Inselanlage / Inselsystem Sammelthread

  • Zitat von Grübler;264270

    Habt ihr eigentlich Dioden zur Absicherung der Solarmodule verbaut? Angeblich kann es bei Abschattung einzelner Module sonst zur Zerstörung dieser kommen.


    Die meisten modernen Solarmodule werden schon mit Sektor- Dioden ab Werk geliefert.
    Wenn Du Module in Serie, oder verschiedener Leistung zusammenhängen willst, dann sollte man zusätzlich Schottky-Dioden in der + Leitung einbauen.

    Die Party ist vorbei!

  • Hallo,

    Zitat von Grübler;264270

    Habt ihr eigentlich Dioden zur Absicherung der Solarmodule verbaut? Angeblich kann es bei Abschattung einzelner Module sonst zur Zerstörung dieser kommen.


    in den klassischen PV-Modulen, die man so auf Hausdächern verwendet, sind in der Anschlussdose auf der Rückseite jedes Moduls bereits Dioden verbaut, die dafür sorgen, dass die Ausgangsspannung eines Moduls nicht völlig zusammenbricht, wenn ein Teil des Moduls verschattet ist. Da die einzelnen Solarzellen in einem Modul alle hintereinander in Reihe geschaltet sind, hätte man bereits ein Problem, sobald z.B. ein Laubblatt auf dem Modul liegt und eine Zelle grossenteils bedeckt. Meist sind die Module durch Dioden in drei Teilbereiche aufgeteilt. Bei einer Teilabschattung fällt dank der Dioden dann nur das davon betroffene Drittel aus.


    Betrachtet man die Gesamtheit der Solarmodule auf einem Dach, spricht man von einem PV-Generator. Üblicherweise werden hier die Module zu Strängen (strings) zusammengefasst. Z.B. bei 24 Modulen auf dem Dach drei Stränge mit jeweils 8 Modulen in Reihe geschaltet. Auch hier muss das Problem der Teilabschattung betrachtet werden. Durch den Gang der Sonne über den Tag hat man u.U. "wandernde Schatten" auf dem Dach, z.B: von einem Kamin, Dachaufbau oder einem Baum in der Nähe. Fällt nun ein komplettes Modul in so einen Schatten, bricht seine Ausgangsspannung zusammen und der gesamte Strang, in dem es sich befindet fällt aus, weil aufgrund der Reihenschaltung kein Strom mehr aus dem betroffenen Strang fliessen kann. Da aber die anderen Stränge noch Strom liefern, "drücken" diese einen Teil ihres Stroms in umgekehrter Richtung in den durch Beschattung ausgefallenen Strang. Das nennt man Rückstrom. Normalerweise vertragen die Module einen gewissen Rückstrom, diese Angabe findet man im Datenblatt seiner PV-Module. Je nach Anzahl der parallel geschalteten Stränge kann aber der Rückstrom in den ausgefallenen Strang höher sein, als die Module vertragen. Dann muss man Strangdioden in die Ausgangsleitung jedes Strangs einsetzen, die den Stromrückfluss blockieren. Ob man Strangdioden braucht oder nicht, ergibt sich bei der planerischen Auslegung des PV-Generators.


    Zwei Beispiele, angenommen die Module sind für einen Rückstrom von z.B. 20A ausgelegt. Bei den Stromstärken muss immer vom worst case ausgegangen werden: frostiger sonniger Wintertag und Ausfall bzw. Abfall des Wechselrichter bzw. Ladereglers vom Generator.


    Bsp. 1: PV-Generator mit 7 parallel geschalteten Strängen, die jeweils bis zu 9 Ampere liefern können. Fällt ein Strang aus, können die übrigen Stränge 6x9=54A liefern, die am ausgefallenen Strang als Rückstrom anstehen könnten. => es müssen Rückstromdioden in die Stränge eingebaut werden.


    Bsp. 2: PV-Generator mit 3 parallel geschalteten Strängen, die jeweils bis zu 9 Ampere liefern können. Fällt ein Strang aus, können die übrigen Stränge 2x9=18A liefern, die am ausgefallenen Strang als Rückstrom anstehen könnten. => es müssen keine Rückstromdioden in die Stränge eingebaut werden.


    Nachteilig bei Strangdioden ist, dass sie Verluste produzieren. Typisch ist ein Spannungsabfall von 0,5V an so einer Diode. Bei einem Stromfluss von 9A sind das immerhin 0,5Vx9A=4,5W pro Diode. Bei 7 Strängen summiert sich das auf über 30W, die allein in den Dioden verheizt werden müssen (was man beim Einbauort der Dioden berücksichtigen muss) und die auch nicht zur Nutzung zur Verfügung stehen.


    Grüsse


    Tom

  • Danke für die Info, habe gerade nachgeschaut, meine Module sind mit 9Ampere abgesichert, d.h. da bleibt nicht viel Luft.


    Wenn man 8 Module in einem Strang in Reihe schaltet, dann kommt man auf 128 Volt Maximalspannung, dann wird's wieder beim Laderegler teuer, die "kleinen" arbeiten meistens mit 12 oder 24 Volt, 48 Volt sind auch noch gängig. Also bleibt es eine Spielerei.

  • Hallo,

    Zitat von Grübler;264345

    Wenn man 8 Module in einem Strang in Reihe schaltet, dann kommt man auf 128 Volt Maximalspannung, dann wird's wieder beim Laderegler teuer,


    die Modulspannung hängt von der Zellenzahl auf dem Modul ab. Als Faustregel kann man mit 0,5V pro Zelle rechnen. Bei 36 Zellen sind das dann 18V. Das ist eine typische Grösse für Solaranlagen mit 12V-Systemspannung. Dann genügt ein konventioneller Laderegler, man braucht keinen teuren MPPT-Regler. 12V-Blei-Akkus werden mit einer leicht höheren Spannung geladen, Ladeschluss ist je nach Akkutyp 14,4...14,8V. Die 18V am Modulausgang sind ein "Nominalwert" bei unbelastetem Modul (kein Stromfluss) und 25°C Zellentemperatur. Die Spannung sinkt etwas, wenn die Zelle wärmer ist (an einem Sommertag hat die Zelle durchaus 50-60°C) und steigt etwas bei tiefen Temperaturen (sonniger Wintertag mit -20°C). Die Spannung sinkt ausserdem deutlich, wenn das Solarmodul belastet wird, also Strom fliesst.


    Zitat

    die "kleinen" arbeiten meistens mit 12 oder 24 Volt, 48 Volt sind auch noch gängig. Also bleibt es eine Spielerei.


    Da wirfst Du was durcheinander: 12, 24, 36 und 48V sind die "Systemspannungen", bezogen auf die Nennspannung der an der Solaranlage angeschlossenen Batterie.


    Die meisten kleinen Solarladeregler sind für 12 & 24V (Batterie-)Systeme geeignet. Eingangsseitig vertragen sie meist Spannungen von max. 40...45V. Das reicht aus, wenn man nur ein 72-Zellen Modul anschliesst oder wenn man zwei 36-Zellen-Module in Reihe geschaltet anschliesst. Für ein 12V-System ist es sinnlos, zwei 36-Zeller in Reihe zu schalten, es sei denn man hat nur ein 72-Zellen-Modul zur Verfügung. Dagegen kann man mit einem 36-Zellen-Modul kein 24V-System speisen, weil 18V am Eingang nicht ohne weiteres auf 24V am Ausgang gebracht werden können. Hier braucht man dann zwingend eine höhere Modulspannung, also entweder ein 72er-Modul oder zwei 36er in Reihe.


    Solarladeregler für grössere Inselanwendungen sind für 75, 100 oder 150V maximale Eingangsspannung ausgelegt. Dann kann man entsprechend mehr Solarmodule in Reihe schalten. Die Systemspannung sollte vor allem bei konventionellen Ladereglern nicht allzuweit unter der Eingangsspannung liegen, das macht nur bei MPPT-Ladereglern Sinn.


    Das Verschalten von sehr vielen Modulen in Reihe macht eigentlich nur bei direkter Ankopplung eines Wechselrichters Sinn, der ins Stromnetz einspeist. Da man bei 3-phasiger Einspeisung ins Stromnetz ohnehin Wechselspannung mit 400V benötigt, muss die Stringspannung eh deutlich über 400V liegen. Viele Netzwechselrichter sind für Generatorspannungen von 700 bis 1.000V ausgelegt. Das hat den Vorteil, dass der Installationsaufwand auf dem Dach gering bleibt (einfach von Modul zu Modul weiterverkabeln)und man keine grossen Leiterquerschnitte in den Kabeln, sondern nur spannungsfestes Isolationsmaterial bei Kabel und Steckverbindern benötigt. Quasi eine kleine Hochspannungsanlage auf dem eigenen Dach. Für Inselanlagen mit Speicherbatterie aber kein Thema.


    Grüsse


    Tom

  • Ich hatte ja seinerzeit in diesem Thread angekündigt, den großen Bruder meiner PV-Inselanlage zu posten. Jetzt hat mich das Ding zwei Jahre lang echt geärgert, weil ich den Controller durchmessen konnte, wie ich wollte und trotzdem spuckte der bei angeschlossnen Batterien nichts aus. Lösung: An den Terminals des Gehäuses die Batteriekabel verpolt. Ich bin ja SO ein Depp, auffälliger hätte der Fehler nicht sein können - und ich messe jeden Kondensator. :-/


    Wie dem auch sei, kaum macht man es richtig, schon geht's. Specs:


    100 Wp Solarmodul
    12 V Laderegler
    2 mal 60 Ah Bleigelakkus aus Krankenrollstühlen (neu)


    Der Ladestrom ist heute bei besch... Wetter immerhin noch 0,8 A


    [ATTACH=CONFIG]33196[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]33197[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]33194[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]33195[/ATTACH] A

  • Hallo Stefan,


    kürz mal das Zuleitungskabel auf die Länge, die Du wirklich brauchst (Verluste !).....ggf. eine weitere Kupplung einbauen und bei Bedarf die Überlänge dann als Verlängerungskabel einfügen.


    So wie ich das sehe, hast Du die Batterien parallel geschaltet ? Und Du hast unterschiedliche Kabellängen der Anschlussleitungen dabei verwendet. Die "schlechtere" Batterie wir immer die "bessere" auf ihr Niveau herunteholen (Ausgleichsströme) .... Besonders dann wenn die Batterien nicht beide das gleiche Alter und die gleich Historie haben.


    Es wäre optimaler die Batterien zu entkoppeln - kann das der Regler ev. nicht schon ? - Das ist der Lebendsdauer der Batterien förderlich. (Oder auf 24 V umsteigen, aber da reicht wohl die Spannung der einen Solarzelle nicht dafür oder ?


    Weiterhin würde ich die Solarzelle noch im Winkel aufstellen, damit hast Du einen höheren Wirkungsgrad (möglichst längstmöglich senkrecht zur Sonne, Anstellwinkel der Winkelmechanik veränderbar bauen für Sommer und Winter...).


    Ansonsten sehr schön solide !



    Gruss, Udo (DL 8 WP)

  • Danke, Udo, das ist passiert - die Kupplungen siehst Du nicht, da sie unter dem Panel liegen. Es existiert noch ein kürzeres Kabel, das lange brauche ich bei Dachmontage im Haus. Klar, dass die Panels zur Sonne gerichtet werden, das liegt nur so flach, weil ich schnell mal ein Foto machen wollte. :)


    Die Batterien haben exakt das gleiche Alter, sind vorher nie gelaufen (die Kunden wollten andere Zellen in die Rollies, da kamen die Batterien unbenutzt raus, gelten aber trotzdem nicht mehr als Neuware) und sind sogar aus dem gleichen Produktionsbatch, ich denke, die werden sich nur unerheblich unterscheiden. Der Regler kann leider nicht entkoppeln und er kann auch nur 12V - ich bin wie immer mit 'Resten' an die Produktion gegangen. Ist auch keine Step-Up-Regler, der shuntet leider noch. Die unterschiedlichen Kabellängen im Gehäuse machen einen Unterschied von 4 mV am Terminal aus - ich denke, damit kann man leben? Wenn nicht, freue ich mich über Kritik - ich bin elektrotechnisch keinesfalls auf Höhe.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Hallo Stefan,


    OK, dann ist das vom Alter/ Zustand der Batterien her wohl schon eigentlich mal OK.


    Ich würde trotzdem die Batterien beobachten, ich hatte mal 2 gleiche ganz neue Solarbatterien (auch neu / gleich alt) in meinem Camper parallel, die sind leider sehr schnell gestorben. Seit dem ich die nicht mehr parallel fahre, ist das in über 20 Jahren, nicht mehr passiert (benutze jetzt solche "Natoknochenschalter.") ...


    Bei mir kommt auch meistens das in ein System, das ich günstig bekommen kann. Diese Batterein sind ja nagelneu richtig teuer....


    Was machst Du damit ?


    Gruss, Udo (DL 8 WP)

  • Das ist eine sehr gute Frage - das meine ich jetzt gar nicht mal ironisch. Eigentlich sind die Sachen, die hier rum liegen, großteils auf irgendwelche Eventualitäten gedacht. Das kleine Setup hier im Thread war mal im Gelände für den Funk und Laptop im Einsatz, das war aber auch nur eine Verlastungsübung. Das große hier soll stationär bleiben und im Falle eines Stromausfalles alle Kleinverbraucher und die LED-Beleuchtung im Haus bedienen. Bis letztes Jahr waren die beiden Batterien mit dem Regler ohne Gehäuse im Gartenhaus und haben da für Licht gesorgt. Eine Weitbereichsfunkanlage ist tatsächlich bei uns nicht angedacht, so seltsam es klingen mag. Ich sehe da im Ernstfall keinen Bedarf, wir haben genügend AFu im Dorf.


    Ich lebe ja nach dem Motto: Können ist besser als Wissen ist besser als Haben - aber Haben schadet ja auch nicht. Solange Platz im Keller ist und meine Frau mir nicht die rote Karte zeigt, sammel ist weiter.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Hallo Stefan,


    ich lach mich krank.... Du hast geschrieben:


    ....aber Haben schadet ja auch nicht. http://%22http//www.amazon.de/…2%22&tag=httpswwwaustr-21 Platz im Keller ist und meine Frau mir nicht die rote Karte zeigt, sammel ist weiter


    .... dann sind wir beide in bester Gesellschaft "hunters and collectors".... :winking_face:


    Also, wenn Du Deine Akkus kaum nutzt, wäre es durchaus sinnvoll die zwischendurch ein bisschen üben zu lassen, sonst werden die nämlich "faul" ......


    So alle 2 bis 3 Monate solltest Du die Battereien mal ca. 1/2 entladen, ggf. mit einer alten Auto Scheinwerferbirne und dann mit einem relativ starken Ladegerät auch wieder ausladen (Anfangsstrom so 10 ...20 A).


    Bei den beiden parallel geschalteten Batterien würde ich Dir folgendes empfehlen: Trenn die mal auseinander, lade die komplett auf (mit einem Netz-Ladegerät) und lass sie ca. 4 Wochen (getrennt) stehen.


    Dann mess mal die Leerlaufspannung beider Battereien, dann hast Du eine Idee ob die ev. auseinander driften :winking_face:


    Ggf. wäre so ein kleiner "Batterie Pulser" auch sinnvoll...

    in etwas sowas:


    http://www.ebay.de/itm/4006703…geName=STRK%3AMEBIDX%3AIT


    Es wäre schade, wenn diese schönen Batterien sich tot stehen würden....


    Gruss, Udo (DL 8 WP)







  • ...sollte natürlich heissen: sammel ICH weiter. Verd... Handy.


    Danke für die Tipps, das werde ich tun! Insgesamt sind hier 6 von den Batterien vorhanden, die bisher alle halbe Jahre beigeladen werden. Aber so richtig gekümmert hab ich mich noch nicht drum. Kann ich mit einem Pulser mehrere Batterien parallel laden? Dioden dazwischen zum Entkoppeln? Schottky sind das doch, oder?

    Erklärter FDGO-Fan

  • Hallo Stefan,


    also diese "Megapulser" erzeugen je nach Hersteller steilflankige Impulse mit einer Frequenz um 10 kHz.


    Diese Impulse sind in der Lage Sulfatierungen an den Platten der Batterie "aufzucracken". Es gibt dazu im Netz schöne Elektronenmikroskop Aufnahmen, die ich aber auf die schnell gerade leider nicht finde.


    Ich würde so einen Megapulser jeweils einzeln an eine Batterie anschließen und mit dieser einen vernünftigen Zyklus fahren (ca. 14 Tage ?)

    Siehe dazu den kleinen Bericht de TU Wien:


    http://www.megapulser.de/pdf/abschlussbericht_tu_wien.pdf


    und hier die gesammelten Presseberichte der Firma Novitec....


    https://www.novitec.de/index.p…resse-ueber-den-megapulse


    Bin nicht verwandt oder verschwägert.... :winking_face:



    Also grundsätzlich kann man mit Shotky- oder anderen Dioden Batterien entkoppeln.


    Aber: Jede Diode hat einen systemeigenen Spannungsabfall und somit wird die Spannung, die an der Batterie dann ankommt, um diesen reduziert.


    Dementsprechend sollte man am Ladegerät, die dann noch an der Batterie ankommende Spannung (die zunächst durch die Diode reduziert wurde) erhöhen, damit die Batterie auch ihre Ladeendspannung erhält (unbedingt Datenblatt des Batterie Herstellers beachten !) und auch voll geladen wird.


    Shotky Dioden setzt man ein, da sie einen relativ geringen Spannungsabfall haben (um 0,5 V) während "normale" Dioden so um 1,5 V Spannungsabfall haben. Die sollte man aber auch in den entsprechenden Datenblättern nachsehen, je nach eingesetzter Diode und Hersteller.

    Aber: Moderne Ladegeräte haben, je nach Technik, eine Anpassung des Ladungsverlaufs - z.B. zunächst mal mit Konstantstrom bis 80 % Ladung und dann Umschaltung auf Konstantspannung..... und besitzen auch noch Wärmesensoren die zusätzlich in den Ladeverlauf eingreifen.


    So ein "modernes" Ladegerät auf mehrere Batterien mit Dioden aufzuteilen macht keinen Sinn, da hier eben nicht jede Batterie individuell überwacht wird....

    Das kann man aber mit Konstantspannungs-Ladegeräten sehr wohl machen zur Ladungserhaltung.


    Aber: Die von Dir eingesetzten Exide / Sonnenschein (?) Gel Akkus haben von Haus aus eine recht geringe Selbstentladungsrate, d. h. in der Praxis, dass Du sie durchaus ein Jahr (oder so -> siehe Datenblätter des genauen Typs) stehen lassen kannst.


    Setzt Du so eine Gel-Batterie ständig einer zu hohen Ladungs-Erhaltungspannung aus (ggf. aus einem Solarpanel und einem sehr einfachen Laderegler mit nicht angepasster Lade-End-Spannung) kann die Gel Batterie in den Gasungszustand kommen und das Gel trocknet ggf. aus. (-> Siehe auch dazu das genaue Datenblatt des entsprechenden Batterie-Typs). Typischerweise liegen diese Spannungen um13,6 .... 13,8 V, manchmal sogar bis 14,4 V


    Sowas (Austrocknung des Gels) findet man manchmal bei kleinen alten Gel-Batterien auf dem Flohmarkt, die in billigen Notbeleuchtugsanlagen eingesetzt waren (so die 7 Ah Typen etwa).
    Wenn man diese Batterie hochnimmt und schüttelt, hört man es darin ggf. "rasseln", als wenn da kleine Steinchen im Gehäuse wären. Das ist dann ausgetrocknetes Gel.

    Sowas schädigt die Kapazität einer Batterie irreversibel, da hilft dann auch kein Pulser mehr... :winking_face:


    Es gibt z.B.die kleinen CTEK Ladegeräte die so einen "Pulser" eingebaut haben.


    Auch Lidl (oder war das Aldi ?) hatte mal ein kleines Ladegerät (um 20 € ) im Angebot mit so einer Funktion. Diese Funktion geht da aber leider nur eingeschränkt, wenn die Batterie Unterspannung hat. Und wenn die (12V) Batterie schon unter ca. 8 Volt liegt, mag so ein Gerät die Batterie gar nicht mehr laden. Da muss man dann mit einem alten einfachen Gleichrichter-Ladegerät eine Grundspannung über 8 V herstellen um das kleine Pulser-Ladegerät überhaupt einsetzten zu können....


    Hoffe das hilft ein bisschen weiter.


    Gruss, Udo (DL 8 WP)

  • Warnung: Kann Spuren von WTG-Stromerunkenntnis enthalten


    Hallo, kurz vor der Zeitverschiebung


    Ich habe hier vor langer, langer Zeit, in einer weit entfernten Galaxie, mein Energiekisten-Konzept gepostet.


    Stand: 03.10.2013
    SMPU[INDENT] Ich habe nun mal ein paar Überlegungen gemacht und ein grobes Konzept für eine SMPU (Small Mobile Power Unit) angestellt.


    Bevor jemand Bedenken wegen der kleinen Kapazität hat, es geht nur um den Betrieb von Kleinverbrauchern wie Laptop, Ladegerät für WT's, LED-String, Kühlbox etc.
    Es wird KEIN haushaltsdeckender Versorgungsgrad angestrebt.
    Im Anhang noch ein grobes Layout.




    • Kapazität 72 Ah (6x12Ah parallel geschaltet)
    • Output 230VAC/150Watt über Inverter 50htz sinus
    • Input 1:45 Watt solar-Panel (liegt noch rum)
    • Input 2:100 Watt Windgeni (liegt noch rum)
    • Laderegler für Überwachung Input/Akku/Output
    • Alles in Case ca. 700x400x400 (ausser Solarpanel & Windgeni mit Tower)
    • Gesamtgewicht Case < 25kg



    Gruss WTG [/INDENT]

    Angehängte Dateien



    Stand heute: 26.03.2016


    [ATTACH=CONFIG]33222[/ATTACH] Frontansicht: 2x 12 VDC/15A Output, 1x 230 VAC/150 Watt Output, Erdungsklemme für Feldeinsatz, 2 Schutzbügel um auch Kabelzugentlastungen anzubringen.


    [ATTACH=CONFIG]33223[/ATTACH] Deckelansicht: Sichtfenster für Laderegler/Batterieladezustand, Lüftungsgitter für Warmluftableitung des Wechselrichters


    [ATTACH=CONFIG]33230[/ATTACH]Ansicht offen: 2 Zubehörkästen herausnehmbar, Bedienelemente in der Mitte des Deckels


    [ATTACH=CONFIG]33226[/ATTACH] Bedienelemente: Oben, rot: Hauptschalter Laderegler, unten, gelb: links 12 VDC Output, rechts: Wechselrichter 230 V, darunter erkennbar der Laderegler, ein PHOCOS CML10-2.2, mit der blauen Kabelhalterung davor.
    Der Laderegler ist ausgelegt für Ströme bis 30A, geschützt gegen Verpolung (wie gut für mich) und ohne schnickschnack, dh. 1 grüne LED für Ladebetrieb, 3 gelbe LED's für den Ladezustand der Akkubank, 1 LED rot für Tiefentladeschutz oder Störung. Den Regler kann man mit Hilfe von Steckbrücken auf den Akkutyp einstellen, so wird die Ladecharakteristik optimal
    angepasst


    [ATTACH=CONFIG]33227[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]33228[/ATTACH] Zubehörboxen: Multimeter, Bedienungsanleitungen Erdkabel, Erdpfahl, USB-Lader, LED-Licht, Ductape(!) Ersatzsicherungen, Ladegerät, Verlängerungskabel, Steckerleiste etc.


    [ATTACH=CONFIG]33229[/ATTACH] Das Innenleben: 6x12Ah Bleiakkus aus alten Server USV's, parallel geschaltet auf Cu-Schienen. In der Mitte, unter dem "Kabelsalat" der Sinusinverter: ASP-Piccolo TC 1.5/12 mit 150 Watt
    Dauerleistung, 30 min. 180 Watt, 10 min. 195 Watt. Hinten in der Rückwand sind Lüftungsgitter um den Lüfter mit Frischluft zu versorgen, Abluft entweicht oben wie gezeigt.


    Weiter geht's im nächste Post (Max. Bildanzahl)

  • Weiter geht's mit WTG's Energiekiste.....


    [ATTACH=CONFIG]33231[/ATTACH] Ansicht Rückwand aussen: Links ist der Anschluss für das Solarpanel, in der Mitte erwähnte Lüftungsgitter, rechts Anschluss für Windgenerator. Die Anschlüsse sind M5 in PEEK- Durchführungen


    [ATTACH=CONFIG]33232[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]33233[/ATTACH] Hier noch ein wenig detailierter


    [ATTACH=CONFIG]33234[/ATTACH] Das Gesamtpaket Nachtrag: Das ganze wiegt übrigens ca. 36 Kg, Tomduly hatte da recht von wegen rumschleppen, geht nur zu zweit


    [ATTACH=CONFIG]33235[/ATTACH] Das Solarpanel: Eurosolare P500-A, zum Schutz habe ich noch eine Schottky-Diode eingebaut (falls gleichzeitiger Betrieb mit Windgenerator*)


    * Mit dem Windgenerator bin ich noch nicht soweit. Das Solarpanel reicht momentan für volle Batterien.


    Gemachte Erfahrungen:
    Mit vollen Akkus lässt sich unsere Holzheizung 48 h lang betreiben ( 3 Umwälzpumpen und Steuerung) ohne zwischenzeitliches nachladen
    Kleingeräte lassen sich sehr gut laden, Laptop kann dauerbetrieben werden....mit zwischenzeitlichem nachladen
    CB-Funkgerät auch (Drama in Progress :winking_face: )


    Fazit: Für mich ein gelungenes Projekt, dass erstaunlicherweise auf Anhieb funktioniert hat.


    Gruess WTG

  • Hallo WTG,


    SEHR SCHÖN !


    das ist mal eine prima Idee !


    Besonders gefallen mir Deine CAD Pläne .....


    Wie verhalten sich denn die Akuus über die Zeit ?


    Laufen die auseinander, oder haben die sich gut aneinander "gewöhnt" ?


    Danke für die Mühe das hier einzustellen und beste Grüße,


    Udo (DL 8 WP)


  • Hallo Udo


    Danke, die CAD-Pläne sind eigentlich nur dazu da, um zu sehen ob alles von den Dimensionen her reinpasst; und ich kann natürlich bequem alle Masse für die Kistenfertigung rausziehen.
    CAD ist auf jeden Fall sehr hilfreich bei solchen Sachen.


    Die Akkus liefern gut Saft, das ist eigentlich alles was ich sagen kann. Ich habe keinen Leistungsabfall über die 2 Jahre festgestellt, in denen die Kiste in Betrieb ist. Muss auch dazu sagen, das wir sie nicht permanent nutzen, aktuell ist sie in Betrieb weil ich mit dem Windgenerator vorwärts kommen will.
    Normalerweise habe ich sonst alle 3-4 Monate die Bank bis zum Tiefentladeschutz runtergefahren (mit einem 12V PTC-Autoheizer) und dann mit dem Ladegerät vollgeladen um die Kapazität zu erhalten.
    Das scheint gut zu funktionieren.
    Die Akkus sind ja von USV-Anlagen und weisen eine kleine Selbstentladung auf, ob sie auf Dauer hohe Entnahmeströme vertragen kann ich nicht sagen.


    Gruss WTG


    PS: Hab unten noch ein paar Details zum Laderegler ergänzt, ist ja schliesslich das "Herz" der Anlage.


    Ciao:)

    Die Party ist vorbei!

  • @ WTG tolle Energiebox die du dir da gebaut hast. Sieht durchdacht aus und sauber umgesetzt. Mit was für eine Windgenerator experimentierst du?


    @ StefanS was ist das für eine Box in die du deine Batterien eingebaut hast? Ich bin grad auf der Suche nach was ähnlichem.

  • Hallo Wolpertinger,


    die Box von Stefan ist wohl eine von der BW, da gehen eigentlich auch 2 Natoblocks rein. Gibts derzeit oft in der Bucht. War auch im U 1300 Krankenwagen verbaut...


    Die Art, wie er den Solarregler eingebaut hat gefällt mir ausgesprochen gut !


    Wenn da aber 2 Stück 12 V 110 Ah Natoblocks drin sind, geht das Gewicht nahe an 100 kg.... das muss man erst mal bewegen.....


    73, Udo (DL 8 WP)

  • Korrekt, das sind die Standartboxen aus NATO-Kabinen. Da, wo nun der Regler sitzt, ist in natura die 24-V-Steckdose.

    Erklärter FDGO-Fan