Tausche Gewissen gegen Vorrat

  • Liebe Leut... ich stehe vor einem Dilemma :peinlich:


    Meine Familie und ich haben uns vor einiger Zeit mit dem Thema Tierhaltung und Ernährungsindustrie (zb. Monsanto, Nestle, etc) im Allgemeinen beschäftigt.


    Nach den Filmen "Food inc." und "Farm to Fridge" (VORSICHT - Heftig!) sind wir dazu über gegangen unsere Einkaufsgewohnheiten massiv zu überdenken.


    Also haben wir beschlossen nur noch komplett "Bio" ein zu kaufen und auch unseren Fleischkonsum auf max. 2x die Woche zu beschränken.
    Gesagt, getan, wir waren die letzten 6 Wochen nur noch auf dem "Biotrip" und haben in unserem örtlichen Bio-Markt eingekauft.


    Das ganze hat sich dann auch entsprechend auf die Lebensmittelkosten niedergeschlagen.
    Statt wie bisher ca. 120,-€ die Woche Lebensmittel auf zu bringen, sind es mal locker um die 220,-€/Woche geworden (also wirklich NUR Lebensmittel und Getränke).


    Kulinarisches Fazit:
    Die Sachen sind wirklich lecker und auch unsere Kinder waren ganz überrascht, wie anders/besser Dinge doch schmecken können, wenn mal "ehrliche" Zutaten und keine Aromastoffe enthalten sind. Zb. Schokolade...
    Da kostete eine Tafel dann schon mal 3,-€ statt wie bisher 0,39€ beim Lidl....
    Und zu alledem war das Gewissen massiv beruhigt.


    Finanzielles Fazit:
    Es ist für uns nicht machbar..... ich als Hauptverdiener und meine Frau mit 400,-€-Job (der derzeit auch wankte), können uns den Spass auf Dauer nicht leisten...
    Wir haben nun heute versucht unseren Einkaufsplan zu differenzieren. Sprich... Obst, Gemüse und Fleisch/Wurst vom Bio-Laden, aber alles andere wie gehabt von Lidl und Konsorten.


    Aber selbst in dieser Konstellation kostet der Einkauf immer noch viel, dass wir zwar nun günstiger unsere wöchentlichen Lebensmittelrationen zusammen bekommen, aber für das Anlegen des Vorrats nicht mehr viel (bzw. gar nichts) übrig bleibt.


    Steigen wir nun wieder um auf den Bio-Freien Einkauf haben wir aber massive Gewissenskonflikte bezüglich Tierhaltung, Pflanzenanbau usw... ABER dafür dann wieder genug Geld für den Ausbau des Vorrats....


    :confused: :confused: :confused:


    Was tun? Ich mein... JA, ich werde nun versuchen regional Bauern und Metzger zu finden, aber es ist nicht sooo leicht, denn wirklich VOLL am Land wohnen wir leider auch nicht.


    Letztendlich werden meine Familie und ich einen Weg finden, aber mich interessiert es, wie ihr so einen "Konflikt" Handhaben würdet....

    Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.


    Albrecht Müller

  • Hallo PapaB,


    stehe vor dem gleichen Dilemma,


    unsere Abhilfen u.a.


    - wir verwenden gutes Olivenöl und selber hergestelltes Butterschmalz. Damit haben wir gute Geschmacksträger.
    - Konserven: Ich nehme die günstigen, z.B. Pilze, Tomaten, etc. mit der zweiten Wahl. Oftmals sind die anderen, auch BIO, speziell nach Aussehen sortiert. Die Restware ist nicht schlechter im Geschmack
    - Frischware: Von Mai bis November für uns kein Problem, da eigener Anbau. Ist halt abhängig von der Erntezeit. Ich freue mich jetzt schon auf frische Erbsen. Den Rest des Jahres gibts die halt nicht
    - Einmachen: Wenn es Ware gibt, bei uns aus dem Gemüsefeld - ansonsten vom Markt, Einmachen!
    - Gewürze: Hier gibt es bei uns nur Bio-Ware. Dafür ergänzen wir durch getrocknete Kräuter (auch UNkräuter) und beschränken uns auf wenige Gewürze (so ca. 30:))
    - Brot und Backwaren. Lösung für mich ist selber backen. Bin selbst erstaunt, wie sich das nach einigen Monaten Gewöhnung in unserem Haushalt verselbständig hat. Ist zum Routinegeschäft geworden. Einfach mal ein Brot nebenher backen:)
    - Fleisch und Wurst kaufe ich vom lokalen Metzger, wobei ich selbst wurste und räuchere. Da lässt sich viel sparen


    Problemfälle für mich sind:
    - (derzeit noch, da ich da selber aktiv werden möchte) Käse - sehr teuer
    - Getränke - Saft, (bekennend) Bier und Wein sind Belastung - noch mehr Eigenversorgung angestrebt.
    - Gemüse, Salat im Winter. Hier versuche ich über Wintergemüse in den nächsten Jahren aus dem Garten gegenzusteuern.


    Beschäftige mich seit Jahren mit Kochen, Lebensmitteln und Selbstversorgung. Dabei immer mehr der Eindruck: Koste was es gibt, nimm das Beste zum erträglichen Preis. Bereite es so zu, dass es gut schmeckt und nährt. Dann ist ein guter Kompromiß gefunden. Auf die Labels gebe ich nix mehr. Ausprobieren und immer wieder Neu ausprobieren.


    So, denke es hilft Dir nicht wirklich weiter, aber dafür war Dein Beitrag für mich mal wieder wichtig, selber über die Situation nachzudenken. Danke


    Grüsse Andi

  • Zitat von Andi;65589

    So, denke es hilft Dir nicht wirklich weiter, aber dafür war Dein Beitrag für mich mal wieder wichtig, selber über die Situation nachzudenken. Danke


    Grüsse Andi



    Hallo Andi,


    doch doch, es hilft weiter!


    Denn ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich uns dieses Jahr reichlich mit Samen (natürlich zum grössten Teil Bio ;-)) von allerlei Gemüse ausgestattet habe.
    Wir werden nun einen großen Teil unseres kleinen Reiheneckhausgartens umgraben und in Gemüse und Kräuterbeete verwandeln. Das ganze aber nicht in klassischer Reih-und Glied-Manier, sondern nach Art der Permakultur (im weitesten Sinne). Also so, dass sich die Pflanzen gegenseitig unterstüzten und das Gemüse und Kraut über den ganzen Garten verstreut sein wird (Fotos werden folgen ).


    So hoffe ich doch einiges an Gemüse für die Familie selbst ziehen zu können.
    Eingeweckt wird natürlich auch :winking_face:

    Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.


    Albrecht Müller

  • Servus


    Dann halt nen zweiten Knödel und dafür n kleineres aber qualitativeres Stück Fleisch essen.


    Also ich finde die Entwicklung hin zu Bio oder, imho besser , regionalen Produkten doch ganz gut.
    Ich würde Lügen wenn ich jetzt aktuelle Preise nennen würde, aber die Kosten für einen Einkauf auf einem Demterhof in der Nähe von Fleisch, Getreide, Mopro bis hinzu Eiern und Nudeln waren nicht wesentlich höher als die "Marken"artikel der Supermärkte.
    Wenn man Fertigprodukte mal aussen vor lässt, desweiteren hab ich festgestellt das selberkochen sehr viel billiger ist und eutlich dicker macht...
    Aber evtl mach ich heut mal wieder ne Bauernhoftour

  • Zitat von Buddelbär;65593

    Servus


    Dann halt nen zweiten Knödel und dafür n kleineres aber qualitativeres Stück Fleisch essen.


    Also ich finde die Entwicklung hin zu Bio oder, imho besser , regionalen Produkten doch ganz gut.
    Ich würde Lügen wenn ich jetzt aktuelle Preise nennen würde, aber die Kosten für einen Einkauf auf einem Demterhof in der Nähe von Fleisch, Getreide, Mopro bis hinzu Eiern und Nudeln waren nicht wesentlich höher als die "Marken"artikel der Supermärkte.
    Wenn man Fertigprodukte mal aussen vor lässt, desweiteren hab ich festgestellt das selberkochen sehr viel billiger ist und eutlich dicker macht...
    Aber evtl mach ich heut mal wieder ne Bauernhoftour


    Klar, auf jeden Fall wird bei uns das Selberkochen absolut groß geschrieben. Wir erstellen jede Woche einen Essensplan für die folgende Woche und dann wird entsprechend auch gekocht/vorgekocht (je nachdem wie mein Weibi oder ich arbeiten muss...).
    ABER... leider haben wir keinen Demeter-Hof in der Nähe, sondern wie geschrieben nur den Biomarkt, der dann natürlich auch sein Geschäft machen möchte....
    Was wir jetzt nochmal schaun wollen, ist unser Samstags-Markt auf dem Marktplatz. Wir werden uns dann mal erkundigen, ob hier regionales vermarktet wird, oder auch wieder alles vom Großhändler aus Istambul kommt :-/

    Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.


    Albrecht Müller

  • Zuerst Vorräte aufstocken


    Hallo PapaB!


    Zitat

    Was tun? Ich mein... JA, ich werde nun versuchen regional Bauern und Metzger zu finden, aber es ist nicht sooo leicht, denn wirklich VOLL am Land wohnen wir leider auch nicht.


    Letztendlich werden meine Familie und ich einen Weg finden, aber mich interessiert es, wie ihr so einen "Konflikt" Handhaben würdet....

    Ich bin in Moment in der glücklichen Lage, dass ich mir die bio Produkte leisten kann oder könnte. Ich bin mir nicht immer sicher, ob bio wirklich immer besser ist und auch Sinn macht. Aber Nahrungsmittel müssen ein Genusserlebnis sein, das hat für mich Priorität.


    Ich habe mich intensiv mit bio Gartenbau auseinandergesetzt und in meinem Garten wächst auch alles "organic".


    Nur: Ich kaufe auch Produkte von heimischen Produzenten, welche konventionelle Anbaumethoden anwenden. Es gibt solche, die sehr Verantwortungsbewusst mit dem Einsatz von konventionellen Dünge- und Pflanzenschutzmittel umgehen, die suche ich mir heraus. Zugegeben. Ist eine Vertrauenssache; aber in unserer kleinen Region recht überschaubar.


    Mir ist primär wichtig, dass sinnlose Transportwege vermieden werden und ich soviel Geld als möglich in der Region und für die Region ausgebe.


    Ist für mich auch eine Möglichkeit, mein Gewissen zu beruhigen.


    Daheim kaufen erhält die Wertschöpfung in der Region. Und damit meine ich nicht ägyptische bio - Bohnen aus dem Supermarkt um die Ecke.


    Beim Kauf von Lebensmitteln versuche ich auch, einen guten Riecher zu entwickeln, das im buchstäblichen Sinn. Oftmals riecht man chemisch voll gepumpte Ware schon auf große Distanz.
    Und sooft es geht, nehme ich natürlich bio-Produkte, speziell bei Dosenwaren für`s Bevorraten.


    Den Punkt, den ich zuerst bearbeitet habe: Vorratslager auffüllen - unter allen Umständen - Grundvorrat hat Vorrang, wenn dann noch Geld über bleibt, kann man sich ja wieder so manches Luxusprodukt leisten.


    LG


    handyman

  • Moin, ich weiss nicht wie es bei dir regional so aussieht, aber viele Bioprodukte bekommt man hier im Südwesten auch schon beim Aldi.
    Klar - nicht alles, aber viel Obst, Gemüse, Brot, Sättigungsbeilagen etc - und das zum eigentlich normalen Preis.
    Ein spezieller Biosupermarkt ist vermutlich immer etwas teurer.


    Gemüse und Co würde ich persönlich eh nicht beim Lidl kaufen, ich finde die Qualität da eher bescheiden, um es mal vorsichtig zu formulieren.
    Das wichtigste wird wohl sein, eine vernünftige Fleischquelle auftzutun, oder?

  • Zitat von fiesie;65597


    Das wichtigste wird wohl sein, eine vernünftige Fleischquelle auftzutun, oder?



    Das auch, ja... ABER es gibt ja dann noch Milch und Milchprodukte, Eier, usw.
    Und... das nächste ist ja auch, dass zwar "Bio" auf einem Produkt drauf stehen darf, aber was heisst das letztendlich schon? Statt 6000 Hühnern stehen dann nur noch 3000 Hühner auf 200 qm Stallboden... ich muss mir da mal die Gesetzgebung genauer ansehen.
    Das beste wird vermutlich sein, bei allem sich die Produzenten höchstpersönlich an zu sehen. Das wird dann zwar mit einiger Fahrerei verbunden sein, aber nun gut... was muss, dass muss!


    @ handyman: Einen Vorrat hatten wir auch schon ordentlich aufgebaut (siehe meine Beiträge im Bereich "Bilder eures Vorratslagers" ;-)). Doch der ist in unserer Bio-Zeit ein wenig "geschmolzen"....
    Das wieder auffüllen unter Biologischen Gesichtspunkten gestaltet sich aber halt dann nicht so einfach.....

    Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.


    Albrecht Müller

  • Das ist ein wirklich interessantes Thema!
    Ich muss sagen, dass ich mich damit auch mehr beschäftigen muss, aber idR handhabe ich das so:
    Auf Fleisch verzichte ich weitgehend. (Nur das in Fertigerzeugnissen, wenn es sich nicht vermeiden lässt - aus Zeitgründen, oder eben 1x alle 1-2 Wochen teuer)
    Eier kaufe ich grundsätzlich nur noch aus Freilandhaltung! Auch bei Bio-Eiern gab es bereits so Sachen wie "Wiese vorhanden, Hühner wurden nur nie rausgelassen" etc. (Dem Händler wurde dann das Bio-Siegel entzogen - für ganze 2 Tage...)
    Fisch gibts für "relativ billig" auch im Supermarkt, hier auf die richtigen Siegel achten!
    Interessant ist das Thema genau bei der Vorratshaltung. Ich bin ehrlich und sage, dass ich auch Eintopfdosen habe, wo ich nicht weiß, wo das Fleisch etc herkommt. Im Fall der Fälle ist sowas aber besser als nichts. Allerdings kann man zB bei Nudeln durchaus welche ohne Eier kaufen. Die sind soweit ich weiß sowieso länger haltbar ;D
    Auch diese Fischkonserven (mmn für Vorratshaltung geeignet) sind teilweise mit Siegeln ausgestattet, auf die man sich als Verbraucher eben verlassen muss..
    So viel wie möglich selbst anbauen würde ich tun. Wenn ich könnte. In ner 1-R-Whg hat man da nicht viele Möglichkeiten, gerade wenn man öfter mal ein paar Wochen fehlt. Hier im Forum gibts aber ein paar Tipps diesbezüglich, die ich befolgen werde, um dieses Problem in Angriff zu nehmen :grinning_squinting_face:


    Insgesamt find ichs super, wie sich immer mehr Menschen Gedanken darüber machen, was sie eigentlich essen! Hierbei ist regional sowieso immer am Besten. Ich brauche nicht wirklich Äpfel aus Neuseeland, wenn ich welche aus Deutschland kaufen kann. (Soll heißen, dass es für mich rein ökologisch nicht so viel Sinn macht, Äpfel einmal um die Erde zu transportieren, und dann noch dorthin, wo sie eigentlich sowieso wachsen).

  • Zitat von PapaB;65598


    @ handyman: Einen Vorrat hatten wir auch schon ordentlich aufgebaut (siehe meine Beiträge im Bereich "Bilder eures Vorratslagers" ;-)). Doch der ist in unserer Bio-Zeit ein wenig "geschmolzen"....
    Das wieder auffüllen unter Biologischen Gesichtspunkten gestaltet sich aber halt dann nicht so einfach.....


    Hallo PapaB!


    Ich habe diesen "Bilder eures Vorratslagers" fred nicht so genau durchgesehen, deshalb hab ich Dein schönes Vorratslager nicht entdeckt.
    Ich kann leider nicht mit solchen schönen Fotos dienen. Ich habe den Großteil schon in Kartons und Kisten gepackt, beschriftet und mit Inhaltsverzeichnis versehen.
    Bei mir stapelt es sich und ich wünsche mir gelegentlich, alles würde sich übersichtlich geordnet und griffbereit in so tollen Regalen befinden, wie bei Dir.


    Ich kann schon verstehen, dass Du das unter biologischen Gesichtspunkten aufbauen möchtest und ich wünsche Dir auch, dass du das hinkriegst.



    Noch zu Fleischprodukten:


    Ich habe schon einen Landwirt gefunden, dem ich vertrauen kann, seinen Hof besichtigen und mein Fleisch aus seiner Produktion beziehen kann.
    Da ich nicht allzu viel Fleisch verwende, geht bei mir Qualität vor, egal, wenn es teurer ist.


    Und die Billigschnitzel, die in der Bratpfanne die Tendenz haben, beträchtlich kleiner zu werden, kann ich per tu nicht ausstehen.


    LG


    handyman

  • Du wirst mit deinem Problem, dass Du sicher nicht alleine hast,
    keine wirkliche Schwarz / Weiss oder eine gute / schlechte Lösung
    finden können.


    Denn das Geld ist ja nicht unbegrenzt und die Bedürfnisse sind
    auch nicht beliebig zu verringern, also werden Dir nur Kompromisse
    übrig bleiben, wie halt leider immer öfters im Leben


    Natürlich verstehe ich den Hang zum Bio Essen, aber ein wenig Vorrat
    sollte auch sein, also beim Bio etwas abspecken und das Ziel der
    Vorratshaltung, also die geplanten Mengen evtl. erst mal nach unten
    korrigieren, denn auch ein kleiner Vorrat ist VIEL besser als kein Vorrat


    Und wenn Du nicht regelmäßig den Vorrat auch rollieren lässt, wird Dir
    auch sicher manches schlecht und das ist schlecht für den Vorrat und die
    Kasse


    Ich hoffe etwas geholfen zu haben, ich denke das hier im Forum nicht
    wirklich viele schon die Balance gefunden haben zwischen Ihren Möglichkeiten
    Ihrem Anspruch an Vorratshaltung und Ihrer gewollten Lebensqualität


    Alles wird man nie wirklich erreichen, man nähert sich halt, jeder nach seinen
    Wünschen und Prioritäten


    Grüße


    Eugen j.keusen

  • also ich mische auch , frisches Gemüse und manche Produkte in guter Bio Qualität,
    aber auch einfache Nudeln, Dosen für den Vorrat und Alltag vom Discounter.
    Tierprodukte kaufe ich generell nicht, aber wenn dann 5 Scheibchen Sojawurst mal 3€ Kosten
    weiss man das auch mehr zu schätzen finde ich ...
    Nach meiner Analyse sind die grösten Kosten sowieso nicht die Grundnahrungsmittel,
    sondern Süssigkeiten, Knaberreien und Getränke !


  • Thema: Tausche Gewissen gegen Vorrat.

    Ich sehe da kein Dilemma, da ich beim Vorratsessen keinen Grund für Bio-Lebensmittel sehe. Ich will viel Lebensmittel für wenig Geld bunkern, nicht andersrum.
    Ganz im Gegenteil, wer jetzt teuren Biokram einlagert, wird später vielleicht ein schlechtes Gewissen haben....


    Wenn deine Krise nur aus Arbeitslosigkeit (später) besteht, ist das kein Problem, weil du mit dem nächsten Monatsgeld wieder einkaufen kannst.


    Anders wäre dies, wenn (aus welchen Grund auch immer) die Supermärkte für Monate nur Schmahlhans bietet. Du sitzt dann in deinem Keller und schaust dir den Bio-Eintopf und deine hungrigen Kinder an: „Für diesen Bio-Eintopf hätte ich 2-3 normale Eintöpfe einlagern können“... Hättest du, hast du aber nicht!





    Ich denke einfach, dass man in der Not nicht mehr wählerisch ist und sich über jede Kleinigkeit freut. Genau in solchen Momenten ist es deinem MAGEN egal, was auf der Dose steht. Der Inhalt macht satt. Lebensqualität macht auch aus: das man erstmal (über)LEBT...


    Genau deswegen mache ich mir kein Kopf, wenn ich Billignudeln vom Discounter nehme. Warum sollen die schlechter sein?
    Mir scheint, dass manche Leute sich hier einen Gastrokeller mit jedem Schnickschnack hinstellen wollen (Kosten egal)....


    Wenn du mal bei der Suppenküche angestanden hast, wirst du dir keine weiteren Gedanken über Markenartikel oder Bio-Hühner machen.
    Selbst Billiglebensmittel aus dem Discounter sind nicht mehr so schlecht, dass man sich ne "Mangelernährung" (im Vergleich zu McDoof) holt. Was man im Alltag so ins sich reinstopft, ist sicherlich oft nicht BIO...


    Ein schlechtes Gewissen sollte man deswegen aber nicht haben....es ist einfach nicht möglich 100% gesund zu leben (Ausnahme: man baut wirklich alles selber an)

  • Vergesst nicht, dass es sich beim Begriff Bio um eine Zertifizierung handelt.
    Wenn man die Einkaufsmöglichkeiten hat oder am Land wohnt: Viele Betriebe arbeiten naturnahe oder faktisch in Bio-Qualität ohne es so zu nennen.
    Mir persönlich sind außerdem regionale, naturnahe Produkte lieber als zB Bio-Äpfel aus Neuseeland.

  • Zitat von Lesane;65634


    Ganz im Gegenteil, wer jetzt teuren Biokram einlagert, wird später vielleicht ein schlechtes Gewissen haben....


    mal ein kurzer Einwurf zu Bio-/NIcht-Bio:


    Warum kaufen wir/ kaufe ich Bio? Weil ich MIR was gutes/ was weniger schädliches tun will? Ja, AUCH. Bin nun mal überzeugt davon, dass Bio grundsätzlich gesünder ist, weil keine/ weniger chem. Dünger und Pestizide oder sonst Gift-Zeugs drin ist. Ausserdem ist es erwiesenermassen nahrhafter, also braucht man auch weniger - wenn ich mir ein konventionelles "Luft"-Brot kaufe, brauche ich 5 Scheiben um "satt" zu werden, wenn ich mein selbstgebackenes, grösstenteils Vollkorn-Brot esse reichen mir oft 2-3 Scheiben!
    Und die ganzen Zusatzsstoffe, die bei "normalen" Essen oft drin sind - graus! Bsp. Zucker: ich nehm nur Rohrzucker zu mir, raffinierten Zucker finde ich mittlerweile viel zu süss und unangenehm - ja, ich schmecks sogar raus!
    Aber nicht nur aus direktem Eigeninteresse kaufe ich Bio (bin übrigens Bio-Landwirt): Sondern auch der Natur zu liebe. Bio ist nachhaltiger! Bei Bio wird z.B. auf Fruchtfolge geschaut, tendenziell wird der Boden, die Pflanze, das Tier nicht nur als Produktionsstätte mit Möglichkeit zur (persönlichen) Gewinnmaximierung betrachtet, sondern als LEBENDIG, was der entsprechenden Aufmerksamkeit, Pflege bedarf.


    Allerdings ist Bio nicht gleich Bio. (Das EU-Bio-Siegel kannst eh vergessen!) Bio ist mittlerweile Kommerz geworden. Selbst hinter Bio-Lebensmitteln steckt eine Rieeeeesen-Industrie dahinter. Und das ist für mich auch ein Qualitäts-Merkmal: wie die LEBENsmittel hergestellt werden. Ich bin überzeugt davon, dass ein handgemachter Käse vom Bauern/ Alm besser schmeckt, inhaltsreicher ist (und bleibt mir mir irgendwelchen Zahlen weg, es gibt mehr wie nur wisschenschaftliche, KALTE Analysen), und v.a. gesünder ist. Und das ist mit allem so. Schon mal rein die Reinigungsmittel, die in grossem Stil eingesetzt werden müssen, find ich kritisch...


    Und zum Zitat zurück: ein schlechtes Gewissen hätte ich, wenn ich routine-mässig konventionell/ Supermarkt einkaufe, weil ich berufsbedingt weiss, was ich wem damit antue!


    Mit unserem Konsum können wir einen grossen Einfluss nehmen, auf Politik und Wirtschaft!


    Eine kleine Lösungs-Idee für das Bio-/Nicht-Bio-Thema (so mache ich es zumindestens):
    Mehr beim Bauern einkaufen.
    Oder im Bio-Laden mal genau hinschauen, sich informieren und dann halt die 50Cent teureren Nudeln aus der Region kaufen, als die billigeren, die von irgendwo her kommen.
    Oder auf Bauernmärkte gehen (aber da muss man auch aufpassen, wo die ihr Zeug her haben, viele gehen einfach nur in den Grosshandel) - so unterstützt man die kleinen Bauern direkt, ohne Zwichenhandel.
    Oder es gibt Grüne Kisten (Gemüse-Lieferdienst).
    Viele von euch wohnen doch in der Stadt, dann kann man sich auch mit Einkauf, Grossbestellungen mit Nachbarn, Freunden, Verwandten zusammen tun - dann wirds auch wieder billiger.
    SELBERMACHEN! Wir machen uns so dermassen abhängig von irgendeiner Industrie, und merkens gar nicht. Noch vor 50 Jahren war es fast normal, dass man einen Teil seiner Lebensmittel selbst hergestellt/ konserviert hat. Leute, wenigstens Brot! Ist soooo einfach, und nen Ofen hat jeder. Und wenn man sich beim Bauern sein Getreide/ Mehl holt ist es um einiges billiger als im Laden. Und es macht sooo Spass! :winking_face:
    Naja, und Saisonalität ist für mich auch sehr wichtig. Wieso muss ich im Winter Tomaten oder Erdbeeren essen? Wir sind mitterweile so sehr an eine Selbstverständlichkeit und einen Luxus was die Lebensmittelversorgung betrifft, gewohnt und merken es gar nicht. Und wenn es mal zu bestimmten Zeiten manche Sachen nciht gibt, dann jaaammern wir gleich...
    Seine Bedürfnisse anpassen: Es ist so leicht zu verzichten, wenn man sich einige Sachen (s.o.) bewusst macht - bzw. muss es oft gar kein Verzicht sein. Ich hab z.B. diesen Winter sehr wenig frisches Gemüse gegessen. Mangelerscheinungen? Sind mir keine bewusst...
    Ach ja, zum Selbermachen: Auch wenn man in der Wohnung lebt, ein Fensterbrett hat jeder. Wenigstens die Würzkräuter kann man auf einfachste Weise selber machen. Oder am Balkon, wenigstens Tomaten, oder was weiss ich was alles (da gibts genug Garten-/Selbstversorger-Foren im Netz)...


    So, recht reichts... :winking_face:


    Hoffe meine message kommt an...


    So, ich muss jetzt mein Saatgut durchstöbern und schaun, was ich (gemäss Mondkalender - huhu) aussäen kann...


    Greetz


    Martin



    :winking_face:



    Nachtrag:

    Zitat von Zazou;65641

    Vergesst nicht, dass es sich beim Begriff Bio um eine Zertifizierung handelt.
    Wenn man die Einkaufsmöglichkeiten hat oder am Land wohnt: Viele Betriebe arbeiten naturnahe oder faktisch in Bio-Qualität ohne es so zu nennen.
    Mir persönlich sind außerdem regionale, naturnahe Produkte lieber als zB Bio-Äpfel aus Neuseeland.



    Jawohl, so sehe ich das auch. Kauf auch lieber meine Äpfel vom Nachbarbauern, wo ich weiss, der spritzt nicht, aber sch... drauf ob da bio drauf steht, oder nicht. Aber es kommt aus der Region!

  • @ PapaB:
    Strohhalm GmbH EZG Fränk.demeter-bauern - mehr Infos »
    Aspertshofen 48, 91241 Kirchensittenbach 09151/96969


    Ökohof Fritz Leipold - mehr Infos »
    Hauptsrasse 21, 91238 Engelthal 09158/379 ‎ "Demeter-Betrieb, Hofladen, Spezialitäten: Holzofen-Vollkornbrot, Milch, Quark, Joghurt, Käse, ganzjährig: Trockensortiment (z. B. Nudeln), saisonal: Salat, ..."

  • Hallo alle zusammen,

    Zitat

    mal genau hinschauen, sich informieren und dann halt die 50Cent teureren Nudeln aus der Region kaufen, als die billigeren, die von irgendwo her kommen.


    gekauft wird erst nach einer Geschmacksprobe und einem Vergleich Produkte anderer Anbieter, dann aber in Mengen damit sich ein nennenswerter Vorrat einstellt.


    Mengenmäßig orientiere ich mich an den Vorlieben der Familie für den ersten Zeitraum - normaler Vorrat, hier zählt was schmeckt oder gewünscht wird oder und gesund ist - frisches Obst, Gemüse.


    Beim Vorrat für den zweiten Zeitraum ist noch Abwechslung da und das eine oder andere Leckerlie, aber auch jede Menge Konservennahrung, alles was lange haltbar ist, jedoch keine frischen Sachen mehr nur noch haltbar gemachte Dinge.


    Beim Vorrat für das letzte Aufgebot zählt nur noch reine Masse und Energie, Geschmack ist absolute Nebensache - Weizen, Trockenbohnen, Trockenerbsen, Zucker und Speiseöl.


    Ein normal Verdiener kann sich keinen echten Bio Langzeitvorrat hinlegen und damit klarkommen nach fünf Jahren evtl. ein paar hundert Kilo entsorgen zu müssen.


    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Als Kompromiss:


    Überall wo Tiere involviert sind (z.B. Fleisch, Eier, Milchprodukte) Bio kaufen, ansonsten halt aus Kostengründen auf Bio verzichten.
    Dazu den Fleichverzehr reduzieren auf 1 oder 2 mal pro Woche.

  • Hallo PapaB


    Es wird nicht teurer, eher günstiger. Schau nicht zu sehr auf Morgen.
    Wer wirklich gesunde, Frische, Natürliche Dinge isst, muss viel weniger essen, da die Benötigten Stoffe mehr vorhanden sind. Der Wichtigste Stoff in allem Essen ist Ungangssprachlich das Sonnenlicht. Milch von Milchkühen mit natürlichen Frischem Grass hat zwar Nährstofftechnisch nicht mehr als Milch von einer Kuh welche mit Abfallstoffen genährt wird, aber Nährstofftechnisch vom Sonnenlicht mehr. Je natürlicher das Nahrungsmittel ist (z.B. Rohrzucker anstatt Fabrikzucker), desto mehr natürliche Ordnung beinhaltet dieses Lebensmittel. Die Folge ist das der Körper weniger Aufwand betreiben muss, die Nahrungsmittel effizienzter verwertet werden (Weniger Fett am Bauch etc..) und Ihr gesünder werdet.


    Die Folgen Zeigen sich nicht Morgen, aber übermorgen :)


    gruss kickdrum

  • Zitat

    Je natürlicher das Nahrungsmittel ist (z.B. Rohrzucker anstatt Fabrikzucker), desto mehr natürliche Ordnung beinhaltet dieses Lebensmittel.


    Dies sei mal dahingestellt. Rohrzucker ist zu Industriezucker zu 99% identisch. Der Rest sind minimale Mineralstoffe, die die Gesundheit dann auch nicht mehr retten. Wenn man dann noch davon ausgeht, wie der Rohrzucker geerntet wird (unsauber) und mittelalterlich verarbeite wird, kann man wohl kaum von einem Mehrwert ausgehen.


    Zitat

    Die Folge ist das der Körper weniger Aufwand betreiben muss, die Nahrungsmittel effizienzter verwertet werden (Weniger Fett am Bauch etc..) und Ihr gesünder werdet.


    Das Fett am Bauch entsteht nicht, weil die Nahrungsmittel uneffizient verwertet wurden, sondern weil man über die Strenge schlägt. Abnehmen klappt nur mit einfachster Mathematik: Wenn ich 2000 Kalorien zu mir nehme und diese nich verbrauche, setze ich Speck an. Fertig. Dann ist es auch egal, ob die überflüssigen Kalorien durch 200g Bio-Schweinefleisch oder ein Knoppers kommen :winking_face:



    Zitat


    Der Wichtigste Stoff in allem Essen ist Ungangssprachlich das Sonnenlicht.


    Genau hier liegt das Problem, selbst wenn man nur frisches Obst und Gemüse isst. Die meisten Sachen werden unfertig geernet und dann kilometerweit zu uns befördert (Bananen, Tomaten usw).
    Wenn man diese Dinge zu Hause anbaut, kann man immer die reifen Früchte ernten, die dann das volle Sonnenlicht bis zum Ende abbekommen haben.


    Aber wer kann das schon immer so. Die meisten hier im Forum werden KEINEN Selbstversorgerhof besitzen und müssen zumindest teilweise im Reallife einkaufen gehen. Vorher muss man dafür im Reallife auch arbeiten gehen.


    Die Vorstellung und Umsetzung einer völlig gesunden Ernährungsweise klaffen häufig auseinander, aber jeder kann mit den gegebenen Mitteln (Einkommen) versuchen, das Beste draus zu machen.


    Wenn ich mich frei entscheiden kann, ob ich 1 gutes Stück Fleisch aus der Region oder 4 Minutenschnitzel von Aldi auf den Tisch kann,
    werde ich mich sicherlich für Qualität entscheiden.
    Wenn aber am 20. immer schon das Geld knapp ist und 4 Kinder hunger haben, wird es wohl was anderes werden.


    Ich glaube, man sollte sich nicht so in Schuld und schlechtes Gewissen sühlen.... jeder Mensch muss mit dem zurechtkommen, was er hat.