Zitat von Cosmo;79340Hi Vengard!
CO2 Löscher kenne ich auch nur aus dem Laborbetrieb, eben wegen der Flüssigkeits-/Lösungsmittelbrände.
Hallo Cosmo,
CO2-Löscher sind z.B. ein klassisches Löschmittel auf Booten (auch hier: Flüssigkeitsbrände). Bei Brand wird der Motorraum mit CO2 geflutet. Habe ich zwar erfreulicherweise noch nie ausprobieren müssen - ich hoffe es bleibt dabei - ist aber die Standardprozedur bei Motorbränden auf Booten.
CO2 wäre bei mir auch im Haushalt das Mittel der Wahl bei Flüssigkeitsbränden (ausser heissen Fetten und Ölen). Brennbare Lösungsmittel gibt es nicht nur im Labor. Ethanol (Brennspiritus), Aceton, Reinigungsbenzin, Terpentinersatz (Pinselreiniger) sind so ziemlich allgegenwärtige Haushaltschemikalien.
Dein Hinweis auf die bedingte Eignung von CO2-Löschern bei Feststoffbränden (Glutnester) ist korrekt. Danke!
Ein ganz spannendes Thema sind übrigens die bisher noch nicht erwähnten Metallbrände von Leichtmetallen wie zum Beispiel Aluminium oder Aluminium-Magnesium-Legierungen, weil hier beinahe jedes Löschmittel kontraindiziert ist.
Wasser: Brennende AlMg-Legierung zersetzt das Wasser, nimmt sich den Sauerstoff und reduziert den Wasserstoff zu Wasserstoffgas, das seinerseits mit dem Luftsauerstoff reagiert (Knallgas)
Schaum: ähnlich Wasser
CO2: Brennendes AlMg brennt unter CO2 weiter, reduziert den Kohlenstoff, der dann seinerseits mit Luftsauerstoff verbrennen kann.
ABC-Pulver: Erzeugt keine brennbaren Reaktionsprodukte, ist zur Löschung von Metallbränden aber ebenfalls ungeeignet
Brauchbar eigentlich nur Sauerstoffentzug durch Abdecken mit nicht brennbarem, trockenem, temperaturfestem Material (z.B. trockener Sand) oder massiven Wärmeentzug durch spezielle Metallbrandpulver (Alkalichloride und -oxide)
Wer schon mal einen Metallbrand gesehen hat und sei es nur ein Streifen Magnesiumband im Laborversuch, weiss, dass die ziemlich spektakulär und heiss sind.
Viele Grüsse
Matthias