Digitalfunk nicht für Katastrophen ausgelegt

  • Mal wieder ein Beitrag zum BOS Digitalfunk:


    https://www.hl-live.de/aktuell/text.php?id=124281


    Zitat

    "Die letzten 23 Minuten bis es wieder Strom gab, war der Digitalfunk tot", berichtet Senator Hinsen. Das Versagen der Behördenfunk-Technik könne er nur mit Kraftausdrücken kommentieren, die er nicht aussprechen möchte.

    "Wir brauchen kein Telefon, wir haben genügend Boten!" Britische Post 1878

  • Hatte vorgestern gelassen, das in Sachsen Anhalt 5000 neu angeschaffte BÖS Geräte bei Feuerwehren nicht Update fähig und damit für die Tonne sind

  • Da die Polizei Ländersache sind, ist die Infrastruktur leicht unterschiedlich. Die einen haben eine recht gute Notstromversorgung, einige Länder gar nicht oder nur teilweise. Dann gibt es Fälle, wo einige Repeater nur 2-3 Stunden Akku haben, einige wiederum 8-10 und einige 0. Da hat man aus Kostengründen an der ein oder anderen Ecke gespart. Egal was ist, nach ca. 8-10 Stunden ist Feierabend und bei einem längeren und größeren Blackout muss entsprechend mit mobilen Türmen ausgeholfen werden. Und dann ist die Abdeckung wieder Glückssache. Nicht umsonst haben genug Fahrzeuge weiterhin 2m an Board oder 2m/4m wie gehabt und dazu den Digitalfunk. Das entscheidet das Land aber auch selbst. Und je nachdem, wer etwas weiter unten die Entscheidungen trifft, der belässt die bewährte Infrastruktur einsatzfähig und nutzt bzw. erprobt den Digitalfunk.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Der Begriff Digitalfunk meint hier den digitalen Behördenfunk (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst).
    Aber auch das digitale Radio DAB+ ist nicht katastrophentauglich!


    Es werden mehr Sendestationen mit höheren Energiebedarf benötigt. Fällt eine aus, entsteht eine Versorgungslücke.
    Desweiteren ist es in NRW der Fall, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk 11 Loaklstudios über das ganze Land verteilt unterhält.
    Zu jeder halben Stunde bekommen die Hörer auf der analogen Welle Nachrichten ihres Lokalstudios für ihre Region.
    Dies wäre im Katastrophenfall ebenfalls möglich, die Bevölkerung dezentral zu infomieren.
    Die Hörer des digitalen Programms via DAB+ erhalten aber immer rundumdienur nur das zentral Programm aus Köln mit den Lokalnachrichten aus Köln, auch wenn sie 200km entfernt vor dem Radio (nicht Internet) sitzen.
    Und der Kölner Sender ist nicht gewillt, für lokale Ereignisse sein laufendes Programm zu unterbrechen, wenn dies nicht durch MoWAS angeordnet wird.
    Und für die Auslösung über MoWAS müsste nicht nur irgendwo im Land eine Deponie brennen, sondern schon ein Hurrikan vor der Landesgrenze stehen.


    Soviel zu "Wenn die Sirene geht, Radio einschalten". Könnt ihr vergessen, liebe GEZ-Zahler.