...plötzliche Pflegebedürftigkeit die Finanzplanung zerstört

  • Sehr tragische Geschichte:(

    Hat sich mal jemand Kreditausfallversicherungen/Restschuldversicherungen in dem Zusammenhang angesehen?

    Gruß

    Witness


    Alternativ kleinere Kredit aufnehmen?


    Aber die meisten "bauen halt nur einmal im Leben" und dann "soll es gleich was gescheites" sein. Muss halt jeder mit sich selber ausmachen.


    Ein Arbeitskollege von mir versucht mit seiner kleinen Familie gerade eine Doppelhaushälfte zu kaufen.... mit 70m² Wohnfläche. Da bringt ihn der Kredit vermutlich nicht um.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Da du mich zitierst hast: Ein kleinerer Kredit für ein kleineres Haus ist natürlich eine Möglichkeit, in gewissem Maße Risiken zu begrenzen. Ich habe da von vorn herein eine gebrauchte Bestandsimmobilie gekauft. Die Kosten waren quasi fix, keine Materialknappheit konnte den Bau verteuern, die Zinsen (nicht ganz) und die Raten waren transparent bis zum Ende. Ich habe als Alleinverdiener geplant und konnte halt vorher sehen, wann ich fertig bin. Risikofrei war das auch nicht, eines der von mir erwähnten Versicherungsprodukte habe ich auch nicht. Da keine Zwischenfinanzierung über Bausparverträge etc. da waren, habe ich Sonderzahlungen geleistet, wo es nur ging. Dafür habe ich auch auf etwas verzichtet. Sollte mir nun etwas passieren ist die Immobilie zumindest fast bezahlt. Pflegebedürftigkeit ist schlimm. Für den Betroffenen und die Angehörigen ganz sicher. Wenn dann noch das Haus futsch ist, ist das doppelt schlimm. Die Gründe dafür könnten u.a. in dem Wunsch vieler Menschen liegen, „etwas“ zu hinterlassen.

    Ich hoffe nicht, dass deinen Kollege etwas umbringt. 70qm kosten hier sicher auch 200.000 Euro. Das kann sich nicht jeder risikofrei leisten.

    Meine Frage wäre also eher, ob sich die Krankheit hätte vermeiden lassen?

    Wie meinst du das?


    Gruß

    Witness

  • lso lieber das "Gesundheitssystem" übernehmen lassen und Verantwortung abgeben.

    Genau das ist es was ich nicht möchte, mich von Menschen aus einem System behandeln lassen müssen, die zum großen Teil das Wohl der Klink und damit sein eigenes im Vordergrund stellt. Das menschliche ist doch schon längst aus diesen Gemäuern verschwunden.

    Nicht umsonst sind Krankenhäuser Häuser die krank machen und nicht umgekehrt. Solange Krankenhäuser als als eine Art Druckmaschine für Geld gehandelt werden, ist der Patient nur ein lässtiges Übel.

    Wie oft war ich schon in Krankenhäusern um dies oder das nach einem Unfall oder einer Krankheit mich wieder gesund pflegen zu lassen. Von Fusch, bis Aufopferungen des Personals war alles dabei, aber man weiß nie an wen man kommt.

  • Aber die meisten "bauen halt nur einmal im Leben" und dann "soll es gleich was gescheites" sein. Muss halt jeder mit sich selber ausmachen.

    Dann wundern sich die Leute das sie, nach dem die Eltern verstorben und die Kinder aus dem Haus ein viel zu großes Haus besitzen, das aber auch nicht teilvermietet werden kann weil der Zuschnitt das nicht hergibt. Genügend gesehen.

    Mit etwas Überlegung wäre auch ein kleiners Haus sinnvoller gewesen, so das man auch noch im Alter sich zufrieden in den Sessel setzen kann und zurieden in den Garten schauen kann. Und vor allem ohne Geldsorgen, denn das ersparte konnte man anderweitig anlegen, oder verwenden und sei es auch nur um anderen eine Freude machen.

  • Wie meinst du das?

    Nun, man geht davon aus, dass viele/einige ? schwere Krankheiten durch einen gesunden lebensstil zu vermeiden gewesen wären.


    Im Einzelfall weiß man's natürlich nicht. Kam der Darmkrebs jetzt von den 2kg Schweinefleisch pro Woche oder war es Zufall, kam Alzheimer von Übergewicht und einen Leben ohne Sport oder wärs auch anders gekommen.


    Statistisch ist es aber hilfreich gesund zu leben (nahezu jeder weiß was das heißt: gesunde Ernährung, kein Übergewicht, Sport, ausreichend Schlaf, wenig Stress, Sozialkontakte...)


    Von daher wäre das meine Priorität und nicht Geld ansammeln, um dann für 30 Jahre lang 4000 Euro Pflege/Monat bezahlen zu können. Das ist für die meisten finanziell eh unrealistisch und im Grunde ja auch kein erstrebenswertes Lebensziel..

    Als Beamter ist man da ja eh schon privilegiert. Wenn ich mir ansehe, was ich heute von der gesetzl. Rentenversicherung bei Erwerbsunfähigkeit bekäme, dann ist das nicht sonderlich viel.


    Ist es nicht so, dass man da von der Pflegeversicherung auch monatliche Unterstützungsleistungen je nach Pflegstufe erhält, man also die Summe eh nicht komplett selber bezahlen muss?


    Was das haus betrifft. Aktuell gibt es nach Steuern 3% sicheren Zins. je nach Verhältnis von Verkaufspreis zu Mietkosten (unter Berücksichtigung des noch laufenden Kredits und Instandhaltungskosten) mag es Sinn ergeben, das Haus zeitnah zu verkaufen.

    Sofern es am Ort überhaupt was zur Miete gibt natürlich.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Grundsätzlich sollte sich jeder, der nicht ganz alleine lebt und keine Angehörigen hat, mit den Themen Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Bankvollmacht befassen. Das ist für die Angehörigen eine unglaublich wichtige Sache, sollte der Fall eintreten, dass man selber nicht mehr handlungs-/entscheidungsfähig ist. Hat man keine Vorsorgevollmacht erteilt, dann entscheiden von Behörden eingesetzte Betreuer, selbst wenn man Kinder oder Ehepartner hat.


    Geht man finanzielle Risiken ein, die im worst case auch das Leben von Angehörigen direkt betreffen würden, dann muss man für diesen Fall vorsorgen, alles andere wäre rücksichtslos und egoistisch.


    Eine Immobilienfinanzierung ist für die meisten Normalbürer das größte finanzielle Wagnis ihres Lebens. Man sollte deshalb nicht seine Existenz (und die seiner Angehörigen) mit der Immobilie verknüpfen. Ich bin bislang damit gut gefahren, bei größeren finanziellen "Abenteuern" den Totalverlust mental einzukalkulieren und dann die Finanzierung so zu stricken, dass ein Platzen des Projekts nicht alles zerstört und andere dann mit in den Abgrund reisst.


    Beim Kauf und Sanierung eines Altbauobjekts kann man z.B. durch eine rasche umfassende handwerklich gut ausgeführte Sanierung eine Wertsteigerung des Objekts herbeiführen, die einen ggf. aufgrund von Krankheit/Scheidung/o.ä. nötigen Verkauf des Objekts während der Finanzierungsphase ermöglicht, dass man mindestens schuldenfrei aus der Sache herauskommt. Bei Neubauprojekten oder sehr individuell geplanten Objekten dürfte es schwieriger sein, die Restschulden 1:1 wieder herauszubekommen, zumindest in der Frühphase der Finanzierung.


    Gegen Zinsrisiken hilft neben einer kurzen Gesamtlaufzeit einer Immobilienfinanzierung mit hoher Tilgungsrate, was einem aber neben einem hohen verfügbaren Monatseinkommen einiges an Haushaltsdiziplin abverlangt, das moderate Tilgen bei gleichzeitigem Ansparen von Bausparverträgen, die garantieren einem in der Zukunft einen bestimmten Zinssatz, wenn z.B. nach 10 oder 15 Jahren die Zinsbindung der ersten Finanzierungsrunde ausläuft und die Zinsen für die Anschlussfinanzierung gestiegen sind. Sollte der Zinssatz bis dahin gefallen sein, ist das angesparte Guthaben im Bausparvertrag nicht weg und kann auch wieder ausgezahlt werden, ohne ein Bauspardarlehen in Anspruch nehmen zu müssen (z.B. durch Teilung eines Bausparvertrags).


    Gegen den plötzlichen Ausfall des Haupt-Schuldners einer Immobilienfinanzierung durch Tod hilft eine abschmelzende Risiko-Lebensversicherung, die die mit den Jahren sinkende Restschuld dynamisch abdeckt, d.h. die Versicherungssumme sinkt im gleichen Maß wie die Schuldenlast sinkt. So eine Versicherung kostet nur einpaar Euro im Monat.


    Die eigene Erwerbsunfähigkeit abzusichern muss man genau ausrechnen. Theoretisch gibt es dafür die Berufsunfähigkeitsversicherungen. Praktisch sind die extrem teuer und zahlungsunwillig, irgendwo hab ich mal gelesen, dass man in der Mehrzahl der Fälle die Leistungen einer vorhandenen BU-Versicherung vor Gericht einklagen muss. BU-Versicherungen drehen im Leistungsfall jedes Steinchen um, um sich vor der Zahlung zu drücken oder die Leistung so stark wie möglich zu drücken. Und sie spielen auf Zeit, was gerade bei einer eingetretenen Pflegebedürftigkeit vor dem Rentenalter ziemlich fatal ist. Rein statistisch leben Männer in D nach Einzug in ein Pflegeheim noch 18 Monate, Frauen kommen auf 35 Monate. Da spart es ne Menge Geld, wenn sich die Versicherung bei der Prüfung ihrer Eintrittspflicht viel Zeit lässt...


    Ich persönlich hab mich gegen eine BU-Versicherung entschieden, aber das muss jeder für sich festlegen. Bei mir/uns ist die Immobilienfinanzierung quasi durch und ich käme mit den Renten (staatl. Rentenkasse und betriebl. Rentenversicherung) für Erwerbsunfähigkeit über die Runden. Natürlich nicht im Fall einer (vorzeitigen) Pflegebedürftigkeit. Sollte das eintreten, dass ich oder ein Familienmitglied vorzeitig pflegebedürftig wird, bestünde noch die Möglichkeit, unser Haus ganz oder teilweise zu vermieten und die Rest-Familie würde umziehen, zu Miete in eine kleinere Wohnung oder "notfalls" auf den Hof der Schwiegermutter.


    Damit man diese Entscheidungsfreiheit hat und handlungsfähig bleibt, braucht es aber zwingend die eingangs genannten Vorsorge- und Bankvollmachten. Sonst hat man schlimmstenfalls einen von Amts wegen gestellten "Betreuer", der der Ansicht ist, nur ein Verkauf des Hauses des Pflegebedürftigen sei zielführend und setzt die Restfamilie auf die Straße, ohne dass man da mitreden kann.

    Ohne diese Vollmachten kann ich z.B. nicht eine Wohnung im Haus eines pflegebedürftigen Angehörigen vermieten, wenn er dem aus medizinsichen Gründen nicht zustimmen kann.

  • Die eigene Erwerbsunfähigkeit abzusichern muss man genau ausrechnen. Theoretisch gibt es dafür die Berufsunfähigkeitsversicherungen. Praktisch sind die extrem teuer und zahlungsunwillig, irgendwo hab ich mal gelesen, dass man in der Mehrzahl der Fälle die Leistungen einer vorhandenen BU-Versicherung vor Gericht einklagen muss. BU-Versicherungen drehen im Leistungsfall jedes Steinchen um, um sich vor der Zahlung zu drücken oder die Leistung so stark wie möglich zu drücken. Und sie spielen auf Zeit, was gerade bei einer eingetretenen Pflegebedürftigkeit vor dem Rentenalter ziemlich fatal ist. Rein statistisch leben Männer in D nach Einzug in ein Pflegeheim noch 18 Monate, Frauen kommen auf 35 Monate. Da spart es ne Menge Geld, wenn sich die Versicherung bei der Prüfung ihrer Eintrittspflicht viel Zeit lässt...


    Ich persönlich hab mich gegen eine BU-Versicherung entschieden, aber das muss jeder für sich festlegen.

    Ich kenne die Empfehlung, dass man vor Abschluss einer BU erstmal eine sehr gute Rechtsschutzversicherung abschließen sollte, über die man dann die Ansprüche aus der BU ggf einklagen kann. Natürlich ist das ein irrer Aufwand und Stress, denn man genau dann nicht gebrauchen kann, aber das ist halt der Trick dahinter...


    Ich habe mich auch gegen eine BU entschieden, da meine Überlegung war, dass eine Berufsunfähigkeit bei meinem Job vermutlich auch eine Erwerbsunfähigkeit wäre (das ist ja was anderes, ein Handwerker mit zerstörten Bandscheiben ist zwar BU, aber noch lange nicht EU), selbst wenn ich erblinden sollte wäre ich vermutlich nicht BU.


    Erwerbsunfähigkeit habe ich über die gesetzliche Rente abgesichert, wenn auch auf überschaubarem Level (die sogenannte EU Rente).


    Der Rest ist dann halt mein persönliches Risiko.


    Wenn ich pflegebedüfrtig wäre zu hohen Kosten müsste wohl der Staat ggf. einen Teil der Kosten übernehmen. Dafür zahle ich ja hier in Sachsen auch 4%(!) meines Bruttolohns (plus den AG Anteil, von 2,8% ggf. bis zur Beitragsbemessungsgrenze, das sind im Laufe eines Berufslebens irre Summen, die da zustande kommen)

    Ich nutze da also keineswegs den Staat aus, sondern ich bin hier über den Staat versichert analog zur Krankenversicherung. Da käme ja in Deutschland auch keiner auf die Idee, 1 Million Euro privat für eine mögliche Krebsbehandlung anzusparen.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Cephalotus: danke für deine ausführliche Antwort. Krankheiten und die eigene „Schuld“ daran empfinde ich als ein heikles Thema, dass für Außenstehende schnell leicht abgehandelt werden kann. So nach dem Motto, so fett wie der ist, braucht der sich nicht wundern, dass er dies und jenes hat. Was aber zum Übergewicht geführt hat bzw. warum nichts dagegen hilft oder welche Kämpfe der Betroffene jeden Tag führt, weiß der Außenstehende nicht. Trotz aller verfügbaren Infos und Möglichkeiten handelt der Mensch nicht immer vernünftig.

    Daher habe ich gefragt, wie du das meinst und ich finde deine Antwort echt gut und habe sie mal auch als Appell an mich selber genommen, mehr auf mich zu achten.


    Ist es nicht so, dass man da von der Pflegeversicherung auch monatliche Unterstützungsleistungen je nach Pflegstufe erhält, man also die Summe eh nicht komplett selber bezahlen muss?

    Die Pflegeversicherung bezahlt je nach Pflegegrad. Reicht das Geld nicht, muss man selber, Angehörige oder die Sozialhilfe den Rest Zahlen. Hier etwas ausführlicher und offiziell.

    Die Leistungen der sozialen Pflegeversicherung werden durch Beiträge finanziert, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber größtenteils paritätisch entrichten. Wann Pflegebedürftige Leistungen aus der Versicherung bekommen und welche Leistungen das sind, hängt von der Dauer der Pflegebedürftigkeit, vom Pflegegrad und von der Art der Pflege ab. Braucht jemand nur Hilfe beim täglichen Waschen und Einkaufen? Kann die Person sich gut orientieren? Kann sie zu Hause wohnen oder braucht sie rund um die Uhr Betreuung in einem Pflegeheim? Je nach Umfang der Einschränkungen der Selbstständigkeit und der Fähigkeiten gibt es verschiedene Pflegegrade.


    Die Pflegeversicherung gibt den Pflegebedürftigen die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wie und von wem sie gepflegt werden. Sie haben die Wahl, ob sie Hilfe von professionellen Fachkräften in Anspruch nehmen oder aber Geld beziehen wollen, das sie zum Beispiel pflegenden Angehörigen als finanzielle Anerkennung geben können. Oberstes Ziel ist es, dass die pflegebedürftigen Menschen so weit wie möglich selbstbestimmt leben können. Allerdings deckt die soziale Pflegeversicherung häufig nicht alle Kosten der Pflege ab. Den Rest tragen die Pflegebedürftigen selbst, gegebenenfalls auch direkte Angehörige oder – im Falle finanzieller Hilfebedürftigkeit – die Sozialhilfe. Die Pflegeversicherung wird deshalb auch als "Teilleistungssystem" bezeichnet. Im Elften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XI) finden sich alle wichtigen Regelungen zur Pflegeversicherung.

    Gruß

    Witness

  • (aus dem Zitat-Zitat: Oberstes Ziel ist es, dass die pflegebedürftigen Menschen so weit wie möglich selbstbestimmt leben können.)

    Da muss man auch sehr aufpassen; denn es ist fuer den Pflegebetrieb von Vorteil, dass man den "Gast" schnellstmoeglich auf Stufe 3 bekommt.

  • Ist es nicht so, dass man da von der Pflegeversicherung auch monatliche Unterstützungsleistungen je nach Pflegstufe erhält, man also die Summe eh nicht komplett selber bezahlen muss?


    siehe #3, da muss man je Einrichtung auch gerne mal 3000 Euro Eigenanteil bezahlen.

    Und nicht vergessen, von der Frührente/Bu usw. gehen noch Steuern, Kranken- und Pflegeversicherung ab.

  • Cephalotus: danke für deine ausführliche Antwort. Krankheiten und die eigene „Schuld“ daran empfinde ich als ein heikles Thema, dass für Außenstehende schnell leicht abgehandelt werden kann.

    Man muss hier unterscheiden:


    Ich bewerte nicht den aktuellen Fall. Wenn die Krankheit da ist, bringt die Diskussion eh keinem mehr was.


    Hier war aber eindeutig die Frage nach der Prävention und da bin ich der Ansicht, dass es effektiver ist, sich primär um seine Gesundheit zu kümmern als primär Geld für die eigene Pflege anzusparen.


    Die Begründungen, warum Leute nicht gesund leben wollen sind bekanntermaßen sehr zahlreich. Muss jeder mit sich selber ausmachen.


    Und ja, Glück gehört auch mit dazu, aber eben nicht nur.


    Zu Alzheimer bin ich kein Experte, ich hab mir erstmal nur als Daumenregel für die mögliche Prävention gemerkt: Was gut ist fürs Herz ist idR auch gut fürs Gehirn.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

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  • siehe #3, da muss man je Einrichtung auch gerne mal 3000 Euro Eigenanteil bezahlen.

    Und nicht vergessen, von der Frührente/Bu usw. gehen noch Steuern, Kranken- und Pflegeversicherung ab.

    Meine beiden Punkte waren:


    1,: Man muss die Kosten keineswegs nur aus der eigenen Tasche bezahlen.

    2. Staatliche Leistungen zur Pflege in Anspruch zu nehmen halte ich nicht für verwerflich. Das ist eine (Zwangs-)Versicherung, deren Zweck es nun mal ist, im Schadensfall auch zu bezahlen. Die Kosten als AN dafür betragen bis 200 Euro/Monat, das sind jetzt keine peanuts.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    2 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Meine beiden Punkte waren:


    1,: Man muss die Kosten keineswegs nur aus der eigenen Tasche bezahlen.

    2. Staatliche Leistungen zur Pflege in Anspruch zu nehmen halte ich nicht für verwerflich. Das ist eine (Zwangs-)Versicherung, deren Zweck es nun mal ist, im Schadensfall auch zu bezahlen. Die Kosten als AN dafür betragen bis 170 Euro/Monat, das sind jetzt keine peanuts.


    wie schon geschrieben, bleibt das noch ordlich was übrig, was die Versicherung nicht bezahlt.

    Und da erst Vermögen zu verwerten, ehe der Staat was zahlt ist dan ndas Haus schnell weg.

  • Aus dem Link werde ich nicht wirklich schlau.


    Mich würde interessieren:


    Was genau zahlen die Pflegeversicherungen bei Pflegestufe x pro Monat?


    wie hoch sind übliche Kosten für die Pflege bei diesen Pflegestufen?


    Ab wann wird eigenes Vermögen und Einkommen heran gezogen und was ist Schonvermögen? Was passiert eigentlich, wenn das eigene Vermögen/Einkommen für den Eigenanteil nicht reicht?


    Inwiefern werden Vermögen und Einkommen von Verwandten heran gezogen (früher gabs ja mal die 100.000 Euro/Jahr Bruttoeinkommensregel für Kinder, aber ich glaube, die ist gefallen)


    ---


    So, kurze Recherche spuckt das hier aus:


    Pflege im Heim
    Welche Möglichkeiten gibt es? Welche Leistungen erhalten Versicherte. Wie wird die medizinische Versorgung in Pflegeheimen sichergestellt?
    www.bundesgesundheitsministerium.de


    Vollstationäre Versorgung



    Pflegebedürftigkeit
    maximale Leistungen pro Monat
     

    Pflegegrad 1

    125 Euro


    Pflegegrad 2

    770 Euro


    Pflegegrad 3

    1.262 Euro


    Pflegegrad 4

    1.775 Euro


    Pflegegrad 5

    2.005 Euro


    ----


    Dazu kommt, wenn ich das richtig verstehe:


    "...

    Um Pflegebedürftige vor Überforderung durch steigende Pflegekosten zu schützen, zahlt die Pflegeversicherung neben dem nach Pflegegrad differenzierten Leistungsbetrag seit Januar 2022 einen Leistungszuschlag zum pflegebedingten Eigenanteil der pflegebedürftigen Person, der mit der Dauer der vollstationären Pflege steigt: Im ersten Jahr trägt die Pflegekasse 5 Prozent des pflegebedürftigen Eigenanteils, im zweiten Jahr 25 Prozent, im dritten Jahr 45 Prozent und danach 70 Prozent.

    Zusätzlich zum pflegebedingten Eigenanteil fallen bei vollstationärer Pflege für die Pflegebedürftigen stets weitere Kosten an: Hierzu zählen Kosten für die Unterbringung und Verpflegung. Auch müssen Bewohnerinnen und Bewohner einer Einrichtung gegebenenfalls gesondert berechenbare Investitionskosten übernehmen. Hierbei handelt es sich um Ausgaben des Betreibers für Anschaffungen, Gebäudemiete und Ähnliches, die auf die Pflegebedürftigen umgelegt werden können. Wenn die Heimbewohnerin oder der Heimbewohner zudem besondere Komfort- oder Zusatzleistungen in Anspruch nimmt, muss sie beziehungsweise er diese ebenfalls privat bezahlen. Grundsätzlich gilt: Da die Kosten für Verpflegung, Unterkunft, Investitionen und Komfortleistungen je nach Einrichtung sehr unterschiedlich ausfallen können, ist es dringend angeraten, sich bei der Auswahl eines Heims ausführlich darüber zu informieren...."


    Damit ist man auch noch nicht schlauer. Hier steht mal ein Beispiel:


    csm_Pflegeheim_Eigenanteil_7e6300a98b.jpg



    Die 1700 Euro im Monat bei einem längeren Aufenthalt klingen für mich jetzt nicht mehr so krass. Das decken ja bisweilen die diversen Renteneinkünfte ab, wenn es einen jetzt nicht mit 50 schon erwischt.


    Und darauf kannst Du dich als Normalverdiener eh nicht wirklich vorbereiten.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    3 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • PS: Zum Schonvermögen:


    "...Um den Eigenanteil für die Kosten im Pflegeheim zu decken, müssen die Bewohner auch ihr Vermögen in Form von Haus, Aktien und sonstigem Eigentum zur Bezahlung der Heimkosten verwenden, falls sie keine anderen finanziellen Rücklagen mehr haben. Was ihnen noch bleibt, ist das sogenannte Schonvermögen: Pflegebedürftigen steht ein Schonbetrag von 10.000 Euro (Stand: Januar 2023) zu, den sie nicht für die Finanzierung der Pflege verwenden müssen, der gleiche Betrag wird auch beim Ehepartner verschont. Besitzt der Pflegebedürftige eine Immobilie, die vom Ehepartner bewohnt wird, wird diese zum Schonvermögen gezählt – sofern sie als angemessen anzusehen ist..."



    Grundsätzlich muss der Ehepartner das "angemessene" Haus also keineswegs verkaufen.


    Ob die Kreditraten auch zum Schonvermögen zählen geht daraus nicht hervor.


    Ebenso ist natürlich eine schwierige Frage, wenn man neben dem Haus nur 10.000 Euro behalten darf, wie man dann das Haus langfristig Instand halten möchte. Darf man die 10.000 Euro Schonvermögen aus seinem Einkommen wieder neu ansparen?


    Das Thema erscheint mir weitaus komplexer, als man auf den ersten Blick meinen mag. (und die Regeln wären scheinbar auch öfter mal geändert)

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.