Die Hintergründe dazu sind sehr interessant:
Trotz massiver Mehrwertsteuersenkung ist Elektrizität so teuer wie nie zuvor. Das treibt die Inflation hoch und droht sich nun zu einer Regierungskrise auszuwachsen
Täglich findet eine Versteigerung statt. Die letzte eingekaufte MWh bestimmt den Preis für den gesamten Strom. Energien, die nicht gespeichert oder abgeschaltet werden können, wie Sonne, Wind oder Atomenergie, werden zum Preis von null Euro angeboten. Was das Ganze so teuer macht, ist Erdgas. Der Preis dafür ist im letzten Jahr um 400 Prozent gestiegen, die nötigen CO2-Rechte um hundert Prozent. Gas bestimmt selbst dann den Strompreis, wenn es gar nicht zum Einsatz kommt.
Denn die großen Energieversorger, die in allen Energiequellen tätig sind, nutzen ihre Monopolstellung aus. Sie geben den Preis für mit Erdgas erzeugter MWh bekannt und bieten dann Strom aus Wasserkraftwerken ein wenig billiger an. Natürlich bekommen sie den Zuschlag. So verkaufen sie dann die MWh aus Wasserkraftwerken für bis zu 140 Euro, obwohl die Erzeugung gerade einmal drei Euro kostet. Im trockenen, heißen Sommer laufen die spanischen Stauseen in Rekordgeschwindigkeit leer.
Gerade in Ländern im Mittelmeerraum, wo viele Heizungen mit Strom funktionieren, könnte das bei einem strengen Winter zu großen Problemen, vor allem bei den armen Teilen der Bevölkerung führen.