunktion suchen.


    Vielleicht besteht die Möglichkeit dies noch zu ändern.


    Ansonsten finde ich die Idee sehr gut, zumal ich mir nächstes Jahr eine Gartendusche an den Teich bauen will. Wenn ich dann diese noch mit warmen Wasser speisen könnte, wäre das der Hit.


    Gruß Moosbüffel

  • Passt hier vielleicht dazu.


    Jean Paul hat einen Biomeiler gebaut, mit dem er Warmwasser und Methan erzeugt. Mit dem Methan kocht er und tankt seine "Ente".


    Als ich vor ein paar Jahren die Videos und Berichte gesehen habe war ich erstaunt was mit so einfachen Mitteln alles machbar ist.


    -->Klick für Video<--


    -->Wikipedia-Artikel<--


    Gruß.
    gorx

  • @moosbüffel:
    Guter Vorschlag, würde ich gerne machen, kann den Beitrag aber leider nicht mehr editieren. Wir haben mal einen dunklen 50 m langen Schlauch in den Garten gelegt und an eine Dusche angeschlossen. Ergebnis: Die Sonne hat das Wasser so aufgeheizt, dass es zum Duschen zu heiß geworden ist. Man musste das Heißwasser erst rauslaufen lassen und bekam dann - kaltes Wasser :frowning_face:
    Ich kann mir vorstellen, dass man durch den direkten Kontakt des Schlauches mit dem Kompost, der einfach eine höhere Wärmekapazität hat, einen konstanter warmen Wasserfluss hinbekommt. Kalt hinzumischen muss man wohl ohnehin. In dem Video meinten die auch, dass 70°C zu heiß sind.


    gorx:
    Das ist abgefahren. 18 Monate Nutzung, 60°C heißes Wasser, 4000 Liter Heizöl durch Heizleistung gespart, 5000 L Heizöl durch Methan als Kraftstoff gespart, Reste als Dünger oder als Brennstoff verwendbar. Wahnsinn!


    Selbst ohne die technisch aufwendigere und explosionsgefährliche Methangasoption ist das ausgezeichnet. Das zeigt für mich, dass es ausschließlich am politischen Willen fehlt, wirklich nützliche Technologien, die schon längst vorhanden sind, auch wirklich einzusetzen.


    Der Reiz an der Komposthaufendusche besteht für mich vor allem darin, dass das so primitiv ist, dass es wirklich jeder auch mit drei linken Händen und totaler Ebbe im Geldbeutel hinkriegt. Man braucht dazu eigentlich nur in den Baumarkt fahren und sich ein paar längere Gartenschläuche besorgen.


    Euer Hotze.

  • Ich meine, eine abgewandelte Version hätte ich im Buch "Malevil" von Robert Merle gelesen. Dort wurde statt Kompost Pferdemist verwendet, um Zentralheizung und Duschwasser zu erwärmen. Das sollte wohl in der Praxis auch funktionieren, mein Nachbar "heizt" seinen Frühbeetkasten mit Pferdemist.

  • Zitat von moosbüffel;48630

    Hallo,


    besteht die Möglichkeit in das Feld "Titel" das im Beitrag beschriebene etwas genauer zu bennen.
    Falls mal jemand nach einer "Warmwasserbereitung durch Kompost" sucht wird er mitnichten nach Super-Lowteck mittels der Suchfunktion suchen.


    Hey,


    stets zu diensten!! :winke:


    Gruss
    Doc

    Erlebnisorientierter Prepper - LH Ultras

  • Danke Doc,


    Du bekommst von mir ein Sternchen:Gut:.


    Gruß Moosbüffel

  • Da fällt mir ein: Man könnte das als Heizung für Permagewächshäuser einsetzen.
    Hier wird so ein Ding beschrieben:
    http://www.lnc-2010.de/plainte…01/033d3a9bdd0cf961b.html
    Da wird aber mit Sonnenenergie geheizt. Eine Wasserleitung führt über's Dach und durch den Boden der Pflanzungen hindurch. Wärmespeicher ist ein großer Wassertank im Inneren des Gewächshauses. Eine kleine solarbetriebene Umwälzpumpe mit Batteriepuffer hält den Wasserkreislauf in Gang. Statt der Solarheizung könnte man doch einen Komposthaufen benutzen und hätte weniger technischen Aufwand und eine konstantere Wärmeleistung...


    Euer Hotze.

  • Zitat von Huck Finn;48672

    Ich meine, eine abgewandelte Version hätte ich im Buch "Malevil" von Robert Merle gelesen. Dort wurde statt Kompost Pferdemist verwendet, um Zentralheizung und Duschwasser zu erwärmen. Das sollte wohl in der Praxis auch funktionieren, mein Nachbar "heizt" seinen Frühbeetkasten mit Pferdemist.


    Und genau das ist in etwa die Größenordnung, die man damit erreichen kann. Ein paar m² für 3-4 Wochen um ein paar °C zu erwärmen.


    Ein Komposthaufen enthält nun mal nur eine begrnezte Menge an Biomasse, wo soll da die Energie her kommen?


    Aber wenn jemand gerne basteln will, ich will niemanden aufhalten :)

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;48978

    .....ein Komposthaufen enthält nun mal nur eine begrnezte Menge an Biomasse, wo soll da die Energie her kommen?
    .........


    Hallo,


    und diese Biomassen wird doch ständig erneuert. Warum soll die so entstehende Wärme nicht genutzt werden.
    Ich werde mir nächstes Jahr solch eine "Heizung" für die Gartendusche bauen.


    Gruß Moosbüffel

  • Zitat von moosbüffel;48980

    Hallo,


    und diese Biomassen wird doch ständig erneuert. Warum soll die so entstehende Wärme nicht genutzt werden.
    Ich werde mir nächstes Jahr solch eine "Heizung" für die Gartendusche bauen.


    Gruß Moosbüffel


    Wie gesagt, ich will Dich nicht abhalten.


    Hast Du schon mal in einem Komposthaufen 70°C über mehrere Tage hinweg zustande gebracht? (ohne Wärme zu entziehen und ohne dass es zu Fäulnis Prozessen kommt)

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,


    abhalten lasse ich mich von meinen Plänen nicht, sonst wäre ich bestimmt nicht da, wo ich jetzt bin.


    Die Temperaturen in einem Komposthaufen habe ich noch nie gemessen, ich hatte bisher ja keinen Grund dazu.
    Warum müssen es denn 70°C sein. Für die geplante Gartendusche reichen mir ca 30°C. Ich will mich ja waschen und nicht verbrühen:grosses Lachen:.


    Gruß Moosbüffel

  • @moosbüffel:
    Richtig so! Meine Devise: Risiken begrenzen (hier gibt es keine) und machen, machen, machen! Wenn's schiefgeht, lernt man daraus und das nächste Mal klappt es. Leute, die Ideen schon im Kopf totmachen, davon gibt's eh schon viel zu viele.

  • Die Komposthaufenheizung ist eine Geniale Geschichte, aber es gibt dabei einen ganz wichtigen Punkt zu beachten: Die Abwärme und das Methan werden durch Mikroorganismen produziert, welche den Rottungsprozess im Gang halten. Dabei entstehen im Komposthaufen maximal Temperaturen von bis zu 70°C.

    Entzieht man dem Haufen aber zuviel Wärme auf einmal, so kommt der Rottungsprozess zum Stillstand, und vorbei ist es mit Warmwasser.
    Zudem muss der Komposthaufen eine gewisse Grösse haben, damit man genügend Abwärme nutzen kann, ohne das labile Gleichgewicht sofort zu stören. So ab 15m3 ist man dabei...
    Dann kann man aber für enorm lange Zeit Wärme beziehen. Am besten funktioniert das über einen Wärmtauscher im Haufen, auch wenn das einen Leistungsverlust bedeutet, denn dann hat man eine gewisse Rücklauftemperatur im Kreislauf, was der Wärmeerzeugung wieder zugute kommt.
    Jean Pain hat eine ganze Weile daran herumgepröbelt, aber das Prinzip funzt tatsächlich. Ich kenne Bauern, die mit der Abwärme des Misthaufens ihre Melkstände heizen, und das nicht zu knapp. Diese Technologie hat definitiv Zukunft.

    Viele Grüsse

    Obwaldner

    PS: Wenn jemand alleine über zuwenig Kompost verfügt, könnte man in einer Einfamilienhaussiedlung ja mal laut über eine gemeinschaftliche Anlage nachdenken. Dann relativieren sich die Erstellungskosten auch.

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Zitat von Obwaldner;49242

    Diese Technologie hat definitiv Zukunft.

    Es gibt a schon erste Unternehmungen die Mülldeponien aufkaufen um deren Gase und Wärme zur Energiegewinnung zu nutzen.


    Gruß
    Nachtfalke