Selbst Brunnen anlegen (Nachbar hat auch einen)?

  • Bin gerade am überlegen, ob wir im Garten einen Brunnen anlegen. Allerdings hätte unser Nachbar auch einen. Wenn ich mir jetzt einen Katadyn Wasserfilter zulege, könnten wir uns ja ergänzen. Aber dadurch sind wir auch wieder abhängig von ihm. Was meint ihr zu dem Thema?
    Gruß
    Madoa

  • Selbst ist der Mann bzw. die Frau.

    Eigener Brunnen ist Goldwert

    Denn es funst nicht was du vor hast....

    company iss lumpery

  • Wir haben auch einen "Brunnen" im Garten.
    Allerdings ist das nur so ein Rohr, an das man eine Pumpe anschließen muss.
    Wofür man wiederum Strom braucht.
    Könnte man da auch eine Handpumpe anschließen? Gibt es sowas?
    Am Rohr oben ist so ein Bajonettanschluss für Pumpenanschluss.

  • Google mal nach Schwengelpumpen, evtl mußt einen Adapter dazwischen, denn soweit ich bisher gesehen haben müßen die Geschraubt werden, aber das sollte nicht so der Akt sein

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Hallo, ich würde mit einem Maßband oder Lot feststellen, ob und wie hoch Wasser da ist. Es wird nich weiter als 8 m runter gehen, weil das ungefähr die realistische technische Grenze für Saugpumpen aller Art ist.

    Die Kupplung ist sich aus Alu (oder Messing) und wird sich daher leich abdrehen lassen. Wenn du noch Wasser hast sch auch mal nach Kolben oder Doppelkolbenpumpen. Wie groß ist der Rohrdurchmesser?
    Stan

  • Da wirst du etwas basteln muessen. Das ist ne gute Uebung fuer schlechte Zeiten.

  • Kupplungen gibt es dafür mit allen Endungen: Vom Aufsteckende für Schläuche bis Innengewinde. Für den Anschluss an die Pumpe ebenso. Das kurze Stück Saugschlauch gibt es als Meterware im Baumarkt. Wenn du neu auf dem Gebiet Wasserleitungen bist: Lass dir zeigen, wie man mit Hanf oder Teflonband abdichtet. Es kann auch ein Rückschlagventil eingebaut werden: Die Pumpe ist dann, bei dichten Leitungen, einfacher in Betrieb zu nehmen.
    Stan

  • Pumpe habe ich ja, nur elektrisch.
    Die Frage wäre, ob es da auch was manuelles gibt.
    Es gibt ja heute alles, werde mich mal schlau machen ...

  • Was kostet denn so ein Brunnenbau? Kann man das Bohren selber machen?
    Vermutlich ist es abhängig vom Erdboden, aber wenn das <1000€ kostet, ist es sicherlich eine Interessante Methode, wie man schnell an Grundwasser gelangen könnte!
    Möglich wäre natürlich auch, es als Zierelement anzusetzen mit einer altertümlichen handpumpe.

  • Zitat von Jeans;82724

    Was kostet denn so ein Brunnenbau? Kann man das Bohren selber machen?


    Bei uns im Feld haben wir selbst einen Brunnen gebohrt. Allerdings von Hand. Geht mit einer Bohrausrüstung für ca. 200 EUR bis ca. 10 m Tiefe. Zu zweit benötigt man(n) etwa 1 Tag um auf die Tiefe zu kommen.


    Technik: Bohrer immer ca. 20 cm eindrehen, wieder herausdrehen und die Erde aus dem Bohrloch befördern. Die Bohrstange wird jeweils mit Elementen von einem Meter verlängert. Sobald ihr beim Bohren merkt, dass die Bohrstange höher steht, als ihr zuletzt gebohrt habt, seit ihr in der Wasserschicht. In der Wasserschicht schlämmt sich das Bohrloch sofort wieder zu.


    Dann benötigt ihr einen Rammfilter und Verlängerungsstangen. Diese treibt ihr nach und nach mit dem Vorschlaghammer in die Erde. Immer gut verschrauben und abdichten. Für 8 bis 10 Meter Tiefe bedarf es ca. 300 EUR.


    Oben dann eine Schwengel- oder eine Elektrische Pumpe anschließen.


    Diese Methode, anders als gefaßte, sprich gebuddelte Brunnen, hat aber den Nachteil, dass im Winter die Pumpe abgebaut werden und das Rohr abgedeckt werden muß. Dafür eben alles für ca. 500 EUR, wobei die Bohrausrüstung nach Erfolg beim Bohren wieder verkauft werden kann.


    Wichtig ist die Tiefe vom Grundwasser. Oft kann bei 3 bis 4 Meter bereits Wasser gefunden werden. Dann ist es aber meist von Gülle und Schadstoffen aus der Landwirtschaft verunreinigt. Stinkt meist wie die Hölle.


    Ohne Werbung zu machen. Ich habe unsere Ausrüstung hier: http://www.erdbohrer-brunnenba…elpumpeBrunnenbohrer.html


    geordert. Sehr zufrieden und dort gibt es auch gute Anleitungen und Komplettpakete.


    Grüsse Andi

  • Vor allem muss man erstmal Wasser finden. Dazu braucht es einen guten Rutengänger.

    Dass ist keine Esoterik, sondern jahrhundertealte Erfahrung die heute noch nicht durch Technik zu ersetzen ist.


    Wenn er/sie dann 2 sich kreuzende Wasseradern findet, dann dort bohren.


    Nicht nur auf Tiefe und Pumptechnik, auf dauerhafte Förderung kommt es an.


    Ich würde jedoch immer das Graben bevorzugen. Macht viel mehr Arbeit, ist aber die ertragreichste Methode, die immer auch von Hand funktioniert.


    Ich habe einen Brunnen aus den 60er Jahren, der mit "Ohmsgruben" Betonringen einen Durchmesser von 1 Meter hat. Da geht was, zur Not auch mit Seil und Eimer.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Frage war ja, wieviel es kosten wird. Für die dauerhafte Förderung ist es wichtig, dass es eine Wasserader wirklich gibt - wie beschrieben. Im Grenzfall ist es eben die Bohrung, die weniger kostet. Mit Betonringen wirds schnell teurer. Oder ist viel anstrengender das Loch selber zu buddeln und die Betonringe einzusetzen. Was die Findung von Wasser angeht - in 8 bis 10 m Tiefe habe ich, auf ebenem Gelände bisher immer Wasser gefunden. Allerdings lohnt sich der Rutengänger wirklich, da es unnötige Arbeit wirklich ersetzt. Danke für den Hinweis.
    Grüsse Andi


  • Zitat

    Kann man das Bohren selber machen?


    Ja, bei Ebay bekommt man alle Utensilien nachgeschmissen. Lediglich beim Brunnenrohr muss man neu erwerben.


    Zitat

    Was kostet denn so ein Brunnenbau?


    Unter der Hand mit motorisiertem Bohrer ca. 400,- für 8 m incl. 115er Brunnenrohr.


    Zitat

    Dann benötigt ihr einen Rammfilter und Verlängerungsstangen. Diese treibt ihr nach und nach mit dem Vorschlaghammer in die Erde. Immer gut verschrauben und abdichten. Für 8 bis 10 Meter Tiefe bedarf es ca. 300 EUR.


    Oder ein geschlitztes Brunnenrohr und für das weitere Bohren einen Plunger bzw. Kiespumpe. Macht zwar mehr Arbeit, hat gegenüber dem Rammfilter den Vorteil des größeren Querschnitts und damit der höheren Förderleistung. Und falls dieser im Laufe der Zeit altert, lässt sich ein Brunnen mit Brunnenrohr mechanisch besser reaktivieren.


    Zitat

    Vor allem muss man erstmal Wasser finden. Dazu braucht es einen guten Rutengänger.


    Oder rudimentäre Kenntnisse der Geologie des Untergrundes und die physikalische Erkenntnis, dass Wasser immer nach unten fließt… Zumindest in DE ist in den meisten Gebieten das Grundwasser in verschiedenen Horizonten eher flächig verteilt.
    Eine Anfrage bei den zuständigen Wasserbehörden kann eventuell auch weiterhelfen. Wohnt man in einer Stadt mit U-Bahn lohnt sich auch mal die Nachfrage bei der dazugehörigen Abteilung. Die kennen sich mit dem Untergrund und der Tiefe der wasserführenden Schichten sehr gut aus.


    Gruß
    cholec

  • Von mir mal ein Hinweis und Beispiel, wie es auch kommen kann: Die Handbohrmethode funktioniert nur bei Sandböden. Vielfach ist in Deutschland jedoch Fels im Untergrund. Und auch beim Ausschachten per Hand sollte man bedenken, dass es echtes Grundwasser in 8-10 m Tiefe oft nicht gibt - das ist vielfach Grundwasser, vermischt mit Oberflächenwasser und daher als Trinkwasser nicht zu gebrauchen. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber wer echtes Trinkwasser will, muss oft tiefer in die Tasche greifen.
    Wir wollten ursprünglich auch einen Brunnen mit Schwengelpumpe. Die Bohrung durch eine Spezialfirma musste dann aber auf 49 m (durch Fels) runter, bevor genügend Wasser (1000 Liter/Stunde) sprudelte - zu tief für eine Schwengelpumpe.
    Nun arbeitet eine Tiefbrunnenpumpe die für Notfälle über eine Inselsolaranlage abgesichert ist.
    Übrigens muss man vor der Bohrung, je nach Bundesland, eine Ausnahmegenehmigung vom Bezugszwang durch das örtliche Wasserwerk beantragen, ja, auch wenn es nur für die Gartenbewässerung ist.
    Und jeder Brunnen ist beim Landratsamt zu melden. Darauf wird bei uns im Kreis verstärkt kontrolliert.


    LG
    ziegenranch

  • Viele gute Antworten, anscheinend haben sich das viele hier schon überlegt und auch shcon durchgeführt!


    Ich denke, für eine längerfristige Versorgung mit Trinkwasser kommt man um einen Brunnen nicht herum.
    Flüsse können auch leicht verseucht werden, ohne dass man es kontrollieren kann. (Leichen, Chemikalien, usw)
    Ein Grundwasserbrunnen hingegen könnte eine gute Wasserversorgung für die Familie bedeuten.


    Wenn ich alleine wohnen würde, hätte ich das schon längst gemacht, muss ich wohl mal meine Eltern von überzeugen :grinning_squinting_face:
    Andererseits wäre es von Vorteil, um z.B. die Blumen im Garten zu gießen :winking_face:


    LG Jeans

  • Zitat

    Vor allem muss man erstmal Wasser finden. Dazu braucht es einen guten Rutengänger


    Funktioniert das tatsächlich? Ich hab das dann und wann im TV gesehen, aber die lagen bei kontrollierten Tests genauso oft richtig wie falsch. Hast Du dabei zugesehen? Würde mich brennend interessieren ob das Ganze wirklich echt ist.


    Viele Grüsse

  • Funktioniert tatsächlich, liegt aber wohl eher daran, dass es in meisten Teilen Deutschlands ein Kunststück ist, nicht auf Wasser zu stoßen.


    Wasseradern sind eine mittelalterliche Vorstellung von den Vorgängen unter unseren Füßen. Lediglich in Karstgebieten kann man soetwas finden. Ob die dann aber mit Ruten zu finden sind, wage ich zu bezweifeln.


    Unser Brunnen liefert pro Stunde ca. 1,5m^3 aus 6 m Tiefe und mit der popeligen Aldi-Saugpumpe für 80,- , und das ganz ohne Wünschelrute.


    Gruß
    cholec

  • Mein Brunnen ist 17 m tief und ein ein Zoll-Rohr.
    Für die elektrische Pumpe habe ich ein Stromaggregat sowie ein komplette Umkehrosmoseanlage um das Wasser von allem zu befreien was grösser als 300 nano groß ist.


    Das sollte im Ernstfall schon helfen ein sauberes und trinkbares Wasser zu bekommen.


    LG



    Mike

    Dies ist meine Meinung. Jeder kann seine eigene Meinung und eine andere haben. Aber dies ist meine Meinung.

  • [QUOTE=Funker;82917]Mein Brunnen ist 17 m tief und ein ein Zoll-Rohr.
    Für die elektrische Pumpe habe ich ein Stromaggregat sowie ein komplette Umkehrosmoseanlage um das Wasser von allem zu befreien was grösser als 300 nano groß ist.


    Das sollte im Ernstfall schon helfen ein sauberes und trinkbares Wasser zu bekommen.
    [QUOTE]


    Hallo Mike,


    Gratulation zum Brunnen!


    Was ist Dein Feindbild bei der Umkehrosmoseanlage?


    Ionen, die Dir die Suppe versalzen könnten (z.B. Schwermetalle), liegen bei etwa 100-150 nm und passieren.
    Viren bei typisch 100 nm, passieren ebenfalls.
    Bakterien bei typisch 600 nm (die würdest Du ausfiltern)


    Das Verstopfungsrisiko der Membrane ist ohne gute Vorfilterung natürlich da.



    Warum keine Entkeimung über Chemie oder UV?
    Oder elektrisch erzeugte Hypochlorite, was im Endeffekt auch auf eine chemische Entkeimung hinausläuft?


    Neugierig.


    ...-
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    --...
    ...--


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)