Hühner halten - Erfahrungsbericht

  • Hallo,


    wie angekündigt, wollte ich mal meine Erfahrungswerte nach 2 Jahren mit Hühnern zusammenfassen. Ich bin da als absoluter Laie reingesprungen, habe zu Anfang vieles recht blauäugig versucht und in der Zwischenzeit entweder "am eigenen Leibe" gelernt oder dazugelesen.
    Dieses ist der erste Teil:


    Vorbereitungen:
    -Hühnerstall geht sehr einfach: sauberer Stall (bei uns war ein ehemaliger Hühnerstall vorhanden, der zunächst als Hundehütte diente. Arbeiten zunächst: Hundeausgang zumauern, Hühnerleiter bauen, auskärchern, eine Reihe Dachlatten mit Winkeln an die Wand dübeln (Sitzstangen), darunter gleich weit reichende Bretter drunter setzen (Kotbretter - erleichtern das Saubermachen um etliches, da die Masse des Kotes gleich auf den Brettern abgefangen wird), Legenester vorbereiten, Stroh auf den Boden, fertig!
    - Auslauf: ausreichnd großes Stück vom Grundstück abtrennen, Zaun ziehen, fertig!
    - Anschaffungen: eine Hühnertränke für draußen, eine für drinnen, eine Futterreiche, fertig!
    - Hühner: 5 klassische Legenhennen von der Massenzucht, zwei Zwerghennen mit Hahn von nem Jungen im Dorf, der hobbymäßig züchtet, fertig!
    Soweit die Theorie...


    Da standen nun die zwei Kartons mit den Hühnern drin in dem neuen Stall. Vorsichtig lukten die Hühner heraus, sie kippten die Kartons eigenständig, suchten sich, der Hahn vereinnahmte die weiteren Mädels und das bunte Treiben ging los.
    Futter und Wasser wurde sofort angenommen. Nach etwa einer Stunde kamen die Hühner raus, der Hahn folgte. Draußen reges Treiben. Alles prima... Bis auf den Stapel alter Paletten, der noch in dem Auslauf stand... Auf den kletterte der Hahn... wie ne Treppe hat er ihn genutzt... und dann sprang er über die rückwärtige Mauer, die ich mit 2 m Höhe für unüberwindbar hielt! Ein guter Freund und ich um das Grundstück herum auf die Brache hinterm Haus, Hahn einfangen, großes Kino für die Nachbarn!!!
    @ cne: wenn Du jemals in dieses Forum kommst, ich glaube, über den Tag werden wir noch lange lachen...
    Der verzweifelte Hahn wollte aber gar nicht abhauen, der hörte seine Mädels und wollte zurück - nur so rum kam er nicht über die erwähnte Mauer... Bis ich nach etwa 2 Stunden Jagd bemerkte, dass er immer gackernd entlang unseres Grundstückzaunes lief. Dann öffnete ich unser großes Tor und trieb den Hahn entlang des Zaunes bis zum Tor. Den Eingang gefunden, rannte der Hahn bis zum Auslauf der Hühner. Dort trieb ich ihn in die Enge und konnte ihn (gegen seinen lautstarken Protest) einfangen und über den Zaun "werfen".


    MERKE: die Hühner bleiben immer zusammen - suchen die Nähe zueinander!


    Die ersten Tage waren super schön, man konnte den Hühnern bei Scharren zuschauen, sie gingen abends gecshlossen alleine in den Stall, die Eier lagen in einem Nest... was die Hühner sich selber gesucht haben (sich selber gebaut haben)... direkt neben dem vorgesehenen Legenest. Auch konsequentes Beseitigendes Nestes wurde ignoriert... Weiber!!!. Erst zwei Plastikeier machten ihnen klar, wo die amtlich genehmigte Eierablagestelle war:grosses Lachen:


    MERKE: Hühner legen ihre Eier zu Eiern... oder suchen sich ein neues Nest!


    Plötzliche bittere Erkenntnis eines Morgens:
    Beim Scharren entwickeln sich einige Hühner zu wahren Bergleuten... Ratzfatz waren sie unter dem Zaun durch... auf dem Lawendelfeld meiner Frau... und scharrten dort weiter.... zurücktreiben, einfangen, Anschiss meiner Frau abholen, Zaun modifizieren...


    MERKE: Mit Brettern/ Ästen oder Steinen am Zaunboden abgelegt verhindert man ein Unterscharren - oder mit nem gegossenen Fundament.


    Ein paar Tage später: Mist, die Viecher waren schon wieder auf dem Lavendelfeld:verärgert: ... zurücktreiben, einfangen, Anschiss meiner Frau einholen, Zaun...? keine Lücke... Beobachten: sie können zwar nicht fliegen, aber flattern - und damit einen niedrigen Zaun von 75cm überbrücken...
    Bekannte erklärten mir darauf, man solle den Hühnern die Flügel stutzen, wäre kein Problem,kann man so einfach mit ner Schere machen (sind ja nur Federn).
    Hühner geschnappt, Flügel gestutzt - Hühner beleidigt, ich (Rache ist süß:Cool:) besänftigt.
    Nächster Morgen: Mist, Stutzen funktionierte nicht, Hühner auf dem Lavendelfeld... zurücktreiben, einfangen, Anschiß meiner Frau einholen... Lavendelfeld neu anlegen, Bekannte erneut befragen... Rückfrage: welchen Flügel hast Du gestutzt? - ich: beide... Bekannter: äh Stutzen tut man immer nur einen, damit die Viecher nicht mehr austarieren können!:staun: logisch! - Warten bis Federn neu ausgewachsen, in der Zwischenzeit meine Frau immer wieder von dem erneut verwüsteten Feld ablenken, danach nur eine Seite gestutzt, fertig! Inzwischen haben wir auch einen neuen Zaun gezogen, der ist 1m hoch und reicht auch für Tiere ohne gestutzte Flügel.


    MERKE: Hühner können flatternd einige Höhe überwinden und Flügel stutzt man nur auf einer Seite!


    Kosten - Nutzenrechnung:
    Je Monat einen großen Sack Hühnerfutter (Weizen, Mais, Muschelkalk, "Additive") - 8 €. Arbeitsaufwand: Pro Tag morgens 5 Minuten (füttern und rauslassen) und abends 10 Minuten (Futter/ Wasser kontrollieren, Eier einsammeln und nach Einkehr der Hühner Stall zumachen). Pro Woche eimal 20 Minuten Stall ausmisten (geht wegen der Kotbretter schnell, auf dem Boden ist kaum Dreck, einmal im Monat wird das Stroh ausgetauscht):Gut:
    Nutzen: bei 8 Legehennen im Schnitt 4 Eier am Tag (also alle 2 Tage ein Ei pro Huhn - oder 28-30 Eier die Woche) ... mehr als genug für eine fünfköpfige Familie mit vielen Back- und Bratvorhaben! Legen tun die Hühner zuverlässig rund zwei Jahre lang, danach wird es merklich weniger.
    Unter Berücksichigung der aktuellen Eierpreise und der Anschaffungskosten haben die Hühner sich nach 7 Monaten amortisiert... Und geschlachtet werden die am Ende auch noch...:Gut:


    Soweit das Grundlegendste - wenn ich demnächst Zeit habe, schreibe ich noch was zu Küken, Aufzucht, Hahnenkampf und Krankheiten


    Gruß,
    bastler

  • Hallo Bastler,


    Anerkennung zu diesem interessanten Bericht.
    Da ich auch schon seit längeren mit dem Gedanken spiele Hühner zu halten, würde mich interessiern wie groß das Hühnerhaus ist und wie groß der Auslauf ist.


    Gruß Moosbüffel

  • Zitat

    Nutzen: bei 8 Legehennen im Schnitt 4 Eier am Tag (also alle 2 Tage ein Ei pro Huhn - oder 28-30 Eier die Woche) .


    Die Quote wird sich im Winter leider verschlechtern, da musst du länger warten auf deine Einer.


    Für die morgendliche Zeitersparnis:
    1. Futterspender (Weizen etc.) reinstellen
    2. Automatische Hühnertür einbauen (öffnet sich selbst, wenn ein Huhn drauf tritt) :face_with_rolling_eyes:

  • Hier mal eine Bauanleitung für eine autom. Hühnertür (ohne Strom).


    Man baut einfach eine kleine Wippe und eine Tür (mit Sichtfenster) ein.
    An der Tür ist eine kleine Öse und diese verbindet man mit einem Haken an der Wippe.


    Sobald die Sonne aufgeht, zieht es die Hühner zum Licht und sie laufen über die Wippe. Die Wippfunktion lässt einen Haken von der Tür springen und diese geht auf (Tür etwas schräg einstellen).


    Abends muss man nur die Tür schließen, wenn alle Hühner drin sind und Fertig.
    Dieser Eigenbau ist recht günstig und muss nicht extra mit Strom versorgt werden...




    Vollautomatisch (mit Strom) : http://www.youtube.com/watch?v=t_6bda-bi3s


    Tür mit Schaltplan: http://www.vieh-ev.de/Bauplan/Doks/klappe1.pdf

  • mein Nachbar hat ein Rollo genommen mit Rollomotor


    und eine Jalousisteuerung auf Zeit
    die dahingehend Programmierbar ist, dass die Hünerstalltüre an jeden Sonnenaufgang aufgeht:peinlich:


    (anschließen und einstellen durfte ich)

  • Danke für diesen super Thread - möchte auch in Zukunft mal Hühner halten und bin sehr dankbar für solch' hilfreiche, interessante Posts! :)



    btw
    Diese Sache mit dem Lavendelfeld .. hihihihi
    Hoffe, das Beet hat sich erholt von dem Hühner-Gescharre. :grosses Lachen:



    Sorry für OffTopic - aber darf ich fragen, wofür ihr den Lavendel so verwendets?

  • Super Bericht, danke


    Wie macht ihr das, wenn ihr mal ein paar Tage weg seit (Weekend, Ferien) Schaut dann einfach der Nachbar? Oder gibt es da irgendwelche Tricks?


    Gruss Boxi

  • Futterspender mit Weizen füllen, reicht locker für 1 Woche. Wasserspender dazu, Fertig.


    Natürlich kann man auch die Nachbarn mal vorbeischicken, die können ja Essensreste hinbringen, wenn man im Urlaub ist.


    Je nachdem wie groß der Hühnerstall (und ein überdachter Auslauf) ist, kann man die Hühner ohne Probleme 2-3 Tage alleine draußen lassen.

  • Donnerwetter, da ist man mal ein paar Tage weg und schon häufen sich die Anfragen:face_with_rolling_eyes:


    Zum Öffnen des Stalls:
    Natürlich kann man das automatisieren, aber ich mache das immer selber, damit ich morgens gleich Nachschau halten kann, ob irgendwas auffälliges war (Krankheit/ Huhn tot? Ratten/ Mäuse/ Marder oder was auch immer, etc.... bisher nie passiert).
    Zumachen will ich auch immer selber, weil ich mir dann auch sicher bin, dass der Stall wirklich zu ist (nicht irgendwas im Schließmechanismus klemmet etc.).
    Nachbarn hatten mal Besuch vom Marder während der Nacht im Hühnerstall (6 Hennen und der Hahn tot). Bei uns taucht er gelegentlich auf dem Dachboden auf (...und jagt Mäuse...) - da kann man sich nie sicher sein... Wobei der Hühnerstandort: über dem Auslauf ein weit ausholender Apfelbaum und vor dem Auslauf ein sehr aufmerksamer großer Hund... Ein Habicht hatte es mal versucht... und gegen den Hund ein paar Federn gelassen...


    Zur Größe: Stall hat so etwa 3x3 meter, hätte auch kleiner sein können, Auslauf hat etwa 4x5 Meter, hätte auch größer sein können


    Zum Lavendel: Den hat meine Frau zum angucken... und zum gut riechen da eingepflanzt... Deshalb war sie ja so sauer...:staun:
    Naja und Ungeziefer vertreibt der Geruch auch... Haben wir auch in anderen Beeten.


    Gruß,
    bastler

  • Zitat von bastler;49321

    Natürlich kann man das automatisieren, aber ich mache das immer selber, damit ich morgens gleich Nachschau halten kann, ob irgendwas auffälliges war (Krankheit/ Huhn tot? Ratten/ Mäuse/ Marder oder was auch immer, etc.... bisher nie passiert).


    Hallo,


    das halte ich auch für vernünftig. So hat man auch eher ein Bezug zu seinen Hühnern, als wenn man das rein/raus der Zeitschaltuhr überlässt. Und ein Rollo mit Automatik schützt auch nicht unbedingt vor Raubtieren: in Sachsen-Anhalt hat sich ein hungriger Fuchs das ne zeitlang angeschaut und dann eines Morgens stand der schlaue Bursche parat am Rolltor und hat Huhn für Huhn, ahnungslos rauskommend, gemeuchelt, der konnte gar nicht mehr anders, am Ende waren um die 14 Hühner tot... *huchnocheinhuhn..hmjamm..ohschonwiedereinhuhn..*


    Wenn man seine Hühner abends selber "zu Bett bringt", dann erlebt man auch kurioses, wie meine Schwiegermutter vor einigen Monaten: da war helle Aufregung im Hühnerstall, die Hühner wollten auf ihre Schlafstangen, trauten sich aber nicht: denn dort sass ein Pfau und hat es sich schon für die Nacht bequem gemacht - wie sich herausstellte, war der Pfau einer Nachbarin ausgebüxt und hat sich abends dann eine Bleibe gesucht...


    Grüsse


    Tom

  • Hähne unter sich...


    So, wollte ja noch was nachtragen:
    Beim ersten Schwung Nachwuchs hatten wir vier Zwerghühner (der kleine Hahn hatte ja vollkommen Probleme, auf die großen Legehennen draufzukommen)...
    Aus den vieren wurden aber nur drei hennen. die vierte "Henne" war bereits als Küken recht dominant den anderen dreien gegenüber (wegdrängen, hacken, anspringen etc.).
    Kurzum: hatten nun neben dem vorhandenen Hahn einen zweiten. Dieser war zunächst körperlich unterlegen - was dazu führte, dass er sich immer tagsüber im Auslauf unter einem Vorsprung verkroch. Abends ging er wie alle Hühner in den Stall und wurde dort auch nicht vom Senior malträtiert.
    Merke: Hahnenkämpfe gibt es nur draußen und am tag, nachts ist "kriegsfreie Zone".


    Ganz so wie die anderen Hühner war es nicht mit dem reingehen: Er wartete unter seinem Vorsprung, bis der Alte vorweg reinging und krallte sich dann die eine oder andere etwas behäbige Henne, um seine männlichen Absonderungen loszuwerden... Bis es der alte merkte, sofort gackernder Weise rauskam und junior sich wieder verkroch.
    So konnte es nicht weitergehen:
    Ich nahm erstmal Junior aus dem Haufen raus und brachte ihn in einem gesonderten Käfig unter. Dort bekam er immer wieder mal die eine oder andere gespielin - und wird mehrere neue Küken.
    Als ich merkte, dass der junge Hahn deutlich fleißiger seinen Pflichten nachkam, wie der alte, wollte ich ihn zunächst zurückbringen in den Auslauf (etwa nach 6-8 Wochen). Junior war noch gewachsen und ließ sich vom Senior nicht mehr vertreiben: die hähne standen sich gegenüber wie Django in nem schlechten Italowestern, sprangen sich von Zeit zu Zeit an und behackten sich mit den Krallen. Bevor es tote gab, nahm ich diesmal den Senior raus (sehr zu seinem Bedauern - oder besser: mit Protesten...)
    Senior wurde ins Asyl gebracht (der o.a. Käfig). Nun fing Senior aber an, mit Junior im Duett zu krähen: Anruf - Antwort... mal sehen, wer mehr Ausdauer hat.
    einmal morgens, wenn ich den Stall öffnete, einmal nachmittags, so gegen 14:00 Uhr (warum auch immer).
    Merke: mehrere Hähne geben definitiv Konkurrenzkampf, sowie die jüngeren geschlechtsreif werden... wie überall in Herden...


    Ende der Geschichte:
    Senior ist nach etlichen Wochen Einsamkeit in der Suppe gelandet. Konnte zum schluß nicht mehr laufen, das ein Fuß total verkalkt war (war gut aufgehoben im Käfig).


    Über Krankheiten berichte ich noch weiter in einem neuen Beitrag.


    Gruß,
    bastler



  • Also Pfau in feiner Dillsauce mit einem Hauch lavendel soll ja eine Delikatesse sein.

  • Zitat von hamster;66986

    Also Pfau in feiner Dillsauce mit einem Hauch lavendel soll ja eine Delikatesse sein.



    Ein wirklich guter Kontakt zum Nachbarn sollte aber mehr wert sein
    als einmal Pfau in Sauce, und evtl. gibts vom Nachbarn ja mal ein
    Abendessen für den geretteten Pfau :)


    Grüße


    Eugen j.keusen

  • Wir wollen auch 2-3 Hühner halten. Wir haben ein altes Gewächshaus ohne Dach mit einer Grundfläche von ca 15 qm, die Seiten sind 2,50m hoch. Da möchte ich für die Hühner einen kleinen Stall reinbauen und den Rest als Freilauf nutzen. Jetzt steht allerdings da, wo die Hühner hinkommen sollen, ein Wallnussbaum. Der Gartenboden besteht aus einer ca. 50 cm dicken Schicht Gartenerde (!?). Der Baum dürfte vom Vorbesitzer sein, ist demnach ca. 20 Jahre alt


    -Schadet die Blausäure in den Blättern den Hühnern bzw. geben die das ins Ei weiter?
    -Brauche ich bei so geringen Zahl Hühnern schon einen Hahn?


    Grüße Weiher

  • Zitat von Weiher;67286


    -Brauche ich bei so geringen Zahl Hühnern schon einen Hahn?


    Hallo Weiher,

    'brauchen' ist natürlich ein dehnbarer Begriff. Wenn du Küken haben möchtest ist die Antwort Ja. Wenn du Eier haben möchtest lautet sie Nein.

    Grundsätzlich sorgt ein Hahn für Ordnung unter seinen Hühnern. Zwei Punkte sind aber zu bedenken:

    1.) du solltest überlegen wie Deine Nachbarn über das krähen des Hahnes denken - falls du Nachbarn in der direkten Umgebung hast.

    2.) es gibt Hähne und Hähne. Manche sind sehr sozial und sehen dich nicht als Gefahr für ihre Hühner an, andere denken nicht so und verteidigen ihre Hühner mit allen Mitteln, was nicht die Freude steigert die gelegten Eier zu holen und - je nach Rasse - auch gefährlich für Kinder werden könnte.

    Viele Grüße,
    Smallholder

  • Hallo Luchs,

    bei der Auswahl der Rasse spielen natürlich viele Faktoren eine Rolle (Wie viel Platz du hast. Wie viele Hühner du halten möchtest? Willst du eher Eier oder Fleisch, oder beides? Sollen die Hühner schnelle wachsen? Müssen/sollen sie Kälteresistent sein? usw. usf. :)

    Davon mal abgesehen würde ich - und damit riskiere ich, daß ich mir den Zorn aller Hühnerhalter zuziehe die andere Rassen bevorzugen - zur Rasse der Wyandotte raten.

    Der Englische Wikipedia Eintrag sagt zu der Rasse: "The breed has been noted for being incredibly friendly, and combined with their easy maintainability are a favorite with those new to raising chickens."

    Auch die Englische Rasse der Orpingtons hat gute Eigenschaften (siehe wieder den Englischen Wikipedia Artikel), leicht zu zähmen und gute Eigenschaften was Eier und Fleisch angeht.

    Eine hervorragende deutschsprachige Seite ist auch http://www.huehner-info.de

    Und wie Du bestimmt feststellen wirst, ist die Auswahl der Hühnerrasse nicht nur eine rein logische Entscheidung, sondern auch eine emotionale.

    Viel Erfolg und wenn Du Dich entschieden hast, schreib' doch mal über Deine Erfahrungen.

    Viele Grüße,
    Smallholder

  • Man kann es auch ganz einfach angeben.


    Wenn du auf dem Land wohnst, gibt es oft fahrende Händler, wo man junge Hühner kaufen kann (weiß, braun, schwarz).
    Diese sollten schon legereif sein (günstig).


    Wir haben schon mehrfach gemischte Hühner gekauft, dabei sind immer die schwarzen Hühner nach einigen Wochen gestorben...


    Kaufname:
    weiß: Italiener 2€ (mittelgroß), wetterfest!
    braun: Lohmann 3€
    schwarz: Bovans 3,5€ (empfindlich)
    1 Hahn: 6€



    Survival Taktik
    1. Wenn mal eins stirbt, weil es nicht resistent gegen deinen kalten Stall war, kaufst du ein neues Huhn.
    2. Wenn dies wieder stirbt, kauf dir ne andere Rasse.
    3. Die Hühner die lange überleben und gut Eier legen, kannst du nachzüchten.


    Irgendwelche hochgezüchteten Fleischhühner kannst du gleich vergessen, da man als berufstätiger Mensch nicht den ganzen Tag die neuen Hühner beobachten und bewachen kann. Anfängerfehler werden da nicht verziehen.


    Das normale robuste Haushuhn kann man günstig (nach)kaufen und einfach halten.


    Leistungsvergleich von Hühnerrassen:
    http://www.wzw.tum.de/wdl/fors…ausen/pl/tierhaltung.html




    So oder so braucht man nach ca. 3-4 Jahren neue Hühner (wenn man sie nur zum Eierlegen hält)
    Diese kann man meist nicht mehr essen (Fleisch zäh).

  • Zitat von Lesane;68001

    Irgendwelche hochgezüchteten Fleischhühner kannst du gleich vergessen, da man als berufstätiger Mensch nicht den ganzen Tag die neuen Hühner beobachten und bewachen kann. Anfängerfehler werden da nicht verziehen.


    Das normale robuste Haushuhn kann man günstig (nach)kaufen und einfach halten.


    Hochgezüchtete Fleischhühner sollte man tatsächlich lieber meiden - wenn man auf Nachhaltigkeit achten möchte. Es gibt Händler die beschreiben solche Fleischfabriken (AKA Hühner) wie folgt:


    Zitat

    Please Note: Jumbo Cornish X Rocks are hybrids. Therefore we do not recommend breeding, they will not produce the same high quality in the next generation and due to the extreme rate of growth they will be too large at time of sexual maturity to breed successfully.

    Damit ist alles gesagt. Wenn alles super läuft hat man in wenigen Wochen viel Fleisch, zum züchten oder geschweige denn als Survivalhuhn sind diese Hybriden völlig ungeeignet.


    Was das normale robuste Haushuhn angeht, sollte man auch besser zweimal gucken. Bei uns am Wochenmarkt werden diese Hühner in Flyern angeboten und "heißen" dann auch Braun, Schwarz oder Weiß. Oder sie haben ein (R) hinter ihrem Namen sind also eindeutig Hybriden. Nichts gegen das Huhn, aber Hybriden werden halt auf eine bestimmte Leistung hin gezüchtet und dabei fallen andere Merkmale leider weg (Winterfest, gute Futtersucher, gute Glucken usw usf.)


    Aber wie bereits gesagt, betrachte die jetzige Zeit als Übungszeit. Wenn jetzt mal was schief geht, gut, dann kauft man halt für wenig Geld nach. Diese Option mag in der Zukunft wegfallen...


    Grüße,
    Smallholder