billiger Hausbau

  • Hallo,


    ich spiele mit dem Gedanken mir ein Eigenheim zu zulegen. Allerdings finde ich das man ein Haus heutzutage kaum noch siche leisten kann bzw. man sein ganzes leben lang dies abbezahlen muss. Hinzu kommt das sich in der momentanigen Wirtschaftslage es sehr unklug ist schulden zu machen. Zumindestens nach meiner Meinung.


    Ich bin auf folgende interessante Bauweisen aufmerksam geworden.
    Strohhaus:
    http://www.baustroh.de/
    http://www.fasba.de/
    Container-Bauweise:
    http://www.combi-box.at/
    http://monihaus.de/
    Haus aus Pappe:
    http://www.the-wall.ch/01_unternehmen.php


    Die mit den Containern haben mir leider nicht geantwortet auf die Anfrage dem Bau eines Hauses. Am Wochenende habe ich die Firma mit den Pappenhaus angeschrieben. Leider vertreiben die noch nicht das Produkt in Deutschland. Ist aber mit Abstand die günstigste Bauweise und bin ich momentan am ehsten dran interessiert.


    Hat jemand mit den oben genannten schon Erfahrung oder hat sich auch damit befast.


    Finde es schon schön und auch nicht schlecht wenn man ein Haus sein eigen nennen kann. Hier kann man sich auch am besten auf eine Krise vorbereiten und man ist ungestörter vor blicken der Nachbarn. Aber wie gesagt sollte man sehen das man nicht sein ganzes leben lang sich nichts mehr groß Leisten kann.
    Lieber ein Haus für 20.000 und dann nach 30, Jahren nochmal neu bauen wegen verschleiß als ein normales Haus für 150.000 und aufwärts. Wobei dies auch altert.


    Freue mich auf Diskussion

  • Hallo..


    Hm,ich denke,es kommt auf dein handwerkliches Geschick an..
    Wenn du es drauf hast,würde ich mir ne entkernte "Schrottimmobilie "anschaffen,und diese dann so aus-und umbauen,wie ea notwendig scheint..
    Hatte da z.B was in Dunkeldeutschland gesehen,war nen Versteigerungsanzeiger..
    Deutlich unter 10000 Euro..

  • Lebens(t)raum Jurte: auch winterfest!


    Ich hab mal in den Outbacks nahe der bayrisch-oberösterreichischen Grenze ein kurioses 1-wöchiges Seminar mitgemacht, in dem einem gezeigt wird, wie man sich um nur 2500,- Materialkosten eine winterfeste und dauerhafte runde Jurte mit ca. 70m2 Wohnfläche baut! Ist zwar nur auf Baugrund legal, aber das Bauprinzip ist mega-simpel und funktioniert wirklich. Wenn ein paar Leute anpacken, baut man sowas tatsächlich in einer Woche. Als ich dort war, hat es die Hälfte der Woche nur gegossen, und da die meisten der Workshopteilnehmer im Haus oder in ihren Wohnmobilen übernachtet hatten, waren wir nichtmotorisierte Knauserer nachts sehr komfortabel in der großen Vortragsjurte untergebracht, die bei Sturm und Regen sogar richtig gemütlich und warm war.


    Infos und Workshoptermine gibts auf Jurtenbau.at, da gibts auf der Titelseite auch einen Kurzfilm, wie sowas aussieht und wie der Workshop so abläuft.


    Mit den traditionellen Jurten hat das kaum noch etwas gemeinsam, aber ich finde es toll, wieviel man aus unglaublich wenig Material und Aufwand machen kann. Und dazu noch winterfest und heizbar :lachen:


    lg
    wam (der heute noch völlig fasziniert davon schwärmt)

  • Hallo Lord-of-Chaos,


    komme aus Deiner Nähe und muß sagen, dass bei uns seit ca einem halben Jahr wieder die Immobilienpreise anziehen. Es sind zwar noch hier und da Schnäppchenhäuser zu kriegen, aber die Zeiten der Häuser unter 10000 Euro sind vorbei.
    Dafür werden die Immobilien der früheren Mittelschicht immer erschwinglicher, zumal die Zinsen verlockend niedrig sind.


    Bin selbst noch dabei, ein altes Fachwerkhaus zu sanieren. Der Vorteil liegt auf der Hand, das Haus steht schon seit über 200 Jahren und wirds mit der richtigen Pflege auch nochmal 200 weitere machen. Hab da auch zwei Jahre drinn gewohnt und bin wegen des Klimas nach wie vor ein großer Fan der Lehmbauweise. Wird mit den Strohhäusern ja auch ähnlich gemacht, das Stroh dient als Wärmedämmung, innen und außen kommen dann je nach Bauweise eine mehr oder weniger dicke Lehmschicht drauf.


    Wir haben uns dann aber letztes Jahr vergrößert und bewohnen jetzt unser Traumhaus. Durch eine unverbaubare Randlage haben wir eigentlich keine Nachbarn, die uns auf die Finger schauen und sich wundern können, wenn wir Vorräte ins Haus bringen oder uns sonstwie preppen. Und das ist echt jeden Cent wert!

  • Hallo
    Da ich aus der Brange bin einige Tipps von mir.

    1. Spar nicht bei der Planung. Jede nachträgliche Änderung kostet ein Vermögen.
    2. Lass dir ein Leistungsverzeichniss erstellen. Ist dir das zu teuer gehst du zu Firma nummer eins
    und lässt dir einen Kostenvoranschlag machen. Du bekommst dann im Normalfall eine Massenermittlung mit Positionspreisen.
    Z.b. 50m3 Beton 130,- 100m2 Schalung 37,- usw.
    Dann nimmst du einen Tipp-ex und löscht alle Preise sowie den Firmennamen raus.
    Mit dieser Massenermittlung + Pläne gehst du dann zu min. 5 Baumeister und lässt dir ein Angebot erstellen.
    Damit bekommst du vergleichbare Angebote.
    Wenn du nur mit dem Plan zu 5 Firmen gehst, kannst du die Angebote nie vergleichen da einer 200m3 Aushub und der andere 250m3 Aushub gerechnet hat. Das ist unmöglich.
    3. Lass dir zumindest einen KV von einer Firma erstellen die nicht regional vertreten ist.
    4. Nachdem du den Billigstbieter ermittelt hast geht es ans verhandeln.
    Rede zuerst über Nachlass und zum Schluss verlang noch einen Skonto.
    Skonto wird von den Firmen immer viel zu schnell hergegeben.
    IMMER MIT SKONTO ZAHLEN !!!
    3% 14 Tage ist der teuerste Kredit den man aufnehmen kann. Es ist billiger noch einen Kredit aufzunehmen als die Skontofrist zu verpassen.
    5. Halte Vertraglich fest, dass die Ausführende Firma über das gesamte Gewerk die Bauführerschaft kostenlos übernimmt.
    Das ist wichtig wenn du gewisse Teile in Eigenregie machst.
    6. Überleg dir gut ob du einen Keller machst. Ein Stockwerk mehr ist vermutlich günstiger.
    7. Leg im vertrag fest, dass Aufmaße nur gültig sind wenn sie mit dir gemeinsam aufgenommen werden.
    8. Leg im Vertrag fest, dass Nachträge und Regiearbeiten vor Ausführung mit dir abzuklären sind und ansonsten nicht akzeptiert werden.

    Günstiger als Neubau ist Umbau.
    Schau dir gerichtliche Zwangsversteigerungen an. Da sind teilweise noch Schnäppchen zu machen.
    Häuser die von Mietnomaden oder sonstigem Gesindel belagert wurden und bis an die Decke zugemüllt sind, gehen oft um ein
    Butterbrot weg.
    Ich vermute es liegt daran, dass sich die Leute vor der Arbeit fürchten.
    Aber selbst wenn es noch so schlimm aussieht ist es meist in einem Tag ausgeräumt und zumindest da wo ich wohne kostet der Sperrmüll nichts wenn man ihn bei der Gemeinde anmeldet.
    Der Vorteil ist, man spart sich bei bestehenden Objekten nicht unwesentliche Sachen wie Kanalanschlussgebühren,....
    Die Substanz ist ja in der Regel auch noch gut.

    Warum kein Haus aus Stroh, Pappe,.....
    Ein Haus sollte immer auch eine Wertanlage sein.
    Ein Haus aus Ziegel kann ich meinen Kindern vererben, ich kann es sanieren und neuen Baustilen anpassen. (Umbauen, Zubauen, Ausbauen)
    Ein Fertigteilhaus ist ein dünnes Holzgerüst das man nach 100Jahren abreissen kann. Rechnet man Bodenplatte etc. dazu wird es wahrscheinlich auch nur unwesentlich günster sein als ein Massivhaus.
    Abgesehen davon ist eine dicke Zieglmauer einfach was stabiles. Das speichert Wärme und gibt sie optimal ab. Es bietet Schallschutz (bei Fertigteilhäusern hört jeder der auf der Straße vorbeigeht was du gerade im TV schaust.)
    und, und, und.

    Von Strohäusern halte ich genau garnichts. Rechne dir mal aus wie dick die Wände sein werden und was du da an Platz (Raumnutzfläche) verlierst.
    Abgesehen davon.
    Brandschutz ?
    Was machst du wenn es irgendwo undicht ist und feuchtigkeit eintritt ? Stroh/Pappe,... das fault wenn es nicht absolut dicht ist.
    Sowas ist meiner Meinung nach höchstens ein Nistplatz für Mäuse aber kein Haus auf das ich vielleicht 30Jahre sparen muss.
    Es kommen ständig neue Materialien auf den Markt, es gibt praktisch nichts auf der Welt mit dem man noch kein Haus gebaut hat.
    Der Ziegel hat sich bis heute allerdings durchgesetzt.

    Achja eines noch zur Planung
    Wenn du deine Hütte von Grund auf Planen willst gibt es zwei Möglichkeit das anzupacken.
    1,
    Du sagst dem Architekten/Bmst. so groß ist mein Grund und so soll es ausschauen.
    Der Architekt/Bmst. zeichnet dann den Grundriss mit dem Hausstil den du ihm vorgegeben hast und versucht verzweifelt
    alle Räume irgedwie da rein zu passen.

    2,
    Du erstellst ein Raumkonzept.
    Welche Räume brauche ich und wie groß sollen diese sein.
    Danach richtest du diese nach der Geographie des Grundstücks aus.
    Wohnräume nach Süden, Schlafzimmer nach Osten, wo hab ich die schönste Aussicht wo ist die Strasse,.....
    Der Grundriss ergibt sich dann von selbst.

    Bei der Planung würd ich eher zu einem Baumeister gehen als zu einem Architekten.
    Warum:
    Architekten machen zwar die schöneren Pläne vergessen vor lauter Ergeiz aber gerne was machbar bzw. leistbar ist.
    Der BMST führt auch aus kann daher besser Kosten abschätzen bzw. sieht er Probleme in der Regel schneller.

  • Hallo hab nur wenig Zeit da ich auf der Arbeit bin.
    daher kurz
    @evo86
    mit dem Stroh gebe ich dir Recht. sehr dicke Wände und bin selbst etwas misstrauisch was Brandschutz, Feuchtigkeit usw angeht. Allerdings wurde dies gepürft und soll den Brandschutzbestimmungen usw. voll ausreichen.
    Mit dem Haus aus Pappe. Dieses Papier wird in Harz oder irgend ein Kleber geträngt und ist dadurch Wasserabweisend und sehr stabil durch den Wabenbau


    Es hat sich bisher eher Stein durchgesetzt weil wir nix anderes kennen bzw. misstrauisch gegenüber solche Bausubstanzen sind und es uns nicht vorstellen können das dies was sein kann. Tue mich da ja auch schwer mit. Aber wer weis. Übrigens das Papphaus soll ca 4000 € bei 37 m² kosten. Wenn das Haus halt wirklich nach 30 Jahren nicht mehr bewohnbar wird kann man es schnell und günstig Neubauen und man hat immernoch Geld gespart. Zumal ein altes Haus doch auch irgendwann Saniert werden muss. Kinder und Enkel möchten vielleicht eh irgendwann anders wohnen und dann wäre so ein Altbau auch nichts wert und man müste diesen eventuell Abreisen. Dies wäre bei Stein teuer bei Pappe nicht. Mit der Papp oder auch die anderen Bauweisen schafft man Passivstandard.


    Mit allen üblichen Bauweisen bin ich schnell viel Geld los. Altbau und dann Sanieren, Neubau ... Man sollte bei Altbau auch die Energiekosten rechnen.

  • Hallo Leute..


    Zunächst:
    Wozu nen Arschitekten??
    Was gebraucht wird,ist nen Statiker,aber ansonsten war es das mit Kostentreibern...
    Entweder ich hab genug Schmalz im Hirn und kann unfallfrei rechnen,wie groß die Räume sind,dich in dem Grundriß unterbringen wil,auch unter Berücksichtigung der in Abzug zu bringenden Wandstärken,etc,etc,oder ich bin da eh völlig fehl am Platze,was ne verwendungsfähige Umbaumassnahme für ein Prep-Haus betrifft,zumal die meisten dieser Berufsverfehler eh nicht löffeln,was ich mir denn tatsächlich bei dieser und jener Umbaumassnahme denke,dessen Sinnhaftigkeit sich nur mir erschliesst und keinem Dritten,was auch so gewollt ist....
    Und wenn es dann ganz kraß wird,habe ich dann noch Profilneurotiker an der Backe,der sich auf meine Kosten nen Denkmal zusammenschustern möchte..
    Das nennt sich dann "Architektenhaus"...
    Nee,so nich..
    Personalbedarf:
    Statiker....
    GWS-Techniker...
    Evtl nen Kurzschlußmechaniker,auch Funkenschuster genannt ...
    Und dann ist die Messe durch und der Drops gelutscht..

  • Martin
    So Leute, die mit einem selbstgezeichneten Plan daherkommen hab ich 100 im Jahr.
    Spätestens wenn es um Details bei Fenster oder was auch immer geht oder sich die einzelnen Gewerke gegenseitig niedertrampeln,
    merken die dann wie wenig doch so ein Plan kostet im Vergleich zum Zeit/Bauverzug der ohne Koordination gemacht wird.

    PS.
    Ein Polier mit Erfahrung erstetzt auch den Statiker :winking_face:

  • Ich habe letztes Jahr gebaut, mit allen Höhen und Tiefen.


    Meine Meinung: für diese Diskussion ist ein Survivalforum nicht geeignet, das Thema ist viel zu komplex. Schau mal
    auf http://www.haus-forum.ch oder auch auf den deutschen Varianten, da werden Sie viel besser gehilft...


    Alles Gute
    the asdfgr

  • Hi Evo.


    Da ich mir mein Haus selber gebaut habe,weiß ich schon,wovon ich spreche.
    Und ich gebe dir unbestritten dahingehend Recht,das es genug Hirntote gibt,die nen Ziegelstein nicht von nen Farbkübel unterscheiden können und sich dennoch für Albert Speer halten...
    Nen Polier hilft da nicht weiter,wo ich ne abnahmefähige Zeichnung vorlegen muß...
    Da brauch ich schon nen Statiker,den das Bauamt köpfen kann...
    Und was ich dann wirklich baue,übersteigt die statischen Erfordernisse des Normbaus hinsichtlich struktureller Integritätsfähigkeit bei weitem..

  • Zitat von evo86;65740


    Ein Haus sollte immer auch eine Wertanlage sein.
    Ein Haus aus Ziegel kann ich meinen Kindern vererben, ich kann es sanieren und neuen Baustilen anpassen. (Umbauen, Zubauen, Ausbauen)


    Wer weiß heute schon, was in 40 jahren sein wird.


    Vielleicht (wahrscheinlich) ist dann Energie extrem teuer und nur die Häuser haben noch einen Wert, die mit wenig Energie auskommen. (Kann man natürlich heute auch mit einem Ziegelhaus so bauen, ich würde genau das tun....)


    Wer weiß, ob es bis dahin aufgrund des demographischen Wandels (Halbierung der Anzahl an jungen Familiien, die Häuser kaufen) noch eine Nachfrage gibt, oder ob Häuser fast wertlos geworden sind.


    Wer weiß, wie sich die Jobmöglichkeiten etwickeln. Heute kann man 100 km pendeln, wenn einem das nichts ausmacht, ob das in 30 Jahren noch drin sein wird, wenn es Benzin an der tankstelle nur noch rationiert gibt ist eine ganz andere Frage. Man sehe sich dazu die Wertentwicklung der Häuser in ehemlaigen Osten an. In manchen Region sind die in wenigen jahren fast wertlos geworden, weil es keine Nachfrage mehr gibt.


    Das Problem der Immobilie ist eben, dass sie immobil ist.


    Davon angesehen besteht immer die Gefahr, dass einem eine Autobahn vor die Nase gebaut wird oder ein Atommüllendlager oder eine Hochspannungsleitung. Es kann einen jederzeit der Zwang ereilen, sich an Kosten für Straßenbau, kanalisation o.ä. beteiligen zu müssen oder es kommt eine Pflicht zur Dämmung, zum Bau einer Kleinkläranlage, usw, usf...


    Aus meiner Sicht sind Häuser Gebrauchsgegenstände, ich würde es nicht wagen, damit über Jahrzehnte hinweg auf eine Wertentwicklung spekulieren zu wollen.


    Dass es im Allgemeinen klug ist, einen Gebrauchsgegenstand langlebig zu konstruieren streite ich dabei allerdings keineswegs ab.


    Mein Ansatz wäre, ein Haus eben klein und schörkellos zu bauen. Wer sich keine 160m² leisten kann oder will baut eben 100m² und verzichte auf Dachgauben, teure Türen, aufwändige Heizungen, usw, usf... Nur beim Energieverbrauch würde ich nie sparen, das zahlt man später nämlich 5x so teuer, wenn mans nachträglich machen will.

    mfg


    Martin: Arschitekten, Hirntote, usw... Ich finde Deine Wortwahl etwas "befremdlich". Hast Du das nötig?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,


    als bekennender Altbau-Fan kann ich einem Haus-Neubau nicht wirklich was abgewinnen. In Mitteleuropa schrumpfen die Einwohnerzahlen und vielerorts werden sogar "Rückbauprämien" bezahlt, um überflüssigen Wohnraum zu vernichten. Das mag bei der einen oder anderen Bausünde aus Beton berechtigt sein, aber ein Neubau ist gegenüber einem soliden bestehenden Altbau IMO energetischer Wahnsinn, so passiv kann ein Neubau gar nicht gebaut werden, dass er den Herstellungsaufwand im Vergleich zum betriebsenergieintensiveren Altbau jemals amortisieren könnte, dessen Herstellungsenergie quasi "abgeschrieben" ist. Wir bewohnen z.B. einen Altbau, dessen Ursprünge gut 200 Jahre zurückreichen, bis jetzt 6-7 Generationen ein Dach über dem Kopf geboten hat und dessen Baumaterial damals aus lokalen Quellen in gerade mal 5km Umkreis mit Ochsengespannen herbeigeschafft wurden, lediglich das Zementwerk für den Mörtel war 25km entfernt. Nach meinen bisherigen Erfahrungen war das fast überall im Land so, weil die Transportmöglichkeiten damals beschränkt waren und körperliche Arbeit (z.B. Balken behauen, Ziegel herstellen, Naturssteine "brechen" ) preiswert war.


    Aber zurück zur Eingangsfrage. Ich sehe beim geplanten Budget (20.000 Euro) am ehesten die Option des Kaufs einer alten Gartenlaube mit Dauerwohnrecht in einer stadtnahen Kleingartenkolonie oder Waldsiedlung. In D konnten vor 1983 gebaute Gartenhäuschen mit einem Dauerwohnrecht versehen werden. Die Berliner Laubenpieper sind da fast schon legendär. Soweit ich weiss, sind solche Häuschen allerdings auf 24qm Wohnfläche begrenzt und haben heute natürlich diverse Auflagen (Zwang zum Anschluss an Wasser- und Abwassersysteme, Stromanschluss auf dem Grundstück etc.). Eine weitere Möglichkeit, wäre ein Wagendorf bzw. eine Wagenburg, wie sie in vielen Städten mittlerweile auch auf Dauer geduldet sind (Tübingen z.B.). Das muss man aber auch mögen und wollen - und dazupassen.
    Oder man lebt gleich mobil in einem alten LKW oder einem Zirkusanhänger - man muss dann allerdings einen willigen Grundstücksbesitzer und verständnisvolle Kommunalbehörden finden, oder man ist alle paar Wochen am umherfahren.


    Natürlich kann man auch eine Altimmobilie für unter 10.000 Euro irgendwo in der Pampa erwerben, da gibts genügend von z.B. in Brandenburg und Sachsen-Anhalt, wo sich ganze Regionen allmählich entvölkern. Aber der niedrige Preis dieser Buden hat auch seinen Grund: kaufen und mal eben einziehen, ist da nicht. Da steht dann schnell eine Kernsanierung von Keller bis Dach an und wenn das ganze Umfeld so heruntergekommen ist, dann zieht sowas oft auch ziemliches Gesochse an: Neonazis, Hanf-Züchter und mittellose Abenteurer ohne Plan, die nach ein zwei Jahre herumgewurschtel wieder verschwinden und ein völlig zugemülltes Grundstück inkl. diversem Autoschrott zurücklassen.


    Zum Strohballenbau gibt es in unserer Nachbarschaft ein interessantes Projekt: LINK - aber der nötige Kapitalbedarf von 400.000 Euro für ein Einfamilienhäuschen relativiert die Sache wieder etwas. Allein das Erwirtschaften und Finanzieren dieser Summe dürfte mit einem gewaltigen (Energie-)Aufwand verbunden sein.


    Und im Grunde ist ein Strohballenhaus (oder auch ein Papphaus) nichts anderes als ein Fachwerkhaus/Holzständerwerk, dessen Gefache bzw. Wanddämmung eben aus diesem modischen Material bestehen. Und der Kugelkäfer freut sich. Und ob die irgendwann nötige Entsorgung von insektizid- und brandschutzmittelgetränkter Pappe/Strohballen wirklich soo problemlos ist, sei mal dahingestellt. Es gibt nichts geschenkt, auch nicht in der Ökologie.


    Mein Rat bei kleinem Budget: Laubenkolonie oder Mietwohnung.
    Ansonsten: Altbau mit solider Substanz kaufen und nicht zu knickerig sanieren.



    Grüsse


    Tom

  • Kann mir nicht vorstellen das ein Strohhaus 400.000 kosten soll.
    Ich möchte mir ja auch nicht billig ein Altbau kaufen wo ich dann gleich nochmal 100.000 rein stecken muss.
    Es sollte später ein ganz normal aussendes Gebäude sein.
    Das keiner was zu verschencken hat ist klar. Aber wieso soll es nicht funktionieren. Wenn es billige Materialien sind die man mit einer guten Idee oder Technik so Entwickelt das man Sie für sowas verwenden kann. Wieso muss ein normales Haus immer soviel Geld kosten, wo man sein ganzes leben lang abbezahlen soll.
    Gehe mal davon aus das keiner wohl schon Erfahrung damit hat oder sich damit beschäftigt hat.
    Leider bin ich mit meinen Ideen bisher immer auf Abneigung getroffen und keiner war dafür etwas offen.

  • Haus aus Sektflaschen


    Nabend!


    Ich hab mal einen Fernsehbericht gesehen, da hat in Osteuropa ein Opa sich ein Haus aus Sektflaschen gebaut!
    Die hat er alle gesammelt und geschenkt bekommen und dann einfach mit Speiß wie Steine vermauert - Herstellungskosten knapp über NULL :)
    War sogar tags schön hell, und dadurch das es quasi aus "Minigewächshäusern" bestand, hat die Sonne das Haus auch gut aufgeladen.
    Selbst im Winter wäre das kein Problem, da man ja durch die stehenden Luftschichten in den Flaschen eine Isolationsschicht hat.
    Nun ist das vielleicht nicht ganz auf mitteleuropäischem Stand, aber im Gegensatz zu den Bretterbuden der Nachbarn schon ein Prunkpalast!


    Stabil ohne Ende ist das bestimmt, schon alleine durch die runde Flaschenform!


    Das wär doch mal ein interessantes Projekt!


    Gruß Bastian


    http://www.zeit.de/2010/09/PET-Haus
    http://www.bildschirmarbeiter.com/pic/flaschenhaus/
    http://berufung-selbststaendig…llence-haus-aus-flaschen/


    ...da hatten wohl schon andere die gleiche Idee!

  • Die Flaschenhäuser gibt es in den alten Goldgräberstädten schon siet über hundert Jahren.
    In dem eine oder anderem Lustigen Taschenbuch besucht Onkel Dagobert zB mal eines diese Häuser um eine Schatzkarte aus der Falsche zu holen :)
    Zu Stroh kann ich sagen : In den USA ,vorallen im Dustbowl stehen solche Hauser auch locker mehrere Jahrzehnte, und erfahrungsgemäss lebt in einem Strohballen Nix!
    Mäusenester findet man nur in den Hohlräumen zwischen den Ballen und iese sollte es bei einer ordentlichen Schichrtung nicht geben.
    Zum Punkt das man die Mehrkosten für ordentliche Dämmungen nicht reinholen kann : Ja ja und der Ölpreis wird auch wieder fallen :face_with_rolling_eyes:
    Ein klassisches Haus muss auch alle 30-40 Jahre fast von Grund auf erneuert werden.
    Sollte ich das elterliche Haus mal übernehmen dann muss ich für eine von Grund auf neue Elektrische, Gas-Wasser-Sch und sonstige Installationen bestimmt schon mal 50,000€ locker machen.
    Und bei uns wurde alle paar Jahre gedämmt , Fenster erneuert, Heizung umgestellt, Dach erneuert , Hof neu planiert und neu gepflastert etc etc.
    Dann kommen noch Umbauten nach eingenen Vorstellungen dazu und schon kann man neu bauen...
    Nach betrachtung aller möglichen Bauarten, unter berücksichtigung von Taupunkt, Schwitzwasser, Atmungsaktivität, Feuchtigkeitsregulation und Dämmwerten bin ich immer noch icht sicher was das beste ist.
    Mein Favorit ist aber auch ein althergebrachtes System, ich würde mich an den klassischen Häusern im Bauernhofmuseeum orientieren.
    Solide Holzbohlenbauweise und die nächsten Jahre ist Ruhe.

  • das mit den Flaschen ist doch nun auch schon interessant. Allerdings sollte es ja kein Gewächshaus werden. Soll bedeuten im Sommer aufwärmen ist ja gut und gewollt. Aber im Sommer sollte es drinnen erträglich sein. Würde bei dem Flaschenbau mit Holz verkleiden oder verputzen. Dann würds auch wie ein normales Haus aussehen.
    Nur wird man bei den Flaschen wie auch bei dem aus Pappe noch keine Baugenemigung bekommen bzw. wird wohl was schwerer.
    Container und Stroh gibs ja bereits in Deutschland

  • Ich rate (bin aus dem Fach):
    - Altbausanierung > Gutachter mit einschalten. Kostet zwar, kann aber auch Ärger ersparen. Wenn Du ein altes Gemäuer kaufst und hast den Hausschwamm (Pilz) im Gebälk und Mauerwerk, dann verabschiede Dich schon mal von Deinem Geld.
    - Neubau: Zahl nen Architekten. Egal was oben geschrieben wurde. Der erstellt Dir eine Kostenschätzung, -berechnung und ein Leistungsverzeichnis. Das gibt Planungssicherheit bezüglich der Kosten, denn sollte das Bauvorhaben teurer werden als geplant ist zuerst mal der Architekt in der Pflicht.
    - achte darauf einen Vertrag mit der Baufirma auf Grund der gültigen VOB (Verdingungsordnung für Bauleistungen) zu machen
    - hol Dir bei Lehmbauweise unbedingt Rat von Planern die so etwas schon gemacht haben. Oder weisst Du wie man die Feuchtigkeitssperren ins Mauerwerk einbauen muss, oder wie man Kältebrücken vermeidet.


    Generell würde ich zu vorgefertigten Holzständerbauweisen mit Naturmaterialdämmung raten.


    Fazit: Hol Dir zuerst Rat! Und vor allem: niemals die billigste sondern die zweitgünstigste Firma nehmen. Die billigsten gehen zu 90% mit Preisen in den Markt, die sie niemals halten können und dann gibt es satte Nachträge für jede Steckdose....
    Gehe bei Baufirmen nie in Vorkasse. Vorkasse ist ein schlechtes Zeichen und deutet darauf hin, dass die Firma wirtschaftlich nicht gut dasteht. Und vor allem behalte ein paar Prozent des Geldes als Sicherheitseinbehalt zur Mängelbeseitigung.

  • Ich will Dir nicht zu Ausgaben raten, die Du nicht tun willst


    aber wirklich niemand käme auf die Idee mit etwas Material
    aus einer Schmiede ein Auto bauen zu wollen, ohne dafür
    wirklich sorgfältige Planungen von Fachleuten für vorliegen
    zu haben oder noch besser, sich auf Grund vom ansehen von
    Arztserien an eine Operation von Verwandten ran zu trauen.


    Genauso ist das mit Häusern, das ist längst viel mehr als nur
    vier Wände mit einem Dach drauf, dafür lernt man erst ein paar
    Jahre im Studium und dann noch ein paar Jahre mehr in der Praxis


    Also besorge Dir entsprechende Fachleute, erkläre Ihnen was Du
    willst und was Du bereit bist auszugeben und dann mache mit diesen
    Leuten, wenn Du merkst Du bist mit denen auf eine Wellenlänge,
    klare und sichere Verträge, in denen Du alles reinschreibst, was ihr
    miteinander bauen wollt, inklusive aller Randbedingungen Zahlungen
    Kosten und der Haftungsfragen


    Und dann wirst Du staunen, wie viel nachher übrig geblieben ist, was
    Du alles vorher nicht bedacht hast, aber so ist das immer wenn man
    eine Prototypen baut, und fast jedes Haus ist nun mal ein Prototyp
    der meist mit der Summe der billigsten Handwerker zu einem nahezu
    perfekten Gebilde werden soll.


    UNd das geht eben nicht in billig, sondern höchstens preiswert, und dann
    musst Du halt entscheiden ob es Dir den Preis wert ist


    Wer den Trick raus hätte, auf dem Bau nur 10 % zu sparen ohne an der
    Qualität Einbussen hinzunehmen, der wird Dir das bestimmt nicht sagen
    sondern sich das Geld in die Tasche stecken.


    Ich hab in den letzten 25 Jahren aber noch wirklich niemanden getroffen
    der da den Übertrick raus gefunden hätte, es gibts da nämlich immer auch
    noch so viel hässliche Vorschriften


    Die einfachste Möglichkeit zu bauen sind wirklich einfache Strukturen und
    die Verwendung möglich vieler möglichst vorgefertigter Gleichteile, denn
    Stückzahlen halten den Preis klein -> zehn wirklich gleiche, gute Fenster
    aus dem Fachmarkt kosten nicht mehr als fünf andere Fenster vom Schreiner


    Grüße


    Eugen j.keusen