Wachschutz für Sachsens Jodtabletten-Lager

  • Sachsens Regierung beantragt beim Landtag 144.000 Euro für die Sicherung des Depots mit rund vier Millionen Jodtabletten. Warum gerade jetzt?

    Leider hinter einer Paywall.


    Aber grundsätzlich nicht schlecht, wenn Kritis-Lager geschützt werden. Ich könnte mir vorstellen, dass Russland und andere Akteure an Sabotageaktionen denken.

  • Vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) heißt es, es gebe keinen Grund zur Bevorratung oder Einnahme. "In Deutschland sind 189,5 Millionen Jodtabletten in den Bundesländern bevorratet, die bei einem Ereignis, bei dem ein Eintrag von radioaktivem Jod in die Luft zu erwarten ist, in den möglicherweise betroffenen Gebieten durch die Katastrophenschutzbehörden verteilt werden", so das BfS auf seiner Internetseite

    Was für eine unfassbare Aussage...

  • Wir hatten doch auch schon die Diskussion, ob Tabletten wirklich sinnvoll sind.

    Ich bin mir noch unschlüssig, wie ich mit diesem Thema umgehen soll.

  • Wir hatten doch auch schon die Diskussion, ob Tabletten wirklich sinnvoll sind.

    Ich bin mir noch unschlüssig, wie ich mit diesem Thema umgehen soll.

    Ja, hier und ist in diesem thread off topic.

  • Ja, aber was nicht unbedingt gebraucht wird, muss ich nicht teuer bewachen.


    Einfache technische Überwachung ja.

    Ständiger personellen Wachschutz eher nein.


    Den brauchen wir eher in den Innenstädten.


    Eher sollten die akut lebensnotwendigen Bereiche bewacht werden. Noch nicht einmal dass ist der Fall.


    Von daher bin ich mir, wie oben geschrieben, unschlüssig, wie ich mit dem Bewachungsthema von Jodtabletten umgehen soll.

  • Von daher bin ich mir, wie oben geschrieben, unschlüssig, wie ich mit dem Bewachungsthema von Jodtabletten umgehen soll.

    Der Mensch neigt in der Panik zu irrationalen Entscheidungen. Da kann der freundliche Blick in einen Lauf mit Aussicht auf ein paar 9 mm Parabellum doch sehr abkühlend wirken. Jedenfalls mehr als eine rein technische Überwachung, die im ungünstigsten Fall nur nachgelagert agieren kann: Dann, wenn die Langfinger bereits über alle Berge sind, weil die Anfahrt von Polizei und Sicherheitskräfte so lang dauert.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ja, aber was nicht unbedingt gebraucht wird, muss ich nicht teuer bewachen.

    Es gibt gar keinen Zweifel darüber, dass Kaliumjodid-Tabletten im Ernstfall gebraucht werden.


    Für wen und wann wurde im entsprechenden Thread bereits ausführlich diskutiert.

  • Warum erzählt man denn wo das gelagert wird? natürlich vermute ich vernünftige Zugänge und Sicherheitseinrichtungen bei solchen lagern...

    Ist zwar weit hergeholt mein vergleich, aber: Ich habe mal eine Lagerhalle eines Hauptzollamtes, die nicht beim Bürokomplex/Dienststelle ist, gesehen. Da ist nur ein Zaun und ein Tor extra davor in einem Industriegebiet. Sonst unauffällig neben einem Supermarkt und Fitnessstudio und anderen Lagerhallen. Darin werden sichergestellte Sachen gelagert, Beweismaterialien, Schmuggelware, Gegenstände bis Größe hin zu PKW und Boot. Schon einiges an Wert. Bei sowas sitzt keiner davor zu bewachen.


    Naja manch andere Logistikzentren von Behörden und Hilfsorganisationen kann man ja nicht verstecken, wobei die auch ausgeschildert sind. Da ist es vielleicht nötig.

    Gruß David

  • Mir drängt sich grad die Frage auf ob die Jodtabletten überhaupt interessant sind für Langfinger....

    Das ist ja nicht grad etwas das man in der nächsten Pfandleihe umsetzen kann bzw. schnell über Ebay verticken kann.

    natürlich vermute ich vernünftige Zugänge und Sicherheitseinrichtungen bei solchen lagern...

    Man sollte da vorsichtig sein....

    Ich habe schon öfter beobachtet wie schlecht gesichert viele Behörden und Behördenähnliche Strukturen doch sind....

    Da hat doch vor Jahren schon der Rotstift zugeschlagen, Ämter sitzen in gemieteten Objekten statt in vernünftig geplaten und gebauten Einrichtungen. Da werden Privatfirmen engagiert um z.B. Kasernen zu bewachen statt gut ausgebildete Soldaten dort Dienst machen zu lassen. Wie die Motivation einen Mindestlöhners dann im Ernstfall aussieht kann man sich ja vorstellen.

    Oder mal die Post als Beispiel...Die haben dann in einer Ecke eines anderen Ladens einen aus Sperrholz zusammengezimmerten Verschlag und betreiben dort Bankdienstleistungen. Guckt man sich dann die Schlange Leute an die am "Sozialgeldzahltag" dort ansteht braucht man kein Genie zu sein um sich auszurechnen das dort 6-Stellig Bargeld rumliegt. Bewacht von 1 oder 2 Halbtagskräften hinter einen 50x50 cm Sicherheitsscheibe - die dann seitlich frei steht....


    Sicherheit hat man seit der großen "Privatisierungswelle" Ende der 1990er Jahre gleich mit ausverkauft....

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Da werden Privatfirmen engagiert um z.B. Kasernen zu bewachen statt gut ausgebildete Soldaten dort Dienst machen zu lassen.

    Das schmink dir mal ganz schnell aus dem Gesicht! Zu meiner Zeit wurde die Kaserne irgendwann in den 70ern oder 80ern für einige Jahre von einem privaten Wachdienst gesichert statt den Soldaten. Wurde dann aus Kostengründen abgeschafft, weil es billiger war, Wehrpflichtige den Wachdienst schieben zu lassen.


    Und hier liegt sie Crux: Wenn man nicht gerade das Pech hatte, eine Kaserne zu überfallen, die von Infanteristen bewacht wurde, war die Routine im Umgang mit der STAN-Waffe bei den meisten Wehrpflichtigen eher überschaubar. Da hat jeder Kleinkriminelle eine höhere Sicherheit im Kampf und selbst Polizisten müssen öfter und regelmäßiger in heikle Soldaten als damals wehrpflichtige Soldaten im Wachdienst.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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  • Das schmink dir mal ganz schnell aus dem Gesicht! ........

    ......war die Routine im Umgang mit der STAN-Waffe bei den meisten Wehrpflichtigen eher überschaubar. Da hat jeder Kleinkriminelle eine höhere Sicherheit im Kampf und selbst Polizisten müssen öfter und regelmäßiger in heikle Soldaten als damals wehrpflichtige Soldaten im Wachdienst.....

    Du überrascht mich jetzt...

    MMn sind die Jungs von der BW doch gut ausgebildet ? Oder übersehe ich da was ?


    Ich hatte mal für eine Großveranstaltung mit am Sicherheitskonzept zu arbeiten. Das was die "privaten" da so an Leuten geschickt hatten - wir haben von denen mehr als 50% ablehnen müssen. Da hatte man "aus der untersten Schublade" rekrutiert !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Ich bin mir auch nicht sicher ob sie wirklich eine Bewachung des Lagers umsetzen wollen, oder nur eine Videoüberwachung oder Bestreifung per Sicherheitsdienst.


    Für 144.000 Euro bekommst du nicht allzu viel. Das sind die Personalkosten für 2 Mitarbeiter.

  • Du überrascht mich jetzt...

    MMn sind die Jungs von der BW doch gut ausgebildet ? Oder übersehe ich da was ?

    Ich weiß nicht. Also, gut ausgebildet sicherlich. Ob es unbedingt die schlaueste Idee ist, manche Knalltüte auf Wachstreife zu schicken, bin ich mir nicht so sicher.


    Natürlich, es bietet ein hinreichendes Abschreckungspotential und zwei Streifensoldaten mit je einem G3/einer G36 mit je 20 bzw. 30 Patronen im Magazin gegenüber zu stehen als im schlimmsten Fall nur einem Wachmann mit vielleicht einer P8 und 15 Patronen.


    Ob die damaligen Wehrpflichtigen aber die nötige "Coolness under fire" gehabt hätten, wage ich zu bezweifeln. Ich selbst hätte sie wohl nicht gehabt. Und die meisten Wehrpflichtigen waren ja irgendwas um 18 bis Anfang 20. Deren einziger und wahrscheinlich größter "Vorteil" wäre gewesen, dass die meisten unverheiratet und ohne Kinder gewesen wären.

    Aber wenn ich im Bekanntenkreis so höre, wie viel sie nach ihrer Grundausbildung noch auf der Schießbahn waren... Meist dann nur Schreibstubensoldat, Sani, Fernmelder, Nachschieber, Artillerist etc. Da hätte ich schon ein wenig Sorge um die Gesundheit der Soldaten.


    Die waren gut ausgebildet in ihrer Waffengattung, keine Frage. Und sie wurden sicherlich auch gut in der Grundausbildung ausgebildet an der Waffe. Aber ihnen fehlte definitiv die nachgelagerte Routine.


    Bei den aktuellen Jahrgängen in der Truppe mag das aufgrund diverser Auslands(kampf)einsätze schon wieder anders aussehen. Auch und insbesondere für den infanteristischen Kampf.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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