• Hallo Foris,


    ich möchte nur mal darauf hinweisen, dass das Dual-Band-Handfunkgerät Baofeng UV-3R auf der e-Bucht inzwischen für unter 20 Euro angeboten wird. http://www.ebay.de/itm/1108748…_trksid=p3984.m1426.l2649


    Wer da nicht zuschlägt, ist selber schuld. Ich habe zwei von den Kleinteilen und habe sie in der Praxis erprobt. Solide gemacht, kein Wunder an "High Tech Features" aber ein funktionales, simpel und einfach zu bedienendes Funkgerät im Hemdtaschenformat in anständiger Qualität. Eigenschaften auf / 70 cm sind durchweg zufriedenstellend.


    Deckt / 70cm Amateurfunk, UKW-Seefunk, BOS-Funk ab (bitte Lizenzbestimmungen beachten), hat ein eingebautes UKW-Radio, das allerdings ganz im Gegensatz zu den Funkempfängern taub wie ein Pflasterstein und alles andere als trennscharf ist (ähnlich übrigens wie die Radios in Mobiltelefonen, ich vermute, hier wurde der 2m-Empfangsteil vergewaltigt) und eine helle LED-Taschenlampe.



    Viele Grüsse


    Matthias


    Nachtrag: Das ist kein PMR-Funkgerät, sondern eine ernsthaftes Handfunkgerät mit 2W Sendeleistung

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ist leider schon über 20€. Geht auch bestimmt auf 33-35 hoch. Habe die Auktionen letzen Wochen beobachtet und die sind meist für ca 35,- € weggegangen. War mir dann doch zu dumm, da es auch inzwischen neue Versionen gibt. Habe mir mittlerweile die uv-3r Plus bestellt. ( http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAP…1020879842#ht_5952wt_1163 ). Bin mal gespannt. Den Kondensator kann ich selbst einlöten. Dann sollte das Teil rennen. Wenn ich soweit bin schreibe ich hier was dazu.
    Bin leider kein Amateurfunker, und somit eigentlich planlos. Habe aber vor diesen Zustand zu ändern :D.

  • Hallo!


    Was spricht eigentlich gegen ein Satellitentelefon und für so ein Funkgerät?
    Hab damit leider noch keine Erfahrungen.


    Lg.

  • Zitat von cabell;101387

    Hallo!
    Was spricht eigentlich gegen ein Satellitentelefon und für so ein Funkgerät?


    Bei Benutzung des Funkgerätes fallen keine Telefongebühren an (Sat-Telefone haben einen horrenden Munitenpreis) und man ist nicht abhängig von der Infratruktur Dritter. Welche ja ausfallen oder abgeschaltet werden kann.
    Generell haben Sat-Telefone ihre Berechtigung von man aus einem Krisengebiet heraus in einen anderen Erdteil telefonieren muss. Vorrausgesetzt natürlich, auch dort ist noch jemand der ans Telefon geht. Dessen Rufnummer muss man aber kennen.
    Funkgeräte hingegen bieten die Möglichkeit von Rundsprüchen (Meldungen, Notrufe, etc an alle die gerade zuhören). Auch wenn man sich nicht vorher abgesprochen hat, besteht zumindest die Möglichkeit, dass man zufällig von jemanden gehört wird.


    Ich habe habe jetzt Funkgeräte im Allgemeinen gemeint. Das vorgestelle Handfunkgerät ist etwas für den Nahbereich im UKW-Band. Mit KW-Geräten sind hingegen (inter)kontinentale Verbindungen möglich. Also ebenso wie mit einen Sat-Telefon, nur halt für den Anwender aufweniger, weniger zuverlässig , dafür kostenfrei.
    Die Kosten für ein KW-Gerät sind in etwa gleich mit denen für ein Sat-Telefon.

  • Hallo,


    Zitat von cabell;101387

    Was spricht eigentlich gegen ein Satellitentelefon und für so ein Funkgerät?


    solche Funkgeräte sind zunächst mal völlig unabhängig vpn irgendwelchen Netzbetreibern: Akku aufladen, einschalten, Frequenz und Betriebsart einstellen und loslegen (nat. setzen wir jetzt die Afu-Lizenz voraus, wenn man die Sendetaste drücken will - zum Nur-Hören brauchts aber keine, auch der Besitz so eines Geräts ohne Lizenz ist - in D - legal). Diese Funkgeräte dürften bei freier Sicht zum Funkpartner einige Kilometer Reichweite haben, also sehr praktisch für unterwegs oder wenn einer Zuhause ist und der andere unterwegs. Amateurfunker sind natürlich Technikfreaks und haben deshalb beeindruckende Funknetze errichtet, die man mit diesen Funkgeräten ebenfalls nutzen kann: die Funkamateure betreiben auf freiwilliger Basis sog. Relais - das sind meist automatisch arbeitende Funkstationen an gut erreichbaren Stellen (auf Bergen, Türmen oder Hochhäusern). So ein Relais kann man mit dem kleinen Handfunkgerät "anfunken" und die Relaistation leitet dann den Funkverkehr weiter, d.h. sie strahlt das, was sie empfängt, von ihrer guten Antennenpositione aus ringsum aus. Der Funkverkehr kann über mehrere solcher Relaisstationen weitergereicht werden und so kann man auch mit kleinen Sendeleistungen sehr grosse Strecken zuverlässig überbrücken. Im Krisenfall (z.B. flächiger Stromausfall) werden natürlich auch viele dieser Relais erst mal ausfallen. Aber wie gesagt, die Funkamateure sind Technikfreaks, zahlreiche Relais werden sowieso schon mit Solarmodulen und Akkus betrieben, weil sie so abgelegen (z.B. auf Berghütten) sind, dass es sich nicht lohnt, dort eine Stromleitung hin zu verlegen. Diese Relais sind also weitgehend autark. Andere können auf Notbetrieb umgestellt werden, oder die Funker machen sich auf und errichten komplette "Notfunknetze", entsprechende Gruppen gibt es überall in D, A, CH und die nehmen ihre Aufgabe dann auch sehr ernst und kooperieren mit Zivilschutz und Hilfsorganisationen.


    Für ein Satellitentelefon spricht, dass es grundsätzlich einfacher zu bedienen ist, man keine Lizenz dazu benötigt und es bei funktionierendem Satelliten-Netz ganz normales Telefonieren und auch die Datenübertragung bis hin zu Internetzugang ermöglicht.


    Gegen ein Sat-Fon spricht, dass man zur Nutzung einen Vertrag abschliessen muss und daher ständig Kosten hat, auch wenn man es nicht nutzt. Entweder braucht man einen Vertrag direkt von einem der Sat-Anbieter oder man hat ein normales Vertrags-Handy (z.B. T-D1), das vom Satbetreiber für Roaming akzeptiert wird. Die meisten Sat-Anbieter bieten zwar auch Pre-Paid an, allerdings verfallen die Guthaben meist sehr schnell (z.B. nach 3 Monaten) und man muss mindestens 50 Euro Guthaben kaufen.


    Schliesslich muss man bei Satellitentelefonen genau hinschauen, welchen Betreiber man nimmt, denn jedes Sat-Netz hat eine spezielle regionale Abdeckung, d.h. man kann nicht mit einem Sat-Handy überall telefonieren.


    Zur Zeit gibt es m.W. diese Sat-Anbieter:

    • Thuraya (Schwerpunkt Nahost, Nordafrika, Asien)
    • Inmarsat (Weltweit ausser Polarregionen)
    • Iridium (Weltweit inkl. Polarregionen)
    • Globalstar (Weltweit ausser Polarregionen, aber derzeit nur stark eingeschränkt nutzbar)


    Thuraya hat die kleinsten Sat-Handys und die beste "Performance", d.h. telefonieren wie mit einem Handy, man kann auch problemlos angerufen werden, sogar wenn man gerade mit dem Auto fährt (setzt dann eine kleine Aussenantenne am Auto voraus). Funktioniert allerdings nicht unterhalb des Äquators.
    Inmarsat ist einer der grössten Anbieter für Satellitenkommunikation, die zivile Schiffahrt und Luftfahrt nutzt Inmarsat, man kann Breitband-Internet-Dienste buchen usw,
    Iridium ist als privates Unternehmen gestartet, dann Pleite gegangen und wurde vom US-Verteidigungsministerium "gekauft", weil es sich als sehr praktisch für den Golf-Krieg USA-Irak erwiesen hat. Ist nach wie vor unter "Aufsicht" des US DoD.
    Globalstar hat(te) in den letzten Jahren massive Technikprobleme, durch die Strahlung im All gingen die Satelliten schneller kaputt, als berechnet (die Sendestufen "degradierten" schnell und verloren an Leistung). Bis heute ist Telefonieren mit Globalstar eine mühsame Sache, da das Sat-Netz quasi "schwerhörig" wurde und manche Satelliten ganz ausfielen, muss man vor dem Telefonieren in einer Art Fahrplan nachschauen, wann ein Satellit gerade über einem kreist und dann hat man nur 3-5 Minuten für ein Gespräch. Ausserdem muss man die recht grosse Antenne des klobigen Globalstar-Telefons in etwa auf den Satellit ausrichten und still halten. Also herumspazieren mit den Handy am ohr ist nicht. Besser ist es, ein Headset zu verwenden und das Telefon mit ausgerichteter Antenne irgendwo hinlegen. Globalstar ersetzt seit zwei Jahren Zug um Zug sein angeschlagenes Satellitennetz durch neue verbesserte Satelliten. Ab 2013 soll das netz dann wieder mit der ursprünglichen Performance verfügbar sein, d.h. quasi überall und zu jeder Zeit beliebig lange Verbindungen.


    Ich hab selbst mittlerweile zwei Globalstar-Telefone, ein "Handy" und eins zum Festeinbau mit Aussenantenne (Marineversion). Die gibts momentan immer wieder gebraucht für einen Appel und ein Ei, weil die Leute von der schlechten Netzverfügbarkeit genervt sind und zum moderneren Thuraya wechseln. Da ich fürs normale Handy einen D1-Vertrag habe, kann ich die Globalstar-Telefone damit direkt nutzen: es gibt ein Roaming-Abkommen zwischen der Dt. Telekom und Globalstar. Hat nur einen Nachteil: die Gesprächsminute kostet 5 Euro.. Aber als Notfall-Telefon ist das akzeptabel (wir habens für unsere Wüsten-Touren mit dem Unimog angeschafft: einen Permit fürs südtunesische Sperrgebeit bekommt man nur, wenn man ein Sat-Handy funktionsfähig vorweisen kann).


    Beim schrecklichen Asien-Tsunami vor ein paar Jahren, waren die Sat-Handys neben den Funkamateuren über Wochen die einzige Möglichkeit, über Distanzen zu kommunizieren.



    Grüße


    Tom

  • Mein Problem mit dem Gerät ist, dass eine Diskussion im Gange ist/war, demnach es wohl die erfordelrichen Grenzwerte nciht einhielte, somit eigentlich nicht zugelassen wäre. (Quelle)


    Gibt jedoch genügend Anleitungen, das ganze auf "gut" umzubasteln und im SHTF-Fall wird euh dafür auch neimand ans Bein pinkeln, zu normalen Zeiten vielleicht auch nicht, wenn man bedenkt wieviele Splatter im Umlauf sind...



    Revedere


  • Hallo Romal,


    es ging mir um den SHTF- Fall, ein Spitzenklasse Amateurfunkgerät für Handfunk ist zum Beispiel der Kenwood TH-D72, kostet auch nur schlappe 500 Euro, der Baofeng UV-3R ist im Vergleich mit diesem Mercedes ein sehr praktischer Kleinwagen.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Jup, wollte ja nur drauf hinweisen, nicht dass jemand mit so'was in Schwierigkeiten gerät. Und wie gesagt, Umbauanleitungen gibt es zuhauf, ist im Endeffekt auch nach Umbaukosten (Zeit und Teile) noch günstig




    Revedere

  • Ich habe heute Morgen mein UV-3R Plus vom Zoll abgeholt.


    http://www.ebay.de/itm/2510379…_trksid=p3984.m1497.l2649


    Hatte direkt noch einen Programmierkabel mitbestellt. 6$ oder so.


    Kamen noch 7,53 € beim Zoll dazu. Also insgesamt etwas 40,- €.


    Der Zoll hat das Gerät für knappe Woche behalten, weil anscheinend noch kein einziges Mal ein Funkgerät aus dem Ausland bestellt wurde. (Die Beamten sind auch relativ jung). Sie wollten sich von der Bundesnetzagentur bestätigen lassen, dass das Gerät in Ordnung ist... Naja, wie auch immer. Jetzt habe ich es und teste es mal demnächst.


    Kommt zufällig jemand aus der Pfalz Kreis Kaiserslautern und HAT schon ein Funkgerät? Da ich dummerweise nur eins habe kann ich es schlecht testen ;-).

  • Sollte der Zoll euch mal wegen einer Warensendung mit Funkgeräten & Zubehör zu sich rufen, macht es euch und den Beamten einfacher indem ihr folgendes bereithaltet:


    Zollwarennummer
    der Artikelgruppe, welche euer Gerät am eindeutigsten beschreibt. Jedes Importgut hat einen anderen Zollsatz, der sich hinter der richtigen Warennummer verbirgt. Das eurer Bestellung zutreffend und damit gerecht verzollt wird, sollte ja auch im euren Interesse liegen.
    Es macht einen finanziellen Unterschied ob euch "mehrfahrbige Gedenkmünzen in der Größe eines 1-Euro-Stückes" berechtnet werden oder "Einkaufwagenschips"! Ein Ermessenspielraum zu euren Gunsten besteht. Geht aber nicht davon aus, dass jeder Zöllner jedes Produkt aufhanhieb richtig und "günstig" klassifiziert. Besser ist, wenn ihr die eurer Meinung nach richtige Warennummer parat habt.
    Ihr müsst nicht die Zollkataloge durchkämmen, benutzt in großen Amateurfunkforen wie forum.db3om.de einfach die Suchfunktion.
    Man unterscheidet z.B. zwischen Amaterfunkgeräten und deren Zubehör, sowie anderen Funkgeräten und wiederum deren Zubehör.


    Zulassungsurkunde zur Teilnahme am Amateurfunkdienst
    der gelbe "Ausweis" mit eurer Adresse, Rufzeichen, Stempel der BeNetzA und dem Bundesadler!
    Der Nachweis der Sachkunde kann erheblich die eigene Argumentation verstärken, wenn doch mal die Frage nach CE-Kennzeichnung o.ä. aufkommen sollte. In der EU in Verkehr gebrachte Gerät müssen bereits bei der Einfuhr deren Vorschriften erfüllen. Ausgenommen Bausätze.
    Grauzone und Gretchenfrage: Was ist mit Geräten, die nach fachgerechter Modifikation zur Teilnahme am Amateurfunkdienst dienen, aber beim Import durch den Funkamateur geltende Vorschriften nicht erfüllen?!


    Diese Frage ist z.B. Gegenstand des Forenthreads, den breits Romal weiter oben verlinkt hat: http://forum.db3om.de/ftopic14025.html


    Des weiteren hat die Bundesnetzagentur dort sogar aktiv Geräte bestimmer Hersteller und Modellreihen vom Zoll einbehalten lassen, eben weil sie Grenzwerte nicht einhalten.
    Wichtig: Die (asiatischen) Herstellern sind nicht nur beim kopieren schnell, sondern auch bei Nachbesserungen ihrer Kopien, wenn sie dadurch mehr Kundschaft in Europa und USA erreichen können (Beispiel Wouxun).
    Es kann also sein, dass Modell XX von der BNetzA beanstandet wurde, das direkte Nachfolgermodell XY aber breits auf die Einhaltung der Vorschriften verbesser wurde.
    Macht euch also schlau was ihr kauft (evtl. ist das bessere Gerät sogar genauso teuer wie das ältere) und wisst auch gegenüber dem Zoll genau, was ihr gekauft habt.