Schutzmaske für den ABC-Fall

  • Hallo zusammen,


    Suchefunktion habe ich benutzt - lieferte aber keine brauchbaren Ergebnisse.


    Aufgrund der aktuellen Situation in Europa und der vorhandenen Wahrscheinlichkeit, dass Atomar-Biologisch-Chemische Angriffe möglich sein können, bin ich aktuell dran, mir Gedanken zu machen bezüglich des Atemschutzes.

    Im Kalten Krieg wurde damals schon empfohlen, Atemschutzmasken bereitzuhalten. Ich frage mich aber, ob damals jeder Haushalt (in der Schweiz) eine Atemschutzmaske hatte und woher diese kam? (Musste diese selbst besorgt werden, oder wurde die vom Staat zur Verfügung gestellt (so wie die Jodtabletten)?)

    Auf jeden Fall tendiere ich dazu, ein paar Atemschutzmasken in meinen Vorrat zu nehmen. Allerdings tue ich mich da etwas schwer, was vermutlich auch an vielen Fragen und Unsicherheiten und den finanziellen Möglichkeiten liegt.

    Zu aller erst, mir geht es nicht darum, mit der Maske jahrelang durch verseuchtes Gebiet zu streifen und im Extremfall damit noch Kämpfen zu können.

    Mein Schwerpunkt liegt auf dem BugIn und notfalls Flucht in den Luftschutzkeller der ca. 50 Meter weit von uns entfernt liegt.


    1. Wie handhabt ihr das mit der Familie? Grössere Kinder sind kein Problem mit den Masken und die BEVA auch nicht. Aber wie handhabt ihr das mit Babys und Kleinkinder?
    Meine Kleine ist eineinhalb Jahre alt. Wenn ich ihr eine Maske anziehe, wird es keine drei Sekunden dauern und die Maske liegt neben ihr am Boden und die Weigerung, diese wieder anzuziehen ist standhaft.

    Da wir aktuell noch ein weiteres Kind planen, frage ich mich auch, wie ist das bei einem Säugling? Ein Säugling mit ABC-Maske... schwierig?

    2. Welche Maske?

    Da muss man auch noch unterscheiden zwischen dem Kampfstoff. Mein Schwerpunkt liegt vor allem auf einem atomaren Angriff, da dieser meiner Meinung nach der Wahrscheinlichste ist. Da ist vor allem der Fallout die grösste Gefahr.
    Es gibt Masken die bis zu 3-stellig kosten. Diese fallen für mich aber schon mal grundsätzlich weg.

    Das andere Extrem wären FP3 Einwegmasken - evtl. in Kombination mit einer Skibrille.


    Eine Vollmaske wäre vermutlich da die bessere Wahl. Aber da frage ich mich, ob es wirklich Sinn macht, bis zu 4 solchen Masken einzulagern und im besten Fall nie benutzen müssen.

    Auf Ali-X-press gibt es welche ab 40 Dollars pro Stück. Aber wie zuverlässig sind diese?
    Oder wären in diesem Fall eher ausrangierte Militärmasken mit Filter, die es teilweise bei Liquidationen zu kaufen gibt, die bessere Wahl? Wie ist es da mit dem Alter? Ist die Filterfunktion bei älteren Masken noch gewährleistet?


    Im Moment tendiere ich am meisten dazu, Einwegmasken mit Ventil und Skibrillen einzulagern. Der Vorteil meiner Sicht nach besteht darin, dass diese günstig sind und ich diese nach Gebrauch ohne schlechtes Gewissen entsorgen kann. Ich denke nicht, dass es schlau wäre, eine bereits kontaminierte Maske noch ein 2. Mal zu benutzen.

    Eine Skibrille kann man waschen - einen Filter nicht.
    FFP3-Masken schützen gegen Staub und Viren - somit wären damit wohl Atomar- und Biologisch- abgedeckt. Chemisch- wäre da nicht abgedeckt- Das ist mir bewusst.

    Würde es unter meinen Gedankengängen Sinn machen, FFP3-Masken und Skibrillen einzulagern oder liegt mir da ein Denkfehler zugrunde?


    Habt ihr da weiteres Wissen und Informationen dazu?

    Wie habt ihr euch mit Atemschutzmasken vorgesorgt?


    Ich weiss, dass viele in Bezug auf Corona sich mit Masken eingedeckt haben.

    Der Schwerpunkt soll jetzt bei ABC-Fällen sein. Hauptsächlich Einlagern, im besten Fall nie brauchen und im WorstCase nur für eine einzelne kurze Strecke brauchen.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Die Frage ist, wogegen du dich schützen willst.

    Für radioaktive gasförmige Jodverbindungen, die bei einer Kraftwerks-Havarie freigesetzt werden können, brauchst du einen speziellen Filter.

    Gegen radioaktiven Fallout (Staub) reicht ein Filter der Klasse P3.

    Gegen Gase, Dämpfe etc. käme ein ABEK-Filter in Frage. Mit Partikelfilterfunktion wäre es dann ein ABEK-P3.


    Ich würde aber eher zu einer Schutzhaube tendieren, als zu einer klassischen Atemschutzmaske. Eine Haube ist leichter anzuziehen und schützt den gesamten Kopf vor Kontamination und in Verbindung mit einem wasserdichten Overall kann man sich z.B. nach Aufenthalt im Freien auch einfacher dekontaminieren, in dem man sich in kompletter Montur abduscht.


    Für kleine Kinder und Babys eignen sich Masken mit passiver Filterung grundsätzlich nicht. Da sind Atemvolumen und "Saugkraft" der Lungen zu niedrig, um gegen den Widerstand der Filter anatmen zu können. Da braucht es aktive Lösungen mit einem batteribetriebenen Gebläse, das Außenluft ansaugt und durch den Filter zieht bzw. drückt.


    Hier ein Beispiel für einen ABC-Schutz für Babys und hier einer für Kinder.

  • Habe mir die Dräger CDR 4500 mit NBC Filter gekauft, leider nicht billig mit ca. 300 Euro. Da die Maske kaum verfügbar war, habe ich für die anderen Familienmitglieder die Dräger X-plore 6300 mit Rd40 Kombi-Filter A2B2E2K2Hg gekauft. Der Filter ist jetzt nicht so gut wie der NBC aber ok und vor allem verfügbar. Der Unterschied zwischen den Masken ist vor allem, dass die CDR 4500 umfangreicher zertifiziert ist als die X-Plore 6300, aber sonst sehr ähnlich und für den Einsatzbereich sicher ok.


    Wogegen willst du dich mit einer Ski Maske schützen außer gegen Schnee, Sonne und Fahrtwind? Da würde ich eher eine dichtende Schutzbrille von 3M nehmen oder noch eher eine Schwimmbrille, die dichtet wenigstens.


    Ich habe lange nach alternativen gesucht ob man das billiger hinbekommt, schlussendlich habe ich gesagt ich investiere lieber in eine vernünftige Lösung anstatt irgendwas zu basteln. Habe mir auch wasserdichte Schutzanzüge besorgt.


    Für Kinder habe ich leider selber noch keine Lösung, da bin ich noch am Suchen.

  • Es gibt / gab bei der Bundeswehr die "Atemschutzhaube für Kopfverletzte" (oder so ähnlich)

    War alles in so einem Koffer verlastet, Inhalt war eben die Haube, Schläuche und eine Luftpumpe, die ein konventionelles Filtergewinde hat.


    Das hier https://bw-schmitti.de/produkt…te-mit-2-filter-gasmaske/


    Ich habe davon eine Weile zwei Sätze für die Kinder vorgehalten - aber leider kürzlich wegen Feuchtigkeitsschaden entsorgt. (Kinder sind nun auch alt genug für normale Maske)


    Der Haken bei allen Lösungen: Du mußt halt ohne Ende Filter Einlagern; entweder dezidierte Filter für den jeweiligen Schadstoff oder halt ABEK-P3.

    Es reichen aber nicht einer oder zwei - das fängt erst ab 10 Stück pro Person an, sinnvoll zu sein: die Dinger sind nämlich wesentlich schneller gesättigt, als man sich das vorstellt. Habe lange regelmäßig Atemschutz in SO2-haltiger Atmosphäre getragen - das dauert keine 10 minuten und es fängt an...komisch zu schmecken. :winking_face:

  • Der Unterschied zwischen den Masken ist vor allem, dass die CDR 4500 umfangreicher zertifiziert ist als die X-Plore 6300, aber sonst sehr ähnlich und für den Einsatzbereich sicher ok.

    Ich sage es mal so: Zertifikate sind nicht alles und haben für Laien auch eher eine begrenzte Aussagekraft und Nützlichkeit. Man darf nicht vergessen: Die Zertifikate, auf die du wahrscheinlich anspielst, kommen relevant nur im Bereich des Arbeitsschutzes zum tragen. Und hier wird unter definierten Bedingungen für einen definierten Zeitraum gemessen. Bei solchen Zertifikaten kommt es am Ende des Tages darauf an, dass die Filterleistung einen bestimmten Wert nicht überschreitet, den Schichtmittelwert, um eine bestimmte Schutzklasse zu erreichen.


    Wenn es darum geht, x Minuten aus einem brennenden Gebäude zu fliehen, und nicht mehr als unnötig CO und andere Rauchgase einzuatmen, oder darum, nach einem Falloutereignis das Shelter zu wechseln oder "mal kurz" die Lage zu sondieren, dürften die meisten Masken mit dem richtigen Filter hinreichend gut sein.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Die Zertifikate, auf die du wahrscheinlich anspielst,

    Unter anderem Arbeitsschutz, allerdings auch Zertifizierungen gegen chemische Kampfstoffe also militärisch. Ich hab es gerade nicht zur Hand, aber bei der Dräger CDR 4500 gibts da irgendwas wenn ich es richtig im Kopf habe. Klar Zertifikate sind nicht alles, aber auch nicht unwichtig.

    Für viele Ereignisse reicht eine günstigere wie die X-plore 6300 oder andere auch.


    Im Moment ist sowieso das größte Thema, was bekomm ich denn überhaupt zu kaufen?


    Auf Altbestände würde ich selber nicht zurück greifen. Die Dichtungen etc. unterliegen alle einem gewissen Verfall.

  • Unter anderem Arbeitsschutz, allerdings auch Zertifizierungen gegen chemische Kampfstoffe also militärisch.

    Zertifizierungen gegen chemische Kampfstoffe? Kommt man an solche als Zivilist denn da überhaupt so einfach dran? Ich meine, wäre eigentlich eine coole Sache, wenn jeder Einwohner in Deutschland im Rahmen des Zivilschutzes den Hinweis bekäme "erwerben Sie Schutzmasken mit diesen oder jenen Spezifikationen und Sie sind geschützt gegen diese oder jene chemischen Kampfstoffe und radioaktiven Fallout". Wäre eine der einfachsten und kostengünstigsten Möglichkeiten, die Zivilbevölkerung zu schützen. Okay, richtiger Umgang und korrekte Lagerung/Trageweise vorausgesetzt. Von meiner ABC-Ausbildung beim Bund weiß ich, dass mit den bekannten Schnüffeltüten nicht für jeden so trivial ist. Und ich als Brillenträger bin mit Maske und ohne Kontaktlinsen bzw. Maskenbrille, so blind wie eine Tomate.


    Überlagerung ist bei Gummidichtungen und Gummimaterial der Masken generell ein Problem. Da würde ich mich, ungeachtet des MHD-Ignorieren-Threads dann doch eher auf die Angaben des Herstellers verlassen und nicht darauf, dass ich den Einsatz doch unbeschadet überstehe.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Zertifizierungen gegen chemische Kampfstoffe?

    Wenn ich es finde poste ich es noch. Ich bilde mir ein das auch Senfgas genannt wurde, aber bevor ich hier Schwachsinn rede suche ich lieber noch.


    Nachtrag: In der Anleitung wird Senfgas und Sarin genannt. Nach US-Standard CBRN APR für 8 Stunden beständig


    Und ich als Brillenträger bin mit Maske und ohne Kontaktlinsen bzw. Maskenbrille, so blind wie eine Tomate.

    Kontaktlinsen brauch ich auch sonst sehe ich nicht mal bis zur Filterkartusche runter. Aber Halbmaske hilft halt nur bedingt - bei Reizstoffen ist man raus.

    Dräger bietet aber Maskenbrillen an.


    auf die Angaben des Herstellers verlassen

    Die empfehlen das bei Altbeständen eher nicht mehr.

  • Vielen Dank für die bisherigen Beiträge. Das hilft mir schon einiges weiter.
    Vor allem die Lösung mit den Fluchthauben wäre auch eine prüfenswerte Lösung.

    Ein explodierendes AKW gehört nicht zu meinen Vorbereitungen. Diesbezüglich habe ich, trotz meiner relativen Nähe zu den AKWs, recht wenig Sorgen.


    Wenn es darum geht, [...], nach einem Falloutereignis das Shelter zu wechseln oder "mal kurz" die Lage zu sondieren, dürften die meisten Masken mit dem richtigen Filter hinreichend gut sein.

    Wie beurteilst du da den Filter von FFP3-Masken in einem Fallouterreignis?
    Wäre dieser als Notlösung in Ordnung oder könnte man dann grad so gut mit Beten rüberrennen?


    Die Ski- bzw. Schutzbrille wäre in Erster Linie dazu da, das gröbste Abzuhalten.
    Im Gegensatz zu einer Maske herrscht innerhalb der Schutzbrille kein Vakuum. Somit ist das richtige Eindringen von Partikeln da vermutlich keine grosse Gefahr.
    In älteren Informationsunterlagen ist ja auch nicht die Rede von Neoprenanzügen oder ähnliches, sondern normale Kleidung ist ausreichend, die man anschliessend waschen oder entsorgen soll - daher meine Vermutung, dass eine Skibrille ausreichend sein könnte.


    Zertifikate sind gut und recht und wenns eines hat, nice. Aber ist für mich nicht unbedingt ein KO-Kriterium.
    Gibt viele Produkte die nicht zertifiziert sind aber mindestens so gut sind.
    Ein Zertifikat gibt dem Produkt lediglich die Erlaubnis, am Arbeitsplatz eingesetzt zu werden.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Die Ski- bzw. Schutzbrille wäre in Erster Linie dazu da, das gröbste Abzuhalten.

    Die Skibrillen die ich kenne haben alle Öffnungen. Was ist für dich "das gröbste"? Gegen radioaktive Partikel hast du etwas Schutz, aber was ist mit B und C? Wenn ich eine dichtende Schutzbrille habe, die ein Vakuum hätte, dann würde es auch bedeuten, dass sie dicht ist. Wenn ich nichts anderes zur Verfügung habe würde ich auch eine Skibrille aufsetzen, wenn ich mir aber im Vorfeld Gedanken mache dann ist eine Skibrille für mich hinfällig.


    Normale Kleidung reicht sicher bis zu einem gewissen Maß, ein Schutzanzug schützt halt noch mehr, weil die Haut zu 100% abgedeckt wird. Kleidung einfach ausziehen und waschen, ja besser als nix aber wie viel fällt beim ausziehen ab? Mach mal den Test und wälz dich mit Kleidung im Sand, und zieh dich dann auf einem sauberen Boden aus und kehr danach den Sand zusammen. Einen guten Schutzanzug spritz ich vorher ab.


    Ein Zertifikat gibt dem Produkt lediglich die Erlaubnis, am Arbeitsplatz eingesetzt zu werden.

    Ich würde es anders formulieren, es bedeutet, dass es auf die Anforderung nachweislich getestet wurde und nicht nur nach gut glück gebaut wurde :) In diversen Fernost-Onlineshops eine Maske kaufen wäre für mich ein Glückspiel. Es gibt auch ballistischen Schutz auf Aliexpress zu kaufen - dazu gibts diverse Videos in dem zu sehen ist das hier keinerlei Schutz vorhanden ist. Wie hoch ist also der Schutz bei einer Maske? Wie hoch ist die Streuung der Qualität bei billigen Produkten? Wenn die eine Maske ok ist, heißt es nicht das alle anderen auch gut sind.


    Der Kauf von Schutzausrüstung sollte kein Glückspiel sein, meine Meinung.


    Wie beurteilst du da den Filter von FFP3-Masken in einem Fallouterreignis?

    Schützt auch gegen radioaktive Partikel, aber halt mit einer Leckage von max. 2% und 99% der Stoffe werden gefiltert.

    Wenn ich nix anderes habe nehme ich das. Wenn ich mich darauf vorbereite such ich mir was anderes. Aber du willst ja auch Schutz gegen B und C oder?

    2 Mal editiert, zuletzt von preppapapa ()

  • Ich habe soeben noch einen Artikel gefunden

    Was tun im Fall eines Atomunfalls? - quarks.de


    Da steht:

    Zitat

    Sollte es tatsächlich zu einer Kernschmelze kommen, empfiehlt Odette Klepper vor allem eins: vorbereitet sein. Dazu gehört, sich einen Satz FFP3-Masken zuzulegen. [...]

    Wenn du dich also draußen aufhältst – mit FFP3 im Gesicht – muss die Maske laut Klepper unbedingt vor Betreten der eigenen vier Wände entsorgt werden.


    Demzufolge sollten FFP3-Masken ausreichend sein.

    Zitat

    Auch ein Ganzkörperanzug aus dem Baumarkt kann indirekt vor Radioaktivität schützen.Nicht aber, weil er direkt Strahlung abhalten würde. Er verhindert, dass sich belasteter Staub an der Kleidung festsetzt und ins Haus getragen wird. Die Kleidung müsste man sonst nämlich sofort wegschmeißen. Dann doch lieber den Anzug.

    Das Bundesamt für Strahlenschutz rät nach einem Draußenaufenthalt dazu, zunächst gründlich Hände und Kopf sowie alle weiteren unbedeckten Körperstellen unter fließendem Wasser zu waschen und erst danach zu duschen.


    Also nix mit Kleider waschen. (Evtl. wäre danach auch die Waschmaschine kontaminiert?)
    Aber solche "Ganzkörperkondome" wären auch etwas für in den Vorrat.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Demzufolge sollten FFP3-Masken ausreichend sein.

    Ja, bis zu einem gewissen Maß halt und nur gegen Atomar. Für B und C wie im Titel erwähnt hilft es dir nix.

    Je mehr Geld man in die Hand nimmt, desto mehr Schutz bekommt man, gleich wie bei einer Versicherung. Eine Kasko kostet weniger als eine Vollkasko - warum wohl.


    Nachtrag: Empfehlung der Strahlenschutzkommission

    Nur schnell überflogen, aber die reden von Reduktion. Heißt für mich besser als nix, aber es gibt besseres. Da steht auch von gasförmigen radioaktiven Stoffe etc. einiges drinnen wo die FFP3 nix bringt.

    Also nix mit Kleider waschen. (Evtl. wäre danach auch die Waschmaschine kontaminiert?)

    Ja logisch ist dann die Waschmaschine auch kontaminiert. Du wirst die Belastung der Wäsche reduzieren aber ganz weg wird es in der Wäsche nicht sein. Außerdem musst du die Kleidung bis zur Waschmaschine tragen etc. Der "Sand-Test" zeigt wie viel da abfällt. Aus der Waschmaschine wäscht es sich auch aus mit der Zeit. Ich würde das nie machen, weil ich den Anzug schon vor dem Wohnbereich ausziehe und entsorge. Diese Anzüge kosten ja nix. Selbst die wasserdichten kosten nicht die Welt.

  • Aber du willst ja auch Schutz gegen B und C oder?

    Hauptsächlich Schutz vor A.

    Mit einer FFP3-Maske ist B (bis zu einem gewissen Grad) ebenfalls gegeben.

    Bei C wäre ich wohl aufgeschmissen.

    Aber ich rechne auch nicht damit, dass wir direkt angegriffen, sondern dass wir indirekt betroffen wären wie dies bei einer Atombombe der Fall wäre.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • B (bis zu einem gewissen Grad)

    Wie hoch schätzt du den Grad ein?


    Also wenn du nach ABC suchst führt an einer Vollmaske kein weg vorbei. Wenn es ein kostengünstiger Kompromiss sein soll, wirds eine FFP3.

  • Wie beurteilst du da den Filter von FFP3-Masken in einem Fallouterreignis?
    Wäre dieser als Notlösung in Ordnung oder könnte man dann grad so gut mit Beten rüberrennen?

    Staub ist in einer Fallout-Situation die größte Bitch ever. Wir hatten das ja bereits an anderer Stelle schon einmal erörtert, dass die ionisierende Strahlung in Form von Strahlung aus dem Gamma-Zerfall zwar auch doof ist und sich ungünstig auf den menschlichen Organismus auswirkt, aber aufgrund der Eigenschaften nur durch überaus schwere Bleiplatten zum Beispiel signifikant reduziert werden kann. Aber wer will schon als Michelin-Männchen mit einer Tonne Blei als "Taucheranzug" durch die Gegend laufen, nur um nicht verstrahlt zu werden?

    Einfacher und viel effektiver, weil für lebende Organismen aufgrund seiner Eigenschaften gefährlicher, mithin tödlicher, sind die Alphastrahlungspartikel (protonierte Heliumkerne). Diese können zusammen mit insbesondere Staub aufgenommen werden und aufgrund ihrer Reichweite üblen Schaden anrichten.


    Es gilt daher, um jeden Preis eine Kontamination der eigenen Unterkunft durch radioaktiv belastetes Material zu verhindern. Ebenso vor allem: es sollte so wenig radioaktives Material wie irgend möglich IN den Körper zu gelangen. Natürlich ist unter diesem Gesichtspunkt eine FFP3-Maske im Vergleich zu einer guten ABC-Vollmaske ein "fauler Kompromiss". Aber besser, es kommen "nur" 1-2% der Staubpartikel durch als 100%. Man muss sich allerdings eben genau dieser Tatsache bewusst sein und zum Beispiel eher später als früher rausgehen. Nicht gerade bei stärkerem Wind und schon gar nicht bei Sturm rausgehen, der abgesetzten Staum wieder aufwirbelt und auf Kopfhöhe bringt, wo er "ganz einfach" eingeatmet werden kann. Entsprechend beim Gehen durch die Landschaft nicht unnötig Staub aufwirbeln etc.


    Gegen biologische und chemische Kampfstoffe würde ich mich bei einer FFP3-Maske nicht verlassen. Es handelt sich schließlich um eine partikelfiltrierende Maske. Das schützt nicht gegen Gase und nur überaus begrenzt gegen Aerosole. Naja, gegen Aerosole eigentlich so gar nicht. Und da die meisten chemischen Kampfstoffe als Gase daherkommen oder flüchtige Aerosole, helfen also FFP3-Masken nicht gegen chemische Kampfstoffe und ausgesprochen begrenzt gegen biologische Kampfstoffe.


    Bei einer Skibrille oder ähnliches müssten sämtliche Lüftungsschlitze zugeklebt oder sonst wie abgedichtet werden, so dass die Brille deutlich den Charakter einer Staubschutzbrille erhält. Da ist es schon einfacher, gleich eine solche zu kaufen.

    Das hier ist sozusagen die "Billigvariante": US Staubschutzbrille M44

    Etwas besser, zumindest gegen Grobstaub: Uvex i-guard+

    Preislich ähnliche Liga, aber auch gasdicht und gegen feine Stäube: Uvex Ultravision


    Mit so einer Brille würde man auch die Augenschleimhäute als Eintrittsöffnung für radioaktiv kontaminierte Stäube schützen. Wie auch bei der FFP3-Maske würde ich mich nicht darauf verlassen, mich mit so einer Brille gegen biologische und chemische Kampfstoffe zu schützen. Wobei zumindest bei einer Schutzbrille wie der Uvex Ultravision schon ein recht guter Schutz gegen biologische Kampfstoffe verschiedener Art darstellen kann.


    Die von dir vorgeschlagene weiterführende Schutzausrüstung (Overall, Handschuhe und Überziehschuhe) ergänzt die Schutzausrüstung wiederum vornehmlich gegen potentiell verstrahlte Staubpartikel. Wichtig: die Übergänge zwischen Überziehschuhe/Overall bzw. Handschuhe/Overall abzutapen, damit kein Staub über diese Schnittstellen eindringen kann. Ebenso der Reißverschluss. Schwierigkeiten sehe ich bei der Kapuze des Overalls. Da muss man wahrscheinlich die Staubabdichtung auch auf die harte Tour hinbekommen: Abtapen.


    Meiner Meinung nach sind die von dir vorgeschlagenen Schutzanzüge sicherlich hochwertiger als die billigen 5€-Overallanzüge aus dem Baumarkt. Aber so gut sie gegen allgemeine chemische Gefahren schützen mögen (ich habe mir die Spezifikationen nicht näher angeschaut, weil ich auf die entsprechende Norm keinen Zugriff habe), aber ich würde dich in falscher Sicherheit wiegen, wenn ich dir zusichern würde, sie würden neben verschiedenen Chemikalien auch gegen chemische Kampfstoffe schützen. Die militärischen Overgarments, die gegen chemische Kampfstoffe schützen, sind ja nicht ohne Grund mehrlagig und deutlich klobiger als diese Overalls. Vor allem sind diese Art von Overallanzüge, auch wenn sie um die 20€ kosten, in der Regel mechanisch unglaublich anfällig. Über Stunden in so einem Anzug schwere Arbeiten im Freien verrichten, um zum Beispiel erste Aufräumarbeiten vorzunehmen oder etwas zu reparieren? Danach braucht man nicht mehr zu Duschen, weil man seinen eigenen Swimmingpool mit sich rumschleppt. Wenn nicht vorher während der Arbeiten der Anzug Löcher und Risse erhalten hat. In jedem Fall ist so eine Ausrüstung allemal günstiger vorzuhalten als nach jeder Außenmission "gute" Straßenkleidung/Arbeitskleidung oder was auch immer einzutüten und als kontaminiert zu verwerfen.




    Die von dir vorgeschlagenen

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Aus meiner Sicht sind gebrauchte, aber gut erhaltene, ABC Schutzmasken aus Bw Bestanden zum Schutz vor Stäuben völlig ausreichend. Auf alle Fälle besser wie FFP 3 Masken.


    Tsrohinas

  • Aus meiner Sicht sind gebrauchte, aber gut erhaltene, ABC Schutzmasken aus Bw Bestanden zum Schutz vor Stäuben völlig ausreichend. Auf alle Fälle besser wie FFP 3 Masken.

    Ja, gegen Stäube sicherlich besser als FFP3. Aber man muss sich den Einschränkungen bewusst sein.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Wir haben uns vor einigen Jahren schon zu diesem Thema Gedanken gemacht und vorgesorgt.


    Bei uns gibt es (noch) nur Erwachsene. Für alle (plus 1) sind gute gebrauchte Bw Schutzmasken M65 plus zwei verplombte und verschweißte (überlagerte) Bw Filter eingelagert.


    Für den vorgesehenen Zweck, nämlich Schutz vor radioaktivem Fallout nach Kernwaffeneinsatz, erfüllen sie allemal den Zweck und waren bezahlbar.


    Tsrohinas

  • Vielen Dank für eure Antworten. :)

    So wies aussieht, werde ich vemutluch auf Masken aus Armeebeständen tendieren.

    Scheint in Anbetracht des Kosten-Nutzen-Verhältnis vermutlich die beste Lösung zu sein.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)