Frage Trafo 230V auf 110V

  • Moinsen,


    Ich muss bei mir in der Küche amerikanische Küchengeräte betreiben. Bisher nutze ich dafür einen Trafo den man in die Steckdose (Schuko) steckt wo man dann den einen Stecker drin hat für die US-Geräte. Das Rumgestöpsel nervt mich. Ich will folgende Installation machen:


    Ich greife vom 230V-Stromkreis die Stromzufuhr ab. Diese soll dann in einem hinter der Küchenzeile befindlichen Trafo auf 110V runter-geregelt werden und von dort wiederum der Strom über eine feste Verkabelung an Aufputzsteckdosen mit US-Stecker gehen. Jetzt hab ich folgende Fragen:


    1. welcher Trafohersteller ist für den Dauereinsatz tauglich, also das der Trafo permanent angeschlossen ist 24/7?

    2. ich will den Trafo selbst Erden, das Stromnetz dahinter hat keine Erdung (alte 2-Pin-Stecker und alte Bakelit-Aufputzsteckdosen). Ist bei der reinen Trafo-Erdung was besonderes zu beachten? Erdungspunkt hab ich hinter der Küchenzeile.


    Lasten die über den Stromkreis laufen ist nix Dolles.


    Danke für Ratschläge. Bitte keine Diskussion wegen der Erdung auf dem letzten Meter. Bitte nicht!!!! Ich kenne die damit verbundenen Risiken und der Stromkreis läuft über ein FI. Mir geht es wirklich nur um einen sehr guten Trafo mit wenig Abwärme etc.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ben

    Hat den Titel des Themas von „Frage Trfo 230V auf 110V“ zu „Frage Trafo 230V auf 110V“ geändert.
  • Danke, ich hätte so einen Trafo nur gerne mit Anschlussklemmen, also quasi Festverdrahtung und nicht mit eigenen Steckern.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • vielleicht den hier?

    Transformator 240 --> 115 V / 230 --> 110 V 500 Watt - Jukebox Revival
    230 --> 115 Volt 500 Watt Neuer Transformator für die Umwandlung der europäischen 230 Volt in die für Ihre Jukebox benötigten 115 Volt
    www.jukebox-revival.eu


    für meinen 1992 in Los Angeles angefertigten Kaktus

    IMG_20231118_165821_kl.jpg


    hatte ich seinerzeit diesen nicht ganz VDE konformen Trafo mitgekauft:

    IMG_20231118_165759_kl.jpg

    Er tut aber seitdem zuverlässig was er soll :)

    Viele Grüße aus Schleswig-Holstein, Leo

  • Du willst auf der Sekundärseite erdfrei 2polig haben, dann brauchst du de facto einen Trenntrafo. Ich würde zu einem Markenhersteller raten, z.B. Fa. Block. Dann baut man sich keine Brandquelle oder einen Brummkreisel in die Bude, wie einem das bei schlampig vergossenen China-Produkten passieren kann.


    Von Block könnte das Modell TIM-300 passen. Der Trafo kann 300VA Dauerleistung und hat primär 1x230V und sekundär 2x 115V Wicklungen. Schaltet man die Sekundärwicklungen in Reihe, hat man 230V am Ausgang, schaltet man sie parallel, hat man 115V bei 300VA, nutzt man die Sekundärwicklungen einzeln, hat man jeweils 115V und 150VA Dauerleistung.


    Auf der Primärseite würde ich noch einen Lichtschalter in die Leitung einbauen, am besten einen Kontrollschalter mit Glimmlampe. Damit man den Trafo gezielt ein-/ausschalten kann (und an der Kontrolllampe sieht, ob er eingeschaltet ist). Denn so ein Trafo zieht im Leerlauf doch einiges an Strom. Der TIM-300 ist mit einer Leerlaufleistungsaufnahme von 14W angegeben. Das sind im Jahr (24x365 = 8.760h) doch immerhin 122 kWh nur für den Trafo. Bei den aktuellen Strompreisen hat man dann mit 3 Jahren eingespartem Leerlaufbetrieb den Kaufpreis des Trafos finanziert.


    Zu bekommen sind die Block-Trafos z.B. bei Reichelt.


    TIM 300 - Trenntransformator, TIM 300 VA, 2 x 115 V
    Trenntransformator 300 VA, Serie TIMGekapselt und vergossen im Isolierstoffgehäuse, .• Doppelspannung für Reihen- oder Parallelschaltung• Nach IEC 61558-2-4,…
    www.reichelt.de


    Das mit der Erdung hab ich nicht ganz verstanden. Bei einem voll vergossenen Trenntrafo im Kunststoffgehäuse gibt es auch nicht viel zu erden. Bei einem offenen Trafo aus Metall könnte man das Gehäuse bzw. das Blechpaket des Trafos erden, da man den Trafo aber ohnehin berührungssicher installieren muss, auch nicht unbedingt sinnig. Man könnte auch den Neutralleiter-Anschluss der Primärwicklung erden, ergäbe aber auch wenig Sinn, weil man sich dann eine parastiäre Nullung in die Hausinstallation baut und die Funktionsfähigkeit von FI-Schaltern damit aushebelt (in einem TN-Netz darf es nur eine Brücke zwischen N und PE geben, nicht mehrere). Je nachdem, wo die Brücke sitzt, hat man dann ein TN-S oder ein TN-C-Netz realisiert. Aus dem Zeitalter der "Steckdosen-Nullung" sind wir schon ein paar Jahrzehnte raus.

  • Merci Tom, genau sowas hab ich gesucht. Geiler Tip mit dem Schalter, werde ich genau so machen. 1000 Dank!!!!!!

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zur Installation ist jetzt das "Signallicht" eingetroffen, was den Schaltzustand (ein oder aus) signalisiert. Musste erst einmal eine passende Variante zu meiner Aufputz-Retro-Verkabelung finden. Schalter aus Bakelit ist im Zulauf. Die Signallampe dürfte nicht übersehbar sein und der Schaltzustand somit klar:


    IMG_0583.jpg


    Industrie-Style :winking_face:

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Jetzt sind die Bakelit-Steckdosen eingetroffen. NOS und ich schätze sie um 1940. Also wunderbar passend. Werden dann an der Wand montiert.


    IMG_1224.jpg

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Die sind ja zweipolig und nicht verpolungssicher, was willst du da erden? Miss lieber deine Küchenatiquitäten durch, dass metallische berührbare Teile ausreichend Isolationswisderstand gegen jeden der 115V-Pole des US-Steckers und im Betrieb keine Spannung gegen geerdete oder geerdet sein sollende Teile deiner Küche (Spüle) aufweisen.


    Wenn beispielsweise deine alten Küchengeräte innere, nicht erkennbare Isolationsdefekte haben, dann passiert bei völliger Trennung der 115V-Spannung vom 230V-Netz je nachdem nichts bis etwas was du nicht willst. Schuko wurde ja nicht eingeführt, um der Elektrodrahtindustrie mehr Absatz für Erdungsdrähre zu geben, und ich halte den Betrieb antiker Elektrogeräte ohne Schutzerde in Nassräumen für nicht mehr zeitgemäss. Damit werden alle Fortschritte der Hausinstallationstechnik bezüglich Verhütung von Elektrounfällen unterlaufen.

    Ich liebe z.B. alte Lampen aus der Vorkriegszeit, aber da wird alles berührbare Metall auf PE gelegt und nur dreipolig angeschlossen.

    Ein FI auf der 230V-Seite hilft da nichts, denn wie soll der merken, was der Strom durch die Sekundärwicklung des Trafos macht?


    Allermindestens solltest du das Innere dieser Geräte sehr genau auf den Zustand der Verkabelung prüfen.