Notbetrieb Heizungsanlage bei Stromausfall

  • Hallo,


    der Winter steht vor der Tür und ein Schneechaos kann ja leicht mal ein paar Hochspannungsmasten umlegen. Das Ergebnis ist u.U. ein mehrtägiger Stromausfall.


    Wie wäre es jetzt die Öl-/Gasheizung im Notbetrieb mit einem Wechselrichter+Akku (hab in meiner Solaranlage einen 80Ah-Akku) oder mittels Notrstromaggregat zumindest für eine kurze Zeit zum Laufen zu bekommen, damit die Bude nicht komplett einfriert?


    Wieviel Leistung braucht ein durchschnittlicher Kessel und die Umwälzpumpe?


    Ist es realistisch dort eine "Noteinspeisung" vorzusehen? Elektrisch dürfte das ja kein großes Problem sein einen entsprechenden Umschalter einzubauen, der die Heizung vom Stromnetz trennt (wichtig!) und einen Schukostecker zur Stromaufnahme mit ein paar Meter Kabel anzuklemmen.


    Grüße
    Solarwind

  • Hallo,
    erst einmal müsstest du uns schon mitteilen was für einen Brenner du hast und was dieser an Strom benötigt.
    Die Umwälzpumpe ist da das geringere Problem, die hat oft gerade mal 25W, der Brenner, besonders ein Ölbrenner hat da schon einen etwas grössreren Leistungsbedarf. Es gibt welche die mit 230V laufen und andere brauchen 400V ect.
    Das sollte alles auf dem Typenschild des Brenners stehen. Zu beachten ist auch das Ölbrenner eine nicht zu vernachlässigenden Leistungsbedarf beim anlaufen haben....
    Ohne genauere Daten kann man da schlecht was sagen, allerdings wage ich zu bezweifeln das du mit einem 80Ah-Akku und einem Ölbrenner weit kommst.


    Gruss

  • Zitat von Solarwind;83804


    Ist es realistisch dort eine "Noteinspeisung" vorzusehen? Elektrisch dürfte das ja kein großes Problem sein einen entsprechenden Umschalter einzubauen, der die Heizung vom Stromnetz trennt (wichtig!) und einen Schukostecker zur Stromaufnahme mit ein paar Meter Kabel anzuklemmen.


    Hallo Solaris!


    Ist eine gute Frage. Ich bin kein Heizungsinstallateur, deshalb kann ich dazu nichts sagen, aber wenn ich dich recht verstehe: Du hast ja eine wenig Strom zur Verfügung, könntest du damit heizen? Heizlüfter,....
    Wenn du nämlich versuchst, damit deine Heizung in Gang zu bringen und dies dir dann nicht gelingt, hast du alles verloren und sitzt wirklich in der Kälte.


    Vor ein paar Jahren ist mir die Gas-Heizung ausgefallen und die Techniker konnten erst den Fehler nicht finden. Ich saß dann auch 2 Tage bei minus 15 Grad Außentemperatur ohne Heizung da.
    Den Boiler konnte ich wenigstens auf Strombetrieb umschalten, so hatte ich heißes Wasser zum Duschen.


    Da unser Haus sehr gut isoliert ist, kroch die Kälte auch erst am 2. Tag spürbar ins Haus und ich habe mir dann E-Heizlüfter ausgeliehen, damit es wohnlich bleibt.
    Mittlerweile habe ich zum Glück einen Holzherd, damit heize ich locker den kompletten Wohnbereich.


    Wenn du auf Nummer sicher gehen willst und kein Holz verfeuern kannst, dann wäre eine Gas-Heizstrahler als Reserve eine Idee. Dabei aber auf genügend Frischluftzufuhr achten.


    LG, handyman

  • Moin!


    Das hatten wir schon mal diskutiert... ich glaube unter "Generator tarnen"


    Wichtig ist auf jeden Fall, das Phase und Null richtig angeschlossen werden, und das es ein Sinus Wechselrichter ist!


    Manche Steuerungen sind sehr allergisch auf unsauberen Strom, wie auch von manchen billig-Stromerzeugern produziert...


    Eine normale Gas Brennwerttherme dürfte so 170W max und ca 75W konstant an Strom benötigen, eine Ölheizung schon deutlich mehr!


    Mit deiner Batterie kommst du also nicht weit....


    Du könntest es mit einer USV probieren, die von einem kleinen Stromerzeuger gespeist wird, das sollte tun, braucht aber auch Sprit - bei einem Diesel-Aggregat könnte man aber auch bei vorhandenem Heizöl dieses nutzen, und auch noch den Rest des Hauses bestromen....


    Gruß Bastian

  • Ein sehr interessantes Thema, ich habe auch schon einen Versuch geplant mittel LKW Batterie und Wandler zu testen wie lange man eine Zentralheizung am Leben halten kann.


    Sicher lässt sich das errechnen, nur leider bin ich kein Strom-Fachmann.


    Ich habe hier einmal Werte rausgesucht was so eine Heizung/ Brenner zieht, vielleicht kann jemand ausrechnen wie lange die Heizung mit einer Batterie Größe X laufen könnte und welche Leistung der Spannungswandler haben sollte.


    1. Boiler-Ladepumpe ca. 170 - 300W
    2. Heizungsumwälzpumpe 170 - 300W
    3. Warmwasserzirkulationspumpe ausschalten
    4. Brennerbeispiel:
    Weishauptbrenner 20-40KW
    Leistungsaufnahme Start 240 - 320 VA
    Leistungsaufnahme Betrieb 120 - 140 VA
    Stromaufnahme 1,1 A
    Geräteabsicherung Intern 10A träge
    Geräteabsicherung extern 6,3A träge
    5. Stromverbrauch der Steuerung ist zu vernachlässigen.



    Gruß Klappspaten

  • P.S. Wenn man die Heizung mit einem 220 Volt Stecker ausstatten möchte ist, wie mein Vorredner schon erwähnt hat, ist Null und Phase wichtig, da mordernere Anlagen ionisations-Flammüberwachung haben und nicht starten wenn der Stecker falschrum in der Steckdose/Aggregat steckt.

  • HiKlappspaten!


    Ohne das nun berechnet zu haben - ich schätze nach spätestens 6 STD ist Feierabend


    Zu berücksichtigen:
    Du kannst die Akkukapazität nich voll ausnutzen = Maximal 80% davon
    Verlustleistung vom Wechselrichter= ca 85% Effizienz also noch mal ca 15% weniger


    Wo ich mir aber die meißten Sorgen drüber mache - Was bitte hast du für Umwälzpumpen? 170-300W?!?!?


    Selbst eine 25-60 er Umwälzpumpe die für ein Mehrfamilienhaus reicht braucht Maximal 95W! Und die Brauchwasserpumpe sollte mit ca 50W auch zufrieden sein...
    Hocheffizienzpumpen von zB Laing, Grundfos, Wilo brauchen noch deutlichst weniger....


    Also - da würd ich schon mal mit dem Umrüsten anfangen - die machen sich ratzfatz bezahlt!


    Gruß Bastian

  • Hallo Bastian,
    natürlich sind die Verbrauchwerte der Umwälzpumpen nicht mehr vertretbar aber es sind noch einige dieser Saurier in Betrieb, deshalb hab ich das mal so angegeben.


    Eine Laufzeit von 6 Std. wären ja mal nicht so schlecht.....Regler auf Frostschutz bzw. abgesenkter Betrieb und noch ne 2. Batterie und man kann mittels Solarpannel einige Tage durchhalten.


    Viele haben einen Holzofen im Wohnzimmer...so könnte man die Zentralheizng starten bis wenigstens das Brauchwasser warm ist.


    Gruß Klappspaten

  • Hallo,


    also es würde ein normales 2-3kw NSA genügen um die Heizung am Leben zu erhalten. Der Aufwand ist gering aber effektiv.
    Meine Heizung (Kachelofen, Kamin) ist konservativ, d.h. ich heize mit Holz, Kohle und der Schwiegermutter :Sagenichtsmehr:
    Warmwasser ist durch den Badeofen vorhanden. Klar, das ist mit Aufwand verbunden (Vor- u. Nachbereitung) und setzt einen geregelten Tagesablauf voraus aber ich lächel seit >20 Jahren über steigende Öl und Gaspreise.


    Aufklärer

  • Ich wohne in einer Mietwohnung mit Etagenheizung. Wand aufkloppen und Kamin aufstellen fällt also aus. Für die Essenszubereitung habe ich ein paar Gaskartuschen und einen 20l-Kanister Benzin für meinen Multifuel-Kocher. Damit kann man auch "heizen" aber ich weiß nicht, ob das in geschlossenenen Räumen (noch dazu mit Benzin) so ratsam ist. Andererseits ist die Gastherme ja auch in der Küche. Die Abluft der Gastherme zieht dort ja auch ab und früher stand dort auch mal ein Gasherd.


    Ich gehe jetzt mal wirklich von der Situation ein- bis mehrtägiger Stromausall aus und hoffe, dass die Gasversorgung noch intakt ist. Mal für eine Stunde die Heizung anwerfen und die Bude hochheizen war da so eine Idee, die das Leben sehr erleichtern und mich wieder etwas ruhiger schlafen lassen würde.


    Das Typenschild meiner Heizung sagt übrigens: 230V 110W, na das schafft ein Akku und ein 400W-Wechselrichter doch locker mal für eine Stunde. :Cool:


    So ein kleines Notstromaggragat auf dem Balkon ist sicher auch eine Option.


    Viele Grüße

  • Als kleiner Gedankenanstoß an alle Gasnutzer.


    Viele Gasheizungen lassen sich mit einem Düsensatz recht schnel auf Flaschengas umrüsten...dann noch ein paar Anschlussfittings und schon seid ihr vom Stadtgasnetz unabhängig.
    Ich schätze den Materialaufwand auf unter 100 Euro.
    Fragt einfach mal euren Heizugsbauer, er stellt euch bestimmt ein "Umrüstpacket" zusammen und montiert es wenns die Situation fordert.


    (...und wenn die Russen mal wieder den Gashahn zudrehen, könnt ihr entspannt lächeln):grosses Lachen:


    Gruß Klappspaten

  • Zitat von Aufklärer;83840

    Hallo,


    also es würde ein normales 2-3kw NSA genügen um die Heizung am Leben zu erhalten. Der Aufwand ist gering aber effektiv.
    Meine Heizung (Kachelofen, Kamin) ist konservativ, d.h. ich heize mit Holz, Kohle und der Schwiegermutter :Sagenichtsmehr:
    Warmwasser ist durch den Badeofen vorhanden. Klar, das ist mit Aufwand verbunden (Vor- u. Nachbereitung) und setzt einen geregelten Tagesablauf voraus aber ich lächel seit >20 Jahren über steigende Öl und Gaspreise.


    Aufklärer


    Hallo Aufklärer,


    so ist es, 2-3 kW NSA reicht völlig, am besten Diesel, das kann man bei Ölheizung mit dem ohnehin vorhandenen Heizöl laufen lassen. Man sollte sich nur rechtzeitig Gedanken über die Abgasführung machen. Ideal steht das NSA mit Originalauspuff draussen (Schuppen oder ähnliches, notfalls Balkon) und die Stromleitung geht ins Haus. Wer das NSA im Keller stehen hat und die Abgase nach draussen leiten muss, der kann einiges falsch machen. Jede Verlängerung des Abgastrakts erhöht den Abgasgegendruck und vermindert damit den Wirkungsgrad. Zudem - und das ist der viel wichtigere Punkt - erzeugt ein bei einer konstanten Drehzahl laufender Motor auch konstante Schwingungen, die in einem Abgasrohr, das wie der Zug einer Posaune wirkt, bei ungünstiger Dimensionierung stehende Wellen erzeugen können. Dann kann der Wirkungsgrad unter Umständen beliebig schlecht werden. Bei Motoren nutzt man diesen Effekt auf der Einlassseite (Resonanzsaugrohre, Saugrohrumschaltung), um die Motoren, auch ohne Turbolader per Saugrohrresonanz mit einem höheren als dem Atmosphärendruck aufzuladen. Wer ein Resonanzabgasrohr mit Druckmaximum am Auslassventil gebaut hat, erreicht genau das Gegenteil, das wirkt wie die Motorbremse bei einem LKW. Neben ein paar überschlägigen Rechnungen zum Resonanzverhalten hilft hier rechtzeitiges Ausprobieren. Aber auch hier kann man durch Rechnen plus Probieren sogar einen positiven Effekt erreichen. Ein Resonanzabgasrohr mit Druckminimum am Auslassventil des NSA.


    Konservative Heizung ist sowieso die Beste, ein gut gebauter Kachelofen toppt vom Wirkungsgrad her jeden Brennwertkessel, wer sowas hat, darf sich glücklich schätzen.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Na das ein 2000-3000 Watt Generator ausreicht um eine Zentralheizung zu betreiben dürfte wohl klar sein.
    Mit 3000 Watt halte ich ein 2 Familienhaus Frostfrei mittels Elektroöfen und mach Warmwasser in Töpfen auf Herdplatten...da braucht man keine Zentralheizung.


    Die Frage ist doch was brauch ich mindestens an Leistung um ein Zentralheizung im Notbetrieb zu betreiben.....reicht ein 700 Watt Honda-Stromerzeuger?...wie lange läuft die Anlage wenn ich im Notfall die Autobatterie nehme und einen Spannungswandler anschließ ???

  • hallo beisammen,



    bei einen drohenden mehrtägigen Stromausfall und ohne Alternativversorgung würde ich mir zuerst mal Gedanken machen, wie ich die Heizungsanlage am leichtesten entwässern kann, insbesondere wenn der Heizungsraum etwas abseitiger in einem Nebengebäude liegt und über längere Leitungen verfügt. Bei längerem Stromausfall wären auch die Wasserleitungen in die Stilllegungsmaßnahmen einzubeziehen , sofern noch Wasser aus der Leitung kommt. Sofern die Wasser-/Heizungsleitungen nicht offen liegen , braucht man zum Auftauen leider auch wieder elektrische Energie, + und - jeweils an die Enden der aufzutauenden Abschnitte und dann eine hohe Leistung, nicht Spannung, anlegen , dauert ziemlich.


    Wer auf Nummer sicher gehen will , oder eine nicht ständig benutzte Heizung im Winter abschalten möchte , könnte die Heizungsanlage mit einem entsprechenden Frostschutzmittel auffüllen .




    wolpi

  • Ich frage mich gerade,wie es bei einem langfristigem und großflächigem Stromausfall mit der Gasversorgung aussieht. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen,das die Gasversorger die Leitungen einfach laufen lassen wenn überall der Strom weg ist.
    Sogar in Nichtkriesenzeiten sind immer wieder irgendwelche Hobbymonteure dabei mit den Gasleitungen/Anschlüssen irgendwelchen Unfug zu probieren.Das dürfte bei einem längeren Stromausfall im Winter nicht wirklich besser werden.


    Ich würde als Versorger jedenfalls die Leitungen ab einem bestimmten Punkt dicht machen,damit es nicht zu Großbränden kommt.Vorher fallen aber sicher noch ein paar Reglerknoten des Gasnetzes aus.


    Mich würde interessieren,ob sich da jemand mit auskennt.Ich kann mir das nur selbst zusammenspinnen,aber es macht sicher Sinn das mal zu erörtern,bevor sich jemand daran macht, seine Gasheizung Kriesensicher zu machen und am Ende kommt kein Gas mehr an.

  • Bei der Gasversorgung "aus der Leitung" sollte man nicht vergessen, daß es durchaus Geräte gibt, die ohne zusätzliche Energie funktionieren, der gute alte Gasherd, Durchlauferhitzer und auch Einzelgasöfen . Wohl dem der keinen Anschluß hat, de hat nen Tank im Graten , leider nicht eingegraben .

  • Bei uns gibt es Gaswartungshäuser, die sind mit unter dafür das die Gasleitungen unter Druck bleibt, da mit das Gas gefördert werden kann .
    Also ohne Strom geht auch keine Gasheizung lange !

  • Also ich habe jetzt schon einige Male
    Gutachten für solche Gasregelstationen
    geschrieben, und den einzigen Strom den
    diese Häuschen gebraucht haben, war für
    deren Beleuchtung und für die Dokumentation
    der dortigen Rechner, der Gasdruck selber wurde
    dort immer rein mechanisch geregelt, eben wegen
    der Furcht vor Stromausfall


    Aber andere Länder oder Stadtwerke, andere Sitten


    Bei uns hab ich da erst mal wenig Sorgen


    Grüße


    Eugen j.keusen

  • Nun, meine Absicherung mal vorgestellt bei Stromausfall für die Heizanlage in unseren kleinem Häusle .
    Festbrennstoffkessel Marke " Forster " 14 Kw max. Heizleistung, Umwälzpumpe regelbar von 0 - bis 60 Watt .
    Vorgehalten ein kleinen 150 Watt 12 V/220V Umformer - eine PKW Batterie mit 65 Ah - ein kleines NSA mit 800 Watt Leistung
    und mit noch zusätzlich 12 Volt 10 A Anschluß ausgerüstet .
    Das reicht bei mir für viele Tage für eine warme Bude und mehr - .


    Grüsse ZB

  • Ich wohne zu Zeit in einer Grossen Wohnsiedlung und habe aus diesem Grund anders vorgesorgt: Mobiler Gasofen mit 5 Flaschen Propangasvorrat, glaube à 10.5kg. der Vorteil: ich kann auch kochen, dank Campingkochplatte für gas. Wie lange das effektiv geht weiss ich noch nicht, aber letztes Jahr hatten wir 36h Stromausfall -> Heizung daher die überlegung.

    Mein Motto: KISS (Keep it simple and stupid)