Apfelbäume einpflanzen - Schutznetz für die Wurzeln?

  • Hallo in die Runde!


    Sechs kleine Apfelbäume (niederstamm) stehen draussen auf dem Platz und warten darauf, ihr neues Zuhause kennenzulernen.


    Geplant ist, nieder- und hochstamm Apfelbäume alternierend zu pflanzen. Soweit ich weiss tragen niederstamm-Bäume ja bereits nach wenigen Jahren, dafür aber auch nur für einen Zeitraum von ca. 15 Jahren. Nach ungefähr dem gleichen Zeitraum würden dann aber die Hochstämmer in voller Pracht stehen und könnten so den Ernterückgang der Niederstämmer ersetzen.


    Soweit die Theorie :grosses Lachen:.


    Ich habe erfahren, dass es Sinn macht, die Wurzeln in der ersten Zeit vor Mäusen zu schützen. Hierfür könne man entweder Glasscherben oder ein spezielles Netz verwenden, welches sich im Laufe der Zeit selbst auflöst. Die Lösung mit den Scherben wäre zwar kostengünstig, ist mir aber unsympathisch, da die Scherben sich im Laufe der Zeit ja nach oben 'durcharbeiten' können.


    Hat hier jemand Erfahrungen mit solchen Schutznetzen? Alternativen?

    Weitere Pflanzinfos:

    - Löcher wohl ca. 60x60x60
    -[FONT=Verdana, sans-serif] Erdreich um den Baum herum gut 5-8 cm höher stehen lass (wegen Absenkung)
    - Baum mit[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] Pflanzpfahl[/FONT] stützen
    -[FONT=Verdana, sans-serif] Erdmischung sollte aus gut verotteter Komposterde, Gartenerde und Lehm[/FONT] bestehen
    - Eine[FONT=Verdana, sans-serif] Handvoll Thomaskali fördert die Wurzelbildung[/FONT]


    ...von hier: http://tipps.garten.ch/cgi-bin…ktion=luask_file&lnr=5122


    Für weitere Tipps und Hinweise bin ich dankbar - ich mach so was zum ersten Mal!


    Danke + Gruss!

  • Das wichtigste hast du vergessen :face_with_rolling_eyes:


    Welchen Pflanzabstand planst du, und in welcher geometrischen Form möchtest du sie pflanzen (Reihe, Dreieck oder Viereck)?


    Willst du ehr eine Plantage oder doch lieber ehr einen Freizeitgarten?


    Sie abwechselnd zu pflanzen ist keine schlechte Idee, allerdings solltest du bedenken das du sie auf keinen Fall enger pflanzen solltest damit sie sich nicht gegenseitig behindern. Das bei den Niederstamm nach 15 Jahren der Ertrag etwas zurück geht stimmt schon, allerdings kann man junge Triebe aufokulieren und den Baum dadurch verjüngen. Kaputt gehen sie auf jeden Fall nicht. Ich kenne Niederstamm-Apfelbäume die über 30 Jahre alt sind.
    Welche Sorten hast du den? (Unterlage und Edelsorte)


    Pass auf das du die Bäume beim einpflanzen nicht zu tief einpflanzt. 60x60x60 hört sich für mich schon seeeehr grosszügig an, ich weiss allerdings auch nicht wie gross der Wurzelballen ist.
    Wenn du nicht Massen an Wühlmäusen hast kannst du das Netz vergessen. Sollten Hasen vorhanden sein ist es wichtig sie einzuzäunen.


    Gruss supi

  • Netze oder sonstwas sind unnötig. Habe nach hunderten gepflanzten Bäumen noch nie gehört dass Mäusefraß einen Baum gekillt hätte.
    Beim Pflanzloch darauf achten, nicht zu tief pflanzen, aber die Grubensohle tief lockern.
    Da jetzt gerade Sommer ist, ist das Pflanzen von Bäumen eh etwas problematisch. Hättest Du die Bäume nicht schon, dann würde ich sagen generell IMMER IM LAUBLOSEN
    Zustand Pflanzen, da sich der Baum dann zuerst auf die Wurzeln konzentriert. So stresst es den Baum da er gleichzeitig Grünzeug und Wurzeln bilden muss.
    Deshalb Kronenrückschnitt!


    Gruß
    Aenghus

  • Mir wurde mal der Tipp gegeben, dass man Bäume leicht schräg entgegen der Haupt-Windrichtung pflanzen soll.

    Ich hab mir hier jetzt die alten Bäume mal angeschaut. Es ist tatsächlich bei den Meisten so, dass da der Stamm nach Osten gekrümmt ist, und die Krone dann wieder mehr westwärts steht.
    Wahrscheinlich gleichen die Bäume ihre "Schieflage" so wieder aus.

    Viel Erfolg
    Lina

    Jeder Fortschritt ist ein Schritt fort von der Natur.

  • Wurzelschutz ist eher unkritisch. Denk aber je nach Standort an einen Nageschutz. Bei uns stehen die Rehe auf die jungen Triebe. Dazu noch ein Holzpflock um dem Baum bis zum anwachsen der Wurzeln eine Fuehrung zu geben. Jetzt im Sommer wirst du ordentlich waessern muessen. Und vor allem Denk an die Pflanzabstaende nichts behindert einen Baum mehr als teilweise Verschattung. Falls die Wiese maschinell gemaeht wird (Traktor) bietet sich an in einer Reihe zu Pflanzen damit eine Maschinengasse frei bleibt. Mein Baumlieferant markiert uebrigens die Nordseite des Stammes bei der Aufzucht. Diese soll man auch wieder so einpflanzen. OOb es was bringt? Keine Ahnung frueher hab ich das nicht gemacht und die Baeume leben heute auch noch. Aber Schaden kann es ja auch nicht.


    Gruesse wolpi

  • Falls der neue Baum noch zu viele Blätter hat (die er frisch ein bzw umgepflanzt ja nur schlecht versorgen kann) und Du ihn nicht so stark zurück schneiden möchtest : einfach die Blätter abzupfen. Ein Drittel der Blätter sollten allerdings dran bleiben .....


    Gruß


    Ralf

  • Vielen Dank euch allen für die Tipps. Ich habe mir jetzt die wichtigsten Punkte mal zusammengestellt:



    Abstand


    • Zwischen Hochstammbäumen sollte bei Äpfeln ein Abstand von mindestens 5 Metern eingehalten werden.
    • Niederstammbäume sollten einen Abstand von ca. 2 Metern voneinander haben.
    • Zeitpunkt
    • Wurzelnackte Ware sollte im Herbst bzw. in laublosem Zustand gepflanzt werden
    • bei Pflanzung im Sommer einen Gießwall um den Baum anlegen


    Pflanzung


    • Der Boden sollte vor dem Pflanzen tiefgründig ausgehoben werden: Pflanzloch 60x60 cm und 60 tief (nicht zu tief pflanzen, aber die Grubensohle tief lockern)
    • Bäume leicht schräg entgegen der Haupt-Windrichtung pflanzen
    • Ein Pflanzpfahl sollte beim Apfel vorab im Boden geschlagen werden und der Baum daran festgebunden werden
    • Erdmischung aus gut verotteter Komposterde, Gartenerde und Lehm
    • Eine Handvoll Thomaskali fördert die Wurzelbildung
    • Um den Baum herum das Erdreich gut 5-8 cm höher stehen lassen (sackt ab)
    • Obstbäume: Veredelungstelle darf nicht mit Erde bedeckt sein, sonst bildet der Obstbaum eigene, sog. sproßbürtige Wurzeln


    Nach dem Pflanzen


    • Die ersten 3 Wochen täglich giessen
    • Wenn der Baum bereits viele Blätter hat, die er nach dem Pflanzen noch nicht gut versorgen kann, können bis zu 2/3 der Blätter abgezupft werden
    • den Baum einem Pflanzschnitt unterziehen

      • Krone öffnen, indem auf außenstehende Augen geschnitten wird
      • Triebe können auf 3/4 gekürzt werden
      • Der Schnitt soll so sein, daß eine Drei-oder Vierastkrone erzielt wird
      • Möchte man einen gedrungen Baum, kann der Leitrieb sofort entfernt werden, und eine Hohlkrone gebildet werden. Dies bietet viele Vorteile: Die Blätter trocknen schneller (Vorbeugend gegen Apfelmehltau) und die Äpfel bekommen mehr Licht
      • Bestehende Fruchtansätze sollten im ersten Jahr entfernt werden




    Winterschutz im ersten Jahr (Empfehlung für Feigenbaum):


    • Ein paar Tannenzweige locker um die Triebe legen
    • 5 cm mit Lauberde mulchen, so daß der Frost nicht zu tief im Boden gelangt
    • Eine handvoll Kalimagnesia im Spätsommer verbesert die Aushärtung der Triebe vom Feigenbaum
  • noch eins. Wickel Säcke um den Stamm fürs Frühjahr oder Streich die Stämme weiss. Ab und zu kann es passieren dass die Rinde platzt wenn die Sonne auf der einen Seite drauf scheint und die andere noch im "kalten" Schatten liegt.
    Mit deinen obigen Tips sollte es dann gut funktionieren.


    Gruß


    Aenghus

  • Wenn man aus allen Ecken Tipps bekommt, kann es passieren, dass zu manchen Punkten verschiedene Ansichten auftauchen.


    Jedenfalls habe ich in einer Bioland-Baumschule gelernt, dass bei einem Rückschnitt so wenig wie möglich gekürzt wird, wenn dann wird der Trieb komplett entfernt.
    Vielleicht mag es an der besonderen Schnitttechnik liegen, jedenfalls möchte ich das nicht unbenannt lassen.


    Auch erübrigt sich vielleicht deine Art von Zusatzdüngung, wenn die Erde genügend Nährstoffe enthält und sogar noch Kompost mit beigemischt wird.


    Angestrichen und umwickelt habe ich bisher keinen einzigen Baum.
    Licht ist kein Feind und aufgeplatze Rinden bei gepflanzten Bäumen habe ich noch keine gesehen, sowohl bei Obst-, als auch bei Forstbäumen nicht.

  • Vor dem Einpflanzen die Wurzeln leicht zurückschneiden, angefüllte Erde gut verdichten und viel wässern.

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