Pflegekräftemangel als Gefahr für die Gesundheitsversorgung

  • Aus aktuellem Anlass:

    Der Mangel an Pflegekräften in der Steiermark wird zunehmend dramatisch. Am LKH Graz musste nun eine ganze Station mit 30 Betten wegen fehlender Pfleger und Pflegerinnen geschlossen werden. Auch in anderen Landespitälern fehlen die nötigen Pflegekräfte.

    Meine Schwester arbeitet als Krankenschwester in einem steirischen Spital und bezeichnet die Arbeitsbedingungen mittlerweile als derart unzumutbar, dass sie ernsthaft darüber nachdenkt den Beruf aufzugeben, obwohl ihr dieser alles bedeutet.


    Ich persönlich sehe am Arbeitskräftemangel in der Pflege, bei Krankenschwestern, aber auch Ärzten mittelfristig ein riesiges Problem, welches sich auf die medizinische Versorgungsqualität auswirken wird.


    Wie seht ihr das?

  • Wie seht ihr das?

    Trifft den Nagel auf den Kopf.


    Eine Bekannte neulich meinte, dass es aktuell überhaupt nicht mehr schön sei. Sie ist Krankenschwester mit Leib und Seele. Aber die Arbeitsbelastung wird zunehmend unmenschlich. Das wird bald so dramatisch werden, dass mehr Geld im System für höhere Löhne auch nichts mehr bringen wird. Denn dann wird diese Arbeit so ein schlechtes Image haben, das niemand für kein Geld auf dieser Welt genau diesen Job noch machen will.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ich selbst bin im Rettungsdienst tätig und kann das bestätigen.


    Letztes Jahr wurde noch geklatscht wie wichtig die Gesundheitsberufe wären. Geändert hat sich nichts.

    Wenn ich dann hier beim Einkaufen auch immer wieder Mitmenschen sehe die ohne Maske rumlaufen......dann fühle ich mich von meinen Mitmenschen verarscht.


    Ich denke mal, das das große Erwachen nach Corona kommt. Wenn das ganze vorbei ist bzw. sich normalisiert hat dann werden sicher etliche das Handtuch werfen und sich was anderes suchen. Die Arbeitsbedingungen sind einfach kein Highlight

  • Die Arbeitsbelastung für Pflegekräfte und Ärzte in Krankenhäusern war schon vor 15 Jahren eigentlich unzumutbar.

    Wenn meine damalige Partnerin an ihrem freien Wochenende wirklich frei haben wollte, war das fast nur möglich wenn sie nicht ans Telefon ging.

    Über zu wenig Geld oder Anerkennung hat sie sich nie beschwert.

    Ich finde es ist eine Frechheit, die Verantwortung für die seit langem bekannten (und ignorierten) strukturellen Probleme im Gesundheitssystem auf Mitmenschen abzuwälzen, die sich "falsch" verhalten oder "falsche" Entscheidungen treffen.

    Hauptsache die Schuldfrage ist geklärt...

  • Die Schuldfrage an den Verhältnissen im Gesundheitssystem ist klar.

    Die Frage ist wie man sich bei diesen bekannten Problemen verhält, das hängt wohl vom Charakter ab.

    Der Optimist glaubt in der besten aller Welten zu leben.
    Der Pessimist denkt: Der Optimist hat recht, alle anderen Welten sind noch schlechter.


    BZHYY65R

  • Ich nehme mal an, dass sich das Gesundheitssystem mittelfristig immer mehr dem amerikanischen annähern wird.

    Entweder Du kannst es Dir dann leisten oder Du kannst es Dir nicht leisten.


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem