Notaufnahmen in Schleswig-Holstein sind überlaufen: "Lage ist ernst"

Also, die 112 anrufen oder in die Notaufnahme zu gehen, wenn wirklich ein Notfall vorliegt und ansonsten die 116 117 anzurufen, das wird nicht funktionieren. Jeder wird sich als Notfall sehen und es dann als das selbstverständlichste der Welt ansehen, diese Dienstleistung in Anspruch zu nehmen.

Aber: wenn von entscheinder Stelle der explizite Wunsch geäußert wird, dass die Kassenärztlichen Bereitschaftspraxen ihre Öffnungszeiten ausweiten, weil die Notaufnahmen überlastet seien, dann brennt in Schleswig-Holstein die Hütte!

Zitat von UrbanTrapper

......dass die Kassenärztlichen Bereitschaftspraxen ihre Öffnungszeiten ausweiten, weil die Notaufnahmen überlastet seien......

Als geduldiger Patient hab ich keine gute Meinung von der KVB-Bereitschaftspraxis. Jedenfalls von der in Bayreuth. Gabs früher auch nicht, und niemand hats vermißt. Überflüssig wie ein Kropf. Ein paar Trennwände in einem leer stehenden Laden. Dazu diagnostische Ausrüstung die sich auf Stethoskop und Sichtprüfung beschränkt. Eine hochmotivierte Nachwuchsärztin aus dem KVB-eigenen Personalverleih: https://gedikom.de/unternehmen/firmenprofil/

Immerhin hast Du nach einem guten Stündchen im Wartebereich die Gelegenheit dir das Ganze nochmal zu überlegen, ob du es ernst meinst öder vielleicht doch besser wieder heim gehst. Eventl. kriegts du eine rote Notfalleinweisung in Richtung Notaufnahme, oder den Tipp, damit am kommenden Montag zum Hausarzt zu gehen.

Zitat von Matteo

Als geduldiger Patient hab ich keine gute Meinung von der KVB-Bereitschaftspraxis. Jedenfalls von der in Bayreuth. Gabs früher auch nicht, und niemand hats vermißt. Überflüssig wie ein Kropf.

oder den Tipp, damit am kommenden Montag zum Hausarzt zu gehen.

Ich habe auch schon solche Bereitschaftspraxen erlebt, da würde ich nicht einmal in höchster Not hingehen.

Als ich mir vor ein paar Jahren ein Steakmesser in die Wade rammte, wäre da die Indikation für die Bereitschaftspraxis gewesen. Wunde tief genug, um zu intervenieren (hier: Einsatz von Wundkleber), aber nicht so bedrohlich, sofort tätig werden zu müssen.

Meine Frau fragte mich, ob wir nach Emden fahren sollten. Zur dortigen Bereitschaftspraxis am Klinikum. Ich entschied mich für aggressives Zuwarten: Fahrt zurück nach Hamburg und dann zu Hause entweder nach Buxtehude oder nach Buchholz zur Bereitschaftspraxis. Das wären die nächsten im Dunstkreis der Heimat befindlichen Bereitschaftspraxen.

Ich stimme dir zu, dass die Qualität vieler Bereitschaftspraxen sehr variabel ist.

Man darf aber nicht vergessen, vor welchem Hintergrund diese Praxen entstanden. Sie sollen jene Patienten abgreifen, die außerhalb der regulären Sprechstunden der Hausarztpraxen eine ärztliche Konsultation in Anspruch nehmen wollen oder müssen. Sprich: vielfach einfach nur ein Rezept benötigen, einen Verbandwechsel nicht selbst durchführen können oder sonst wie eine ärztliche Meinung benötigen.

Und diese Praxen sollten die Notaufnahmen entlasten. Gut, ob das funktioniert? Keine Ahnung?

Bei der 116 117 ist leider das Problem das man ewig in der Warteschleife hängt. Das nach 30 Minuten Warteschleife manche lieber die 112 anrufen ist da teilweise nachvollziehbar.

Zitat von Smileyneu

Bei der 116 117 ist leider das Problem das man ewig in der Warteschleife hängt. Das nach 30 Minuten Warteschleife manche lieber die 112 anrufen ist da teilweise nachvollziehbar.

30 Minuten Warteschleife? Ich habe von Pflegepersonal gehört, dass sie auch schon mal 1,5 Stunden in der Warteschleife hingen. Telefon ins Revers gehängt und währenddessen die übrigen Tätigkeiten verrichtet.

Warum zum Glück nie 112-Indikationen. Aber halt Dinge, wo sie einen Arzt konsultieren mussten, um ärztlich verordnet genau das zu tun, was sie sowieso tun würden, wenn sie für manche Dinge wie Medikation(sänderung) nicht einen Arztvorbehalt zu beachten hätten.