Bewältigungsstrategien bei Krankheiten / Infektionen

  • Ausgehend hier wollen wir mal zusammentragen (gern auch interne Links beisteuern) welche Strategien der Einzelne sich bei großflächigen Infektionen/Virenkrankheiten etc., also vor allem bei leicht übertragbaren Varianten schwerer Krankheiten vorstellt.


    Szenarien wären also jene des klassischen Pandemievirus (die Angst davor wirkt oft tödlicher als mancher Virus oder Bazillus selbst) :face_with_rolling_eyes:


    Dabei gibt es nicht nur unmittelbare Auswirkungen, sondern auch viele mittelbare. Ich denke dabei auch an meine Erfahrungen als Hühnerhalter angesichts der Vogelgrippe vor einigen Jahren. Meine Tiere (auch Enten und Gänse damals), die täglich freien Lauf auf 2000 qm gewohnt waren, mussten plötzlich über Wochen in den Stall gesperrt werden. Für manche Tiere war das zuviel Stress. Die Gänse wurden richtig aggressiv, es forderte Opfer unter den Hühnern bis sie wieder rauskonnten. Wäre das noch lange so weitergegangen hätte ich wohl meine Tiere abgeschafft. Überhaupt wird es durch allerlei Auflagen erschwert, autark zu leben oder sich selbst zu versorgen. Aber das ist nur eine Randerscheinung zu der Paranoia und das Robert-Koch-Institut geführt haben, man denke allein an all die Tiertötungen bei Rind, Schwein und Geflügel in den letzten zehn Jahren. Ein Bekannter hat diese inklusive der grausamen Tiertransporte quer durch Europa mal als "rituelle Massenmorde" bezeichnet. Nicht ganz untreffend, wie ich finde. Aber ich schweife ab...


    ...Mögen es selbsterzeugte oder natürlich mutierte Erreger und Keime sein, die unmittelbar den Menschen bedrohen, dürften die Handlungsmöglichkeiten wohl stark eingeschränkt sein. Leider/zum Glück ist das Vertrauen in viele Behörden und die Gesundheitsmafia bei mehr und mehr Bürgern stark eingeschränkt. Vertraut man nicht auf einen Impfstoff, bleibt bei einem wirklich schweren oder tödlichen Verlauf einer Infektionskrankheit eigentlich nur:


    Zu Hause bleiben!


    Möglichst wenig unter Leute, also sollten die Einkäufe bereits gemacht sein. Dann lässt es sich komfortabler abwarten ob es wirklich eine Pandemie ist oder wieder nur eine normale Grippe in anderem Gewand.


    Dann stellt sich aber auch die Frage, wie lange man das mit seiner Arbeit vereinbaren kann, ohne das der Chef sauer wird. In vielen großen Unternehmen wurden die Schweinegrippeimpfungen während der Arbeitszeit durch den Betriebsarzt verabreicht. Nur subtiler Zwang, versteht sich. :face_with_rolling_eyes:


    Es bieten sich viele Szenarien und noch mehr Reaktionsmöglichkeiten, ich habe nur den Anfang gemacht.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Worst Case


    Was passiert im worst case ?


    Angenommen, man hat keinerlei Zugang zur modernen Medizin. Wie könnte man trotzdem die Überlebenschancen im Krankheitsfall erhöhen?


    Ein Rückblick auf vergangene Zivilisationen gibt uns da einen Einblick in fast verloren gegangenes Wissen:


    1. Ägypter:
    "...Bei der großen Zahl von Bauarbeitern an den Pyramiden waren Unfälle unvermeidlich. Über das Wissen der Ärzte unterrichtet der Papyrus Smith, welcher der amerikanische Ägyptologe Breasted bearbeitet und für das älteste Lehrbuch der Chirurgie erklärt hat. Soll doch der Papyrus nach Meinung des Bearbeiters in der Zeit des Königs Djoser von dessen genialem Baumeister und Arzt Imhotep geschrieben worden sein. Die chirurgischen Rezepte setzen genaue Beobachtungen voraus.
    Mit Erstaunen liest man, dass Wunden mit Nadeln und Faden genäht wurden. Als Wundpflaster diente rohes Fleisch, das die Blutung stillte. Auch Honig wurde als Verband benützt. An einer Mumie aus der 5. Dynastie (ca. 2500 v.Chr.) wurde eine korrekt hergestellte Schiene für ein gebrochenes Schienbein vorgefunden.
    Auch die Erkrankungen des Zahnbettes waren den altägyptischen Zahnärzten nicht unbekannt. Mit Goldplättchen und Golddrähten fixierten sie gelockerte Zähne.
    Hilfsmittel zur Behandlung von Wunden, die einst die Ägypter benutzten und die auch heute noch Verwendung finden, waren z.B.: Pinzetten, "Mullbinden", Skalpell..."

    http://www.mein-altaegypten.de…ten_2/Volk/heilkunde.html


    2. Altertum
    Pedanios Dioscurides: http://www.pharmawiki.ch/mater…ca/images/Dioskurides.pdf (!)


    Dabei muss man beachten, dass frühere Zivilisationen bei weitem nicht das wissenschaftliche Niveau unserer Zeit erreichen konnten. Dennoch waren sie in der Lage, gewisse Krankheiten zu behandeln, die unbehandelt zum sicheren Tod geführt haben.
    Allerdings konnten sich med. Behandlung nur die Reichen, nicht aber die meisten Armen leisten. Deswegen sollte es nicht verwundern, wenn die Sterblichkeit bei den Armen massiv höher ausfiel als bei den Reichen.

  • Mir scheint es, dass seit einigen Jahren beim Auftreten neuer Krankheiten sehr nervös und mit vermeidbarem Aktionismus reagiert wird. Ich erinnere mich noch, wie in Deutschland große Mengen Impfstoff gegen die Schweinegrippe auf Steuerzahlerkosten gekauft, aber nicht verwendet und später vernichtet wurden. Ich weiß es zwar nicht, aber wer böses denkt, könnte unterstellen, dass aus wirtschaftlichen Interessen übertriebene Angst geschürt wird. Wie auch immer, die beste Vorsorge ist: das Immunsystem durch gesunde Ernährung und Sport stärken, sorgfältig auf Hygiene achten, frühzeitig bescheid wissen, wenn eine Infektionswelle anrollt und dann so gut es geht Menschenansammlungen vermeiden. Ein nützlicher Link: http://www.wir-gegen-viren.de/. Sogar bei der großen Pestepedemie ab 1348 war es so, dass dort, wo streng auf Sauberkeit geachtet wurde, die Krankheit weniger Todesopfer gefordert hat als anderswo. Wenn man bei ersten Krankheitssymptomen (bekannter Krankheiten z. B. grippaler Infekt) sofort und konsequent die richtigen Gegenmaßnahmen ergreift, verläuft die Krankheit in der Regel weniger schlimm. Viele Grüße

  • Zitat von Altenpfleger;91809

    Mir scheint es, dass seit einigen Jahren beim Auftreten neuer Krankheiten sehr nervös und mit vermeidbarem Aktionismus reagiert wird. Ich erinnere mich noch, wie in Deutschland große Mengen Impfstoff gegen die Schweinegrippe auf Steuerzahlerkosten gekauft, aber nicht verwendet und später vernichtet wurden. Ich weiß es zwar nicht, aber wer böses denkt, könnte unterstellen, dass aus wirtschaftlichen Interessen übertriebene Angst geschürt wird.



    Hallo Altenpfleger,


    die Lage ist meiner Meinung nach etwas komplexer:


    a) Der Medienvertreter:


    Bad news sells! Dass jeden Tag in EU-Land Tausende als Folge von Fehlernährung, Übergewicht, Rauchen, Alkohol ... sterben, lockt doch keinen müden Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Wenn aber einige wenige an einer neuen und exotischen Krankheit wie der südamerikanischen Riesenfaultiergrippe sterben und man diese - mangels Wissen bei Autor wie Konsumenten - zur möglichen Beulenpest des 21. Jahrhunderts aufbauschen kann, das bringt Quote!


    b) Der Politiker:


    Ist eigentlich täglich auf der Suche nach einem möglichst gefährlichen Feindbild (ob real oder Strohmann, ist erst mal sekundär), das er ohne grossen Aufwand bekämpfen kann und er sich als Macher und Volkstribun positionieren kann. "Ich schütze Euch - wählt mich wieder!" Steuergelder millionenweise aus dem Fenster zu werfen, ist übrigens kein grosser Aufwand, da reicht eine Anweisung an die Verwaltung. Deshalb sind solche Strohmänner, sei das nun die Modeseuche oder die gerade angesagte Umweltkatastrophe mit dem Umweltgift der Woche, sehr beliebte Themen. Ganz im Gegensatz zu "Hardcorethemen" wie Wirtschaftspolitik, wo neben Sachverstand auch ein langer Atem und manchmal unpopuläre Entscheidungen erforderlich sind.


    c) Der Unternehmer:


    Er will profitable Geschäfte machen und reagiert auf Stimmungen am Markt - die er natürlich auch durch Lobbyarbeit zu verstärken sucht. Wenn der Staat beschliesst, einen Katastrophenvorrat an Hundefutter einzulagern, schliesslich gibt es allein in Deutschland an die 5 Millionen Haushunde, dann wird der Unternehmer Hundefutter produzieren. Sollte die Entscheidung aber zu Gunsten der Massenbevorratung von Impfstoff gegen die skandinavische Elchgrippe ausfallen, dann ist eben das die neue Marktnische.


    d) Der Bürger - (Wir?):


    Lässt sich von a) verunsichern, fordert von b) in bewährter Vollkaskomentalität eine schnellstmögliche Rundumversicherung gegen das neue Übel und droht mit Stimmentzug, wenn nicht bald gehandelt wird.


    Auf den Unternehmer ist er zunächst einmal nur deshalb böse, weil der den Katastrophenvorrat an Elchgrippeimpfstoff nicht schnell genug produzieren kann und er ihn verdächtigt, aus finsteren manchesterkapitalistischen Überlegungen das Leben von Menschen aufs Spiel zu setzen.



    Erst wenn die Elchgrippe rum ist und bekannt wird, dass ausser Niesreiz bei einigen Elchen nichts war, geht das nachträgliche(!) Geschimpfe auf b) und c) los. Über die Mitschuld von a) und die naive Leichtgläubigkeit von d) wird nach meiner Beobachtung selten bis nie geredet.


    Mein Rat: Dieser Winter war keiner und wird vermutlich auch keiner mehr. Sollte im nächsten Winter die Elchgrippe tatsächlich ausbrechen, lehnt Euch entspannt zurück, lebt gesund (wie hoffentlich immer) und schreibt ein paar geharnischte Briefe an die Redaktion Eurer Zeitung oder an Euren Wahlkreisabgeordneten, in denen Ihr Euch mit mildem Spott über Panikmacher äussert und durchblicken lasst, dass Ihr solche Menschen weder als Journalisten noch als Volksvertreter ernst nehmen könnt.


    Entspannte Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Waldschrat, klasse Beitrag. Ich stimme Dir voll zu. Viele Grüße vom Altenpfleger.

  • Wichtig wird sein:


    Ein Plan für Hygiene, der auch eingehalten wird. (Körperpflege, Latrinen)
    Anstekend kranke von gesunden Menschen zu isolieren.
    Extra Pfegekräfte für die Kranken. Besonders bei Seuchen und unbekannten Krankheiten.
    Wirksame Gegenmaßnahmen durchführen durch Kenntnisse der Heilmittel und deren Handhabung.


    Wichtig ist wohl das Immunsystem allgemein zu unterstützen. (Vitamine, ausreichend Ruhe)
    Darmgesundheit ist wichtig. Kann unterstützt werden durch Knoblauch, Zwiebeln, Kräuter...
    Warme einfache Mahlzeiten wie Suppen, ausreichende Flüssigkeitszufuhr.


    Im Grunde genommen sind die heutigen Erkenntnisse ab Semmelweis alle richtig,
    ob es sich um eine Infektion oder bakterielle Erkrankung handelt ist nicht sofort feststellbar (für mich).
    Ärzte werden immer gefragt sein.


    LG. Anne


    Bin leider Leie, aber diese Thematik beschäftigt mich schon lange.

  • Pandemie ist eines von den schlimmsten Szenarien überhaupt:
    Ich stelle mir immer wieder die gleiche Frage, und ich konnte mir selbst bis heute noch nicht ehrlich antworten:


    Ich isoliere meine Familie in unserer Wohnung, dann klopft irgendein geliebter Verwandter, der sich seit 2 Wochen im hochverseuchtem Gebiet rumgetrieben hat, an.


    Was mache ich??? …

  • Zitat von Proxi;92149

    Pandemie ist eines von den schlimmsten Szenarien überhaupt:
    Ich stelle mir immer wieder die gleiche Frage, und ich konnte mir selbst bis heute noch nicht ehrlich antworten:


    Ich isoliere meine Familie in unserer Wohnung, dann klopft irgendein geliebter Verwandter, der sich seit 2 Wochen im hochverseuchtem Gebiet rumgetrieben hat, an.


    Was mache ich??? …


    Eigentlich nur 2 Alternativen, sofern es sich um wirklich tödliche Krankheiten handelt.


    - Ehrlich bleiben und Deine Ängste durch die Tür äußern und ihn bitten, die Befürchtung nicht persönlich zu nehmen sondern sich in Deine Lage zu versetzen.


    - Nicht zu Hause sein (offiziell). Wenn natürlich der Fernseher laut läuft oder er sicher weiß, dass Ihr da seid, wieder Alternative 1.


    Wenn man den Übertragungsweg sicher kennt, meinetwegen Tröpfcheninfektion, kann man ihn auch bitten einen Mundschutz anzulegen vor dem Betreten. Bzw. man geht ihm entgegen um wenigstens von Angesicht zu Angesicht seine Befürchtungen vortragen zu können.


    Oder bezog sich die Frage nicht nur auf einen Besuch des Verwandten, sondern seine Bitte, bei Euch einzuziehen?


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Also erst mal ist das mit dem Grippeirrsinn völliger Schwachsinn, wir hatten alle die Schweinegrippe (wurde nur durch Zufall rausgefunden, da eines meiner Kinder durch das Gesundheitsamt getestet wurde, weil einer in der Klasse erkrankt war) Somit wurden wir unter Quarantäne gestellt, witzigerweise wurde mir als Mutter aber erlaubt zum Einkaufen zu gehen und wir durften zum Arzt, aber die Kinder nicht in die Schule ? Komisch .... irgendwie nicht wirklich durchdacht.... ERgebnis war: Wir hatten alle keinerlei grippale Beschwerden, sind uns aber nach 14 tägiger "Haft" dermassen auf den Keks gegangen, dass ich irgendwann alle geschnappt habe und wir einen Spaziergang gemacht haben.


    Ach so, ja, wir haben natürlich alle die Schweinegrippe überlebt, ohne Fieber, Husten, oder sonst irgendeinem Symptom...



    Was ich bei einer Pantemie machen würde:


    - oft die Hände waschen (auch desinfizieren)
    - jeder der nach Hause kommt wäscht die Hände, zieht die Schuhe aus und zieht sich um (Kleidung sofort in die Waschmaschine mit entsprechendem Zusatz ... Sakrotan, z.B. )
    - gegebenenfalls nur mit Mundschutz raus und im Eingangsbereich eine Schleuse einrichten (dann Verfahren wie oben)
    - wenn´s ganz schlimm ist - garnicht mehr rausgehen (ein Glück für den, der dann Vorräte hat)
    - evtl. auch nicht mehr auf Hahnenwaser zurückgreifen, sondern an die Notration gehen
    - niemanden mehr in´s Haus lassen, auch wenn es liebe Verwandte sind oder unteres Stockwert räumen für "Besuch"
    und im oberen STockwerk die Kinder isolieren....

  • Zitat von Peacefool;92158

    Oder bezog sich die Frage nicht nur auf einen Besuch des Verwandten, sondern seine Bitte, bei Euch einzuziehen?


    Ja, einzuziehen.


    Ich hoffe wirklich nieeeeemals in meinem Leben vor dieser Entscheidung stehen zu müssen. Ich kriege eine Gänsehaut wenn ich nur darüber nachdenke.


    Grüsse

  • Jep, der Gedanke lässt mich jetzt seit ein paar Stunden auch nciht mehr los... ich würde glaub ich wirklich das Haus in zwei Ebenen teilen und meine Kinder oben Sichern