Linksammlung zu aktuellen Finanzmeldungen

  • Hallo alle zusammen,


    Zitat

    Der nächste Europaweite Feiertag ist tatsächlich Ostern. Mit dem besonderen Chrame, dass es vier Tage sind und die Konten wegen Gehaltszahlungen zum Monatsende tendenziell gut gefüllt sind...


    nun wenn ich den Kalender richtig deute... dann besteht doch die Möglichkeit am Freitag Geld abzuheben und wessen Geld regelmäßig erst einige Tage später kommt, den betrifft das ebenfalls nicht, wenn der Stichtag der Sonntag oder Montag wäre, nicht wahr?


    Viele Banken buchen normalerweise nicht nach 18:00Uhr und nicht vor 8:00Uhr, am Wochenende gar nicht.


    Die Geschichte mit dem Termin des vollen Kontos glaube ich nicht...
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Zitat von Soldat;131108

    Rettungspaket in Zypern wurde abgelehnt, http://kurier.at/wirtschaft/wi…paket-abgelehnt/5.962.330 mal schauen was jetzt dann passiert, kann interessant werden. Auch wenn es für Zypern schlecht kommt, sie haben wenigstens ein Parlament das auf der Seite des Volkes steht.


    Hallo Soldat,


    ob die zypriotische Regierung wirklich auf Seiten des Volkes steht, wage ich zu bezweifeln. Warum zum Beispiel wollte man allen Sparern 6,75 Prozent ihrer Guthaben wegnehmen, wenn sie bis zu 100.000 Euro auf dem Konto hatten, darüber wären 9,9 Prozent fällig gewesen. Das zeigt doch, dass man sich wieder bei denen bedienen will, die weder sich noch ihre Ersparnisse ins Ausland transferieren können. Und es zeigt auch, dass im Verhältnis die Guthaben der "Ärmeren" stärker betroffen sein sollten.


    An die großen Guthaben traut sich die Regierung Zyperns aus wohl guten Gründen nicht richtig heran, denn das Kapital ist ja ein scheues Reh und es gibt ja noch genügend Steueroasen, die ohne Fragen Geld egal welcher Herkunft nehmen und vermehren ...


    Und was soll denn jetzt die Bitte der zypriotischen Regierung nach neuen Krediten ausgerechnet aus Russland, damit man nicht an die Konten der russischen Anleger gehen muss?


    Nein, die zypriotische Regierung spielt wohl eher ein Spiel für das internationale Kapital und gegen die eigene Bevölkerung, der wohl noch viel mehr verloren geht, als Geld auf der Bank.


    Grüße


    Gerhard


    PS: eben habe ich in einem anderen Zypern-Thread hier gelesen, dass in den Tagen vor der Bankschließung aus Regierungskreisen und anderen wohlinformierten vermögenden Kreisen 4,5 Milliarden Euro ins Ausland transferiert wurden...

    Im Notfall zählt nicht die geilste App, sondern das, was man ohne Elektronik drauf hat ...

  • Hallo Soldat,


    ich denke auch, dass zypriotische Regierung nicht so sehr an die Bürger denkt, sondern eher an ihre eigenen Konten bzw.
    an die russischen Oligarchen, welche nach dieser Zwangsenteignung ihr Geld wohl nicht mehr auf Zypern waschen werden.


    LG
    Günter

  • Hallo Zusammen, Ich habe auch geschrieben Ihr Parlament und nicht die Typen die in Brüssel den Deal ausgehandelt haben, klar hat das Parlament wohl auch Dreck am Stecken, dennoch werden die früh genug Ihr Vermögen in Sicherheit gebracht haben, die hatten da sicher ein sonderschlupfloch oder deren Bank war natürlich immer offen. Politiker sind wohl nie ganz sauber, aber es gibt auch Politiker die Ihr Volk ohne Skrupel ausquetschen und selber die grosse Kohle machen, siehe die Typen in Athen. Die Russen werden so oder so in andere Länder gehen, und es werden nicht nur Russen sein, was weiter läuft werden wir ja sehen, vielleicht führt Zypern auch eine neue Währung ein.

  • Zitat von Nikwalla;131110

    ...dann besteht doch die Möglichkeit am Freitag Geld abzuheben und wessen Geld regelmäßig erst einige Tage später kommt, den betrifft das ebenfalls nicht, wenn der Stichtag der Sonntag oder Montag wäre, nicht wahr?


    http://www.sueddeutsche.de/pol…ichts-abzuhauen-1.1495301
    Unser Möchtegern-Finanzminister will nicht nur die Steuerhöhe festsetzen können, sondern auch einen beliebigen rückwirkenden Bemessungszeitpunkt.

  • Hallo Silverdragon,
    wir sind nicht Zypern.
    In Germanien gelten Gesetze und es gibt viele die sich dagegen wehren können und würden.
    Gesetze rückwirkend zu erlassen, zieht jeweils verfassungsrechtliche Klagen nach sich, da Gesetze nur die Zukunft betreffen dürfen...


    Herr Trittin möchte anscheinend gern Unternehmen bändeln - haha, er hätte mal was lernen und arbeiten sollen in der Wirtschaft, dann wüßte er, dass dort mit Kredit gewirtschaftet wird und ein Zahlungseingang heute morgen - heute nachmittag schon wieder raus ist um ... zu zahlen.


    Na mit diesem Programm und solchen Äußerungen (wenn sie richtig zitiert wurden) wird er nach den Meldungen über Zypern sicher kein Finanzminister... sondern geht in den hochbezahlten Ruhestand.
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Zitat von Nikwalla;131179

    Hallo Silverdragon,
    wir sind nicht Zypern.
    In Germanien gelten Gesetze


    In Zypern gelten auch Gesetze.


    Und in Deutschland wird auch gerne mal von der Regierung gegen Gesetze verstossen, Gegenwehr wird dann eben mit irgendeinem Deal erstickt. Beispiel: Atom-Moratorium.


    Ich wünsch mir ja, dass die Optimisten Recht haben. Aber hier geht's doch ums Prepping und da sollte man nicht nur "legale" Ereignisse berücksichtigen.
    (Schliesslich ist auch eine Atomexplosion illegal :grosses Lachen: )

  • Die Bankenschließung in Zypern wurde jetzt bis auf Dienstag (!) ausgeweitet.
    Derweil rechnet der zypriotische Innenminister damit, dass zwei Banken gar nicht mehr öffnen!


    Zitat

    Nach der Zurückweisung des EU-Hilfspakets für Zypern durch das Parlament in Nikosia sieht der zyprische Innenminister Sokratis Hasikos zwei zyprische Großbanken vor dem Abgrund. "Die Troika akzeptiert unseren Plan B nicht" so Hasikos mit Blick auf die Troika aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds. Worin dieser Plan bestand, sagte er nicht. Bei einer Telefonkonferenz am Dienstagabend hätten die Troika-Vertreter "im Prinzip gesagt, dass die Bank of Cyprus und die Cyprus Popular Bank voraussichtlich nicht wieder öffnen werden".


    http://www.n-tv.de/wirtschaft/…laps-article10322981.html


    Es geht hier also nicht um 6,75% oder 9,9%, sondern erstmal um 100% Verlust der Spareinlagen.
    Wenn man dann hier im Forum Aussagen liest, wie "die Sparkasse ist der richtige Ort für mein Geld", dann kann man nur noch mitleidig den Kopf schütteln.


    Zypriotische Banknoten haben übrigens den Kennbuchstaben "G"...


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    [SIZE=2]Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke.[/SIZE]

  • Troika lehnt Zyperns neuen Rettungsplan ab


    Ätsch, was die können, können die anderen auch. Jetzt hat Zypern ein echtes Problem.


    Zitat

    Der zweite Rettungsplan Zyperns ist offenbar gescheitert. Griechischen Medienberichten zufolge lehnt die Troika der internationalen Geldgeber den Solidaritätsfonds des Landes ab. "Die nächsten Stunden werden über die Zukunft des Landes entscheiden", sagt ein Regierungsvertreter.


    Zitat

    Hamburg - Die Zukunft Zyperns ist ungewisser denn je. Die Troika der internationalen Geldgeber aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds hat den zweiten Rettungsplan des Landes offenbar abgelehnt. Das berichteten der griechische Fernsehsender Skai-TV und die Tageszeitung "Ta Nea" nach einem Treffen der Troika mit Zyperns Präsidenten Nikos Anastasiades.


    http://www.spiegel.de/wirtscha…ungsplan-ab-a-890370.html


    Ich sehe auch keinen Grund, warum die europäischen Steuerzahler den Zyprioten ihr fragwürdiges Geschäftsmodell zu 100% finanzieren sollten. Überhaupt keinen Grund, nicht den geringsten...


    Gruß
    Vincent


    P.S. Hier rasen 2 Autos frontal aufeinander zu. Die einen sitzen im Smart, die anderen im gepanzerten Mercedes, wer zuerst ausweicht hat verloren.


    Zitat

    Natürlich ist Zypern nicht der Nabel der Welt, und wie auch immer die derzeitige Posse um das Schwarzgeldparadies im östlichen Mittelmeer ausgeht, der Euro wird weiter bestehen, egal ob mit oder ohne Zypern. Friedrich Heinemann, Professor beim ZEW Mannheim, nennt das, was sich da gerade abspielt, "game of chicken", sinngemäß etwa Feiglingsspiel: Zwei Autofahrer rasen aufeinander zu, und welcher dem anderen zuerst ausweicht, ist der Feigling. Mit dem einen ist Zypern symbolisiert, vergleichbar einem Smart, mit dem anderen die Europäische Zentralbank, wahlweise auch die ganze Eurozone, vergleichbar einem gepanzerten S-Mercedes. Der kleine Inselstaat hat die Wahl: Entweder ausweichen oder eine Karambolage riskieren. Für welche Alternative er sich entscheidet, liegt auf der Hand.


    http://www.wiwo.de/politik/eur…lunion-kommt/7962942.html

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Zitat von Vincent;131539

    Ich sehe auch keinen Grund, warum die europäischen Steuerzahler den Zyprioten ihr fragwürdiges Geschäftsmodell zu 100% finanzieren sollten. Überhaupt keinen Grund, nicht den geringsten...


    "Die Zyprioten" sind allesamt Banker?


    Ein ganz normaler Arbeiter oder Angestellter in Zypern hat doch seine Ersparnisse nicht deshalb auf einer zypriotischen Bank, weil er zocken will, sondern weil es eben die örtliche Bank ist.



    Finde übrigens den von Schäuble geprägten Ausdruck "Geschäftsmodell" sehr interessant. Da liegt natürlich eine Wertung drin, dieses Wort wurde bisher im Zusammenhang mit der Eurokrise nicht benutzt. Bisher ging es immer darum, ein Land zu retten, eine Wirtschaft zu stabilisieren, Europa zu bewahren, und so weiter. Immer waren es gesellschaftliche Konstrukte, über die man sprach. In dem Moment, wo es anders läuft, heisst es plötzlich "Geschäftsmodell".


    Die Macht der Sprache...

  • Zitat von maisonvert;131556

    "Die Zyprioten" sind allesamt Banker?


    Ein ganz normaler Arbeiter oder Angestellter in Zypern hat doch seine Ersparnisse nicht deshalb auf einer zypriotischen Bank, weil er zocken will, sondern weil es eben die örtliche Bank ist.


    Es geht hier nicht um das Geld der Zyprioten. Durch das zurecht von Schäuble so genannte "Geschäftsmodell" wurde viele Milliarden Euro von ausländischen Investoren damit angelockt, das überhöhte Zinsen gezahlt wurden, und nur geringe Steuern erhoben wurden. Wenn dieses Geschäftsmodell jetzt gescheitert ist, gibt es aus meiner Sicht keinen Grund, warum europäische Steuerzahler dafür aufkommen sollten.


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Zitat von maisonvert;131556

    "Die Zyprioten" sind allesamt Banker?


    Ein ganz normaler Arbeiter oder Angestellter in Zypern hat doch seine Ersparnisse nicht deshalb auf einer zypriotischen Bank, weil er zocken will, sondern weil es eben die örtliche Bank ist.
    ...


    Das ist richtig. Das ursprüngliche Angebot war aber doch, diese Leute weitgehend in Ruhe zu lassen. Selbst bei 6,75% Abgabe wäre diesen Leuten doch nix passiert, das wäre weniger gewesen als die Zinseinkünfte der letzten 2 Jahre. Nichts, wo man jetzt jubiliert, aber ganz nüchtern betrachtet wäre selbst das völlig ok gewesen.
    (durchschnittlicher Zinssatz in Zypern: 4,7%/a, Kapitalertragssteuer: 0%, das gilt auch die "kleinen Leute" )


    Dagegen sind (ein paar) Leute auf die Straße gezogen und fühlten sich bestohlen. Deswegen wurden Nazischilder gemalt.


    Ich denke, erst langsam werden den Betroffenen erst die Alternativen klar. Dabei war selbst für mir als blutigen Laien mit etwas einlesen recht schnell klar, wie schlecht die Position Zyperns eigentlich ist.


    Die eigene Regierung hat versucht, stattdessen die Rentenkassen zu plündern, die Goldvorräte und das künftige Geschäftsmodell Gasförderung zu verpfänden, das wird die Troika aber wohl eh nicht akzeptieren. Beim Zerschlagen der Laiki Bank geht man derzeit davon aus, dass 40-50% der Einlagen verloren gehen. (kann ich nicht bewerten, ob sowas realistisch ist, ich zitiere nur)


    Wer die Schuld den Banken gibt:


    Zyperns Banken hatten stark in griechische Staatsanleihen investiert und sie ware durch die EU gezwungen darauf hohe Abschreibungen durchzuführen. Das gilt als Argument dafür, dass erst der Schuldenschnitt Griechenlands Zypern in den Bankrott getreiben hat. Das mag stimmen, aber ohne die EU Hilfe für Griechenland wäre aber wohl alles weg gewesen! Vielleicht war anderen Nationen damals schon klar, dass dadurch auch Zypern fallen wird, vielleicht hat man das bewusst in Kauf genommen bei den Machtspilen um nationale Interessen. Halte ich für denkbar, wer es wissen könnte, der schweigt.


    Warum sie dies taten ist vermutlich aus der engen Verflechtung der beiden Länder zu sehen, aber wahrscheinlich auch darin, dass es auf griechische Staatsanleihen eben satte Zinsen gab. Nur damit wurde es erst möglich, den eigenen Anlagern so hohe Guthabenzinsen (4,7%) zu bezahlen. Das war für die Kunden so attraktiv, dass die zyprischen Banken über diese Kundengelder genugen Eigenkapital hatten. Im Gegensatz zu den Banken aller anderen Länder haben die Banken in Zypern sonst so gut wie keine Verpflichtungen gegenüber anderen Gläubigern.


    Jetzt sind die großen Banken seit einer Weile pleite, niemand leiht mehr Geld (außer die Notkredite der EZB).


    Womit also die Bankenrettung finanzieren? Es gibt kaum Gläubiger, die man beteiligen könnte. Bleiben also im Wesentlichen nur die Bankguthaben.


    Auch aus heutiger Sicht erscheint mir der erste Vorschlag (-15% auf alles größer 100.000 Euro) noch immer als der beste und fairste.


    Das Geschäftsmodell Zyperns stirbt dabei, aber das wird es so oder so tun. Dieses Geschäftsmodell ist auch erst 9 Jahre alt, es ging auch vorher scheinbar ohne. Und es schlummert reichlich Erdgas im Boden, künftiger Wohlstand ist denkbar. Es wären wohl ein paar magerere Jahre geworden, trotzdem wäre aus der offshore Zeit unterm Strich vermutlich reichlich Geld übrig geblieben.


    Ich bin mir auch recht sicher, dass Deutschland und Co das als Nebeneffekt nicht nur gut fanden sogar aktiv betrieben, dieses Geschäftsmodell zu töten. Das ist sicherlich für den Betroffenen unschön und führt auch zu Hass, aber sachlich nüchtern betrachtet war so ein Geschäftsmodell von vorne herein übel (es basiert auf hohem Zins durch hohes Risiko. Ersters wollte man selber behalten, letzteres auf die EU abwälzen. So geht's einfach nicht)


    Weiterhin würde ich Zypern vorschlagen auf der Suche nach "Sündenböcken" die Transaktionen ins Ausland von vor 2 Wochen genau zu überprüfen und eine unabhängige Kommission einsetzen, die prüft, was davon normales Geschäftsverkehr oder Zufall war und wieviele der angeblich 4,5 Milliarden Euro, die da in letzter Sekunde das Land verlassen haben auf Insiderhandel basieren. Diese Insider würde ich haftbar machen mit öffentlichem Strafverfahren, Geldstrafe und ggf. Ausschluss von Ämtern. Vermutlich müsste das eine EU-Untersuchungskomission sein, da wahrscheinlich der Großteil der in Frage kommenden Leute in Zypern selbst verstrickt ist...


    mfg


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    Zitat von Vincent;131539

    P.S. Hier rasen 2 Autos frontal aufeinander zu. Die einen sitzen im Smart, die anderen im gepanzerten Mercedes, wer zuerst ausweicht hat verloren.


    Das eigentlich unbegreifliche ist, dass Zypern dieses Spiel überhaupt angefangen hat. Irgendwo war mal die Rede von "Größenwahn". Vielleicht bringt ein 800.000 Einwohner Land einfach nicht die Art von Experten hervor, die auf einer globalen Bühne tatsächlich bestehen können, siehe auch Island, da waren auch Dilettanten an der Macht.


    Der erste gigantische Fehler war, entgegen des Ratschlags der EU Finanzminister die Guthaben unter 100.000 Euro angreifen zu wollen (um die reichen Einlagen zu schützen, Zypern dachte wohl, damit könnte das Casino überleben)


    Damit hat man der gesamten Eurozone geschadet, indem plötzlich die 100.000 Euro Garantie in Frage gestellt wurde (Europaweit).


    Der zweite Fehler war, nach den öffentlichen Protesten die Schuld der EU zu geben. Das hat zwar die eigenen Bürger und viele Blogger beeindruckt, nicht aber die EU.


    Der dritte Fehler war so zu tun, als gäbe es tatsächlich eine bessere Alternative und das Rettungspaket nicht anzunehmen.


    Der vierte Fehler war, dass Russland an den Trotzspielchen nicht mitgespielt hat und eine zyprische Sklaveninsel garnicht haben möchte. Zypern hatte wohl geglaubt, es könnte die EU und Russland gegeneinander ausspielen. Wenn ihr uns das Geld nicht gebt gibts eben eine russische Militärbasis im Mittelmeer, also macht mal... Putin war im öffentlichen Fernsehen natürlich sehr verärgert (aber was soll er auch sonst sagen), niemand weiß, was EU und Russland hinter den Türen wirklich miteinander verhandeln. EU und Russland sind über das Gas wirtschaftlich beidseitig sehr eng verknüpft, das wissen beiden und da sind so hohe Summen im Spiel, da ist Zypern einfach nur ein Witz dagegen.
    Darüber hinaus ist garnicht soooo sicher, ob Putin so traurig ist, wenn das offshore Paradies stirbt. Das war ja nicht nur parasitär für Europa, sondern auch parasitär für Russland.


    Der fünfte Fehler ist, noch immer verhandeln zu wollen. Jetzt gehts wohl darum die Gesichter zu wahren. Jetzt schlägt Zyperns Regierung doch tatsächlich vor, das Land auf Generationen hinaus ausbluten zu lassen, nur um den eigenen Politikerarsch zu retten. Die Schuld würde man sicher gerne der bösen EU geben, a la die böse EU hat unsere Rentenfonds ausgeplündert und unser Gold genommen. (In Wirklichkeit sieht die EU davon keinen cent, genauso wie von jeder sonstigen Eigenbeteiligung, das geht direkt in die Bankguthaben, die das Land eh verlassen, sobald sie können)


    Jetzt hat Zypern also den längsten Bankholiday in der Geschichte und einen garantierten Bankrun, sobald die Banken wieder aufmachen. Das Geschäftsmodell ist schwer beschädigt, vielleicht auch mausetot. Die Frage ist nur, ob man jetzt das Volk ausblutet über einen Plan C oder ob man in die sehr moderate Vermögensteuer einwilligt, die die EU bereits ganz am Anfang vorgeschlagen hatte.


    Sowohl Zypern als auch die EU gehen beschädigt aus dem ganzen Blödsinn hervor, der mit dem Fehler eins begann. Der Völkerverständigung dient das garantiert nicht, aber die EU wird das aller Wahrscheinlichkeit nach ganz gut überstehen, denn die Wahrscheinlichkeit eines Kollaps von Zypern ist ja jetzt schon so hoch, dass man die Auswirkungen jetzt schon erkennen müsste. Ich sehe keinen bankrun in Griechenland.


    Außer ein paar typischen Weltende Propheten, bei denen der Euro eh alle zwei Wochen kollabiert, sehen das wohl alle so.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Vincent;131539


    P.S. Hier rasen 2 Autos frontal aufeinander zu. Die einen sitzen im Smart, die anderen im gepanzerten Mercedes, wer zuerst ausweicht hat verloren.


    Möglich auch, dass keiner von beiden ausweicht, dann verlieren beide, aber "Lebe geht trotzdem weite"...


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  • Bankkunden droht doch Zwangsabgabe


    Zitat

    Verlieren zyprische Bankkunden einen Teil ihrer Guthaben? Das Parlament des Landes lehnte eine Zwangsabgabe ab, doch den von Zypern vorgelegten Plan B verwarf die Troika. Nun wird erneut über eine Teilenteignung diskutiert.


    Zitat

    Und nun wird in der zyprischen Politik neu über die umstrittene Abgabe diskutiert. "Es wird die hohen Geldeinlagen betreffen", sagte der konservative Abgeordnete Prodromos Prodromou am Freitag im Fernsehen. Damit bestätigte erstmals ein zyprischer Politiker, dass eine Abgabe wieder auf der Tagesordnung steht. Zuvor hatte bereits der britische "Guardian" berichtet, die Sondersteuer könnte Teil des zur Parlamentsabstimmung vorgelegten Maßnahmenpakets werden. Es sei aber wahrscheinlich, dass Sparguthaben unterhalb der gesetzlichen Einlagensicherung von 100.000 Euro geschützt werden.


    http://www.spiegel.de/wirtscha…-der-agenda-a-890454.html


    In ein paar Stunden oder in wenigen Tagen sind wir alle auf jeden Fall schlauer.


    Gruss
    Vincent


    P.S. zu 491/492/493/494 Also ich habe hier lediglich im Sinne des Thread Themas 2 themenbezogene Links gepostet und einen harmlosen persönlichen Kommentar dazu abgegeben. Wenn irgendwelche Grünen (im doppelten Sinne) hier eine von der Moderation unerwünschte politische Diskussion starten und irgendwelche blauen drauf anspringen ist das nicht mein Problem (auch wenn mir 492 & 493 sachlich selbst sehr gut gefallen haben). Man sollte sich dann nur nicht wundern wenns Post von der Moderation gibt, und/oder auch noch der letzte verbliebene Nachrichtenfaden geschlossen wird :winking_face:


    Zitat

    Rückkehr zum ursprünglichen Rettungsplan Zyperns größte Bank wirbt für Zwangsabgabe auf Einlagen
    22.03.2013 · Der Streit um Finanzhilfe für den Inselstaat befindet sich in der Endphase: Die Euroländer wollen „Plan B“ offenbar nicht. Russland gibt keinen neuen Kredit. Die EZB macht Pläne, wie Kapitalflucht verhindert werden kann.


    http://www.faz.net/aktuell/wir…uf-einlagen-12124038.html

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Zitat von trainman;131558

    Es geht hier nicht um das Geld der Zyprioten.


    Natürlich geht es auch um deren Geld. Selbst wenn man erst ab 100.000€ schröpft. Es gibt sicher Ausländer mit 90.000€ Guthaben und Zyprioten mit 200.000€ Guthaben.


    Wie gesagt, durch den Begriff "Geschäftsmodell" wird suggeriert, dass es nur um professionelle Zocker geht.



    Im übrigen ist der Punkt überhaupt nicht, wieviel Prozent da nun wem weggenommen werden, sondern dass ein Gremium, das zum Teil nicht demokratisch gewählt wurde, mal eben die Konten eines Landes hat einfrieren lassen. Sowas macht man normalerweise bilateral mit den Konten von Diktatoren etc und national mit Steuersündern. Und da gibt's dann wenigstens ne Rechtsgrundlage dafür.


    Ihr könnt die Beruhigungspille schlucken, dass die Zyprioten es wegen ihres "Geschäftsmodells" nicht besser verdient haben, besser die als wir, usw. Aber es wurde hier ein Tabu gebrochen, das Vermögen eines EU-Bürgers ist auf der Bank nicht mehr sicher.


    Staatlichem Handeln setzt man Grenzen, weil Regierungen und ihre Behörden dazu neigen, Methoden mit zunehmender Routine nicht nur in Extremfällen bzw zum ursprünglichen Zweck sondern immer großzügiger einzusetzen. Hier geht es um einen Vorgang, der keine Rechtsgrundlage hat. Da ist es völlig unerheblich, ob es nun die Richtigen trifft.


    Im Übrigen handelt es sich bei der Rettung, egal wie, nur um Insolvenzverschleppung: http://www.neopresse.com/finan…en-scharfe-kritik-an-ezb/

  • Hallo alle zusammen,
    eigentlich geht es nur um eine Bank die Popular Bank (Laiki Bank).
    Diese hat schlecht spekuliert / gewirtschaftet.


    Also diese Bank ausgrenzen und pleite gehen lassen, dann ist die Sache erledigt.
    Die Herren und Damen Banker werden danach vielleicht gesprächsbereiter und wieder vorsichtiger agieren beim täglichen Zocken...
    Wenn nicht, macht man den nächsten Laden zu, fertig.


    Unternehmen, die schlecht wirtschaften gehen pleite - na und?


    Eine Bank ist keine heilige Kuh.


    Schlachtet sie und verteilt Fleisch, Fell und Knochen.
    Wer nichts mehr abbekommt, hat halt Pech gehabt.


    Warum sollen alle für den Unfug bezahlen den ein einzelnes Unternehmen angerichtet hat?


    Zitat

    "Die Zyprioten" sind allesamt Banker?
    Ein ganz normaler Arbeiter oder Angestellter in Zypern hat doch seine Ersparnisse nicht deshalb auf einer zypriotischen Bank, weil er zocken will, sondern weil es eben die örtliche Bank ist.


    @Maisonvert, danke.
    Das ist eine Tatsache die ungern benannt wird, weil sie die Stimmung gegen die Zwangsabgabe beeinflusst.
    Ein ganz normaler Arbeiter oder Angestellter in Zypern hat doch seine Ersparnisse dort, weil es eben die örtliche Bank ist.


    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Da laufen schon harte Nummern in Zypern. Es scheint wirklich ein großes Testfeld zu sein.


    Man stellt unterschiedliche Enteignungsmodelle vor und schaut sich die Reaktionen an. Aktuell ist im Gespräch, eine Bank abzuwickeln (alle Guthaben oberhalb der Einlagensicherung von 100.000 € wären futsch) und die Kunden der größten Bank oberhalb der Grenze richtig zu schröpfen:


    Zitat

    http://www.spiegel.de/wirtscha…fuer-zypern-a-890550.html


    Laut Sarris schlägt die zyprische Regierung unter anderem wieder eine Zwangsabgabe auf Bankguthaben vor: Einlagen über 100.000 Euro sollen mit rund 25 Prozent belastet werden. Allerdings soll die Abgabe nur das größte Geldhaus des Landes treffen: die Bank of Cyprus. Hier liegen die meisten Guthaben reicher Ausländer, vor allem aus Russland und Großbritannien.

    Kunden des zweitgrößten Instituts Laiki müssen ohnehin um ihre Vermögen über 100.000 Euro fürchten. Das Institut soll laut einem Parlamentsbeschluss vom Freitagabend aufgespalten und teilweise abgewickelt werden. Alle Guthaben, die nicht von der staatlichen Einlagensicherung abgedeckt werden, sind gefährdet. Der IWF würde eine solche Aufspaltung dem Vernehmen nach auch gerne bei der Bank of Cyprus durchsetzen.


    Nehmen wir mal Fall 1. Ein Mittelständler hat Unternehmenskredite von einer Million und verschiedene Sicherheiten abgetreten, Sparguthaben wie auch Immobilienbesicherung. Nun sind die Sparguthaben bis auf 100.000 € weg, die Schulden bleiben, die Sicherheiten fehlen. Was passiert als nächstes? Die Bank fordert neue Sicherheiten und stellt mit Frist den Kredit fällig.


    So läuft das auch hier wenn neu berechnet wird. Die Folge: Der Mittelständler geht pleite oder muss sich aufkaufen lassen bzw. Beteiligungen einholen. Alles was die Troika bislang in den Schuldnerländern treibt, würgt deren Wirtschaft ab. Da wäre es fast fairer, alle Auslandskonten zu schröpfen da diese Einlagen den Bankensektor aufgebläht haben und ursächlich für die Situation sind.


    Wie gesagt, nach Vorlauftests in Griechenland, Portugal, Irland und Island und immer weiterer Verankerung von Bargeldverboten statuiert man nun in Zypern weitere Exempel. Warum muss ich dabei nur an Juncker denken?


    Zitat


    "Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt." - zitiert von Dirk Koch: Die Brüsseler Republik. Der SPIEGEL 52/1999 vom 27. Dezember 1999, S. 136


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Dieser Thread nennt sich "Linksammlung zu aktuellen Finanzmeldungen"
    und nicht: "Wir diskutieren, bis auch dieser Thread wegen zuviel OT und überkochender Emotionen dichtgemacht wird"
    Ich bitte um mehr Beachtung der Themen!