Angehörige und das Heim im Falle des Falles

  • Ich frage mich schon länger, was Andere darüber denken.


    Nehmen wir an, es kommt der Super-GAU, es gibt irgendeine große, überregionale Katastrophe.
    Zunächst herrscht überall Panik, die Verkehrsnetze brechen zusammen, irgendwann auch die Stromnetze usw. usw. usw. - ihr kennt diese Gedankenspiele.


    Aber jetzt meine Fragen.


    1. Nehmen wir an, ihr seid verreist, arbeitet in einer anderen Stadt oder ähnliches. Eure Frau / Mann / Kinder /... ist also weiter von euch entfernt. Und wenn es auch nur 50 - 100 Km sind. So eine Distanz ist a) zu Fuß und b) in einem Krisenfall unter Panik und in wirren Verhältnissen doch schon sehr lang würde ich sagen.
    Was würdet ihr tun? Wie würdet ihr euch verhalten? Habt ihr schon irgendwelche Vorkehrungen getroffen? Habt ihr dieses Thema schon mal mit euren Angehörigen thematisiert?


    2. Preparedness scheint mir in einigen Fällen ziemlich ortsgebunden zu sein.
    Mir erscheint es fraglich, ob es überhaupt was bringt, sich z.B. zu Hause große Vorräte anzulegen oder einen "sicheren Raum" - wie auch immer der aussehen mag - einzurichten.


    In dem Falle eines Clash´s kann es doch sehr wahrscheinlich werden, dass


    a) das jenes zu Hause zerstört wird
    b) das man von zu Hause fliehen muss


    Ich freue mich auf eure Antworten.


  • Die Wahrscheinlichkeit das mein Zuhause zerstört wird, ist im Vergleich zu anderen annehmbaren Szenarios eher unwahrscheinlich.


    Aber du hast recht, es gibt natürlich auch Szenarien wo du a) nicht in dein Haus zurück kannst, oder b) dein Haus zerstört ist.
    Für solche Fälle, in denen du nicht auf deine Vorräte zuhause zurückgreifen kannst, bietet es sich a) an einen Fluchtrucksack im Auto zu haben ( plus evt eine kleine Notausrüstung fürs KFZ. und b) diverse Erdlager ( oder andere externe Lagerbunker) ausserhalb deiner Wohnung, auf die du zurückgreifen kannst, im Fall der Fälle.


    Letzteres ( Externe Lager) bereitet mir persönlich hier aber Kopfzerbrechen. Erdarbeiten sind hier ohne grösseres Gerät kaum möglich. ( Zu viel Fels...)

  • Hallo Mark

    Ich weiss worauf Du aus bist.

    1. wie komme ich in so einen Fall nach Hause?
    2. wie finde ich meinen Partner/Partnerinn?

    Das ist eine Frage die ich und meine BEVA immer wieder diskutieren. Denn eine Krise wie auch immer, trifft nicht ein wenn wir "beide" zu Hause sind.

    Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir uns IMMER zu Hause treffen, vorausgesetzt es gibt keine Kommunikation mehr.

    Wir haben beide ca. einen Tagesmarsch von zu Hause unsere Arbeitsstelle. Da ist es absehbar, dass der Partner sich in 2 Tagen durchgeschlagen hat.

    Wenn nicht? .............. Darauf kennen wir die Antwort auch noch nicht.

    Viele Grüsse, Ernst

  • Hallo zusammen,


    ich denke das wir den Punkt "Kommunikation ist nicht möglich" durchaus näher betrachten sollten:confused:. Denn wenn die Kommunikation noch möglich ist kann man sich ja abstimmen.
    Was aber wenn das Zuhause nicht mehr betreten werden kann/darf :staun:? Wie und vor allem wo kann ich einen Treffpunkt festlegen, wenn kein Refugium existiert? Dann existiert nur noch die Ausrüstung an Mann und Frau! :ohhh:
    Mit diesem Thema beschäftige ich mich auch schon! Hat hier jemand eine Idee?


    Grüße
    hogan

  • Was das Nachhause kommen betrifft:


    Es kommt darauf an wie gut man zu Fuß ist versteht sich, aber ein Gesunder Mensch schafft schon so 20- 30 KM am Tag mit Pausen und Gepäck. Je weniger Gepäck desto mehr geht theoretisch (Theorie und Praxis ist nicht unbedingt dasselbe), allerdings muß auch das Schuhwerk mitmachen (Ein Grund warum ich Grundsätzlich KEINE Stöckelschuhe trage, sondern eher Bequeme Schuhe in denen man lange laufen kann.)


    Also wenn du immer einen Rucksack mit einer Notration dabei hast kannst die 50 KM in 1,5-2 Tagen schaffen. Bei längeren Strecken sollte ein bischen Mehr im Rucksack sein. Als Autofahrer wäre dann ein Gepackter Fluchtrucksack mit Notzelt oder richtigem Zelt und Schlafsack so wie Energiereiche Notrationen im Kofferraum des Wagens hilfreich...


    Wenn man allerdings irgendwo im Ausland im Urlaub festsitzt, dann ist ein wenig Sprachkenntnis und Organisationstalent gefragt. Zelt und schlafsack kann man sich wohl überall beschaffen, wenn man nicht eh Camper ist. Rucksack sollte eigenentlich allein schon aus Ergonomischen Gründen des Gepäcktransports vorhanden sein. Kocher läßt sich improvisieren, Wegzehrung muß man vor Ort besorgen oder "organisieren"....


    Sollte man auf einer Insel o.ä. festsitzen.... dann ja dann, sollte man bei einem Fischer o.ä. anheuern für ne Überfahrt oder sich mit ein paar Leute zusammentun die gemeinsam ein Boot organisieren oder ggf, wenn man segeln und Navigieren kann, ne Jolle Stibitzen.


    Nach hause kommt man immer, man muß nur einen Fuß vor den anderen Setzen :winking_face:


    Zwar ist es von der Entfernung her nicht so einfach, aber es ist doch erfreulich wenn man weiß ich hab da und da Leute und/oder Sicheren Unterschlupf und Nahrung. Sobald ich den Weg hinter mir habe gibt es ein wiedersehen und was anständiges zu essen...


    Ja selbstverständlich kann es sein das Haus und/oder Vorräte geplündert wurden, aber in der Situation sollte die Zuversicht regieren und die Vorfreude auf ein Wiedersehen, nicht die Angst, das man eh nichts mehr vorfindet, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit das man aufgibt überirdisch...

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Also durch meine Arbeit bin ich immer 200 bis 400 km weg von meinen Haus ,meine Frau und einer meiner Söhne ist immer in der nähe des Hauses,ich selber habe den Tank meistens voll (Firmenwagen) und als Reserve immer 20 Liter bei .Mit den 20 Liter Sprit komme ich auf jeden fall 300 km und den Rest würde ich laufen mit meinen anderen Sohn der bei mir arbeitet. Denn zu zweit denke ich kommt man in der Zeit besser und sicherer vorwärts wie allein.
    Mein Rucksack für den Notfall reicht für 2-4 Tage aus (Verpflegung) und dann bin ich ,so hoffe ich ,wieder bei den Rest meiner Familie.
    Außerdem bin ich der Meinung das es Anzeichen gibt so das man immer noch 1-2 Tage Zeit hat sich vorzubereiten .

  • Hallo
    Wichtig ist auch das jeder weis was er zu tun hat.
    Bei uns sollte es so sein.
    Derjenige der daheim ist: Sohn holen
    Vorbeireitung treffen (Wasser in dei Wanne ect.)


    Derjenige der unterwegs ist : Unter allen umständen auf den schnellsten und sichersten Weg nach hause.
    Sollte sich eigendlich immer bewust sein wo er ist und wie er auch zu Fuss heim kommt.


    Sollte schreib ich deswegen weil meine Frau jedes gespräch das ich bis jetzt in diese richtug versucht habe, abgeblockt hat.:verärgert::crying_face:
    Naja etz habe ich eine Liste geschrieben was m.M. nach wichtig ist und diese bei mir an einer gut auffindbare Stelle gebunkert.
    Im Fall der Fälle weis sie zumindest wo die Liste zu finden ist.:face_with_rolling_eyes:


    Gruß
    derHerzog:winke:

  • Hallo Azi, Rabe und Herzog,


    das ist ja alles nachvollziehbar.
    Was aber wenn das Heim geräumt werden muss (Unfall im AKW (siehe Film "Die Wolke") und beide (so bei uns der Fall) 40 bzw 130 Kilometer bis nach Hause haben und dann die Kommunikation (warum auch immer) nicht funktioniert? Mir geht es um so eine Art "Notfallsammelpunkt_mit_Backup"-Ding.
    Grüße
    hogan

  • @Hogan


    Mir ist jetzt nicht ganz klar was Du noch lesen willst:staunen:
    Herzog, Rabe etc. haben geschrieben wie sie das Handhaben, ich sehe das so, daß sich jeder selbst VORHER Gedanken machen sollten. Kommt eine Krise und Du hast vorher keine Vorkehrung getroffen ...tja Pech :devil:
    Rede mit Deiner Fam. wo Ihr euch Treffen könnt. Ich das Haus/Wohnung nicht mehr da....dann treffen wir uns bei Nachbarn/Kirche/Rathaus/Ferienhaus was weiß ich ..
    Du kannst auch Zeitfaktoren einbauen ...Treffen bei Punkt A immer zu Sonnenaufgang ..... Punkt B bei S.Untergang etc.


    Schönes Wochenende noch


    S.

  • Hallo,


    da meine Liebste und ich beruflich sehr viel unterwegs sind und das leider nicht immer gemeinsam haben wir genau dieses Thema schon vor langer Zeit durch gekaut.


    Wir haben eine klare Reihenfolge von Treffpunkten die es ab zu klappern gilt, falls unser zu hause nicht mehr erreichbar oder zerstört ist.


    Dazu zählen sowohl Ausweich-Nahziele in unserer Stadt, als auch mittlere und fernere Ziele, falls die verursachenden Probleme die Stadt oder gar die Region betreffen.


    Als Fortbewegung werden wir auf das zurückgreifen, was möglich ist. Zur Not halt auch laufen, Fahrrad akquirieren, Daumen raus halten, was auch immer.


    Was die stationären Vorbereitungen angeht, so machen sie in meinen Augen erst dann Sinn, wenn eine Art Notfall Mobilität hergestellt ist. (Sieher hier).


    Das mag für andere anders sein, z.B. wer ohnehin schon das ganze Jahr an einem "Sicheren Ort" lebt. Für uns hier, am Rande des Ruhrgebiet Ballungszentrums ist dies aber, in meinen Augen, der einzige Sinnvolle Weg.


    Grüße,


    Frank

  • Zitat

    Dazu zählen sowohl Ausweich-Nahziele in unserer Stadt, als auch mittlere und fernere Ziele, falls die verursachenden Probleme die Stadt oder gar die Region betreffen.


    Eben. Sowas ist super einfach in der Vorbereitung, kostet nix, muss nicht gelagert werden und man ist auf extrem viele Szenarien damit vorbereitet.


    Habt ihr das schriftlich fixiert oder nur im Kopf gespeichert?


    Wir haben's in einer Art "Notfalltelefonbuch" gedruckt und an den verschiedensten Stellen (teilweise leicht codiert à la "Onkel Anton, Tante Berta") hinterlegt. Lieber unnötig vorbereitet, als später einen folgenschweren Fehler in der Hektik begangen.