Primus EtaPower MF kocher

  • ich noch nicht


    dann freue ich mich auf deine Testergebnisse

  • Erfahrungsbericht Primus Etapower MF


    Also hier meine ersten Erfahrungen:

    Zuerst der Hintergrund, der mich zum Etapower MF geführt hat:


    Ich wollte mit Gas kochen, auf Kurztrips und falls der Strom mal 2-3 Tage ausfällt. Dafür lagere ich mir ein paar Gaskartuschen ein. So lässt sich der Kocher auch im Winter in der Wohnung ohne weiteres betreiben. Bei Stromausfall sind hier sonst Herd, Heizung und Warmwasser tot.


    Für längere Reisen und als Rückfalllösung, falls mal ein Ernstfall eintreten sollte wollte ich einen gut verfügbaren Alternativbrennstoff. Also sollte es ein ein Multifuelkocher werden.


    Außerdem brauchte ich fast die gesamte Ausstattung neu, also Töpfe etc.


    Wenn man sich dann unter den Multifuel-Brennern umsieht landet man recht schnell auch beim Etapower MF. Das Konzept sieht stimmig und logisch aus. Der geringe Brennstoffverbrauch bzw. gute Wirkungsgrad waren auch ein Argument. Für das Gesamtpaket ist der Preis im Vergleich mit anderen Kochern auch nicht so hoch. Immerhin bekommt man dafür ein Komplettpaket. Gewicht und Packmaß waren bei mir auch nicht das absolute Kriterium.

    Also bestellt und ausprobiert. Erster Eindruck: 180€ für so wenig Blech und Messing ist ganz schön viel. Die Verdampferschlange sah nicht sehr präzise gebogen aus. Der Schlauch scheuerte am Blechfuß. Der Blechfuß hatte scharfe Kanten vom Laser/Stanzen/Tiefziehen. Sie haben sich allerdings aber als weniger gefährlich, als befürchtet entpuppt. Alles, außer der Brennstoffflasche, lässt sich schön in der mitgelieferten Tasche verstauen.

    Gasbetrieb ist völlig unproblematisch. Dazu muss nichts weiter zu gesagt werden. Spaghetti im normalen 4l-Haushaltstopf waren kein Problem. Man sollte sich ein Stabfeuerzeug organisieren, dann gibt es weniger angesengte Hände. Durch den Windschutz und Blechfuß muss man sonst zum Zünden mit den Händen sehr nahe und über die Flamme.

    Ich habe dann Tests mit der kleinen Düse und altem Lampenpetroleum gemacht. Nach einigem Vorheizen mit viel Ruß lief der Brenner 3-4 Minuten. Übrigens sehr leise mit blauer Flamme. Dann wurde die Flamme jedoch immer gelber und größer. Schließlich floss Öl unverdampft in die Vorheizschale, was dazu führt, dass diese überläuft und der komplette Brenner lichterloh in Flammen aufgeht. Man sollte dann auch ganz schnell das Ventil zudrehen, damit nicht noch mehr Petroleum nachfließt. Das ist mir 3x passiert. Dann habe ich es mit dem Öl erst mal aufgegeben. Das ist mir zu gefährlich. Diesel konnte ich leider noch nicht testen. Da muss ich erstmal an der Tankstelle jemanden um einen Viertelliter „anbetteln“ :)

    Schließlich habe ich die mittlere Düse eingebaut und Benzin ausprobiert. Sowohl Coleman-Fuel, als auch normaler Super-Sprit von der Tankstelle funktioniert. Ich musste etwas an der Verdampferschlange biegen, bis mit ihre Form um den Brennerkopf gefallen hat. Das ist in meinen Augen bei dem Preis eigentlich ein Unding. Der Brenner faucht ordentlich, mir fehlt allerdings der Vergleich zu anderen Modellen. Außerdem habe ich ein Schnaufen ähnlich einer Dampfmaschine in der Geräuschkulisse der Flamme. Sie brennt aber rußfrei und blau. Tagsüber sieht man die Flamme kaum, abends in der Dämmerung aber umso besser. Die Regelbarkeit mit Benzin ist, diplomatisch ausgedrückt, sehr begrenzt und erfordert viel Gefühl, da sie sich auf der ersten halben Umdrehung des Reglers abspielt und eine gewisse Trägheit hat.

    Beim Düsenwechsel muss man sehr sorgfältig vorgehen, sonst gibt es Undichtigkeiten und man darf den Brenner abkühlen lassen und alles wieder auseinanderbauen. Man verbiegt bei der Düsendemontage sehr schnell die Verdampferschlange und eine Zange für die Rändelschraube sollte auch in Griffweite sein. In der Verdampferschlange befindet sich übrigens ein Stück Stahlseil, dass die Reinigung erleichtert.


    Ich habe danach immer zuerst eine Gaskartusche angeschlossen und dann ein Feuerzeug an die Rändelschraube der Düse gehalten. Dann sieht man sofort ob dort alles dicht ist. Wie man das lt. Bedienungsanleitung unterwegs mit Seifenwasser testen soll ist mir schleierhaft.

    Ich habe festgestellt, dass, wenn man den Brenner mit Gas ca. 1 Minute vorheizt und dann die Brennstoffflasche mit Benzin anschraubt, man sehr rußfrei in den Benzinbetrieb kommt. Zumindest jetzt im Sommer klappt das ohne dass der Brenner zwischendurch abkühlt. Ich werde mir also eine 100g-Vorheizkartusche organisieren, die sollte auch in den Topf passen. Die kleine mitgelieferte Brennstofflasche passt übrigens nicht in den Topf, d.h. Sie tut es schon, aber nur ohne Deckel oder Pumpe.

    Um den Brenner auszuschalten dreht man die Brennstoffflasche auf den Rücken und lässt den Brenner ausbrennen. Dabei wird auch der Druck in der Brennstoffflasche abgebaut. Ein sehr geniales System. Wenn man es ein paar mal geübt hat, gibt es beim Abschrauben des Schlauches auch keine Benzinfinger mehr. Wenn die Flasche leer ist, ist nur noch ein Fingerhut voll Sprit drin. Die Pumple fördert fast alles zum Brenner.


    Schließlich ist mir auf meinen Baumarkt-Touren und der Suche nach Reinbenzin noch aufgefallen, dass fast überall Bio-Ethanol angeboten wird, aber Reinbenzin praktisch nicht zu finden ist (nur im Outdoor-Fachhandel). Ethanol kann der Kocher leider nicht verarbeiten.


    Soweit erstmal von mir.
    Viele Grüße
    Solarwind

  • Ich habe mir mal aus dem Baumarkt eine Gaskartusche gekauft, die aussieht wie eine normale Spraydose und z.B. an diesen Dachpappenbrennern verwendet wird. Da kostet eine 600 ml Dose nur die Hälfte von einer Camping-500 ml Kartusche.


    ABER: Das Gewinde passt zwar, aber der Stift im Kartuschenadapter drückt das Ventil nicht weit genug hinein, so dass sich das Ventil nicht öffnet. :frowning_face:

  • Schade.


    In meinem Camping-GAZ (ja, mehr Küche brauche ich nicht wenn die Russen kommen) passen die Noname-Stechkartuschen aus dem Baumarkt. Die sind aber genauso teuer wie die originalen (1,99 Euro das Stück) :grosses Lachen:.


    Das ist der Kocher:
    http://www.campingaz.com/de/p-23754-camping-206-s.aspx


    Steht stabil und heizt gut und lange. Lässt sich auch gut einstellen. Einzig den Reflektor für unten (siehe den anderen Kocher) muss man sich selber herstellen.


    Das ist meine Patrone:
    http://www.campingaz.com/de/p-23894-c-206.aspx


    Würde ich nochmal kaufen können würde ich die gleichen Kartuschen nehmen, aber den Kocher, hat einen eingebauten Reflektor der massiv Energie spart zum Kocher oben:
    http://www.campingaz.com/de/p-22816-bleuet-206-plus.aspx


    Eine Familie kauft natürlich was anderes, ist klar :lachen:.

  • Zitat von tecneeq;76129

    Schade.


    In meinem Camping-GAZ (ja, mehr Küche brauche ich nicht wenn die Russen kommen) passen die Noname-Stechkartuschen aus dem Baumarkt. Die sind aber genauso teuer wie die originalen (1,99 Euro das Stück) :grosses Lachen:.



    Hallo tecneeq,


    gib mal unter http://www.pollin.de "Gaskartusche" im Suchfenster ein. Ein Euro pro Stück


    Gruss


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Solarwind;76111

    Ich habe mir mal aus dem Baumarkt eine Gaskartusche gekauft, die aussieht wie eine normale Spraydose und z.B. an diesen Dachpappenbrennern verwendet wird. Da kostet eine 600 ml Dose nur die Hälfte von einer Camping-500 ml Kartusche.


    ABER: Das Gewinde passt zwar, aber der Stift im Kartuschenadapter drückt das Ventil nicht weit genug hinein, so dass sich das Ventil nicht öffnet. :frowning_face:



    Hallo Solarwind

    Und was sagt und Deine Erkenntnis?
    Nur "billig" funktioniert halt nich immer.

    Ernst

  • Naja - worauf bezieht sicht das nun?


    Ich meine ich hätte von genau diesem Problem schon mal in Bezug auf einen Primus Kocher gelesen...


    Und da das Gewinde der Kartuschen eigendlich genormt sein sollte könnte es ja auch an Primus liegen!


    Und mit der Meinung, das die "Marken" Gaskartuschen völligst überzogen teuer sind dürfte ich nicht alleine sein!

  • Der Unterschied liegt meistens in der Gasmischung die billigen Kartuschen sind meist nur mit Butan gefüllt und die Markenkartuschen mit einem Propan Butan Gemisch welches auch bei Minustemperaturen funktionieren. Wenn man die Kartuschen im Internet bezieht und auch nicht nur in homöopathischen Mengen bekommt man auch gute Preise.


    Gruß KUPFERSALZ

  • Den Primus Kocher heizt man am besten mit etwas Spiritus vor
    dann russt es auch nicht so, eine kleine Flasche mit einer Tülle
    dran funktioniert dort prima, und zwei mal vorheizen hilft auch bei
    geringeren Temperaturen und Petroleumbetrieb besser


    Ein Tool sollte man schon zur Hand haben zum Düsenwechsel und
    gutes reines Petroleum auch, mit Diesel hab ich auch keine guten
    Erfahrungen gemacht, damit will er nun wirklich nur zur Not und
    dann sollte man den Diesel am besten auch vorheizen ( Teelichter )


    Regulieren kann man den Kocher schon ganz gut, nur nicht mit der
    dafür vorgesehenen Stellschraube, sondern am besten über den Druck
    in der Vorratsflasche, also über die Anzahl der Pumpenhübe


    Und über die Nachrüstung eines Piezo Zünders denk ich auch schon nach
    ansonsten entweder über so ein Stabfeuerzeug oder man nimmt einfach
    die klassischen Streichhölzer :)


    An und für sich ist das aber ein geniales, und mit Gas sogar absolut Familien
    taugliches leichtes und effektives Kochgerät


    Grüße


    Eugen j:keusen

  • Über den Piezo-Zünder hatte ich auch eine Weile nachgedacht, bin aber dann zu dem Entschluss gekommen ihn nicht zu kaufen. Ich habe mir dafür ein 18 cm langes Stabfeuerzeug gekauft. Damit passt es zwar genau nicht in den Topf, aber dafür in den Deckel der Transporttasche.


    Leider war es leer als es ankam, aber ich konnte den Kocher mit dem Piezozünder des Feuerzeugs trotzdem starten. Mittlerweile habe ich es aufgefüllt und nun kann man damit auch mal so Feuer machen oder eine Kerze anzünden.


    Zum Vorheizen habe ich mir wie schon angesprochen eine 100g-Gaskartusche eingepackt. Damit ist Ruß auch im folgenden Benzinbetrieb kein Thema.



    Nochmal zum Thema Kartuschen:
    Mich lehrt das vor allem, dass man alles vorher ausprobieren muss und sich nicht einfach 20 solcher Kartuschen hinlegt. Das Gasgemisch ist für mich nicht ganz so extrem wichtig, da ich kein Wintercamper bin. Bisher gabs auch keine Probleme.


    Das Gewinde ist nicht das Problem. Im Adapter ist der Stift, der Das Ventil öffnet fest installiert, d.h. er wid nicht durch die Regulierungsschraube bewegt. Scheinbar ist er für diese spezielle Kartusche ein winziges Stück zu kurz. :frowning_face:

  • Nur mal so eine Idee


    Wenn wirklich nur ein wenig fehlt um die Gaskartusche zu öffnen
    dann könnte man doch theoretisch eine Kugelschreiberkugel dazwischen
    legen und des müsste funktionieren


    Aber bitte nur Draussen ausprobieren und nur wenn man wirklich weiss
    was man da tut, sonst wirds evtl. gefährlich, nicht das mir jemand mit
    Gas verunglückst


    Ich habe da lieber den markill / Vaude Adapter genommen, den man auf
    Camping Gaz Ventilkartuschen setzen kann und der dann ein passendes
    Schraubgewinde zur Verfügung stellt.


    Camping Gaz Ventilkartuschen bekommt man in Europa nämlich fast überall


    Grüße


    Eugen j.keusen

  • So eine Idee hatte ich auch schon, aber das ist mir etwas zu heiß. Wenn sich die Kugel beim Abschrauben des Adapter im Ventil verklemmt entleert sich die ganze Falsche. Das werde ich nur risikieren, wenn mir keine anderen Alternativen zu Verfügung stehen.


    Wenn mal keine Gas da ist, nehme ich halt Benzin.


    Grüße Solarwind

  • Ich experimentiere grade mit dem auf bohren
    einer Düse für den Spiritusbetrieb, denn Spiritus
    hab ich neben Waschbenzin immer reichlich zu
    Hause, und eine Alternative mehr kann ja nie
    schaden


    Darüber hinaus riecht Spiritus beim verbrennen
    nur sehr wenig, was bei dem Kocher die Indoor
    Nutzung erleichtert :)


    Wenn es klappt sage ich Bescheid,
    wenn nach mehreren Anläufen nicht dann auch :)


    Grüße


    Eugen j.keusen

  • So Multi, wie da drauf steht, ist der leider auch nicht
    die Colamänner bezeichnen die Nutzung mit Coleman Fuel
    und Tankstellensprit schon als Dual Fuel, mit Petroleum ist
    es dann schon ein Multifuel, und dann hörts auch schon auf


    Der Kocher ist nicht schlecht, aber auch nicht wirklich besser
    als andere und dafür wäre er mir dann sowohl zu schwer als
    auch etwas zu teuer


    Aber jedem seine Vorlieben, ich bin da pragmatisch, wenns kocht
    dann hilfts :)


    Grüeß


    Eugen j.keusen

  • Also wenn man davon absieht, dass der halt wirklich nur Sprit und Petroleum kann, dann ist der eigentlich recht verträglich.
    Hat natürlich wie alles Vor- und Nachteile.
    Ja, er ist sperrig, dafür entfällt ein extra Tank. Mit dem Tankinhalt mit Petroleum hat der damals ewig durchgehalten, ab und an muss man halt etwas Druck nachpumpen.
    Die Dichtigkeit hat mich absolut überzeugt. Nach einem halben Jahr in der Gartenhütte mit den üblichen Temperaturschwankungen war immer noch sehr gut Druck drauf, hat mich doch gewundert.
    Was nervt ist das Umbauen der Vergasereinheiten, das ist echt ein Akt für sich.
    Aber robust ist er, mit nem 2l-Topf konnt ich da wunderbar kochen. Dafür sind die Standfüße ziemlich grottig...
    Preislich ist er auch nicht unbedingt erste Wahl.
    Aber da ich den natürlich kostenlos benutzen konnte, war ich äußerst zufrieden damit.

    Was mich am meisten genervt hat, war das Extra-Fläschchen Spiritus, den man zum Vorheizen immer mitschleppen musste.

    So long,
    Sam

  • und genau deswegen bin ich ja grade dabei meinem
    Primus den Alkohol schmackhaft zu machen :)


    Zur Not brennt der dann auch auf STROH-Rum :)


    Grüße


    Eugen j.keusen