Mini Solaranlage

  • Wer sich ein Solarmodul kauft und einen Laderegler + Batterien hat das Problem, dass man das Solarmodul in Zeiten sicherer Stromversorgung (als fast immer) kaum bzw. nur eingeschränkt nutzen kann.


    Ein anderer Ansatz ist beispielsweise der hier:


    http://www.minijoule.com/


    Das ist ein 185W Modul + Wechselrichter, Gestell, Kabel, usw... zur in Deutschland "halblegalen" (muss ich noch prüfen!) Nutzung (nicht Einspeisung!) von Solarstrom im 230V Haushaltsnetz.


    Ich beispielsweise brauche tagsüber viel Strom für die Beleuchtung meiner Pflanzen, da könnte man einen Teil ersetzen.


    Enecsys, der Hersteller der Modulwechselrichter, wirbt damit, dass diese wie die Module auch 25 Jahre überdauern sollen.


    Das hier gezeigte ist relativ teuer und bei heutigen Strompreisen eher an der Schwelle der Rentabilität (vorsichtig formuliert), aber andererseits bräuchte man für ein solares Notfallsystem dann eben nur noch einen kleinen MPP Laderegeler und einen 12V Akku, das Modul kann sich im Laufe der Jahre zumindest teilweise selber abzahlen, indem es sich als Stromerzeuger für Alltagsgeräte nützlich macht...


    Für Schweizer und Österreicher ist das evtl. sogar noch etwas interessanter, da die ja kein EEG haben, allerdings kenne ich da die rechtl. Bedingungen nicht. Das Minimum ist sicherlich (auch zum eigenen Schutz!), dass der Wechselrichter bei einem Netzausfall sofort abschaltet und eben kein "Inselnetz" aufzubauen versucht. Das kann lebensgefährlich sein.
    Ich gehe aber davon aus,d ass es darüber hinaus noch weitere Einschränkungen geben wird.


    In den Niederlande darf der Bezugszähler bei Überschuss rückwärts laufen, in D ist das verboten. (angesichts des EEG und bei unseren Zubauraten im GW Bereich wäre das in D auch falsch...)


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Es ist unbedingt eine elektronische Netzfreischaltung notwendig, wie sie im Starter-Set enthalten ist. Sie schaltet die Anlage im Fall eines Netzausfalls ab und verhindert die Entstehung einer Inselanlage. Andernfalls besteht die Gefahr, dass trotz freigeschaltetem Hausnetzanschluss immernoch Spannung im Hausnetz ist. Viel schlimmer noch wenn, außerhalb des Hauses noch Spannung anliegt, wenn z.B. das lokale Netz zu Wartungsarbeiten abgeschaltet wird. Eine pufferlose PV-Anlage ist nicht geeignet eine stabile Stromversorgung aufrecht zu erhalten.


    Ich möchte noch auf die Alternative von SMA hinweisen. Dort gibt es System Sunny-Backup, das parallel Akkus lädt. Bei Netzausfall kann die Anlage dann automatisch das Haus vom öffentlichen Netz trennen und als battergiestützte Inselanlage weiterlaufen. Man kann, wenn man sich selbst vom Netz trennt auch völlig autark leben. Das ist quasi von der Funktion her das Ideal....ist aber eher etwas für größere Anlagen (Einfamilienhaus) und nicht ganz billig.


    Zu einer kleinen Anlage: Was spricht dagegen einen kleine akkugepufferte Inselanlage permanent z.B. für die Gartenbeleuchtung oder das Aquarium einzusetzen? Man lernt so eine Menge über das Verhalten und die Leistungsfähigkeit der Anlage, was sonst zu bösen Überraschungen führt. Wenn der Strom im Winter nicht reicht: einfach ab+zu den Akku am Netz aufladen. So mache ich das.


    Viele Grüße Solarwind

  • Zu einer kleinen Anlage: Was spricht dagegen einen kleine akkugepufferte Inselanlage permanent z.B. für die Gartenbeleuchtung oder das Aquarium einzusetzen? Man lernt so eine Menge über das Verhalten und die Leistungsfähigkeit der Anlage, was sonst zu bösen Überraschungen führt. Wenn der Strom im Winter nicht reicht: einfach ab+zu den Akku am Netz aufladen. So mache ich das.


    Viele Grüße Solarwind[/QUOTE]

    Der Preis der Akkus spricht dagegen......

  • Ohne die (manuelle) Umschaltung auf Akkus und einen Laderregler funktioniert die eingangs vorgestellte Anlage bei Netzausfall nicht mehr. Der Akku muss so oder so vorhanden sein.

  • Zitat von Solarwind;72053

    Ohne die (manuelle) Umschaltung auf Akkus und einen Laderregler funktioniert die eingangs vorgestellte Anlage bei Netzausfall nicht mehr. Der Akku muss so oder so vorhanden sein.


    Ja, aber das sind einmalige Kosten. Trocken gelagerte Blei-Säure Akkus halten quasi ewig und sind nebenbei noch Spekulationsobjekt auf den Preis von Blei.


    Ein Akku im Betrieb hingegen wird immer schlechter und verursacht nur durch seine Abnutzung Kosten, die meist sehr deutlich über dem Preis von Netzstrom liegen. Außerdem dürften 150 kWh substituierter Netzstrom deutlich wertvoller sein, als irgendwelche Mini-Verbraucher jetzt an ein Mini-Inselsystem zu hängen.


    Ich sage nicht, dass das jetzt alles so perfekt ist, der Preis inkl. Netztrennschalter ist sogar ziemlich hoch, aber der Ansatz dahinter erscheint mir zumindest überlegenswert.


    Das Sunny Backup System ist sehr teuer und passt daher nur zu entsprehchend großen Anlagen, ist also was für Eigenheimbesitzer. Die kleine Anlage kann ich (nicht ganz legal in D, aber in den NL wird es so gemacht) in die Steckdoese stecken, am Balkon montieren und beim nächsten Umzug wieder mitnehmen. Und der Preis ruiniert mich jetzt auch nicht.

    Eine vollautomatische Umschaltung auf Inselbetrieb brauche ich eh nicht, das kann ich genauso auch manuell umstöpseln, wenn der Strom mal über Tage hinweg ausfallen sollte. Dann noch ein Tretgenerator mit 100W Leistung (suche ich immer noch, muss man wohl selber bauen) und man hat ein System, das einen ganzjährig auch in der Mietwohnung kleine Verbraucher versorgen kann wie Licht, Radio, Netbook, Funkgegräte, Akkuladegeräte, Werkzeug, Pumpen, usw...


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,


    ein paar Infos zur Eigenstromproduktion.



    Zitat von Cephalotus;72043

    Das ist ein 185W Modul + Wechselrichter, Gestell, Kabel, usw... zur in Deutschland "halblegalen" (muss ich noch prüfen!) Nutzung (nicht Einspeisung!) von Solarstrom im 230V Haushaltsnetz....


    in den AGB des Stromanbieters EnBW liest sich das so:


    [SIZE="1"]4. In welchem Umfang beziehen Sie Ihren Strom bei der EnBW? Was müssen Sie beachten, wenn Sie selbst Strom erzeugen?
    (1) Sie beziehen von der EnBW Ihren gesamten leitungsgebundenen Strombedarf.
    (2) Davon ausgenommen sind Eigenanlagen zur Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung (mit bis zu 50 Kilowatt elektrischer Leistung) und aus erneuerbaren Energien, außerdem Eigenanlagen, die Ihren Bedarf dann decken, wenn die Stromversorgung durch die EnBW ausfällt (sogenannte Notstromaggregate). Sie dürfen Notstromaggregate außerhalb ihrer eigentlichen Bestimmung nur zur Erprobung (maximal 15 Stunden monatlich) betreiben.[/SIZE]


    D.h. selbst produzierten Solarstrom darf man beliebig auch selbst verbrauchen.


    Zitat

    In den Niederlande darf der Bezugszähler bei Überschuss rückwärts laufen, in D ist das verboten. (angesichts des EEG und bei unseren Zubauraten im GW Bereich wäre das in D auch falsch...)


    Das ist missverständlich formuliert. Richtig ist, dass Stromzähler in D eine Rücklaufsperre besitzen müssen. Zur Erfassung von selbstgenutztem PV-Strom bei einem ins Netz einspeisenden PV-System werden jedoch entweder zwei Zähler oder ein bidirektionaler Zähler installiert. Das novellierte EEG fördert explizit die Eigennutzung des selbst produzierten Stroms. Ziel ist, dass nur die jeweils nicht selbst nutzbaren Stromüberschüsse ins öffentliche Netz gespeist werden.


    Zitat von Solarwind

    Es ist unbedingt eine elektronische Netzfreischaltung notwendig, wie sie im Starter-Set enthalten ist. Sie schaltet die Anlage im Fall eines Netzausfalls ab und verhindert die Entstehung einer Inselanlage.


    Hier geraten ein paar Sachen durcheinander. Wenn ich mit dem angebotenen Solar-Kit eine Inselstromversorgung aufbaue, d.h. Solarmodul + Laderegler + Akku + Wechselrichter + 230V-Verbraucher (nicht das komplette Hausnetz!!), dann brauche ich auch keine Netzfreischaltung. Die brauche ich nur bei Systemen, die eine Verbindung zum öffentlichen Netz haben und dort einspeisen können.


    Hier das Konzept unserer Insel-PV-Anlage, die gerade im Aufbau ist:


    Westdach mit zunächst 4 Solarmodulen a 250W (Sanyo HIT-H250, Zellenwirkungsgrad 20%!), MPPT-Laderegler mit bis zu 60A Ladestrom (Morningstar TS-MPPT-60), Akku-Bank 600Ah (6x Sonnenschein Dryfit A500 12V/100Ah), Batterie-Wechselrichter 3kVA und eine automatische Umschaltstation (IVT US-12N). Die Umschaltstation wird einerseits mit dem Ausgang des Wechselrichters verbunden und andererseits mit dem normalen Hausnetz. Die Umschaltstation stellt auch sicher, dass PV-Netz und öffentliches Netz nicht zusammenschaltet werden können. Die Umschaltstation erkennt automatisch, ob 230V vom PV-Wechselrichter verfügbar sind und schaltet diese auf den Ausgang (die Steckdose). Fehlt die Wechselrichterspannung (z.B. weil die Akkus leer sind), schaltet die Station automatisch innerhalb von Millisekunden auf das normale Netz um.


    Von der Umschaltstation verlege ich ein separates 230V-Verteilnetz in jedes Stockwerk unseres Hauses, an ausgewählte Punkte. Die Leitungen sind markiert und werden zur Unterscheidung vom konventionellen Hausnetz in orangerotem Wellrohr geführt.


    Durch diese Vorrangschaltung kann ich die am Ausgang der Umschaltstation angeschlossenen Verbraucher solange die Sonne scheint, bzw. die Akkus voll sind, mit eigenem Strom betreiben und ansonsten laufen sie mit Strom aus dem öffentlichen Netz, ohne dass ich was umstöpseln oder manuell umschalten müsste.


    Kurzfristig will ich so ein paar der Haupt-Stromverbraucher in unserem Haushalt (Kühlschrank und -Truhe, PCs/Telefon/DSL und die Umwälzpumpe der solaren Brauchwassererwärmung weitgehend mit Solarstrom betreiben.
    Mittelfristig soll das PV-System dann weiter ausgebaut werden, auf 4kWp Modulleistung, einer "Gabelstaplerbatterie" als Energiespeicher und 3 gekoppelten 3kVA-Wechselrichtern (im 3-Phasenbetrieb), die dann über eine entsprechend grösser dimensionierte Umschaltautomatik unser gesamtes Hausnetz wahlweise mit eigenem oder öffentlichem Strom versorgen. Vorbild dazu sind vergleichbare Inselanlagen, die von einigen PV-Freaks hierzulande bereits seit einigen Jahren mit Erfolg betrieben werden und die 8-9 Monate im Jahr völlig autonom in Sachen Stromversorgung sind.


    Da wir das ganze ohne (aus meiner Sicht unsoziale, übertrieben hohen und technologie-hemmenden) EEG-Förderung oder gar Kreditfinanzierung machen, geht es halt nur Schrittweise. Die erste Ausbaustufe verschlingt etwa 4.500 Euro an Materialkosten.


    Grüsse


    Tom

  • Offesichtlich habe ich mich unklar ausgedrückt.


    Ich will keine EEG oder KWKG Anlage mit Eigenverbrauchsnutzung bauen, damit sind alle dortigen Regelungen irrelevant.


    Ich will auch keine PV Insel im klassischen Sinne mit Akku aufbauen.


    Was ich will ist eine PV Anlage, die in eine Phase meines 230V Netzes innerhalb meiner Wohnung einspeist und dadurch den Strombezug aus em Netz substituiert. Das klappt in Deutschland nur, wenn zeitgleich eine mindestens genauso hohe Last auf dieser Phase vorhanden ist, aber das ist in meinen Fall zufällig so gegeben.


    Würde ich eine reine Inselanlage mit Akku bauen, dann kann man davon ausgehen, dass sowohl die Stromkosten als auch die ökologischen Kosten wegen des Akkuverschleisses und der Verluste im Akku sehr deutlich über den Werten liegen, wenn ich einfach wie bisher Netzstrom (noch dazu von der Naturstrom AG) beziehen würde.


    Das möchte ich vermeiden.


    Trotzdem könnte man die Anlage im Notfall (mehrere Tage Stromausfall) dann eben auf Akkubetrieb umbauen, wenn man einen Laderegler vorhält und einen Akku (notfalls den aus einem PKW).


    Wenn Du bei einer 3kW Anlage auf dem Eigenheim auf die EEG Vergütung verzichstest ist das eben Deine Sache. wirtschaftlichg klug erscheint mir das in meinen Augen nicht. Umweltfreundlich ist es auch nicht, da wäre die Netzeinspeisung von Überschüssen besser.


    Bei einer "mobilen" 200W Anlage in einer Mietwohnung brauche ich mit dem EEG hingegen nicht anfangen...


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.


  • Hallo Cephalotus,


    sehr interessant, eigentlich genau sowas suche ich auch. Ich hab mir das mal durchgelesen, was ist mit einem "Ortfesten Stromanschluß" gemeint?
    Wird der Anschluß am Verteilerkasten gemacht oder an einer beliebigen Steckdose? Wie sieht das mit Sicherung etc. aus?


    Grüße, Hans

  • Guten Nachnittag!


    Also - den Ansatz für die kleine Minijoule Anlage finde ich gut, auch die Aufmachung, allerdings ist weder der Preis besonders gut, noch die Aufklärung was man damit anrichten kann!!!


    Demjenigen der sich nicht wirklich mit Elektrik beschäftigt wird da kaum aufgezeigt wozu er das "Selbstabschaltende Relais" braucht.


    Das Modul kommt zwar von Schüco, das die aber gelabelte Chinamodule als ich nenne es mal "Schüco Germany" verkaufen wissen die wenigsten.
    Muss aber nicht schlecht sein, das will ich nicht damit sagen,
    aber das ein wirklich Deutsches oder Japanisches Modul besser sein könnte liegt meine ich auf der Hand.


    Ich versteh aber das Konzept nicht so ganz - soll da der Käufer ermuntert werden das Modul parallel zu seiner 230V Hausverkabelung zu schalten, oder soll das Wechselrichterchen autonom irgend ein 230V Gerät bei ausreichender Einstrahlung betreiben? Und kann der Wechselrichter selbst ein 230V Wechselspannungsnetz aufbauen?


    tomduly - deine EEG Abstinenz in allen Ehren, aber glaubst du deine Anlage rechnet sich auch nur ansatzweise?
    Nix gegen die Komponenten, aber warum nicht gleich eine "Normal" einspeisende Anlage bauen, die In "Normalzeiten" ins Haus- oder öffentliche Netz einspeist, und sich das ganze bequem über die Banken, bzw. das EEG finanzieren lässt, und noch die Vorteile der MwSt. Rückerstattung und Abschreibung mitnutzen.
    Die Bank finanziert dir gerne auch noch ein Sunny Backup mit, welches du dann ebenfalls abschreiben kannst.
    Dazu kaufst du dir vielleicht noch trocken vorgeladene Solarbatterien und einen Kanister Schwefelsäure und nimmst den ganzen Kram dann im "Krisenfall" in Betrieb!


    Viel eleganter gehts glaub ich nicht. Und konform zu den Netzbetreibern ist das auch!


    Gruß Bastian

  • Ich hab mal angerufen.


    Technisch ist es möglich, das System in die Steckdose zu stöpseln.


    Der Wechselrichter selbst verfügt über eine Netzüberwachung und baut bei Stromausfall kein Inselnetz auf. Die Netztrennung erfolgt aber über Halbleiter. In den Niederlanden ist das bis 600W Leistung so zugelassen, in Deutschland ist hingegen ein zusätzlicher mechanischer Schalter Vorschrift.


    Wem das Modul und der Preis nicht passt:


    Die Wechselrichter gibt es auch einzeln, z.B. hier: http://www.solarshop.net/index.php/cPath/243_466
    Mehr Informationen unter: http://www.enecsys.com/


    Dazu kann man dann (ein) passende(s) Modul(e) (auf die Spannungen achten!) nach eigenen Wünschen auswählen.


    Kabel und Gestell und Versandkosten kommen dann noch dazu.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,


    ich hab mich jetzt mal durch die ganze miniJOULE-Webseite durchgewurstelt. Der Sinn des Konstrukts erschliesst sich mir immer noch nicht ganz, ausser das man das Gefühl bekommen soll, was gutes zu tun, wie der Anbieter suggeriert.


    "miniJOULE rechnet sich", heisst es da z.B. und es wird einem bei 25ct kWh-Preis und angenommenen (optimistischen) 1.000 Sonnenstunden im Jahr ein Ertrag von 46,25 € vorgerechnet. Will man das Teil so wie beschrieben in D ans Netz bringen, braucht man tatsächlich die Variante nach VDE-Vorschrift, die dann mit 1.049 € statt 799 € zu Buche schlägt. Bei heutigem Strompreis müsste man das miniJOULE-Teil unter den genannten Bedingungen also 1.049 € / 46,25 €/Jahr = 22,7 Jahre lang betreiben, nur um die Anschaffungskosten hereinzuwirtschaften. Das mal zur Rentabilität.


    Dann die Zwangsabschaltung bei Netzausfall. Nicht gerade konform mit der (meiner) S&P-Philosophie, das kann man tatsächlich nur umgehen, wenn man wie Cephalotus vorschlägt, nen Solarladeregler und Akkus vorsieht. Allerdings braucht man dann auch einen anderen (zusätzlichen) Wechselrichter, der anstelle der (höheren) Modulspannung mit der (niedrigeren) Akkuspannung arbeiten kann. Was die Investitionskosten noch mal erhöht.


    Die von miniJOULE erwirtschaftbaren 185kWh pro Jahr entsprechen 1/20 unseres derzeitigen Jahresstromverbrauchs. D.h. ich müsste weiterhin 95% unseres Stroms von extern einkaufen. Ich könnte natürlich 19 zusätzliche miniJOULEs a 799 € anschaffen, dann liegt meine Gesamtinvestition aber schon bei 16.230 € Mit dem rechnerischen Ertrag von 20 miniJOULES läge ich dann bei jährlichen 925 € Ersparnis und einer Amortisationsdauer von 16.230 € / 925 €/Jahr = 17,5 Jahren


    Dagegen sieht "meine" Anlage nicht soviel schlechter aus:


    In der ersten Ausbaustufe mit nur 1kWp Modulleistung, die mit den Randbedingungen wie beim miniJOULE, also 1.000h x 1kW = 1.000kWh liefern (entspr. 250 € "Ersparnis" pro Jahr). Die Kosten sind 2.000 € für die Module, 500 € für den Laderegler, 1.500 € für den Wechselrichter, 0€ für die 600Ah Batteriebank (sind jeweils 5jährige Gel-Akkus aus grossen Notstromdieseln, die man kostenlos bekommt, man muss nur fragen). Macht für mich 4.000 € Investition. Dieselbe vereinfachte Amortisationsrechnung wie beim miniJOULE ergibt dann 4.000 € / 250 €/Jahr = 16 Jahre.


    Wenn unser System auf 3,5kWp aufgerüstet ist, kommen für die 10 weiteren Module nochmal 5.000 Euro an Investition dazu. Dann liefert die Anlage jedoch im miniJOULE-Vergleich 3.500 kWh/Jahr bzw. spart 875 € pro Jahr an Stromkosten. Die Amortisationsrechnung ergibt dann 9.000 € / 875 €/Jahr = 10,3 Jahre (gegenüber 17,5 Jahren mit dem miniJOULE-Konzept).


    Zusätzlich habe ich den Vorteil, dass meine PV-Stromversorgung völlig netzunabhängig ist und auch bei Ausfall/Abschaltung des öffentlichen Netzes gefahrlos weiterlaufen kann und -läuft, zumindest, solange die Sonne scheint oder die Akkus geladen sind.


    Endzeitstimmung: das EEG ist unsozial: es zwingt alle Stromkunden, egal ob Hartz-IVer in Neukölln oder Zahnarzt am Tegernsee, die exklusiv auf Hausbesitzer und gewerbliche PV-Analgenbetreiber beschränkte PV-Subvention jahrzehntelang mitzufinanzieren. Das wird auf Dauer nicht gutgehen.


    Zu der von Dir vorgeschlagenen EEG-Variante mit Bankfinanzierung und vergüteter Einspeisung: klar könnte ich mir so 200qm Scheunendach damit vollpflastern und 20 Jahre lang den schöngerechneten "Ertrag" dazu benutzen, den "Solarkredit" der Bank zu bedienen. Nur gehört die Anlage dann nicht mir, ich muss das ganze steuerlich als Gewerbe laufen lassen (das wiegt die MwSt.-Erstattung und Abschreibung nicht wirklich auf) und die technischen Richtlinien zum novellierten EEG erlauben dem Netzbetreiber, meine Einspeisewechselrichter nahezu beliebig per Fernsteuerung stufenweise zu drosseln oder bei Bedarf Blindleistung statt Wirkleistung einspeisen zu lassen. Spätestens dann fällt die optimistische Rechnung "1.000h Sonne/Jahr mal X kWp Modulleistung = viel Geld" in sich zusammen. Da haben viele die Rechnung ganz offensichtlich ohne den Wirt (aka Netzbetreiber) gemacht.
    Und wenn ich den von Dir empfohlenen SMA Sunny Backup S als Inselwechselrichter einplane, kostet der alleine gut 4.000 € - soviel wie meine gesamte Anfangsinvestition.


    Aber, wie überall gilt auch hier: jeder wie er mag. :)


    Sonnige Grüsse


    Tom

  • @Tom


    Du hast natürlich vollkommen recht damit, das die PV Anlagen völlig übersubventioniert sind, aber ich halte dagegen das sie im Gegensatz zu Biogas, Bhkw und noch schlimmer Atomkraft völlig ohne "materiellen" Input auskommen, und da darf wegen meiner gerne jeder in D 2ct je Kwh für extra bezahlen.


    Atomkraft ist auch nur günstig und für den Betreiber höchstrentabel, weil die ABERMILLIARDEN Euro für die Entsorgung hintenrum über die Steuern eingetrieben werden - da meckern komischerweise nur wenige! Die meißten checken das gar nicht - hauptsache der Strom ist billich! Natur egal, Entsorgung egal - Billich ist toll....


    Da hilft meiner Meinung nur selber PV bauen und davon partizipieren! Ich freu mich schon drauf wenn meine beiden Anlagen in 20+ Jahren immer noch Strom für mein Elektroauto oder meine Brennstoffzellenlösung im Keller produzieren - bis dahin wird es ordentliche Speichermedien geben!


    Zum Gewerbeanmelden - du must nicht mehr zum Amt und offiziell Gewerbe anmelden - Einfach beim Finanzamt anrufen, die schicken dir nen Fragebogen und dann bekommste ne Steuernummer, mit der holst du dir die MwSt zurück, und mit der Abschreibung regelt dein Steuerberater alles!


    Ausserdem ist durch die PV-Geschichte ein riesen Markt entstanden, der Inlandsumsatz und Arbeitsplätze generiert, wenn ich mir da nen Braunkohletageabbau anschaue - das ganze "loch" kann mit 30-40 leuten "Gehütet" werden, da gibts nicht viel zu arbeiten!
    Und durch die Forschung im PV-Bereich erhalten wir uns zumindest einen Teil unserer Hochtechnologie Arbeitsplätze - und die sind so ziemlich das einzige was uns noch von anderen Ländern unterscheidet!


    Gruß Bastian

  • Zitat von tomduly;72151

    Das mal zur Rentabilität.


    Das ist richtig. Ob man den Freischalter kauft muss jeder selber wissen, Vorschrift ist er, aber auch ohne wird der Wechselrichter zuverlässig vom Netz getrennt und das ist z.B. in den Niederlanden ausreichend.


    Die Minijoule Seite habe ich im übrigen gewählt, weil die auch für Laien schön aufbereitet ist.


    Zitat


    Dann die Zwangsabschaltung bei Netzausfall. Nicht gerade konform mit der (meiner) S&P-Philosophie,


    Aber konform, wenn Dir Dein Leben und das von Wartungspersonal lieb ist. Bei Stromausfall darfst Du auf gar keinen Fall ins Netz einspeisen!


    Zitat


    das kann man tatsächlich nur umgehen, wenn man wie Cephalotus vorschlägt, nen Solarladeregler und Akkus vorsieht. Allerdings braucht man dann auch einen anderen (zusätzlichen) Wechselrichter, der anstelle der (höheren) Modulspannung mit der (niedrigeren) Akkuspannung arbeiten kann. Was die Investitionskosten noch mal erhöht.


    In diesem Falle würde ich mich mit 12V zufrieden geben. Ein Ladegerät braucht es aber auch...


    Zitat


    Die von miniJOULE erwirtschaftbaren 185kWh pro Jahr entsprechen 1/20 unseres derzeitigen Jahresstromverbrauchs. D.h. ich müsste weiterhin 95% unseres Stroms von extern einkaufen. Ich könnte natürlich 19 zusätzliche miniJOULEs a 799 € anschaffen, dann liegt meine Gesamtinvestition aber schon bei 16.230 € Mit dem rechnerischen Ertrag von 20 miniJOULES läge ich dann bei jährlichen 925 € Ersparnis und einer Amortisationsdauer von 16.230 € / 925 €/Jahr = 17,5 Jahren


    da die Zähler eine Rücklaufsperre haben funktioniert das nur für den Teil des Stromes, den Du exakt zeitgleich zur Solarstromerzeugung verbrauchst. Mit zunehmender Anlagengröße wird der Anteil immer kleiner.


    Zitat


    In der ersten Ausbaustufe mit nur 1kWp Modulleistung, die mit den Randbedingungen wie beim miniJOULE, also 1.000h x 1kW = 1.000kWh liefern (entspr. 250 € "Ersparnis" pro Jahr).


    Dein System mit Bleiakku wird mit Glück 500-600kWh pro 1kW liefern, der Rest sind Verluste im System.


    Zitat


    Die Kosten sind 2.000 € für die Module, 500 € für den Laderegler, 1.500 € für den Wechselrichter,


    wenn Du 2€ für 1Watt Modulleistung ausgibst kommt ein mit dem minijoule vergleichbares System (ohne mech Trennschalter) statt auf 800 Euro nur noch auf 400 Euro + Kabel und Gestell (aber die hast Du auch nicht gerechnet)


    Zitat


    0€ für die 600Ah Batteriebank (sind jeweils 5jährige Gel-Akkus aus grossen Notstromdieseln, die man kostenlos bekommt, man muss nur fragen). Macht für mich 4.000 € Investition. Dieselbe vereinfachte Amortisationsrechnung wie beim miniJOULE ergibt dann 4.000 € / 250 €/Jahr = 16 Jahre.


    Wenn Du die Akkus wirlich umsonst bekommst (das ist üblicherwiese auf Dauer der teuerste Posten) schlage ich Dir als Geschäftsmodell vor, die Akkus kostenlos abzuholen und für teures Geld beim Schrotthändler weiter zu verkaufen. Selbst vollkommen defekte Bleiakkus sind wegen des Bleis viel Geld wert.


    Zitat


    Wenn unser System auf 3,5kWp aufgerüstet ist, kommen für die 10 weiteren Module nochmal 5.000 Euro an Investition dazu. Dann liefert die Anlage jedoch im miniJOULE-Vergleich 3.500 kWh/Jahr bzw. spart 875 € pro Jahr an Stromkosten. Die Amortisationsrechnung ergibt dann 9.000 € / 875 €/Jahr = 10,3 Jahre (gegenüber 17,5 Jahren mit dem miniJOULE-Konzept).


    Die Rechnung widerspricht den Erfahrungen mit Inselanlagen, aber ich will da jetzt nicht klüger sein als Du, mach hier Deine eigenen Erfahrungen...


    Die kostenlose Bleiakkus (kann ich immer noch nicht fassen) sind ein Sondereffekt, den man bei einem seriösen Vergleich nicht anstellen darf. Außerdem sind die Elektronik Komponenten für Inselanlagen in der Preisklasse meist nicht auf 20 Jahre Lebensdauer ausgelegt.



    Zitat


    Zusätzlich habe ich den Vorteil, dass meine PV-Stromversorgung völlig netzunabhängig ist und auch bei Ausfall/Abschaltung des öffentlichen Netzes gefahrlos weiterlaufen kann und -läuft, zumindest, solange die Sonne scheint oder die Akkus geladen sind.


    Generell frage ich mich, ob man im Notfall eine Solarstromversorgung braucht, die Strommengen wie im jetzigen Alltag bereit stellt (zumindest im Sommerhalbjahr), oder ob es nicht im Notfall auch deutlich weniger tut, dafür mit einem Konzept, das auch im Winter funktioniert?


    Zitat


    Endzeitstimmung: das EEG ist unsozial: es zwingt alle Stromkunden, egal ob Hartz-IVer in Neukölln oder Zahnarzt am Tegernsee, die exklusiv auf Hausbesitzer und gewerbliche PV-Analgenbetreiber beschränkte PV-Subvention jahrzehntelang mitzufinanzieren. Das wird auf Dauer nicht gutgehen.


    Natürlich geht das auf Dauer gut, set Jahrzehnten wird über den Strompreis alles mögliche finanziert.


    Es trifft übrigens keineswegs Hartz VIler und Zahnarzt, sondern denjenigen, der Strom aus dem Netz bezieht. das ist ein deutlicher Unterschied!


    Und bzgl Hartz IV ist es sogar vollkommen egal, da braucht man nur den Posten für Strom im Regelsatz wieder entsprechend anpassen, wenn man meint, die Kosten würden zu stark steigen.
    Im übrigen geht selbst das DIW(sic!) davon aus, dass die EEG Umlage in 2012 wieder sinken wird und bis 2020 kaum mehr nennenswert ansteigen wird, trotz weiterem Zubau von EEG Anlagen.


    Zitat


    Zu der von Dir vorgeschlagenen EEG-Variante mit Bankfinanzierung und vergüteter Einspeisung: klar könnte ich mir so 200qm Scheunendach damit vollpflastern und 20 Jahre lang den schöngerechneten "Ertrag" dazu benutzen, den "Solarkredit" der Bank zu bedienen. Nur gehört die Anlage dann nicht mir, ich muss das ganze steuerlich als Gewerbe laufen lassen (das wiegt die MwSt.-Erstattung und Abschreibung nicht wirklich auf) und die technischen Richtlinien zum novellierten EEG erlauben dem Netzbetreiber, meine Einspeisewechselrichter nahezu beliebig per Fernsteuerung stufenweise zu drosseln oder bei Bedarf Blindleistung statt Wirkleistung einspeisen zu lassen. Spätestens dann fällt die optimistische Rechnung "1.000h Sonne/Jahr mal X kWp Modulleistung = viel Geld" in sich zusammen. Da haben viele die Rechnung ganz offensichtlich ohne den Wirt (aka Netzbetreiber) gemacht.


    Die Sorgen sind unbegründet, da im falle eines Managements durch den Netzbetreiber (wie das umgesetzt wird ist noch nicht ausdiskutiert) entgangene Einspeisemengen trotzdem vergütet werden. Nenneswerte Ertragseinbußen sind nicht zu erwarten.
    darüber hinaus zwingt Dich das EEG ja nicht, die Scheune voll zu machen, Du kannst auch Deine 3,6kW Anlage darüber laufen lassen. Übrigens auch mit Akkus und allem Primborium. Du bekommst dann die MWSt zurück und für jede kWh Eigenvebrauch (inkl der massive Systemverluste in Deiner Inselanlage) auch noch eine Vergütung.


    Trotzdem ist es natürlich kein Muss :)


    Zitat


    Und wenn ich den von Dir empfohlenen SMA Sunny Backup S als Inselwechselrichter einplane, kostet der alleine gut 4.000 € - soviel wie meine gesamte Anfangsinvestition.


    Die Anlage würde dann aber auch 1.000kWh / kWp bringen und nicht 500-600 kWh/kWp


    Zitat


    Aber, wie überall gilt auch hier: jeder wie er mag. :)


    eben.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,


    ich freu mich, dass wir das Thema kontrovers aber konstruktiv diskutieren können.


    Zur "Verteidigung" meines EEG-freien Selbstversorgeransatzes in Sachen Strom sollte ich vielleicht noch ergänzen, dass es mir nicht darum geht, die wirtschaftlich für mich profitabelste Variante zu wählen, sondern diejenige, die ich mir ohne fremde Hilfe (Kredite, Subventionen) leisten kann und die mich an niemanden bindet.


    Zitat von Cephalotus;72166

    Bei Stromausfall darfst Du auf gar keinen Fall ins Netz einspeisen!

    Keine Sorge, mir steht der Sinn überhaupt nicht nach Einspeisen, sondern nach Selbstversorgung. Ich bin Elektrofachkraft und weiss durchaus, was erlaubt ist und was nicht.



    Zitat


    In diesem Falle würde ich mich mit 12V zufrieden geben. Ein Ladegerät braucht es aber auch...


    Das ist ein weiterer interessanter Ansatz: ein Niederspannungs-Notstromnetz, das mit 12V und "Camping-Equipment" auskommt. Durchaus überlegenswert. Der Diabetiker kann so eine Kühlbox am laufen halten, der PC-Freak sein Netbook, Radio etc. gibt es auch alles in 12V. Für eine Hausinstallation wird man aber mit 12V schnell an die Grenzen stossen, weil man entweder sehr dicke oder sehr kurze Leitungen verlegen muss, da sonst die Verluste im Leitungsnetz sehr hoch werden.



    Zitat

    da die Zähler eine Rücklaufsperre haben funktioniert das nur für den Teil des Stromes, den Du exakt zeitgleich zur Solarstromerzeugung verbrauchst. Mit zunehmender Anlagengröße wird der Anteil immer kleiner.


    Das ist im Prinzip schon richtig. Nur speise ich in meinem Konzept meinen Solarstrom nicht parallel zum öff. Netzstrom ein, sondern verwende entweder Solarstrom oder öff. Netzstrom. Durch besagte Umschaltautomatik. Die Stromquellen öff. Netz und PV-Akku-Wechselrichter bleiben immer strikt getrennt, ebenfalls normgerecht.


    Zitat

    Dein System mit Bleiakku wird mit Glück 500-600kWh pro 1kW liefern, der Rest sind Verluste im System.

    So rechne ich für den worst case auch. Ich kann nur nicht vorhersagen, wie hoch der Anteil der aus dem Akku entnommenen kWh ist ggü. dem "direkt verstromten" Anteil, wenn bei Sonnenschein und vollen Akkus Verbraucher am Wechselrichter laufen. Das wird die Praxis zeigen.


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    Wenn Du die Akkus wirlich umsonst bekommst (das ist üblicherwiese auf Dauer der teuerste Posten) schlage ich Dir als Geschäftsmodell vor, die Akkus kostenlos abzuholen und für teures Geld beim Schrotthändler weiter zu verkaufen. Selbst vollkommen defekte Bleiakkus sind wegen des Bleis viel Geld wert.


    Mit den kostenlosen Akkus ist das so: ich arbeite in einer Einrichtung (Chipfabrik), die zur Sicherstellung eines gefahrlosen Betriebs Notstromversorgung im MW-Bereich bereitstellen muss. Konkret heisst das, dass mehrere 400kVA-Generatoren innerhalb von 30s volle Leistung liefern können müssen. Die Starterbatterien dieser Generatoren sind im ggs. zu herkömmlichen LKW-Starterbatterien für Stationärbetrieb ausgelegt. Aus Sicherheitsgründen werden diese Akkus alle 5 Jahre erneuert. Es handelt sich dabei um sog. "Nato-Würfel" mit geliertem Elektrolyt (Gel-Batterie). Da ich Akkus vom gleichen Typ seit über zehn Jahren in unserem (ex BW) Unimog drin habe (als "Wohnbatterien" und als Starterbatterien), kenne ich die Qualität und Lebenserwartung dieser Akkus. Mein erster Satz Starterbatterien wurde 1986 eingebaut und ich hab sie 2008 ersetzt, weil die Kaltstartleistung so langsam nachliess. Bei 5jährigen Akkus als PV-Puffer rechne ich mit mindestens weiteren 5 Jahren Lebensdauer, eher mehr.


    Was das Geschäftsmodell mit Altakkus angeht: ich stand schon mal mit 9 grossen alten Autobatterien auf dem Hof eines Schrotthändlers. Der hat mich wieder weggeschickt, weil ich als Privatperson angeblich gar nicht mit sovielen Altbatterien herumfahren dürfte (Gefahrgut). Angeblich darf man nur "haushaltsübliche" Mengen privat transportieren, also eine max zwei Batterien. Ein befreundeter Kfz-Meister mit eigener Werkstatt nahm sie dann an und lagerte sie für einen fliegenden Händler zwischen, der pauschal 5 Euro pro Batterie zahlt. Bei meinem Schrotthändler hätte ich 10 Euro je Batterie bekommen. Aktuell liegt zwar der Kilopreis für Altblei bei 1 €, aber ein Akku ist halt mehr als nur Blei. Für die Kategorie "Altbatterien mit Säure" gibts dann nur noch 20 cent pro Kilogramm.


    Zitat

    Generell frage ich mich, ob man im Notfall eine Solarstromversorgung braucht, die Strommengen wie im jetzigen Alltag bereit stellt (zumindest im Sommerhalbjahr), oder ob es nicht im Notfall auch deutlich weniger tut, dafür mit einem Konzept, das auch im Winter funktioniert?


    Vielleicht sollten wir Notfall- und weitgehend autarke Eigenversorgung getrennt betrachten?
    Bei einer Notfall-Stromversorung bin ich völlig Deiner Meinung. Am besten ein kompaktes evtl. faltbares Modul, das auch per Fahrrad oder Rucksack mitgeführt werden kann (nicht unbedingt für unterwegs, eher um z.B. am Fluchtpunkt eine minimale Stromversorgung bereitstellen zu können).


    Für die autarke Eigenversorgung "jetzt" gibt es wohl kein Standard-Konzept, das das einzig richtige ist. Mir geht es dabei darum, von der Preispolitik der Energieversorger und ggf. in Zukunft von der durchgehenden Verfügbarkeit von öff. Netzstrom unabhängiger zu werden. Da sind für mich dann wirtschaftliche Überlegungen zweitrangig.


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von tomduly;72183

    Vielleicht sollten wir Notfall- und weitgehend autarke Eigenversorgung getrennt betrachten?
    ...


    Für die autarke Eigenversorgung "jetzt" gibt es wohl kein Standard-Konzept, das das einzig richtige ist. Mir geht es dabei darum, von der Preispolitik der Energieversorger und ggf. in Zukunft von der durchgehenden Verfügbarkeit von öff. Netzstrom unabhängiger zu werden. Da sind für mich dann wirtschaftliche Überlegungen zweitrangig.


    Welche Preispolitik erwartest Du denn?


    Von der Grundgebühr kannst Du Dich nur unabhängig machen, wenn Du Dich tatsächlich komplett vom Netz trennen kannst. Sinnvoll klappt das eigentlich nur mit einem zusätzlichen Erzeuger für den Winter, der die letzten paar Prozent abdeckt. Damit gehen dann aber auch alle sommerlichen Überschüsse verloren, es sei denn Du verheizt die im Swimmingpool oder zum Holztrocknen oder kühlst Dein Haus im Sommer...


    Was den Bezugspreis angeht. Wohin soll der denn großartig gehen? Nehmen wir mal einen Extremfall von 50ct/kWh in heutiger Kaufkraft an. Ich schätze den Stromvebrauch eines stromeffizienten 2 Personen Haushalts inkl. aller Geräte in der Mietwohnung auf ca. 1.000kWh/a, den eines 4-Personen-Haushalts im Eigenheim auf ca. 2.000kWh/a.
    Hocheffiziente Geräte vorausgesetzt und keine stromintensiven Hobbies wie Aquarien, Wasserbetten, usw...


    Selbst bei 50ct/kWh sind das dann also 500 Euro bis maximal 1.000 Euro im Jahr an Strombezugskosten. Wenn man auf elektrische Wärmeerzeugung zum Kochen, Spülen und für die Waschmaschine verzichtet ginge vermutlich noch weniger, alles ohne Einschränkungen im Komfort.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Irgendwie verstehe ich die Besonderheit von diesem miniJOULE nicht. Das sind doch ganz normale PV-Anlagen mit Einspeisewechselrichtern? Zur Notstromversorgung kann man davon nichts brauchen, außer dem PV-Modul - so wie bei jeder normalen PV-Anlage.


    Zitat

    Was ich will ist eine PV Anlage, die in eine Phase meines 230V Netzes innerhalb meiner Wohnung einspeist und dadurch den Strombezug aus em Netz substituiert. Das klappt in Deutschland nur, wenn zeitgleich eine mindestens genauso hohe Last auf dieser Phase vorhanden ist, aber das ist in meinen Fall zufällig so gegeben.


    Das klappt schon auch anders, der Rest wird halt eingespeist. Die Frage ist ob man es darf, ohne einen entsprechenden Vertrag mit dem EVU zu haben. Und die Frage ist, ob es Sinn macht, ohne den Strom vergütet zu bekommen. Ich bin tagsüber meist nicht zuhause und der Stromverbrauch ist entsprechend minimal (Pumpe für therm. Solaranlage und Kühlschrank).


    Ob man es in der Wohnung einfach so anschließen kann, müsste man auch erst mal klären. Der Anschluss müsste ja wohl vor dem FI-Schalter sein.

  • Hallo Thomas!


    Anschließen KANNST du es, aber mal abgesehen davon das du halt den erzeugten Strom zu eben GENAU DER Zeit, zu der eingespeist wird auch SELBST VERBRAUCHEN musst wird dir das niemand danken und sich auch nicht lohnen.


    Es würde der Strom zwar in das Netz eingespeist werden, den du in diesem Augenblick nicht selbst verbrauchst, worüber sich das EVU vielleicht grad noch freuen könnte, aber du selber hättest 0 Vorteil, da dein Zähler dank Sperre nicht rückwärts laufen kann.
    Abgesehen davon freut sich das EVU höchstens, und auch nicht wirklich, wenn du das teure Schaltrelais dazwischen schaltest!
    Das Einspeisen muss beantragt werden und wird auch genehmigt sofern du eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für das Schaltrelais und den für den Wechselrichter eine Konformitätserklärung hast.
    Dann brauchst du noch einen Einspeisezähler und bei gleichzeitigem Eigenverbrauch noch einen Zweirichtungszähler.


    Aber das ganze System von diesem Minijoule halte ich für einen besseren Spass, da es sich wirtschaftlich kaum rechnen kann, wie oben weiter ja auch steht, und für uns als Prepper eher mal so gar nicht zu gebrauchen ist.


    Gruß Bastian

  • Also mal ehrlich...


    Ich hab mir die Lösungen angesehen bei den Links, und auch viele viele andere.... Denn ich will für mich auf jeden Fall eine Insellösung oder zumindest eine Teillösung...


    Ich mein die minijoule ist ganz nett aber als Insellösung nicht gedacht und auch nicht wirklich sinnig,Es fehlen zu viele Komponenten, die man zu kaufen muß, und das wird dann wieder teuer.... also lieber andere Komplettlösungen..


    Als günstige Variante (grundversorgung) schwebt mir da z.b. folgendes vor:


    http://%22http//www.amazon.de/…0%22&tag=httpswwwaustr-21


    oder folgendes: Solar-Set 50W mit 12V Solarmodul, 90Ah Solarakku, Laderegler


    Will ich komplett Autark sein denk ich da an das hier:
    200W Solar-Windkraft-Set Hybridanlage


    oder wenn dann a bisserl mehr Geld über ist an eine solche anlage:
    Solar Inselanlage, Insel-Set für Caravan, Garten- oder Wochenendhaus.


    Es gibt nummer zwei auch noch mit Windgenerator, aber ich find den Link gerade nicht.... Aber ich glaub ihr versteht was ich meine :)

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??