Wie ernährt ihr euch?

  • Also ich beschäftige mich damit schon lange, was bedeutet, bei mir ist das immer irgendwie in Entwicklung.
    Allerdings kristallisiert sich da jetzt eine (für mich passende, ich habe da Null Sendungsbewußtsein) Form heraus: kiloweise Gemüse, nicht ganz soviel Obst, Getreide, Nüsse, Samen etc.. Milch benutze ich nur für Müsli und Kaffee, Käse und Fisch kommt bei mir extrem selten auf den Teller. Fleisch eigentlich nie, außer halt bei z.B. Einladungen - da würde ich es als unhöflich empfinden, etwas nicht zu essen bei dessen Zubereitung sich jemand viel Mühe gemacht hat (vielleicht bin da etwas altmodisch ...).


    Was mir noch wichtiger erscheint - selber kochen. 1. lernt man was dabei, 2. habe ich mal 2 Jahre in einem Großmarkt gearbeitet. Wenn man da mitbekommt, was nicht wenige (natürlich nicht alle) Restaurants an Nahrungsmitteln einkaufen, dann vergeht einem die Lust, sich seine Mahlzeiten kochen zu lassen (es sein denn man vertraut dem Laden ...)

  • Hallo Ghost Dog,


    ich sag es mal so. Der Mensch ist evolutionär ein Omnivore, das heisst, er kann sich von beinahe allem ernähren, wenn es sein muss, auch Maikäferlarven (sehr proteinreich).


    In unserer Gesellschaft hat er den Vorteil, sich selektiv nach eigener Vorliebe ernähren zu können. Auch eine vegetarische Ernährung kann vollwertig sein und sie ist es fast immer, da Vegetarier meist sehr viel ernährungsbewusster sind als Durchschnittsbürger und sehr genau wissen, woher ihre Proteine kommen - zum Beispiel aus Hülsenfrüchten.


    Im Notfall sollten wir ums allerdings keine Illusionen machen: Gefressen wird, was nicht bei drei den Baum hoch gesprungen ist.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Matthias,


    da stimme ich Dir völlig zu: es ist ein Luxus, sich seine Nahrung aussuchen zu können.



    Zitat von Waldschrat;107938

    Im Notfall sollten wir ums allerdings keine Illusionen machen: Gefressen wird, was nicht bei drei den Baum hoch gesprungen ist.


    ... erstmal kriegen. :face_with_rolling_eyes:


  • Das denke ich auch.
    Ich bin seit ca. 20 Jahren nun ovo-lacto-vegetarier und lebe sehr gut damit und mache viel Sport (bin sozusagen ein Sportjunkie). Vegetarier bin ich aus moralischer Überzeugung. Aber ich kann nicht ausschließen, bzw. bin ich mir sehr sicher, dass ich im Ernstfall auch Tiere essen werde.
    Da der Ernsfall noch nicht eingetreten ist, achte ich sehr auf meine Ernährung und beschäftige mich auch intensiv damit. Schon alleine wegen des Sports achte ich auf ausreichend Eiweis und entsprechender Zusammensetzung meiner Nahrung.

  • Hallo


    ich esse relativ viel Fleisch, vorwiegend Rindfleisch ansonsten Pferd , Huhn und Schwein.
    In Brasilien auch ab und zu mal ein Krokodil oder Gürteltier.
    Gemüse und Obst esse ich wenig, Milchprodukte nur Käse und Butter.
    Brot, meisst selbst gemacht, Nudeln, Reis und wenig Kartoffeln.
    Haferflocken und so Müslizeugs mag ich nicht.
    Wurst und Aufschnitt esse ich selten.


    Gruss Carlos

  • Hallo Kanada


    ich liebe Fleisch, deshalb esse ich es täglich. In Brasilien essen die Leute doppelt so viel Fleisch wie in Europa, dort interessiert es keine Sau ob der Rest der Welt hungert.
    Mich interessiert es ehrlich gesagt auch nicht :)


    In Brasilien habe ich etwas gelernt, jeder ist sich selbst der Nächste und damit lässt es sich gut überleben.





    Gruss Carlos

  • Ich habe diesen Faden eben erst gefunden und denke, er verdient es, wieder an die Oberfläche gebracht zu werden.


    Vielleicht meldet sich so Survival-Aisa auch mal wieder hier zurück.


    Ich selbst esse was mir schmeckt und worauf Körper und Geist gerade Lust haben. Von der Vernunft her, werde ich mehr und mehr zum Vegetarier. Derzeit lässt sich dass aber noch mit 2-3 mal Fleisch oder Fisch in der Woche besser verkraften :face_with_rolling_eyes:


    Viel gelernt habe ich durch meine eigene Hühnerhaltung mit gelegentlich notwendiger Schlachtung überzähliger Hähne. Man geht dann automatisch bewusster mit der Ressource Fleisch um.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Ich denke, die Leute würden automatischer bewussster mit dem hochwertigem Nahrungsmittel "Fleisch" umgehen, wenn jeder Fleischesser Seine Tiere selber schlachten müsste... (oder zumindest einen Tag in einem Schlachthof hospitieren würde) der Fleischkonsum würde sich drastisch reduzieren.... mein Wort drauf...
    Aber meiner Meinung nach muss das Jeder mit sich selber ausmachen. Für mich war als Mitt-teenager die Sache klar: entweder Du kannst selber schlachten, oder Du wirst Vegetarier. Ich konnte es... die logische Konsequenz dazu ist dennoch, daß man das Leid der Tiere minimiert... sprich: Artgerechte Haltung... Resultat daraus: Jagd... denn welches Tier lebt artgerechter als Wildtiere...:peinlich: DAS wiederum verstehen Jagdgegner weniger... Versteh ich auch.... Jagd hat nicht unbedingt den besten Ruf... wenn ich einige Jagdgenosssen anschau... zu Recht. Dennoch ist das die beste Alternative... Ich sag nur: Schxxxideologen... und Gutmenschen...

  • Zitat von Steinmetz;115430

    Ich denke, die Leute würden automatischer bewussster mit dem hochwertigem Nahrungsmittel "Fleisch" umgehen, wenn jeder Fleischesser Seine Tiere selber schlachten müsste... (oder zumindest einen Tag in einem Schlachthof hospitieren würde) der Fleischkonsum würde sich drastisch reduzieren.... mein Wort drauf...


    Absolut korrekt.


    Wenn ich Kultusminister wäre, würde ich ein Programm zu einer neuen Art der "Landverschickung" auflegen.


    In der Grundschule (sagen wir mit 8-9 Jahren) und erneut in der Mittelstufe, so 8.-9. Klasse, müssten ALLE Schüler für 2 Wochen auf speziell geschulte und eingerichtete Bauernhöfe. Sie würden lernen wie Lebensmittel erzeugt werden, von der Saat bis zur Ernte Kreisläufe vermittelt bekommen und unter Aufsicht, sofern sie und ihre Eltern zustimmen, auch Schlachtungen beiwohnen bzw. selbst dabei helfen können (sofern gesichert ist, das kein unnötiges Leid für die Tiere erzeugt wird).


    Binnen 1-2 Generationen wäre die Gesellschaft weitgehend umgekrempelt. Positiv und nachhaltig.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Neulich erst auf Facebook gelesen, passt genau dazu, denke ich...
    "Ich finde es gemein, die armen Tiere zu schlachten! Wenn man Fleisch will, braucht man es sich doch einfach nur im Supermarkt kaufen...!":banghead:

  • Zitat von Papa Bär;115433

    Neulich erst auf Facebook gelesen, passt genau dazu, denke ich...
    "Ich finde es gemein, die armen Tiere zu schlachten! Wenn man Fleisch will, braucht man es sich doch einfach nur im Supermarkt kaufen...!":banghead:


    Genau das meinte ich. Und Wasser kommt doch aus dem Wasserhahn und Eier wachsen bei Aldi/Hofer


    GdG - Grausam degenerierte Gesellschaft.

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Zitat

    Binnen 1-2 Generationen wäre die Gesellschaft weitgehend umgekrempelt. Positiv und nachhaltig.


    Das ist reines Wunschdenken, denn wie sollen zwei Wochen "erzwungenes" Landleben jemanden nachhaltig erziehen, wenn er jeden Tag mit mindestens 3-4 Stunden TV, Computerspielen, Facebook etc. verzogen wird. Innerhalb von ca. 2-3 Wochen haben die Jugendlichen bzw. Kinder dieses Erlebnis wieder vergessen bzw. lachen nur noch darüber.
    Es ist doch so das heute schon ein Großteil der Lehrer in den Schulen keine lust mehr hat die Schüler zu erziehen bzw. richtig zu unterrichten. Wie kommst du dann auf die Idee das sie auf einen "speziellen Bauernhof" was lernen würden? Ich fahre Zwangsweise jeden früh mit einer Horde Schüler in die selbe Richtung und wunder mich jeden Tag wie Die sich verhalten. Ich glaube damit deine Idee umgesetzt werden kann und die Jugentlichen auch wirklich was lernen müsste das schon so ne Art "Bauernhofbootcamp" sein auf dem die Jugentlichen für 4-6 Monate arbeiten müssten. Soweit meine ganz persönliche Meinung.
    Um zum eigentlichen Thema zurück zukommen.
    Ich habe vor ca. 6 Jahren mit einer kräftigen Ladung Übergewicht langsam die Kurve bekommen und angefangen mich bewußter zu ernähren. Ich habe damit angefangen Schwein und Rind durch Huhn zu ersetzen und über die Jahre sind die Nährwertangaben auf den Verpackungen mein ständiger Begleiter geworden. So hab ich innerhalb von 6 Jahren knapp 40 Kilo abgenommen und befinde mich jetzt in einer Situation wo ich nicht mehr nur schaue wie viel Kilokalorien hat dieses oder jenes Produkt sondern wo ich auch nach Kohlenhydraten, Fetten, Eiweißgehalt etc. schaue. Seit einiger Zeit backe ich zum Beispiel mein Brot nur noch selbst, da ich dadurch genau weiß welche Menge ich verbrauche und wie lange es haltbar ist. Das ich auch genau weiß welche Zutaten drin sind ist ein schöner Nebeneffekt. Im Endeffekt ist es doch aber so das jede Form von einseitiger Ernährung schädlich ist, da wir Menschen von der natur als "Allesfresser" erschaffen wurden. Daher versuche ich einfach nur einen ausgeglichenen Ernährungsplan für jede Woche aufzustellen bei dem ich aber durchaus auf nix verzichten muss. Und hier schließt sich dann der Kreis zum Hauptthema des Forums wieder. "S&P". Nur wenn man sich bewußt ernährt und bewußt drauf achtet was man zu sich nimmt kann man nach meiner bescheidenen Meinung auch die entsprechende Bevorratung durchführen. Daher gilt für mich der Spruch "Du bist was du isst." :)

  • Wir sind eine Industriegesellschaft mit 80 Millionen Einwohnern und weniger als 0,5ha / Nase. Wollten wir uns nur vom Wildfleich ernähren (ich kenne jemanden, der aus ethischen Gründen genau das macht, was ich durchaus nachvollziehen kann), dann gibts halt entweder 78 Millionen reine Vegetarier oder Fleisch nur noch an Ostern und Weihnachten. Halte ich beides für unrealistisch, also wird man sicherlich eine Art der Tierhaltung brauchen. Ob die so sein muss wie bisher sei dahin gestellt, ich meine nein...


    Der Trend geht aber noch in eine andere Richtung, so gibt es ernsthafte überlegungen, den Nutztieren das Gehirn / Empfindungen wegzuzüchten, so dass sie zu reinen Verdauungsapperaten werden. Finde ich gruselig.


    Soweit so gut. Wo ich aber überhaupt nicht zustimme ist der Wunsch vieler nach der Rückkehr zur Agrargesellschaft und somit einer besseren Welt. Prinzipiell kann nahezu jeder hier sich so einen Traum verwirklichen, wenn er wirklich wollen würde. Wenn man sichs in Deutschland nicht leisten kann oder eienem das Umfeld nicht passt würde ich einen Blick nach Rumänien werfen, ich hatte dort mal mit einer Aussteigerin gesprochen, die war sehr zufrieden mit der Wahl...


    Für unsere Gesellschaft ist das aber keine ernsthafte Option. In der Zeit zurück reisen geht nicht mehr, aber man kann sich ja Länder mit Agrarstrukturen anschauen. Die krassesten beispiele, wo man solche Rückwärts-Schritte versucht hat und das Bauerntum glorifizierte war Chinas Kulturrevolution swie das Wüten der roten Khmer in Kambodscha. Man kann aber auch einen Blick auf Nord- und Südkorea werfen, Die einen spielen mit iphones, die anderen beherrschen die Kartoffelaufzucht. Weleches Leben möchtet ihr haben? (mal losgelöst von den politischen Rahmenbedingungen).


    Warum sollen Kinder 2 Wochen auf einem Bauernhof sein müssen? Was soll das nutzen? Müssen sie auch zwei Wochen Autos bauen, Militärdienst ableisten, Software programmieren, Dienstmädchen im Hotel sein, an der Aldi Kasse stehen... ?


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo Peace,


    Zitat von Peacefool;115432

    ...Wenn ich Kultusminister wäre, würde ich ein Programm zu einer neuen Art der "Landverschickung" auflegen....Sie würden lernen wie Lebensmittel erzeugt werden, von der Saat bis zur Ernte Kreisläufe vermittelt bekommen und unter Aufsicht, sofern sie und ihre Eltern zustimmen, auch Schlachtungen beiwohnen bzw. selbst dabei helfen können (sofern gesichert ist, das kein unnötiges Leid für die Tiere erzeugt wird)....


    von der Landverschickung, die sicher eine interessante Erfahrung für Schüler darstellen würde, würde ich mir aber nicht zuviel in Sachen Ernährungserziehung versprechen. Wie soll der speziell geschulte/eingerichtete Bauernhof aussehen? Wie ein Freilichtmuseum, das die Wirklichkeit vor 50-100 Jahren darstellt? Oder wie ein moderner Agrarbetrieb heute?
    Etwa ein Fleischerzeuger mit Mastställen, die zwischen Tiergeburt und Schlachtviehentnahme praktisch vollautomatisch funktionieren und aus Hygiene- und Stressgründen kaum noch von Menschen betreten werden dürfen?
    Oder ein Getreidebauer, der vom Traktor aus mit einem automatischen Spektrometer den Chlorophyllgehalt der grünen Halme automatisch erfasst und GPS-gestützt die Düngung automatisch dosiert, abhängig vom Grünton der Halme? Der je nach Marktnachfrage und Getreidepreis chemische "Halmverkürzung" ausbringt, um den Getreidewuchs zu steuern, um zur (kaufmännisch) besten Zeit ernten zu können? Der bei der Getreideernte den Mähdrescher per Autopilot übers Feld führt und den Körnertank während der Fahrt in den Anhänger eines nebenher fahrenden, vom Mähdrescher-Autopilot mitgesteuerten Traktor entleert.
    Der Silobauer, der Maishäcksel mit schwerem Gerät (Pistenraupen) in seinen Fahrsilos verdichtet, die fertige Silage mit einem Schneidwerk in zentnerschweren Klötzen rausschneidet und über einen Futtermischwagen in einem Arbeitsgang an zwei Reihen Rinder im Aussenklimastall verfüttert - oder als "Energiebauer" in seine Biogasreaktoren kippt.
    Der Milchbauer, dessen Milchkühe mit RFID-Chip im Laufstall von selbst zum Melkroboter gehen, weil sie da ihren auf ihre persönliche Milchleistung angepassten Kraftfutter-Pharma-Mix aus dem Automaten bekommen, während sie automatisch gemolken werden.


    Ich wohne auf dem Land, ich habe engen Kontakt zu Landwirten. Das ist heute hochtechnisierte "Just-in-Time"-Produktion. Und weil gilt "Zeit ist Geld", werden die Maschinen immer gewaltiger. Ein aktueller Maishäcksler hat z.B. einen V10-Motor mit fast 900 PS, ein typischer Silageanhänger fasst 45 Kubikmeter Ladung und wiegt beladen 33t. Zum Vergleich: ein klassischer 2-Achs-Anhänger mit Holzpritsche und Gummibereifung ("Gummiwagen") hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 2,5 oder 3,2t.


    Ich vermute mal, dass Technik- und Computerfreaks unter den landverschickten Kids heute eher auf ihre Kosten kommen würden, als dass sie über Ihre Essgewohnheiten nachdächten.


    Was ich allerdings im Rahmen der Schule heute jedem Kind zumuten würde, wäre eine Tierschlachtung. Allerdings kein Rind oder Schwein - das ist als "Einstieg" IMO zu heftig und auch keinen Kuschelhase - das verstört die Kinder nur. Ich würde Geflügel nehmen und den Vorgang nüchtern-objektiv erläutern, die Anatomie des Tiers darstellen und die essbaren Bestandteile. Und am Ende gibts Brathähnchen...


    Grüsse


    Tom

  • Huhu... Sehr schwieriges Thema, welches sich aus dem Einganspost abgesplittet hat.
    Meine aller, aller, aller beste Freundin und ich... ein Kopp und ein Arsch, immer zusammen gewesen und viele, viele Mc Donalds, Burger King und Döner "Fress-Orgien" gestartet... Irgendwann kam sie zu mir und sagte: "Ich möchte jetzt nur noch Apfeltasche und Pommes essen, ich bin Vegetarierin"... Ich hab sie (auf freundlichem und von ihr auch zu 100% verstandenem Wege) ausgelacht und ihr gesagt, dass ich ihr 3 Monate gebe, bis wir wieder zusammen die Burger futtern.
    Naja nach etwa 1 1/2 Jahren, (sie war immer noch strikte Vegetarierin) eröffnete sie mir, dass sie nun künftig auf ALLE tierischen Produkte, Lebensmittel, Kosmetik- weiß der Geier was- verzichten wird, sie ist nun Veganerin.


    Leute, dass ganze ist inzwischen über 6 Jahre her und ich muss sagen, sie sieht klasse aus! Sie hat eine extrem beneidenswerte Haut und Ausstrahlung- ist so im reinen mit sich selbst, dass ich echt nur meinen Hut vor ihr ziehen kann...


    Dennoch esse ich Fleisch! Auch in ihrem Beisein! Und dass macht meine beste Freundin eigentlich erst zur besten Freundin... Natürlich versucht sie mir manchmal ein paar leckere Sprüche wie: "Na, was gibts heute? Kuhkind-Leichenteile?" oder "Aha Menstruationsprodukt eines Huhnes (Ei), ganz durch oder in der Mitte noch weich?" Aber sie versucht nicht mich zu belehren oder mich unter druck zu setzten... Im Gegenteil, durch ihren offenen und stressfreien Umgang mit ihrem Veganismus, macht es mir sogar Spaß mit ihr zusammen vegane Kuchen zu backen, vegan zu kochen... Naja, sie ist halt echt was Besonderes :)


    Worauf ich aber hinaus wollte, der Grund weshalb sie sich für ihren Lebenswandel entschieden hat, sind typische "Hetz-Videos" im Internet gewesen... Wie ich weiter Oben bereits geschrieben hatte, waren wir aber ein Kopp und ein Arsch, dass heißt, wir haben diese Videos zusammen geguckt. Ich habe auch gesehen, wie die Tiere leiden und wie fürchterlich die Bestie Mensch mit dieser "Ware" umgeht. Warum esse ich heute noch Fleisch, ja arbeite sogar in diesem Warenbereich, meine beste Freundin jedoch verweigert sich dem völlig? Bin ich ein schlechter Mensch, bin ich nicht senisibel genug oder einfach noch nicht reif genug? Muss ich erst in einen anderen Bewusstseinzustand aufsteigen?


    Ich gehe einfach davon aus, dass ich in meiner frühesten Kindheit anders geprägt wurde als sie.
    Zusammenhänge und Schlussfolgerungen/Lösungen sich unterscheiden, obwohl das gleiche Problem erkannt wurde?
    Wir hatten schon immer Pferde und auf dem Hof gab es Hühner, Hasen, Schweine und Kühe...
    Und das kleine, süße Ferkel, was Vormittags noch mit unserem Hund durch den Hof rannte, drehte sich Abends am Spieß... Ich wollte es nicht essen, aber die ganzen Erwachsenen um mich aßen es.
    Auch eine Form der Prägung, die aber nicht meine Essgewohnheiten ins Positive stimmten. Denn ich gehöre noch heute zu den Leuten, die das Schnitzel für 3,99/Kilo (Werbung) oder 5,98/Kilo (normal Preis), im Kaufland kaufen.
    Ich mache Hühnerfrikase aus einem Huhn, deren Verpackung das Wiesenhof Emblem zeigt.
    Und das absolut Bewusst!
    Ich kümmere mich arbeitsbedingt sogar um die Bestellung dieser Hühner und Schnitzel.
    Und wenn ich am Regal stehe und die Tierteile aus den roten Kisten ins Regal räume sehe ich Aufzucht, Mast und Schlacht. Aha Schlachttermin der 23.09.12 - da hatte meine Nichte Geburtstag. Wir wünschten Ihr alles Gute fürs kommende Lebensjahr und verbrachten mit ihr einen wunderschönen Tag, die Hühner haben an diesem Tag ihren Letzten gehabt. Ich weiß, dass das Fleisch, was ich in 3-4 Tagen verräume, heute zu Schlachtbank geführt wird.
    Fühle ich mich wohl dabei? Hm... Ich fühle mich zumindest nicht fürchterlich schlecht!


    Ich finde es unterm Strich gar keine schlechte Idee, Kindern und Jugendliche im laufe ihrer schulischen Ausbildung auch für die Herstellung unserer Lebensmittel zu sensibilisieren. Eine deutliche Änderung der Essgewohnheiten sehe ich jedoch deshalb noch lange nicht. Eher eine riesige Schwämme an Klagen und Vorwürfen von Eltern, deren wohl behütet und komplett abgeschirmte Kinder nun mit einem Schlag erfahren mussten, dass die Tiere in den Schlachtbetrieben nicht totgesteichelt werden und deswegen 2 oder 3 Nächte nicht richtig schlafen konnten und natürlich genau aus DIESEM Grund ihre Führerscheinprüfung oder die Mathearbeit nicht bestanden haben!
    Eventuell könnte man solch kindliche "Zwangsprägung" später auch mal strafmildernd einem Schläger anrechnen, der aus diesem Grund ein Trauma entwickelt hat... (Achtung! Das hatte nun einen Hauch von Ironie).


    Noch eine Kleinigkeit zu diesem Thema:
    Mein Arbeitskollege, ein gelernter Metzger, und menschlich wirklich ein toller Mann.
    Ich habe ein Katzenbaby gefunden und wollte es ihm andrehen, da ich weiß, er hat Hof und Raum für ein solches Tier.
    Nunja, seine Antwort war? Bei mir haben (fremde) Katzen grad selbst ihre Babys bekommen, wollen Sie noch eine 2. Katze?
    Was ich natürlich verneinte... Dann war Wochenende und ich habe gelernt, man sollte immer mindestens 2 Katzenbabys halten... Montags früh, bin ich also zu ihm... "*räusper*...ähäääm, haben Sie noch Katzenbabys? Wir behalten die kleine Katze nämlich!?"
    Er sagte:"Ey, dass ist doch jetzt nicht Ihr Ernst... Ich habe den Kleinen am Wochenende das Genik gebrochen, aber nächstes Frühjahr werfen bestimmt wieder zig fremde Katzen bei mir, dann brauch ich aber ne feste Zusage von Ihnen, dann lass ich eins durchkommen!".
    BUFF! Da stand ich nun... komplett mit der Metzgerrealität konfrontiert!
    Erste Reaktion (zum Glück nur gedacht, nicht ausgesprochen) "Wie können Sie nur so Etwas machen?", da unterbrach er mir meinen Gedankenfluss mit den Worten: Ich muss das machen, so lang die Kleinen erst wenige Stunden alt sind und noch die Augen geschlossen haben, alles andere wäre Tierquälerei. Und wenn ich es nicht mache, dann habe ich in ein paar Jahren deutlich dazu beigetragen, dass sich die streunende Katzenpopulation verfünffacht hat.


    Über Sinn und Unsinn von Kastrationen bei fremden Tieren, die nur zum Kinderkriegen bei ihm in die Scheune kriechen, brauchen wir hier nicht diskutieren.


    Ist sein Umgang mit Lebewesen, in diesem Fall trifft es halt mal deutlich KEINE Nutztiere, nun viel besser, weil er gelernt hat zu schlachten und weiß, wie es in einem Schlachtbetrieb abläuft und auch heute noch selbst, seine eigenen Tiere schlachtet? Oder wäre in diesem Fall das Handeln und Denken eines tierschutzbeauftragtem Veganers von irgendwelchen Semi-vertrauenswürdigen Organisationen gewesen, der die Katzen samt Mutter in einem über Stunden dauerndem langen Hetzjagen eingefangen, verladen und in ein Tierheim gebracht hätte, dort Mutter und Kinder kastriert, trennt und in kleine Käfige sperrt, damit die Katzen eventuell ihr restliches Leben dort so verbringen, wie andere Nutztiere, hinter Gittern und Glasscheiben- jeden Tag mit dem Wunsch, endlich wieder echten Rasen und Erde unter den Pfoten spüren zu können?


    Ich weiß es nicht, würde als Verbündeten aber jederzeit meinen Arbeitskollegen, einem Tierschützer vorziehen.


    Liegt vielleicht daran, dass ich eine ganz spezielle Meinung zu den selbsternannten Stimmen der Tiere habe, die immer wieder mit ihren Ständen vor meiner Arbeitsstätte auf Mitgliederfang sind, die schlimmsten und wirklich grausamsten Bilder von irgendwelchen Straßenhunden, die zu 12. gefangen und in kleine Gitterboxen gesperrt und verladen werden.
    Ja verdammt! Ja, es tut mir weh so etwas zu sehen! Und ich finde es schrecklich den Blicken dieser, dem tode geweihten Hunde ertragen zu müssen. Und am liebsten würde ich sofort alle 12 bei mir zuhause aufnehmen, ABER: Wie zur Hölle, soll ich in einem Land für Tierschutz kämpfen, in dem selbst die Menschen in kleinen Pappboxen unter Brücken hausen müssen? Wo die Menschen selbst nicht wissen, wie sie sich ernähren, sauber halten oder gar ihre Krankheiten behandeln lassen sollen? Das ist einfach schier unmöglich! Und ich bekomme nen Hals wie ne Kecksdose, wenn dann mit tausenden von Euro 20 solcher Hunde nach Deutschland verschifft werden, damit sie hier als "schwer Vermittelbar" in den Tierheimen ihr tragisches Dasein fristen müssen, wobei man mit gleichen finanziellen Mitteln hier 100 Hunde und 100 Katzen ein schöneres Leben ermöglichen könnte!
    Stehen die 20 Hundeleben aus China in einem Verhältnis zu 200 Tierleben hier in Deutschland?
    Zum Glück bin ich kein Gott um solche Entscheidungen treffen zu müssen!
    Ich höre an diesem Punkt am besten auf, ich könnte sonst noch ewig weiter schreiben :winking_face:


    Um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen:
    Ich bewundere den Threadsteller für seine Konsequenz und seine wohl durchdachte Ernährung.
    Ich handhabe meine Essgewohnheiten doch etwas anders, als er- vermutlich schlechter!


    Mein Mann hat starke Migräne, deswegen sind bei uns Fix-Produkte und Fertiggerichte ein No-Go.
    Wenn man es ganz genau nimmt, verträgt er nicht mal Büchsenbrot und 5-Minuten Terrinen, wir lagern sie dennoch ein,
    weil ich der Meinung bin, dass in einer echten Krise, seine Kopfschmerzen, Anfangs vielleicht echt heftig werden, aber nach einer gewissen Reinigungsphase, nachdem ihm seine Medikamente und Spritzen ausgegangen sind, sein Körper auch wieder viel leichter auf natürliche Schmerzlinderungsmittelchen anspringt. So hoffe ich zumindest und wenn nicht, verhungert sind schon viele, an Migräne gestorben noch Keiner... (Wie schön leicht, lässt sich sowas schreiben, wenn man nicht selbst betroffen ist!)
    Im Alltag ist dies natürlich keine Lösung. Da stehen Arbeit (Geld verdienen) und ein halbwegs normales, schönes und gemütliches Miteinander im Vordergrund. Dementsprechend koche ich alles selbst und versuche nichts Fertiges zu benutzen.
    Selbst das Brot backe ich selbst.
    Schwer wird es, beim Aufschnitt und Käse, anders als ich, ist er ein "Süßer" und kann eigentlich jeden Morgen selbstgemachte Marmelade essen... Sofern wir überhaupt Frühstücken!
    Denn das ist schon unsere Achillesferse. Wir essen unter der Woche, Morgens meistens gar nichts.
    Er nimmt sich meistens einfach nur Brot (ohne was drauf) mit zur Arbeit. Ich esse nichts.
    Zwischen 17 und 20 Uhr, je nach individueller Stressdosis koche ich dann unsere Hauptmahlzeit.
    Im Regelfall typisch deutsch, deftig, wenn auch so gut wie ohne Fett.
    Putenbrust in Wasser gebraten, mit gedünstetem Gemüse, Kartoffeln. Um mal ein Beispiel zu nennen. Oft sind es aber auch nur Nudeln mit selbstgemachter Tomatensoße, gefüllte Zucchinis aus dem eigenen Garten und eigentlich jeden Abend einen schönen Gartensalat dazu, je nach Jahreszeit mit den Typischen Gemüsesorten, die im Garten wachsen.
    Im Sommer wird auch mal gegrillt. Wobei auch hier das Hauptaugenmerk eigentlich auf meinen selbstgemachten Gemüsespießen liegt. Dennoch fahren wir auch gern mal zu Mc Doof, oder kaufen uns einen Döner... (Was seiner Migräne nicht förderlich ist). Ich esse auch mal ein Nutellabrot oder mache mal Rouladen, Gulasch, Rinderbaten.
    Ebenso gibt es mal Pommes mit paniertem Fisch oder warme Wiener.
    Hauptsächlich bin ich aber bemüht uns beiden ein gesundes Hauptgericht zu ermöglichen und ich denke, dies gelingt mir doch sehr gut.


    Viele, liebe Grüße
    DieLara

  • Ui, da hab ich ja was ausgelöst :winking_face:


    Finde ich aber gut, dass Ihr Euch damit beschäftigt und insoweit passt es auch in den Faden. Denn das es so wie derzeit nicht ewig weitergehen kann, ist doch jedem klar.


    Ohne jetzt auf jeden Einwand einzugehen, ich habe lediglich ein Grundgerüst geschildert das natürlich noch sozusagen tiefenpsychologisch und mit Begleitprogramm ausgestaltet werden müsste. Es spricht auch nichts dagegen, das auszudehnen auf 4-6 Wochen und den Unterricht halbtags fortszusetzen. Es hat auch den Vorteil, die Jugend muss sich von ihrem städtischen Umfeld mit mehr oder weniger gutem Einfluss für ein Zeitlang trennen.


    Wenn ich mir heute manche "Rütlischüler" vorstelle, dann kann man denen ohne 1:1 Aufsicht auch keine Heugabel in die Hand drücken, weil sie damit leider ganz anderen Mist machen würden, inklusive dem Schulfreund ein Auge ausstechen. Es wäre schon eine echte Aufgabe und zugleich auch eine Schule für die Lehrer. Man bräuchte speziell geschultes Personal und nicht zu knapp. Über rollierende Systeme kommen dann aber, bis auf die Ferienzeit, das ganze Jahr über diese Schulgruppen auf die Höfe. Und in den Schulen bleibt es Diskussionsstoff über viele Monate und Jahre hinweg, weil jeder Schüler natürlich das Bedürfnis hat, darüber zu berichten und sich auszutauschen. Das wird nicht so schnell vergessen.


    Es gibt auch so viele Landwirte die aufgegeben haben, die allermeisten sind nur noch im Nebenerwerb tätig, viele große Höfe sind verwaist, gerade im Osten. Man sollte natürlich keine Illusionen vorleben, den idyllischen Bauernhof aus dem 19. Jahrhundert gibt es höchstens noch in hippieähnlichen Kommunen. Aber man kann das eine tun, ohne das andere zu lassen. Man zeigt wie es mal war, im kleinen auch heute noch funktioniert und macht Ausflüge in die industrielle Massenproduktion. Solches kann man dann fortgesetzt jedes Jahr tageweise tun. Aber einige Wochen "Hofschulung" alle 4 Jahre wären verpflichtend. Es wäre eine Mammutaufgabe, die sich aber rechnet und zugleich auch vielen Betrieben, Erziehern, Pädagogen neue Möglichkeiten und Horizonte eröffnet.


    Das man eigentlich heutige Eltern gleich mitschicken müsste, ist auch klar. Mich hat mal eine junge Familie im Garten besucht, die Eier von mir kaufen wollten. Mit einem 4-5 jährigen Kind standen sie da auf der Wiese. Dann kam ein freundliches Huhn des Weges, nur auf den Boden fixiert um Insekten "abzugreifen". Das Kind schrie dann vor Angst und versteckte sich hinter den Eltern. Es hatte noch nie ein Huhn gesehen und Angst davor. Man konnte es kaum beruhigen - Da haben schon die Eltern im Vorfeld versagt.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Hallo zusammen,
    viele interessante Meinungen und Aspekte. Habe ja bereits eingangs geschrieben dass bei uns eher weniger Fleisch auf den Tisch kommt und wenn dann hauptsächlich selbst geschlachtetes (ca. 90%).
    Kann mich noch gut erinnern als mein Neffe, damals vielleicht fünf, mit seiner Mutter beim Metzger war und er durch dir Tür sah wie ein Bulle nen Schuss bekam und umfiel. Er hat lange Zeit kein Fleisch und keine Wurst mehr gegessen. Heute isst er es wieder, geht gerne zu McDoof und seil Leibgericht ist Schnitzel mit Pommes. Des Weiteren ist er jetzt in der Ausbildung zum Koch.
    Bin immer im Zwiespalt wenn ich was höre wie alle "verpflichtend für alle, zwangsweise usw". Arbeite selbst mit Kindern und Jugendlichen und bei solchen begriffen kommen mir immer irgendwelche sozialistischen Fantasieprodukte in den Kopf, welche sich in der Theorie durchführbar anhören und am Ende Menschen unterdrücken und zu nichts gutem führen.
    Kann nur für mich sagen das es gilt Dinge selbst vorzuleben, wenn das jeder macht dann brauchts der Staat nicht machen, nach dem so viele schreien, der uns aber bitte nicht bevormunden und kontrollieren soll...
    Ansonsten stell ich bei mir gerade fest das ich, jetzt wo es galt wird, verstärkt Appetit auf Fleisch und Wurst bekomme und ich freue mich bereits diesen zu stillen.


    Euch allen ein schönes Wochenende,
    der Thomas

  • Zitat von Thomas H.;115529


    Bin immer im Zwiespalt wenn ich was höre wie alle "verpflichtend für alle, zwangsweise usw". Arbeite selbst mit Kindern und Jugendlichen und bei solchen begriffen kommen mir immer irgendwelche sozialistischen Fantasieprodukte in den Kopf, welche sich in der Theorie durchführbar anhören und am Ende Menschen unterdrücken und zu nichts gutem führen.
    Kann nur für mich sagen das es gilt Dinge selbst vorzuleben, wenn das jeder macht dann brauchts der Staat nicht machen, nach dem so viele schreien, der uns aber bitte nicht bevormunden und kontrollieren soll...


    Mir gehts genauso. Drum sag ich ja: "Das muß meiner Meinung nach Jeder mit sich selber ausmachen." Ich würde es mir halt wünschen, daß jeder sein Fleisch selber schlachtet, da ich aus eigener Erfahrung weiß, daß das eine echte Überwindung ist und einen sehr stark sensibilisiert. Somit würden halt auch weltweit weniger Resourcen verschwendet.
    Daß man mit Zwang nur bedingt etwas erreicht, weiß ich leidvoll aus der Arbeit (Arbeitstherapeut in der Forensik).
    Im Endeffekt muss jeder IMMER UND ÜBERALL bei sich im Rahmen seiner begrenzten Möglichkeiten anfangen und somit mit gutem Beispiel vorangehen. Jammern oder klugschxxxen bringt NIE was.
    Drum kommt mein Rindfleisch von meiner Verwandtschaft aus Mutterviehhaltung und bis vor kurzem mein Schweinefleisch aus dem Biobetrieb eines Freundes (hat leider aufgehört), Wild von mir selber, Hühner von meinem anderen Bruder, der seit Jahren preppt, ohne es zu merken:grosses Lachen: (eigentlich bestreitet er es sogar vehement:staun:), etc...


    Einfach bei betreffenden Betrieben anfragen und bei grösseren Tieren (wie Schweine oder Rinder) Sammelbestellungen in der Bekanntschaft machen.
    Gemüse, Getreide etc. gibts sowieso für fast "lau" direkt bei den Höfen oder dem eigenen Anbau.

  • Hallo Steinmetz!


    Du sprichst mir aus der Seele.
    Meine Eltern haben auch Hühner...und seit einiger Zeit habe ich begonnen, beim Schlachten dabei zu sein. Erstmal "Nur" gucken, dann rupfen.... beim letzten Mal auch selber mit schlachten und ausnehmen...


    Ja! Es hat mich viel Überwindung gekostet....aber es wächst dabei unheimlich der Respekt vor dem Tier. Dazu gehört meiner Meinung nach, halt auch alles vom Tier zu verwenden. Das soll jetzt nicht blöd klingen..aber es ist schon deutlich was anderes, wenn man sich nur das Hähnchenbrustfilet aus der Supermarktkühltruhe nimmt, oder halt das Huhn selber schlachtet, ausnimmt, rupft und weiterverarbeitet.


    Wir essen jetzt bewusster Fleisch...seltener- dann aber mit Genuß.
    Ich habe das Glück in der Nähe einen guten Biobauern zu haben. Die Rinder stehen auf einer riesigen Weide und haben ein glückliches Leben (soweit ich das als Mensch beurteilen kann).
    Wir können dann unser Fleisch dort kaufen und frieren es ein.


    Dafür sensibilisiere ich auch meine Kinder. Der Kleine hat anfänglich schon erstmal mit großen Augen geschaut, als er sah, dass das "Mittagessen" vorm braten noch Kopf und Krallen hatte, oder als er merkte, dass das Rindfleisch von den niedlichen Kälbchen stammt, welche er wenige Tage zuvor noch auf der Wiese bestaunt hat.



    Und das ist nicht nur beim Fleisch so. Dieses Jahr haben wir die Kinder bewusst mit im Garten werkeln lassen. Furchen ziehen, Kartoffeln legen, pflegen und ernten.
    Es war anstrengend- aber er hatte auch ne Menge Spaß dabei...und hat nebenbei gelernt, dass Kartoffeln nicht einfach mal so im Supermarkt wachsen, sondern erstmal richtig Arbeit machen.


    Dafür haben "seine" ersten selbstgeernteten Kartoffeln am weltbesten geschmeckt.


    Sicher- wir müssen trotzdem Kartoffeln zukaufen- aber er hat immer im Hinterkopf, was da erstmal zugehört.


    Ich bin froh, dass sich meine Jungs auf das Thema einlassen und nebenbei langsam auch eine Prepperseele entwickeln. :face_with_rolling_eyes: ( auf die Frage eines Mädchens, warum wir denn soviele Obstbäume hätten und selber Kartoffeln und Gemüse anbauen- wo es das doch so billig zu kaufen gibt, antwortete der Kurze, dass er somit auch in schlechten Zeiten was zu essen hätte . War toll, dieses kindliche Gespräch zu verfolgen....)


    Vielleicht ein Posting, das die Welt nicht braucht- aber mir war das grad so :winke:


    Liebe Grüße, Holla

  • Doch, genau diese Postings und Erfahrungen sind es, die die Welt braucht Holla.


    Ich habe sie genauso gemacht, seit ich eigene Hühner halte und auch in Naturbrut züchte.


    Und mit dem selbsterzeugten Gemüse ist es das Gleiche. Bewusstseinserweiterung ganz ohne Drogen. Und tatsächlich schmeckt alles viel besser, nicht nur eingebildet, denn frischer geht es ja nicht. Ich bin auch der Überzeugung, das die Liebe und Aufmerksamkeit die ich einer Pflanze und dem Boden in dem sie wächst widme, sich unmittelbar auf deren Wachstum und Geschmack auswirkt. Versuche mit Musik gab es ja auch schon.


    Kein Witz: Ein Kumpel von mir, der früher mal Hanf anbaute, machte sich den Spaß und hat eine Pflanzengruppe mit Techno und Rockmusik beschallt, bei der anderen ließ er einen Klassiksender laufen. Letztere Gruppe war deutlich ertragreicher :winking_face:


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.