Hier noch ein Video mit ein paar Infos zum Härten:
http://www.youtube.com/watch?v=srF3xOmnMt0
Dadrin wird u.a. ein improvisierter Härteofen gezeigt. Noch ein Wort zur verwendeten Härtetechnik: Im Video wird mit Tonmantel gehärtet. Die Technik ist dann gut, wenn man aus irgendeinem Grund nicht fähig ist, die Klinge aus dem Öl zu ziehen bevor der Rücken zu hart ist, z.b. wenn die klinge zu dünn ist.
Statt Ton geht auch Schamottzement, bei deinem Messer wäre diese Technik allerdings nicht nötig, außer du willst eine Härtelinie erreichen oder irgendwelche "Zauber" in die Klinge brennen (mit dem Zement den "Zauber" schreiben, nach dem Anlassen mit Säure sichtbar machen).
Etwas was bei Federn oft vernachlässigt wird ist das enthärten. Geh bei deinem Klingenrohling mal mit einer Feile drüber. Falls es quietscht ist das Härten unnötig und du kannst gleich zum Anlassen gehen. Wenn du trotzdem Härten willst muss die Klinge erst enthärtet werden, d.h. mehrere Stunden auf Rotglut gehalten werden. Oder wiederholt auf nichtmagnetisch erhitzt werden und langsam abkühlen.
Ansonsten wurde das meiste schon gesagt: erst erhitzen bis der Stahl nichtmagnetisch ist, dann abschrecken (Öl sollte erwärmt werden bis es dünnflüssig ist, ca. bei 80°). Entweder bis der Stahl kalt ist, falls du im Ofen anlassen willst, oder 3 Sekunden untertauchen, 1-2 Sekunden raus, entgültig rein. In dem Fall ist wird die Klinge mit Eigenwäreme angelassen, der Kern bleibt dabei weich.
Zum Anlassen im Ofen / Feuer wird die Klinge zuerst poliert (Wenn du ein Thermometer hast das 200°C+ aushält kannst du dir das sparen) danach wird das Messer erhitzt, bis es gerade anfängt gelb zu werden. Wenn es rot wird ist es etwas zu weich, wenn es blau wird ist die Härtung versaut.
Im Ofen stellst du 180°C bis 220°C ein (höhere Temperatur=>weichere Klinge) und lässt den Stahl für unbegrenzte Zeit drin (mindestens 2 Stunden, mehr schadet nicht).
Falls die Feder Risse zu haben scheint, ist das Anlassen mit Eigenwärme besser, da dabei weniger Spannungen im Material entstehen. Ansonsten sind beide Techniken geeignet.
Danach wird die Klinge vielleicht verzogen sein. Benutz auf keinen Fall einen Hammer, sondern biege die Klinge im Schraubstock zurecht. Das darf erst geschehen wenn die Klinge angelassen ist, sonst macht es *ping* und die Klinge ist halbiert.
Wenn du soweit bist kannst du mit dem Schleifen anfangen oder den Griff machen. Ich würde erst mal auf ca. 1/2 mm Klingenbreite schleifen, dann den Griff machen und dann schärfen.
Gruß Ulfhednar