Warnung / kleine Erinnerung

  • [FONT=Arial, sans-serif]Eine kleine Erinnerung / Warnung[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Wir wissen es alle und es ist ja eigentlich auch selbstverständlich![/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Trotzdem wurde es mir dieses Wochenende wieder einmal „schlagartig“ bewusst wie oft und wie schnell gute Vorsätze vergessen gehen:[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Ich war wieder einmal wandern im wunderschönen schweizer Jura. Nichts dramatisches, völlig harmlos, nur gewöhnliche Wanderwege, keine Bergwege. Ich war wieder einmal alleine Unterwegs und dank des Regenwetters traf ich auch kaum andere Wanderer. Gesagt habe ich es auch niemandem, war ja ein spontaner Entschluss.[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Wie es der „Zufall“ wollte kreuzte mein Weg eine Grotte und, noch grösserer Zufall, hatte ich natürlich ein Stirnlampe dabei! (Zufälle gibt's!):grosses Lachen:[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Diese Grotte ist öffentlich zugänglich, relativ sicher und ohne spezielle Ausrüstung begehbar. Absolut ungefährlich![/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Also nichts wie rein! Bei solchen Sachen bin ich halt Kind geblieben.[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Nach einigen hundert Metern war Schluss und eine Abschrankung mit Hinweis markierte das Ende des sichern teils der Höhle. Vernünftig wie bin respektierte ich diese Warnung und kehrte um.[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Auf dem Rückweg passierte es: Auf einem leichten Abstieg rutsche ich auf dem nassen und glitschigen Untergrund aus und knalle rückwärts mit dem Hinterkopf auf die Felsen. Meine Stirnlampe verabschiedet sich dabei ebenfalls von meinem Kopf, bleibt jedoch glücklicherweise noch immer funktionierend, nicht weit von mir entfernt liegen.[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Das ganze endete ziemlich glimpflich, ausser ein paar Schrammen, einigen Beulen und Kopfschmerz ist nichts passiert.:Aua:[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Während ich ein bisschen benommen wieder aus der Höhle stolpere mache ich mir so meine Gedanken was Survival (Überleben!) eigentlich bedeutet.[/FONT]
    [FONT=Arial, sans-serif]Was nützt einem der schönste Notvorrat und die beste Vorbereitung auf Feuer, Flut, Erdbeben und 3. Weltkrieg, wenn man sich auf dem Sonntagsspaziergang den Schädel bricht und niemand einem findet![/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Deshalb hier mein dringender Appell: Wenn ihr alleine unterwegs seid, informiert jemanden wo ihr seid und wann ihr euch wieder meldet, auch wenn es absolut ungefährlich ist![/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Da dies in dieser Hinsicht bereits mein zweiter Schuss vor den Bug war, werde ich mich in Zukunft besser an meine Vorsätze halten.[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Grüsse, Gresli[/FONT]

  • Guter Hinweis, danke.

    Ich kann auch die iRega-App der Schweizer Rettungsflugwacht für das iPhone empfehlen. http://www.rega.ch/de/aktuell/aktuelles/detail.aspx?id=2040


    Hab mir die nach einem Herzinfarkt (heute vor vier Wochen) auch runtergeladen. War ein guter Tipp eines Spezialisten in der Reha, der meinte, ich wäre schon etwas zu aktiv mit meinen Wanderungen in durchaus unwegsamere Gebiete ..... :nono:


    Hat drin:
    - Notfallruf aus dem Inland inkl. Übermittlung der Koordinaten
    - Notfallruf aus dem Ausland
    - Ortung (via GPS etc.), Anzeige der Position in CH1903, WGS84 (Grad Dezimal und Grad. Min, Sek)
    - einige wichtige Infos zum Verhalten und Ablauf bei einem Notruf


    OK, aus einer Grotte heraus wird es schwierig, für sehr viele andere Situationen sehr hilfreich.

  • Gresli

    Danke noch einmal für den Hinweis. Tja, man kann schnell unvorsichtig werden. Ich hoffe dir ist nichts passiert. Ich mache es schon länger so, daß ich bei meinen Touren jemandem vorher Bescheid sage. Habe ich davor aber auch nicht gemacht. Dieses sensibilisieren ist immer wieder wichtig.

    @Bernie
    Ich hoffe du bist wieder auf den Beinen. Von uns allen hier die besten Genesungswünsche. Aber, wie sagt man so schön: Unkraut vergeht nicht. Alles Gute von uns !

  • Zitat von Gresli;74818

    [Wie es der „Zufall“ wollte kreuzte mein Weg eine Grotte und, noch grösserer Zufall, hatte ich natürlich ein Stirnlampe dabei! (Zufälle gibt's!)


    Solche Grotten sind gar nicht so ungefährlich. Ich denke hier gerade an die Schwäbische Alb in meiner Gegend. Bei schönem Wetter trockenen Fusses begehbar, während Du drin bist bricht oben ein Gewitterregen nieder (die Schwäbische Alb ist Kalkstein, löchrig wie ein Schweizer Käse) und Gänge saufen ab und schneiden Dich von Ausgang ab.


    Bücher für Höhlenwanderungen schlagen deshalb die Mitnahme von zwei wasserdichten Taschenlampen, Reservebatterien und die Einholung eines Wetterberichts vor Begehung der Höhle vor.

    Zitat von Gresli;74818

    Also nichts wie rein! Bei solchen Sachen bin ich halt Kind geblieben.


    Ich auch und ich hatte manchmal auch schon mehr Glück als Verstand. Nur ein Beispiel: Meine erste Tour in der Sahara, in der Ära vor GPS. Eine dicke und fette von LKW-Spuren eingefahrene Piste vor Augen, die mich zu meinem Ziel führen sollte. Die Piste war so dick sichtbar, dass ich - damals beliebig naiv - auf Koppelnavigation mit Kompass und Kilometerzähler verzichtete. Nach anderthalb Tagen landete ich an einer aufgelassenen Ölbohrung, die auf keiner Karte verzeichnet war. Meine einzige sichere Gewissheit: "Ich habe noch Treibstoff für 400 km.", was in der Sahara nicht viel ist. Auch das ein Lehrstück. Ich habe erst mal eine Stunde im Schatten meines Autos gesessen, nur um mich zu beruhigen und meine Situation zu akzeptieren. Am Abend habe ich dann mal systematisch die Möglichkeiten abgecheckt, die mir zu einer Positionsbestimmung und der Festlegung eines Kurses blieben, der mich binnen 400 km zu einer Siedlung führt.

    Zitat von Gresli;74818

    Auf dem Rückweg passierte es: Auf einem leichten Abstieg rutsche ich auf dem nassen und glitschigen Untergrund aus und knalle rückwärts mit dem Hinterkopf auf die Felsen. Meine Stirnlampe verabschiedet sich dabei ebenfalls von meinem Kopf, bleibt jedoch glücklicherweise noch immer funktionierend, nicht weit von mir entfernt liegen. ]Das ganze endete ziemlich glimpflich, ausser ein paar Schrammen, einigen Beulen und Kopfschmerz ist nichts passiert. ...

    Während ich ein bisschen benommen wieder aus der Höhle stolpere mache ich mir so meine Gedanken was Survival (Überleben!) eigentlich bedeutet. Was nützt einem der schönste Notvorrat und die beste Vorbereitung auf Feuer, Flut, Erdbeben und 3. Weltkrieg, wenn man sich auf dem Sonntagsspaziergang den Schädel bricht und niemand einem findet!


    Du sprichst hier ein paar Wahrheiten aus. Preparedness sind nicht Vorräte, die da gehortet sind, wo man im Notfall nicht drankommt, sondern eine durchdachte Ausrüstung, die bei Bedarf am Mann (an der Frau) ist. Den dritten Weltkrieg habe ich 1989 von meiner Liste gestrichen.


    Preparedness hat vor allem etwas mit "mind set", psychologischer Vorbereitung zu tun. Dazu gehört auch, dass man eine Situation bis zum "worst case" durchdenkt und sich die "Was täte ich wenn?" Frage stellt.


    Viele Grüsse


    Matthias


    Der Situationen, wie Du sie beschreibst, auch schon erlebt hat. Deswegen Danke für Deinen Beitrag, es ist wichtig, dass aus Fehlern möglichst viele lernen.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat

    Deshalb hier mein dringender Appell: Wenn ihr alleine unterwegs seid, informiert jemanden wo ihr seid und wann ihr euch wieder meldet, auch wenn es absolut ungefährlich ist!


    Richtiges Survial war die Story von Aron Ralston
    http://de.wikipedia.org/wiki/Aron_Ralston

  • Zitat von Dan Inosanto;74869


    @Bernie
    Ich hoffe du bist wieder auf den Beinen. Von uns allen hier die besten Genesungswünsche. Aber, wie sagt man so schön: Unkraut vergeht nicht. Alles Gute von uns !


    Danke für die guten Wünsche. Hast schon recht mit dem Unkraut :Gut:
    Bin schon mehr oder weniger wieder up and running.
    Hab allerdings heute Morgen erfahren, dass bleibende Schäden da sind, die mit den nötigen Medis "meine Lebensqualität nicht allzusehr beeinträchtigen" sollten. (Hätte momentan Lust auf einen <k....> - Smiley) :Sagenichtsmehr:

  • Zitat von Gresli;74818

    [FONT=Arial, sans-serif]Eine kleine Erinnerung / Warnung[/FONT]

    [FONT=Arial, sans-serif]Meine Stirnlampe verabschiedet sich dabei ebenfalls von meinem Kopf, bleibt jedoch glücklicherweise noch immer funktionierend, nicht weit von mir entfernt liegen.[/FONT]



    Dass eim des Zeug was eim Wichtig is nicht davon laufen kann wenn mans grad braucht kann man sich Ösen in die Jackentasche nähen und daran mit
    Karabiner à Schnur (in moderater Länge) à Karabiner Sachen wie Taschenmesser, Taschenlampe uvm. befestigen ... So geht nix verloren und man hat alles Griffbereit und weiß wos is.
    :Gut:
    Schöne Grüße,
    ich

  • @ waldschrat
    warst du alleine in der wüste?

  • Gresli,
    danke für die Erinnerung und ich hoffe, die Schrammen und Beulen sind wieder verheilt.


    Die Geschichte hat mich an einen Vorfall erinnert, den ich vor etlichen Jahren erlebt habe:


    Bei gutem Wetter ging ich mit einem Freund an einem Sonntagnachmittag in einem Forst in der Nähe von Göttingen spazieren, wo wir noch nie waren. Jede Menge Leute unterwegs. Nun, wir hatten Zeit und haben diese und jene Abzweigung genommen....


    Dann fing es an zu dämmern und wir hatten schlicht keine Ahnung, wie wir wieder zu unserem Auto zurückfinden sollten. Inzwischen waren gut 2 Stunden vergangen. Wir sind immer weiter gelaufen, sahen dann ein Schild nach "Nikolausberg" -ein Ort, der ca 20 km von unserem Ausgangspunkt entfernt lag.


    Die vielen Menschen waren inzwischen verschwunden. Wir sind immer weiter gegangen und kamen uns allmählich wie Hänsel und Gretel vor. Natürlich hatten wir absolut nichts dabei außer unseren Schlüsseln. Das war vor meiner Prepperzeit.


    Wir hatten Glück, irgendwann begegnete uns jemand mit guter Ortskenntnis und wir konnten nach dem Weg fragen. Gott, wer hätte gedacht, dass man in einem kleinen Forst verloren gehen kann :anxious_face_with_sweat:.


    Chris

  • Vorrallem ist das bei den heutigen jugendlichen der Fall. Ich kenne viele die kennen nicht mal den Namen des Nachbarorts... Traurig! Auch Allgemeinwissen lässt zu wünschen übrig.


    Im dunklen Wald ist wie im dichten Nebel. Strassen die man täglich fährt und auswendig kennt sind bei dichtem Nebel ausserirdisch.

  • Danke für den Beitrag, Gresli! Fast schon ein "klassiker" wie es bestimmt vielen schon ergangen ist! Situationen, die man als selbstverständlich oder ungefährlich einstuft, können oft schlimm ausgehen!