Elite-Preparedness

  • Da ich ein Neuer bin, bitte ich, das Thema gegebenenfalls zu verschieben, und mir nachzusehen, falls ich ein unerwünschtes Thema anschneide, zumal der Beitrag, auf den ich mich beziehe, bereits geschlossen wurde.
    Bei "Psychologie" las ich "Das einsame Gefühl", in dem es auch um diese umzäunten, wachschutzgesicherten Wohnviertel der "Reichen" ging. Was meiner Meinung nicht zur Sprache kam ist, dass diese Art zu leben doch im Grunde eine sehr spezielle Art des Prepaired-Seins darstellt. Ich vermute, die betreffenden Häuser werden Panicrooms haben, vielleicht unterirdische Bunker, oder sogar einen großen, höchst effektiven Gemeinschaftsbunker für die ganze Siedlung. Hubschrauberlandeplätze. Sanitätsstationen. Und, und, und. Ich denke, hierüber zu sprechen kann interessante Blickpunkte öffnen. Ich bin gespannt, was euch zu diesem Thema einfällt. Wir können schreiben, wie wir uns die Organisation oder baulichen Besonderheiten vorstellen, welche Probleme von Außen einwirken, oder im Inneren entstehen könnten. Welche Dinge lassen sich vielleicht auch für den kleinen Eigenheimbesitzer umsetzen. Sicherlich findet ihr noch weitere Ansätze.


    Überhaupt nicht förderlich wäre es, wenn hier wieder die moralische Seite in den Vordergrung rückt, und darüber Streit entsteht, dass "die Reichen" sich über "die Armen" stellen, oder ob so ein geschütztes Leben lebenswert ist usw. Jeder hat da seine eigene Meinung, hier soll es aber um das Praktische gehen.


    Also, ist das Wohnen in eingefriedeten und sicherheitsdiensüberwachtem Viertel in unserem Sinne Prepairedness?

  • Zitat von Kurznasenaffe;96737

    Also, ist das Wohnen in eingefriedeten und sicherheitsdiensüberwachtem Viertel in unserem Sinne Prepairedness?


    Klar, find ich gut das es sowas gibt (Gibt es sowas in DACH???). Dann haben marodierende Plündererhorden schon mal einen ersten Anlaufpunkt.
    Die Sicherheitskräfte die von solchen Gated-Communitys für 6€ die Stunde (am Besten über Zeitarbeit) beschäftigt werden, werden sich mit Sicherheit mutig dem Mob in den Weg stellen.


    Was der normale Eigenheimbesitzer davon übernehmen sollte:


    Nichts. Den "Tarnen&Täuschen" ist das Motto der Stunde. Der Panic-Room für Otto-Normal-Verbraucher macht nur Sinn wenn er so gut versteckt ist, dass die Plünderer ihn nicht finden.


    Den wenn sie ihn finden, dann habe ich ein Horde Gesetzloser im Haus, die alle Zeit der Welt hatt sich zu mir vorzuarbeiten. Und genau das werden Sie tun, den die Logik gebietet, dass ja etwas wertvolles im Panic-Room sein muss.

  • Selbst wenn sie nichts wertvolles im Panicroom vermuten, wird der zum Spaß geknackt oder ausgeräuchert.
    Das fällt dann unter Training für das nächste Mal.

  • Ich kenne Panic-Rooms ja nur aus dem Kinofilm. Da war er aber, glaube ich jedenfalls, verborgen. Wenn ich mich irre, dann gibt es dennoch auch die Versteck-Variante. Dieser eine Kinderschänder hatte doch im Keller auch eine Art "Versteck" angelegt, hinter einem Bücherregal? Natürlich kann man anhand des Grundrisses eines Hausen erkennen, wo sich versteckte Zimmer befinden, ist aber anzunehmen, dass "plündernde Horden" erst mal Maß nehmen? Oder lagern die nur einige Tage, fressen den Kühlschrank leer und ziehen dann weiter? Im Netz habe ich Amateurfilme gesehen, wo ganz "schlaue" Leute (glaube meist Amerikaner) ihre Verstecke (Panicrooms?) der Öffentlichkeit präsentieren.


    Was den Sicherheitsdienst angeht, da gibt es ja sone und solche. Ich sehe auch meist nur "Billiglohnkräfte" mit fraglichem Einsatzwillen, doch denke ich, die Mega-Reichen werden sich professionellere Dienste leisten, Bodyguards und Söldner? Ich meine Brat Pitt wird doch keinen Hampelmann vor die Tür stellen? (ja, ja, der hat sich dann längst mit Angelina und eigenem Heli abgesetzt..., der Beneidenswerte)


    Wer weiß (dies gehört aber nicht wirklich zum Thema), ob sich nicht auch hinter dem einen oder anderen angeblich privatem Zaun eine Regierungs- oder Armeeanlage verbirgt. Da würde der Mob dann vielleicht den Hintern versohlt bekommen.


    Mir fällt noch ein, im Film, ( Staatsfeind Nr. 1 ???) hat doch der Typ sein Versteck gut angelegt? Ebenso Mel Gibson im Film ???. Mit Abfackel-Automatik und Fluchtweg. Man muss ja im Panicroom nicht eingesperrt sein. Alte Burgen, neue Regierungsgebäude usw haben ja (angeblich und teilweise offenkundig) auch "geheime" Fluchttunnel. So kann der Panicroom auch nur einen Zeitvorteil bringen, die Flucht ermöglichen.


    Je mehr ich darüber nachdenke, desto verlockender scheint mir der Panicroom. Man muss ihn ja nicht nutzen, könnte aber.

  • Für mich hat das nichts mit Prepairedness zu tun, da ich mich in Abhängigkeit anderer begebe (Überwacher) und ich auch mit Geld nicht steuern kann, wie weit deren Schutzbedürfnis geht. Ich bereite mich also auf Unvorbereitbares vor, was nicht funktionieren kann. Gleiches gilt für ein (Armen)Ghetto in Ballungszentren, ich sehe keine wirklichen Unterschied und wollte weder in einem Luxusknast noch in einem engen Wohnort eine echte Krise erleben.


    Für langsfristige worst-case-szenarien ist das sowieso untauglich. Bei vorübergehendem Ausfall der öffentlichen Ordnung mag es noch helfen. Meins wäre es nicht, weil diese Nachbarn vermutlich zudem keine Hilfe (meist 2 linke Hände und kein Handwerk erlernt) und eher Balast als nachbarschaftliche Hilfe wären. Ausnahmen bestätigen natürlich jede Regel :face_with_rolling_eyes:


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Im Normalfall klebt ja niemand einen großen Aufkleber mit "Hier geht es zum Panik-Raum, bitte folgen" in seiner Villa hin.
    Die liegen im Normalfall selbstverständlich getarnt, so dass es nicht auffällt.


    Außerdem sind sie eher für den Fall gedacht: "Oh verdammt Einbrecher im Haus, ab in den Panik-Raum und Polizei anrufen."


    Wenn man das Geld hat, so halte ich die Anschaffung eines Panik-Raums für eine sehr gute Idee. Aber es ist eben kein Bunker.

  • Hallo,


    Kim Schmitz (von Mega Upload) hatte sich am 20en Januar in seiner 30-Mio Villa in Neuseeland in seinem Panic-Room versteckt.
    Die Polizei hat ihm da trotzdem geortet, rausgeschnitten und inhaftiert.


    Quelle: golem.de (http://www.golem.de/1201/89226.html)



    Die Festnahme von Kim Schmitz in seinem Anwesen in Neuseeland gestaltete sich nicht ganz einfach. Letztendlich musste die Polizei ihn aus einem Panikraum schneiden, in den sich der Megaupload-Gründer zurückgezogen hatte.


    76 Polizisten haben am 20. Januar 2012 ab 7 Uhr Ortszeit das Anwesen von Kim Schmitz in Coatesville in Neuseeland durchsucht. Sie beschlagnahmten dabei 18 Luxusautos im Wert von rund 6 Millionen Dollar, Konten und Staatsanleihen im Wert von insgesamt rund 11 Millionen Dollar sowie Gemälde und elektronische Geräte.


    Insgesamt 15 Personen, darunter Kinder, sollen sich zu dem Zeitpunkt in dem Anwesen aufgehalten haben. Der Zutritt war für die Polizei nicht ganz einfach, wie Polizeiinspektor Grant Wormald laut TV New Zealand erläuterte: Obwohl sich die unter anderem mit zwei Hubschraubern gelandeten Polizisten deutlich zu erkennen gegeben hätten, habe sich Kim Schmitz ins Haus zurückgezogen und diverse elektronische Schlösser aktiviert.


    Nachdem die Polizei diese Zugangsbarrieren überwunden hatte, zog sich Schmitz laut Wormald in einen sogenannten Panikraum (Safe Room) zurück, den die Polizisten aufschneiden mussten. Dort fanden sie Schmitz mit einer abgesägten Schrotflinte vor.


    Im Februar 2010 war berichtet worden, dass Schmitz eine mit 30 Millionen US-Dollar bewertete Villa in Neuseeland gekauft habe.


    Cave

    Carpe Diem --- On a long enough timeline the survival rate for everyone drops to zero

  • Hallo,


    gelegentlich hab ich die Möglichkeit, in die sagenumwobene Lebenswelt der "Reichen und Schönen" ein wenig hineinspickeln zu dürfen. Und ich muss enttäuscht feststellen, die ticken auch nicht anders als der Rest der Gesellschaft.


    Man findet unter den "oberen Zehntausend" vermutlich die gleiche Verteilung von Typen wie unter uns Normalos auch: es gibt Reiche, die sich um nix scheren und nur (halt auf ihrem Level) vor sich hin leben und konsumieren. Es gibt Reiche, die arbeiten an sechs Tagen die Woche täglich 10 Stunden, obwohl sie es nicht nötig hätten (sie können halt nicht anders und sind mit 45 ausgebrannt oder herztot). Und es gibt auch den einen oder anderen Anhänger der Preparedness-Idee. Panic-Rooms oder extra gesicherte Rückzugsbereiche innerhalb des Hauses/der Villa sind gar nicht mal so selten. Das reicht von der Stahltür im Zwischenflur vor den privaten Schlafzimmern im Obergeschoss, bis hin zum Rollgitter im Treppenhaus, das verbunden mit der Alarmanlage, einer USV und diversen "Panic"-Buttons z.B. vom Schlafzimmer aus ausgelöst werden kann. Und jeder Kerl, der mit seiner Frau/Freundin zusammenwohnt, wird bestätigen, dass die Mädels bei Abwesenheit des Mannes nachts die Haustür von innen zweimal abschliessen (was sie nie machen würden, wenn der Mann im Haus ist).


    Es gibt also ein grundlegendes Sicherheitsbedürfnis bei Hausbewohner(innen), das unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Ne Bekannte von uns lässt ebendieses Rollgitter jeden Abend am oberen Ende des Treppenhauses runter, sobald sie und ihre Kinder schlafen gehen - wenn ihr Mann auf Dienstreise ist. Die "Reichen" haben meist etwas mehr finanziellen Spielraum, was die Sicherheitstechnik gegen ihre Ängste betrifft. Drum findet man an deren Häusern halt auch eher Alarmanlagen, Rundum-Aussenbeleuchtung und stärkere Barrieren gegen Eindringlinge. Die Gated Communities, also Wohnviertel mit hoher Mauer drumrum und Wachdienst sind im Grunde nur eine clevere Geschäftsidee, diesen Leuten die Angst "abzukaufen" bzw. sie von individuellen Schutz-Massnahmen zu entlasten.


    Was die Preparedness bei den Reichen betrifft: ich kenne Villen mit mächtigen Stromaggregaten im Keller, fest installiert mit 1.000l Tank und automatischem Start bei Netzausfall, daneben einen gut gefüllten Vorratsraum, der jeden Einzelhändler (und Weinliebhaber) neidisch machen würde. Und ich kenne Reiche, die haben einen chronisch leeren Kühlschrank und keinerlei Haushaltsvorräte - und die es cool finden, nachts um halb zwölf mit dem 911er Turbo kurz mal zur Tankstelle zu brettern, um zwei Dosen RedBull, ne Cola und ne Fertigpizza zu holen.


    Insofern gibt es sicher "Elite-Prepper" genauso, wie es Normalo-Prepper auch gibt. Prozentual gesehen nicht mehr und nicht weniger als in anderen Gesellschaftsschichten auch. Dass "die da Oben" besser informiert wären, uns gezielt desinformieren und manipulieren und gleichzeitig in aller Heimlichkeit ihr eigenes goldenes Survival planen und vorbereiten halte ich für ziemlich abwegig.


    Ich glaube man kann schlussfolgern, dass es "die Reichen" als Klischee in der Realität nicht gibt, bei denen z.B. das Plündern per se lohnenswert wäre und die deshalb "als erste dran wären". Es gibt genügend Reiche, die wohnen im schlichten Reihenhäuschen am Stadtrand, zockeln seit 20 Jahren mit ihrem Opel Omega und Wohnwagen hintendran zum immer gleichen Campingplatz nach Spanien - und nebenbei erfährt man irgendwann, dass ihnen in der Stuttgarter City ein halber Strassenzug gehört und sie allein von den Mieteinnahmen "fett" leben könnten, es aber nicht tun, zumindest nicht offenkundig.


    Grüsse


    Tom

  • Alles interessante Anmerkungen! Peacefool sagt, kein (gutes) Predairedness, wegen fragwürdiger Abhängigkeit. Das mag für die extremste Form (Armeeschutz, "Privatarmee") vielleicht anders aussehen, auf "mich und dich" bezogen sehe ich das aber völlig ein. Überlebenskeks sagt, Grundgedanke des Panicroom ist ja die Entgegnung auf "normale" Einbrüche. Das trifft wohl auch auf die Gated Communities zu, wobei hier noch der "Schutz" vor Fans, Fotografen, Demonstranten usw und das gute Gefühl der Privatsphäre hinzukommen dürfte.
    Ok, sagen wir also, Gated Communities sind eher kein Prepairedness, Panicrooms könnten aber sinnvolle Bestandteile des Prepairednesses (???) sein.
    Technische und bauliche Details sollten bei Bedarf im eigenen Thema behandelt werden, also Luftfilter, Vorratshaltung ect.


    Wie aber würde man den Panicroom verwenden, und in welcher Lage. Zb darin verstecken und ausharren bis die Zeiten besser werden, oder tags verstecken, nachts auf "Einkaufstour" gehen? Eher Wert auf Verteidigung oder auf Fluchtmöglichkeit legen? Wird eigentlich schon irgendo debattiert, in welchem Szenario es besser wäre, zu verschwinden, in die Wälder zu ziehen, in der Stadt auszuharren usw?

  • Es ist doch immer eine Frage, wogegen ich mich vorbereiten will. Kim Schmitz hätte sicherlich mit einem Fluchttunnel mehr Chancen gehabt als mit einem Panic Room. Der hätte allerdings wiederum gegen technisch schlecht gerüstete Plünderer sicherlich mehr geholfen.


    Also: Die Wahl des Szenarios ist wichtiger als die eigentlich Umsetzung. Das ist keine neue Erkenntnis...

  • Zitat von Kurznasenaffe;96791

    Wie aber würde man den Panicroom verwenden, und in welcher Lage.


    Das setzt erstmal das Vorhandensein eines solchen voraus. Willst du dir so einen Raum einrichten (lassen) ? Für mich steht "Panicroom" für das amerikanische All-inclusive-Modell mit bezahlten, externen Dienstleistern im Hintergrund. Warum diese Form eher ungeeingnet ist, siehe o.g. Argumente.


    Bedenke: auch Luftfilter und Heizung benötigen in einem für kurzfristige Belagerung/Einbruch ausgelegtem Raum Energiequellen. In einer funktionierenden Infrastruktur kann diese vandalismussicher ausgelegt werden (sehr kostspielig), ist aber just die Infrastruktur das Problem, benötigst du interne Energiequellen. Wo Luft rausgeht, kann prinzipiell Luft rein, und somit wird eine Abschottung solcher Panicrooms (für einen längeren Zeitraum) umso kostspieliger.


    Zitat von Kurznasenaffe;96791

    Zb darin verstecken und ausharren bis die Zeiten besser werden, oder tags verstecken, nachts auf "Einkaufstour" gehen? Eher Wert auf Verteidigung oder auf Fluchtmöglichkeit legen?


    Für ein sonstiges Versteck unter "elitären" Bedingungen treffen diese Fragen genauso zu. Ohne dieses Versteck und die Randbedingungen (wie flüchten, womit, mit welchem Ziel bzw. aus welchen Gründen) definiert zu haben ist eine Diskussion m.E. sinnlos.


    Irgendwann kommt bei jedem Versteck der Punkt es zu verlassen. Hat man alle Energie auf die Funktionstüchtigkeit des Verstecks verwendet, fehlt womöglich der Fluchtplan bzw. verpasst man den richtigen Zeitpunkt, weil die Lagervorräte halb voll sind, aber Informationen aus der Umwelt evtl. auf eine vorzeitige Flucht hindeuten. Das betrifft bestens ausgerüstete, elitäre Verstecke mehr (weil die Erwartungen daran samt der Investitionen höher sind) als einfache Zwischen-Fluchtpunkte, die man ggf. bewusst verlässt, weitere (einfache) Fluchtpunkte aufsucht, um später evtl. zum ersten Fluchtpunkt zurückzukehren. Die Konzentration auf einen Plan schränkt die Optionen ein.


    Was verstehst du unter "Einkaufstour" - Schwarzmarkt bis Plünderung ?


    Je länger du in einem elitär ausgestatteten Versteck verbringst, während draussen die Menschen Mangel leiden, wird dein Erscheinen (Zustand, Ausdruck, Verhalten) draussen Aufmerksamkeit erregen. Wie in anderen Thread ausführlich diskutiert, kann es ratsam sein, vom ersten Tag sich unter die Masse zu mischen, mit ihnen zu leiden/hungern, um nicht aufzufallen.


    Zitat von Kurznasenaffe;96791

    Wird eigentlich schon irgendo debattiert, in welchem Szenario es besser wäre, zu verschwinden, in die Wälder zu ziehen, in der Stadt auszuharren usw?


    Ich denke diese Diskussionen kamen in fast jedem Szenario-Thread zur Sprache. Man kann sich einen festen Plan machen oder nach Lust, Laune und Wetter entscheiden. Dazwischen liegen 1001 Varianten. Wer will heute darüber urteilen, welche Krisenentwicklung im Tag X in der Stadt Y unter den Faktoren A bis Z für den Menschentyp XY mit oder ohne Familie die Zwei- oder Vierradfahrzeug bei Hochwasser/GAU/Giftgaswolke eine Flucht oder ein Ausharren nahelegen ?


    Pläne machen sind besser als keine machen. Sich auf Karten orientieren und Fluchtpläne durchspielen, für bestimmte Wegstrecken die Zeit nehmen z.B. im Berufsverkehr, mit Faktor Zeppelin multiplizieren usw. - schafft zumindest eine Einschätzung ob so etwas funktionieren kann. Ist die Familie jedoch nicht in der Lage, innerhalb von 15 Minuten in Schuhen und Jacke auf der Matte zu stehen, dann reicht vielleicht doch der Handkarren statt dem 4x4-SUV. :peinlich:

  • Also ich habe in meiner 2-Zimmer-Wohnung weder Fluchttunnel noch P-Raum. Komme gut mit dem Leben in der Natur klar, wäre also im Zweifel immer eher der Typ, der sich, evtl mit Freunden, im Wald zurückzieht. Dennoch finde ich den P-Raum praktisch, für alle möglichen Szenarien. Ja, losgelöst vom Szenario ist schlecht abzuwägen, das leuchtet mir ein.
    Mal sehen, ob noch jemandem was hierzu einfällt...

  • Also ich sehe einen spannenden Faktor beim Thema "Gated Community" und zwar die Infrakstruktur. Es gibt in Würzburg ein großes Kasernengelände, welches jetzt nach und nach umgebaut wird. Da kommen wohl Wohnhäuser rein und ein Teil wurde zum Uni-Campus mit Wohnheimen (ehem. Baracken) umfunktioniert. Jetzt das Interessante, die Stahldornen-bewehrte Mauer um die Kaserne blieb stehen. Es gibt 4 oder 5 Zufahrten zum ehemaligen Kasernengelände. So stelle ich mir eine Gated Community auch vor. Ich gehe auch nicht davon aus, dass die Billig-Wachleute bleiben, aber es gibt ja noch die Bewohner. Wenn wir jetzt mal nicht vom Negativ-Klischee des selbstsüchtigen geldgeilen Reichen ausgehen, sondern von normalen Menschen, dann wird sich ohne Recht & Ordnung unter den Dagebliebenen eine Art Bürgerwehr entwickeln. Und jetzt geht von den Voraussetzungen aus. Ein Areal, welches gut abgeriegelt ist, bleibt auch nach dem Kollaps sicherer als eine normale Wohnsiedlung. Ein paar Porsche Cayenne o.ä. als Straßensperre an den Eingängen platziert und schon hat man die Zugänge wieder unter Kontrolle. Dann gibt es eventuell Swimmingpools oder wie ich sie nenne Riesenwasserreservoirs bzw. die oben beschriebenen Weinkeller. Macht euch doch mal Gedanken, was die Zugangspunkte zu eurer Wohnsiedlung sind. Bei mir wäre das absolut unüberschaubar. Mit 4-5 Zufahrten und sonst Stacheldrahtmauern mit 4m Höhe find ich da schon besser. In der Kaserne gibt es sogar noch Hubschrauberlandeplatz und Flugzeuglandebahn. Im Moment wird das stillgelegte Areal von einem dicken Wachmann bewacht. Mit 20 Wachen plus Patroullienläufern wär das Areal sicherbar. Und das Gebiet ist so groß wie ein Fünftel der Stadt. Will jetzt hier keine freakigen Details zusammenspinnen. Es geht nur darum, dass eine Gated Community ihre taktischen Vortiele behält auch wenn das Personal flieht.

  • Im Endeffekt hat genau zwei Möglichkeiten und zwar egal ob man arm oder reich ist:


    1. Man bleibt und kämpft. Verstecken bzw. im Panic Raum verschanzen zögert das Auffinden nur heraus. Spätestens wenn die Angreifer einen Hund dabei haben ist nix mehr mit verstecken.


    2. Man startet ein Ablenkungs-/Verzögerungsmanöver und Flüchtet. Wie oben schon geschrieben wäre das wohl die wesentlich cleverere Alternative für Herrn Dotcom gewesen. Ein paar Rauchbomben im Haus zünden und ruck zuck hat man sich wertvolle Sekunden/Minuten gekauft.



    Man sollte auf beide Alternativen vorbereitet sein. z.B. durch vergrabene Vorräte, Fluchtrouten bei verschiedenen Szenarien. Treffpunkte und Plätze für geheime Botschaften für Familienmitglieder.


    Zudem sollte man Verstecke im Haus für wichtige immobile Vorräte wie z.B. technische Geräte haben, die man nicht schnell mitnehmen kann.

  • Egal, welches Szenario eintritt, im Grunde kann man doch sagen, entweder ich muss den Ort schnell verlassen, um mich vor Radioktivität, Krankheit usw zu schützen, oder eben nicht. Kann ich bleiben, dann kommt es darauf an, Wasser, Nahrung und evtl Schutz gegen feindlich Gesinnte zu haben.
    Ist "Rettung" in Sicht, bleibt die öffentliche Ordnung bestehen oder wird neu errichtet, gut, dann ist Gated Community/Panicroom sicherlich ein Vorteil, jedenfalls mit Sicherheit kein Nachteil.
    Entsteht das Mad-Max-Szenario, dann finde ich drei Version denkbar. Man schließt sich einer "bösen Bande" an, oder einer "guten", und organisiert sich entsprechend, oder man versucht, isoliert und heimlich, alleine klar zu kommen. Im letzten Fall ist doch ein Panicroom eine gute Basis.
    Der Großteil der Menschen (ich bin Berliner, Großstadt) wird schlecht vorbereitet sein (im Mad-Max-Szenario). Schnell wird es zu Ausschreitungen kommen. Geschäfte werden ruck-zuck ausgeplündert sein. Ich glaube nicht, dass danach noch viele Menschen offen auf der Straße zu sehen sein werden, an die man sich anpassen muss, um nicht aufzufallen. Einzelpersonen und Gruppen werden sich verschanzen. Sie werden ihre Schutzburgen nur verlassen, um notwendige Dinge zu tun. Spätestens nach einigen Wochen, wenn der Otto-Normal-Mad-Max seinen Kühl- und Vorratsschrank leergegessen hat, wird es zu Mord und Totschlag kommen. Individuen und Gruppen werden geschlossene Wohnungen öffnen, um Nahrung usw zu suchen, und hierbei störende Menschen verjagen oder auch töten.
    Wohlgemerkt, in der Stadt. Ein Panicroom, professionell oder improvisiert, also ein Versteck, fände ich dann sehr erstrebenswert.
    Ich denke, die Stadt würde sich schnell leeren, denn viele würden verhundern oder getötet werden, und viele würden die Stadt verlassen. So ist vorstellbar, nachts im Schutz der Dunkelheit auf Nahrungssuche zu gehen, Tierfallen zu stellen usw., ohne andauernd auf "Feinde" zu stoßen.
    Ein guter Panicroom (es reicht ja, ein Zimmer abzutrennen und zu tarnen, einen Kellergang "zuzumauern"....) in einem "durchschnittlichen" Wohngebiet, wäre doch recht sicher. In einer Villengegend hingegen kann ich mir schon vorstellen, dass "Eindringlinge" gezielt nach Hinweisen suchen.
    Es wäre schön, sich einer gut organisierten "friedlichen" Gruppe anzuschließen. Bis diese sich jedoch gefunden und etabliert hat, würde ich mich lieber "verkriechen". Eine Gruppe müsste sich natürlich auch vor "Feinden" schützen, sie würde sich also auch entweder ein "Versteck", oder eine Art Gated Community anlegen (müssen).

  • So arm auszusehen, das einem die Plünderer noch was abgegeben macht für mich wenig Sinn. Reichtum ist hilfreich. Reichtum ist nicht nur das stabilere Haus, die größere Auswahl an Fahrzeugen, der bessere Vorrat. Hinzu kommen interssante Kontakte zu anderen Reichen aus Politik, Wirtschaft, und Verwaltung. Diese Kontakte bedeuten bei richtiger Anwendung einen deutlichen Informationsvorsprung. Deshalb für mich: Lieber Reich und auffällig als arm und Hartz IV gelistet.

  • Wie ich ja schon sagte, halte ich einen Panikraum lediglich für sinnvoll, sich kurzfristig zu verstecken.


    Es kommt ja jetzt auch wieder aufs Szenario an, wie fast alles hier.


    Ein Panikraum hat einfach seine Limits:


    - Du kannst ihn nicht beliebig groß machen, es würde sonst schlichtweg auffallen.
    - Wie schon gesagt, in reichen Gegenden würde man nach Verstecken suchen, wo sich Reichtümer finden lassen.
    - Was ist mit Wasser und WC in deinem Panikraum?
    - Stromversorgung: Ein Generator verbraucht Sauerstoff, erzeugt Abgase, macht Geräusche und verursacht Vibrationen --> Fällt auf



    Zu dem Thema Umzeunung und Sicherheit:


    Wenn hier ein äußert reicher Prepper sagen würde, dass er massenhaft Land hat und noch Leute sucht, die mit im ein Dörfchen hochziehen, dass wunderbar umzeunt ist etc., dann würden sich hier ja wohl sicher welche finden, die das Angebot annehmen würden.


    Wohl sogar ich :grosses Lachen: Ich denke, dass die meisten Prepper wohl auch lieber neben Preppern wohnen würden. (Auch ich, nur bitte keinen Verschwörungtheoretiker als direkten Nachbar, der versucht mich "aufzuklären".) :peinlich:

  • Ich glaube nicht, dass man es so ausschildern würde, dass klar wäre, dass es hier was zu holen gäbe. Außerdem denke ich, dass sich so eine Gemeinschaft akzeptabel schützen würde.

  • Zitat von Überlebenskeks;96853


    - Wie schon gesagt, in reichen Gegenden würde man nach Verstecken suchen, wo sich Reichtümer finden lassen.
    - Was ist mit Wasser und WC in deinem Panikraum?
    - Stromversorgung: Ein Generator verbraucht Sauerstoff, erzeugt Abgase, macht Geräusche und verursacht Vibrationen --> Fällt auf


    Wenn die eigentliche Idee des Panicrooms ein Rückzugsort ist, sobald man Einbrecher oder die Manson Family IM Haus hat, so ist die zuerwartene Aufendhaltsdauer eher gering. Wenn man ansonsten eine funktionierende öffentliche- oder private Ordnungsmacht als vorausgesetzt nehmen kann.
    Sprich: Man bleibt nur solange drin bis Polizei oder Contractors das Haus von den Eindringlingen bereinigt haben.


    Für die Einrichtung hießt das für mich:
    - Eine akkugestützte USV für Beleuchtung, Belüftung und Kommunikationsmittel reicht aus.
    - Ein Wasseranschluss wird ebenso rein gelegt wie EVU-Strom und Telefonanschluss.
    - Parallel zum Telefonanschluss über TAL würde ich eine Antennenleitung zur einer unauffälligen GSM-Antenne einziehen.
    - Wer möchte kann natürlich auch noch Funkgeräte, Radio & Fernsehen vorsehen
    - Kleine Vorräte an Nahrung und Getränken. Insbesondere MREs, Kindernahrung (falls notwenig)
    - Eine Chemietoilette sollte für die wenigen Stunden ausreichen. Windeln für die Kleinen nicht vergessen.
    - Der Raum ist schallisoliert, damit keine verräterischen Geräusche nach außen drigen (Niesen, Husten, Babygeschrei).
    - Der Blick nach draußen erfolgt über mehrere verdeckete Überwachungskameras.


    Im Grunde kann man vieles davon vom PanicRoom auch auf echte Privatebunker (mit höherer Aufendhaltsdauer) übertragen.