Wie ernährt ihr euch?

  • Zitat von Isuzufan;161054

    aber immer nur gesund leben und auf alles was(zumindest mir) Spass macht zu verzichten wäre kein Leben für mich.


    Gesund leben muss ja nicht Genuss ausschliessen? Problematisch wird es erst, wenn bei zuviel Konsum das Genussmittel zum Schadensmittel mutiert und wir die Kontrolle über den Genuss verlieren, wenn wir abhängig werden. Drogen nennen wir diese Dinger dann. Die unser Belohnungssystem reizen und für die unser Körper keine innerbetriebliche Bremse kennt. Wer sich sagt, ich will kurz- und vielleicht mittelfristig den Kick geniessen, dafür bin ich langfristig früher weg als ohne, kann das natürlich tun. Gibt viele, die sich in den 1960er-Jahren dafür entschieden haben und von deren ausgestiegenen Freunden man heute hören kann, dass die anderen alle seit vielen Jahren bereits tot sind.


    Das Gegenteil von gesund leben ist krank leben. Ich ziehe ersteres vor. Vielleicht ist das Gegenteil von immer gesund leben auch "ein bisschen" krank leben. Gut, viel können die Ärzte flicken, vor allem Akutes. Bei Chronischem ist es dann meistens so, dass sie nur beim Umgang etwas helfen können und vielleicht noch lindern. Aber es ist leider schon so, dass eine Mentalität grassiert, dass man leben könne, wie man wolle und der Arzt solle dann einfach flicken, wenn man es übertrieben hat. Kann man von Ärzten und Gesundheitsökonomen hören. Dann werden die Patienten sauer, wenn sie realisieren, dass Ärzte nicht immer Wunder vollbringen können und wahrscheinlich sie sich mit ihrem Verhalten selbst dahin gebracht haben.


    Und ja, ich geniesse das Hier und Jetzt. Geniesse es, einen relativ gesunden Körper zu haben. Dank dem Training von Mark Lauren so fit zu sein wie schon lange nicht mehr. Geniesse es, in einem Land zu leben, wo doch noch eine gewisse Auswahl an unverarbeiteten Lebensmittel und Bio-Produkten vorhanden ist (ich möchte nicht in den USA leben, von ca. 50 Broten noch eines ohne Zucker und ähnliche Geschichten). Im Wissen, dass ein Körper, der schlecht funktioniert, nicht zum Geniessen einlädt, sondern einem auf Trab hält (da können Flutwellen an Terminen auf einen zukommen, Ärzte, Therapeuten, usw.) und massive mentale Anpassungen erfordert. Es wird dann rasch ernst, was Du in meinen Zeilen wahrscheinlich spürtest. Man darf sich mit Versicherungen herumschlagen, leicht kommen noch Anwälte oder Behindertenorganisationen dazu, in den härtesten Fällen noch die Sozialhilfe. Je nachdem, wo man arbeitet, ist man rasch den Job los. Muss sich eine günstigere Wohnung suchen, Auto verkaufen, usw. Eine ernsthafte Krankheit kann einem Alltag und Lebenssituation massivst auf den Kopf stellen, auch wenn man dabei Lebenswille, Kraft und Zuversicht behält.


    Natürlich kann man z.B. das morgendliche Konzert der Vögel auch im Rollstuhl geniessen, aber da war dann sehr wahrscheinlich ein hartes Stück Arbeit dahinter, wenn man das (wieder) kann. Ich kenne aktuell drei Leute mit Tumoren, zwei sind zurück beim Job, jemand ist aktuell in Behandlung. Bei allen hat die Diagnose von einem Tag auf den andern das Leben verändert. Das ist wie ein Blitzschlag ins Leben, danach ist alles anders. Sowas muss erst mal psychisch verdaut werden. Mitten in diesem Gefühlschaos, völlig veränderten Zukunftsperspektiven, Schock und Überforderung bis grosse Anteilnahme und Unterstützung im Umfeld, usw. müssen vielleicht rasch wichtige Entscheidungen unter grossen Unsicherheiten gefällt werden. Welche Behandlung mit welchen Chancen und Risiken, usw. Bei denen es im schlimmsten Fall darum geht, ob du die Erkrankung überlebst. Und du bist voll im Survivalmodus und die Lage ist ganz ernst.


    Wenn ich diese Risiken mit etwas weniger Genuss von Dingen, über die sich mein Körper nicht so freut, senken kann, so tue ich das. Es gibt genügend andere Dinge, die ich unbegrenzt geniessen kann, draussen sein, den Wind spüren, den Vögeln lauschen, die anmutigen Bewegungen des Rehs beobachten, usw.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Im Himmel gibts kein Bier, darum trinken wir es hier.
    lch denke , wie so oft im Leben, macht die Dosis das Gift und mit Alkohol ist es genau so.
    Lg Fischer

  • Hier noch die Fortsetzung/Update von Prof. Lustig:


    http://www.youtube.com/watch?v=ceFyF9px20Y


    Möglicherweise sind die Amerikaner schon weiter in der Diskussion (natürlich auch in der Entwicklung), die dort sogar schon von CNN aufgegriffen ist. Im deutschsprachigen Raum ist es v.a. Hans-Ulrich Grimm, der die Thesen verbreitet.


    Spannend gerade auch, dass viele Krankheiten Übergewichtigen zugeschrieben werden, dabei sind auch viele schlanke krank. Die innen bei den Organen ähnlich verfettet sind, es aber nicht merken, weil sie aussen nicht Fett angesetzt haben. Ne Menge überholter Infos und Vorstellungen, die noch in vielen Köpfen kursieren.


    Übrigens habe ich festgestellt, dass in der Migros sogar das Bio-Vollkornbrot gesüsst ist. Zwar mit Malzextrakt, aber immer noch gesüsst. Ob es sonst niemand essen würde, weil so viele Menschen fast nur noch Süsses gewöhnt sind? Spannend war es auch bei der Untersuchung unserer Geflügelwurstwaren. Beim Geflügellyoner stellte ich schon seit einer Weile fest, dass sowohl die Kinder als auch ich einen Heisshunger darauf haben, wenn er zuhause ist. Beim Geflügelsalami ist es nicht so. 1. Ergebnis: Beiden ist Traubenzucker zugesetzt, aber immerhin "nur" <1%. Daran kann es also nicht liegen. Mononatriumglutamat beim Lyoner, Salami scheint keinen Geschmacksverstärker zu haben. Bingo... Lyoner fliegt ergo raus.


    Und genussvoll assen wir das selbst gebackene Dinkelbrot. Frisch gemahlenes Mehl, Salz, Wasser, Hefe. Schlicht, aber uns allen schmeckt es wunderbar. :)


    Herzliche Grüsse
    linthler


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Waldschrat;161055

    1 Liter Bier hat 500 kcal.


    Spannend bei Prof. Lustig & Co. ist, dass eine Kalorie nicht eine Kalorie ist, wie viele Leute immer noch meinen. In Versuchen mit Ratten oder Mäusen nahm die Gruppe mit High Fructose Corn Syrup weniger Kalorien zu sich, wurde aber fetter als die Gruppe mit Sucrose. Ein interessanter Hinweis, der auch CNN brachte.


    http://edition.cnn.com/video/?…h.fructose.corn.syrup.cnn


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von linthler;161102


    Spannend bei Prof. Lustig & Co. ist, dass eine Kalorie nicht eine Kalorie ist, wie viele Leute immer noch meinen. In Versuchen mit Ratten oder Mäusen nahm die Gruppe mit High Fructose Corn Syrup weniger Kalorien zu sich, wurde aber fetter als die Gruppe mit Sucrose. Ein interessanter Hinweis, der auch CNN brachte.


    Hallo linthler,


    ein spannendes Thema und eines eigenen Diskussionsfadens wert, wie die Saccharide von Monosacharid (z.B. Fruktose) bis zum Polysaccharid (Z.B. Stärke) verstoffwechselt werden.


    Nur dummerweise enthält Bier, auch das von mir sehr geschätzte Weissbier, Maltose, ein Disaccharid mit einer ziemlich hohen glykämischen Last.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hier ist noch eine englische Doku, die sich vertieft Aspartam widmet:


    http://www.youtube.com/watch?v=qUdp4k-DOwE


    Natürlich unbedenklich:
    http://www.t-online.de/lifesty…laut-eu-unbedenklich.html
    http://www.kl.zh.ch/internet/g…ebensmittel/aspartam.html


    Aber es rumort, nach über 30 (!) Jahren nach der Zulassung:
    http://www.tagesanzeiger.ch/wi…hgeschmack/story/25744210


    Man darf gespannt sein, was passiert, wenn das Vorgehen von FDA und EFSA einer grösseren Anzahl Leute bekannt wird. Ob sie die Fehler zugeben werden. Ob es zu einem massiven Vertrauenseinbruch gegenüber den Zulassungen von Nahrungsmittel(zusätzen) führen wird? Vielleicht auch gegenüber derjenigen von Kosmetika, Medikamenten, Spritzmitteln? Potenzial dürfte jedenfalls vorhanden sein.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat

    Warum aber auch das Sterberisiko der schlanken „Zuckerkranken“ höher ist als bei übergewichtigen Menschen mit Diabetes, ist nicht bekannt. „Aus epidemiologischen Studien wie der vorliegenden können solche Fragen meist nicht beantwortet werden“, bedauert auch Professor Dr. med. Andreas Fritsche, Pressesprecher der Deutschen Diabetes Gesellschaft aus Tübingen. Die DDG vermute aber, dass ein Typ-2-Diabetes bei Normalgewichtigen später erkannt wird und dass sie die Therapie weniger konsequent durchführen. „Viele dieser Zuckerkranken und auch ihre Ärzte verzichten möglicherweise im falschen Vertrauen auf das Normalgewicht auf Ernährungsumstellung, körperliche Bewegung und Medikamente“, meint Fritsche. Bei ihnen schreite der Diabetes deshalb eventuell schneller voran als bei Übergewichtigen, die ihr Gewicht zu normalisieren versuchen.


    http://www.deutsche-diabetes-g…-staerker-gefaehrdet.html


    Das ist genau das, was auch Prof. Lustig sagt. Interessant wäre zu wissen, woher Lustig seine Einschätzung zum Anteil der erkrankten Normalgewichtigen nimmt (40% der normalgewichtigen Bevölkerung der USA haben die gleichen Stoffwechselstörungen wie 80% der Übergewichtigen), da anscheinend viele das gar nicht wissen (bis sie sehr ernsthaft krank sind), hier zu sehen ab 9:30:


    http://www.youtube.com/watch?v=ceFyF9px20Y


    Aber als Laie stösst man irgendwann an seine Grenzen von Verständnis und Recherche-Aufwand, auch wenn es hochinteressant ist. Die Frage aller Fragen dürfte sein: Ab welcher Dosis (Frequenz und Menge) führt Zucker bei mir mit meinen Genen, Stresslevel, Fitness, Schlafverhalten, usw. langfristig zu (eigentlich vermeidbaren) Schäden? Ich kenne jemand (ca. 25 Jahre alt), der so viel Red Bull pro Tag getrunken hat, dass der Arzt sein Magengeschwür darauf zurückgeführt hat. Was aber, wenn man davon erst in 20, 30 Jahren Diabetes, Krebs, etc. bekommt? Welche Dosis reicht dafür, welche liegt darunter? Das ist die ganz schwierige Frage. Natürlich kann man den Kuchen am Sonntag als seltenen Genuss abbuchen und geniessen. Was aber mit dem Rest des tagtäglich konsumierten Zuckers, den man oft nur weiss, wenn man akribisch alle Etiketten liest und die vielen Bezeichnungen für Zucker kennt. Will mir ja niemand hier sagen, dass er oder sie den eigenen Zuckerkonsum kennt. Ich würde behaupten, viele würden erschrecken, selbst Gesundheitsbewusste (nachdem wir in etlichen Bio-Produkten auch zugesetzten Zucker gefunden haben und davon ausgehen müssen, dass auch ein Teil der Bio-Industrie die Kunden für den Kauf "belohnt").


    Auch interessant im Zusammenhang mit Zucker:


    http://www.youtube.com/watch?v=NyDXQnWdyWc
    http://www.daserste.de/informa…ung/krebs-zucker-100.html


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von odysseus55;158792

    Dadurch habe ich in den letzten 9 Monaten 40 kilo abgenommen und die entsprechende Muskelmasse und Ausdauer aufgebaut...
    Bei Fragen dazu, nur zu :winking_face:


    Reine Neugierde: Wie ist das mit der Haut? Ist die elastisch genug?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Lieber Linthler,
    vielen Dank für Deinen tiefgründigen, ernsten Beitrag.
    Ich wollte Dir eigentlich schon gestern viel ausführlicher antworten...im Moment habe ich aber leider auch keinen Kopf.
    Das Du das mit dem Training nach Mark Lauren so durchziehst finde ich super. Ich hab das Buch schon ne Zeitlang hier stehen und habe es bis jetzt nicht geschafft mich aufzuraffen.
    Ich schiebe es immer auf darauf, dass ich ja meinen Weg zur Arbeit mit den Rad fahre. Das sind 40 Km täglich, egal bei welchem Wetter. Das mache ich jetzt schon fast 3 Jahre.
    Ich bin Abends einfach zu platt...



    Gruß Holzer

  • Lieber Holzer


    Danke für das nette Feedback.


    Zitat von Holzer;161223

    und habe es bis jetzt nicht geschafft mich aufzuraffen.


    Das ist das schwierigste, weil einem Gewohnheiten im Wege stehen. Und solange es nicht weh genug tut ändert man diese Gewohnheiten meist ungern, weil sie geschmiert laufen, das Leben erleichtern und bequemer machen. Bei mir haben die Ärzte wiederholt, dass ich eine schwache Rückenmuskulatur habe und die Physios haben gesagt, dass sie es das nächste Mal vielleicht nicht mehr richten können. Zusammen mit den erstmals kribbelnden Händen (aufgrund verkürzter Muskeln, die dann auf die Nerven drückten) hat das enorm motiviert... Das war die Peitsche. Heute habe ich auch die Karotte in Form von einem guten Körpergefühl und erlebter höherer Leistung. Ausserdem weiss ich, dass ich dranbleiben muss, wenn ich zukünftig beim Wandern mit den Kindern mithalten können will. :grosses Lachen: Fitnessübungen wurden auch etwas, was die Kinder und mich verbindet. Was zusätzlich motiviert ist, dass meine Familie bereits von Erkrankungen betroffen ist (zum Glück nicht mehr so stark wie auch schon) und dass deshalb sehr wenig Puffer vorhanden ist, noch etwas Zusätzliches aufzufangen. Das motiviert enorm, mit zwei jüngeren Kindern, die noch lange auf meine Frau und mich angewiesen sind.


    40 km zur Arbeit ist doch super. :) Und Durchhaltewillen trainierst Du auch, wenn Du bei jedem Wetter fährst. :Gut: Einziger Nachteil ist, dass es die Rückenmuskulatur nicht besonders trainiert, falls Du einen Bürojob hast.


    Abends wäre ich auch zu platt (und wäre nach einem abendlichen Training zu wach zum Schlafen), darum stehe ich früher auf (und versuche, abends früher zu Bett zu gehen).


    Bei der Ernährung ist es wohl gleich. Da braucht es meist schon viel Schock/Druck, damit man es ändert. Oder sonst ein starkes Gesundheitsbewusstsein, gute Bildung und ein starker Wille (der Entzug von Zucker soll teilweise nicht gerade lustig und sozialverträglich sein). Aus diesem Grunde wird inzwischen eine Zuckersteuer diskutiert (u.a. empfiehlt auch die Credit Suisse eine solche!). Man kann nur hoffen, dass das dann nicht den Einsatz von Aspartam erhöhen würde und dieser Stoff noch mehr Schaden anrichten könnte. Dass die Nahrungsindustrie ihre Kunden nicht mehr mit süss belohnen wird, daran glaube ich nicht wirklich. Es sei denn, es würde entsprechend reguliert (z.B. kein Zucker mehr in Sachen wie Schinken).


    Hier noch eine "Karotte" zum Thema ohne Fructose leben:
    http://www.katharinakocht.com/projekt-zuckerfrei/


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Hier noch ein schönes Beispiel, wie Leute eigentlich wissen (könnten), was sie tun oder eben nicht tun.


    Eine Sendung über Zucker 1986 (und der Zuckerkonsum danach stieg weiter...):
    http://www.youtube.com/watch?v=5OcH9K_RvYk


    Erinnert an Prof. Lustig, der auch nicht behauptet, der erste zu sein. John Yudkins Buch "Pure, White and Deadly" 1972 (neu aufgelegt 1986, 2012) soll schon vorhergesagt haben, was inzwischen eingetroffen ist. Hoffen wir, dass Prof. Lustig Recht hat, wenn er meint, dass wir nun an einem Wendepunkt stehen. Ich hoffe, ich konnte in diesem Thread etwas dazu beitragen. :face_with_rolling_eyes: Unsere Gesellschaft/Unser System will ja nicht, dass das Gesundheits-Subsystem zusammenbricht, das Wissen ist im System vorhanden, ergo müssten langsam die (Sub-)Systemerhaltenden Kräfte frei resp. stärker werden. Die rasche grosse Anzahl Leute, die Lustigs Video 2009 angesehen haben, die Empfehlung einer Investmentbank für eine Zuckersteuer sowie die bereits in Diskussion stehenden Zuckersteuern (z.B. Mexiko, wo mehr Softdrinks als in den USA konsumiert werden) könnten Zeichen dafür sein. Ich denke jedenfalls, dass das Problem wesentlich grösser (Lustig: "Pandemie") als vielen bewusst ist (bis jetzt hörte ich Diabetes Typ II immer nur im Zusammenhang mit Übergewicht, genau wie Lustig beschreibt, das Abschieben auf Gruppen wie damals bei HIV auch). Und rasch noch grösser werden wird, wenn ich den gigantischen Absatz der "Energy"-Drinks dank perfektem Marketing von Red Bull und der Billigstrategie der Imitatoren sehe, gerade bei jungen Leuten. In Getränken soll die Fructose noch schlimmer sein.


    Hm, bei Alkohol und Tabak hat es unsere Gesellschaft optimistisch gesehen so einigermassen geschafft, die Schäden im Zaum zu halten. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es beim Zucker werden wird. Ein grosser Unterschied sehe ich darin, dass bereits Kinder daran gewöhnt aufwachsen. Das war bei Alkohol, Tabak, Heroin & Co. grösstenteils anders (ich glaube nicht, dass diese bei Bevölkerungsmehrheiten zur Beruhigung von kleinen Kindern eingesetzt wurden, hab aber nicht recherchiert).


    Sollen wir einen Thread aufmachen, wie so ein Zusammenbruch des Gesundheitssystems durch immer mehr durch Zucker erkrankte Leute aussehen könnte? So wie es aussieht ist das nicht so ein abwägiges Szenario. Als erstes wäre sicher eine Recherche sinnvoll, ob dieses Szenario schon von jemandem durchgedacht wurde. Z.B. Gesundheitsökonomen, Prof. Lustig, Credit Suisse, usw. Wer hilft mit?


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Hallo zusammen


    Ist ja nicht ganz uninteressant was die Lebensmittelindustrie einem vorgaukelt.


    Aber ich sehe da doch Tendenzen zu Verschwörungstheorien ........


    Es ist sehr wichtig Aufzuklären, gewisse Sachverhalte aufzuzeigen.


    Aber jeder nimmt die Nahrungsmittel die er für richtig befunden hat. Vor allem in unseren Kreisen, wo jeder weiss was er tut, oder es wissen sollte.


    Wenn jetzt noch einer mit Fluor anfängt, werde ich langsam nervös :grosses Lachen:


    Viele Grüsse, Ernst

  • Zitat von linthler;161231

    Hm, bei Alkohol und Tabak hat es unsere Gesellschaft optimistisch gesehen so einigermassen geschafft, die Schäden im Zaum zu halten. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es beim Zucker werden wird.


    Hallo linthler,


    bei Tabak und Alkohol zeigen die Statistiken eine positive Tendenz. Bei Zuckern (bewusst Plural!) eher weniger, weil da, die der Lebensmittelchemie unkundige Bevölkerung bewusst verarscht wird - ich stehe zu diesem harten Ausdruck!


    Was ist Zucker? Lebensmittelrechtlich wird in der EU hinter dieser umgangssprachlichen Bezeichnung nur Saccharose verstanden, ein Disaccharid aus einem Fructose- und einem Glucosemolekül. Also das Zeug, das aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen wird, der gewöhnliche Haushaltszucker.


    Andere Disaccharide, wie die wegen ihrer hohen glykamischen Last viel gefährlichere Maltose (ein Disaccharid aus 2x Glucose) - die Bierbäuche dieser Welt lassen grüßen - ist formal lebensmittelrechtlich kein "Zucker", obwohl es lebensmittelchemisch sehr wohl einer ist. Gleiches gilt für alle Trisaccharide.


    Ein Hersteller kann also die übelste Zuckerbombe in EU-Land rechtlich korrekt als "ohne Zuckerzusatz" auszeichnen, wenn sie nur keine Saccharose enthält. Im Kleingedruckten steht dann halt nur ganz unschuldig als Inhaltsstoff "Maltose" oder "Maissirup" - letzter eine Quelle des in Mengen ebenfalls problematischen Monosaccharids Fructose.


    Kleiner lebensmittelchemischer Exkurs. Was sind Zucker - im Sinne der Chemie?


    Zucker sind die Bausteine der Kohlehydrate. Die drei kleinsten ernährungstechnisch wichtigen Moleküle sind die folgenden Einfachzucker (Monosaccharide)


    Fructose (Fruchtzucker)
    Glucose (Traubenzucker)
    und Galactose


    Aus denen bauen sich dann die ernährungstechnisch wichtigen Zweifachzucker (Disaccharide) auf


    Saccharose (Glucose + Fructose), der normale Haushaltszucker
    Maltose (2x Glucose), entsteht beim Mälzen von Getreide, Hauptschuldiger für Bierbäuche
    Lactose (Galactose + Glucose), Milchzucker, in Milch und Milchprodukten


    Dann kommen eine ganze Reihe Mehrfachsaccharide, die ich hier der Einfachheit halber überspringe.


    Auch sog. Polysaccharide, d.h. hochmolekulare Kohlehydrate wie die Stärke (z.B. aus Getreide) sind chemisch gesehen Zucker, sie bestehen aus einigen hundert bis über 1.000 Einfachzuckereinheiten.


    Selbst für Menschen unverdauliche Stoffe wie Cellulose (Holz, Gras) oder Chitin (Insektenpanzer) sind chemisch gesehen Zucker, hochmolekulare Polysaccharide mit mehreren Tausend Einfachzuckereinheiten. Auch eine Kuh kann übrigens keine Cellulose (Gräser) verdauen, den Job tun symbiontische Bakterien in ihren diversen Mägen für sie.


    Als Faustregel gilt: Je niedermolekularer ein Zucker ist (je weniger Monomereinheiten, d.h. Einfachzucker er enthält) je schneller liefert er Energie, aber um so höher ist seine glykämische Last und sein Risiko, bei übermäßiger Aufnahme Gesundheitsprobleme zu verursachen.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Eine einfache und ernst gemeinte Frage!


    Muss (sehr viel) Zucker immer schädlich sein, oder ist das nur auf einen sagen wir mal empfänglichen Personenkreis beschränkt.


    Ich habe immer schon Zucker in jeder Form genossen(wirklich viel) und war unlängst auf drängen meiner besseren Hälfte beim Internisten. Alle Werte OK, laut seiner Aussage für mein Alter (57) sogar Super.
    Das trifft sich auch mit meinem persönlichen Empfinden, ich fühl mich wohl und habe in 35 Arbeitsjahren( mit lange Zeit 120Wochenstunden) nicht einen einzigen Krankenstand gehabt.


    Da ich auch einige ähnliche Fälle kenne kann ich nicht glauben das ich die Ausnahme sein sollte.


    LG Wolfgang

  • Zitat von Isuzufan;161252


    Muss (sehr viel) Zucker immer schädlich sein, oder ist das nur auf einen sagen wir mal empfänglichen Personenkreis beschränkt.


    Ich habe immer schon Zucker in jeder Form genossen(wirklich viel) und war unlängst auf drängen meiner besseren Hälfte beim Internisten. Alle Werte OK, laut seiner Aussage für mein Alter (57) sogar Super.


    Zucker ist auch meine große Ernährungssünde. So eine 1,5l Flasche Coca Cola, Fanta o.ä. enthält 600-700 kcal puren Zucker und ich hab das ratzfatz weggetrunken. (übrigens haben Fruchtsäfte genausoviel Zucker).


    Wenn man sich mal dazu zwingt, ein paar Wochen auf Zuckerzusätze zu verzichten (Obst esse ich trotzdem) merkt man erst, wie süß der ganze Krempel ist. Mir schmeckt dann z.B. eine normale Apfelsaftschorle nicht mehr und ich muss mir die mit Wasser verdünnen und viele Eissorten mag ich dann nicht mehr essen, weil brutal süß.


    Ob Du Dich besser fühlst ist schlichtwge ein Experiment wert. Lass einfach mal ein paar Wochen (meinetwegen die Fastenzeit) den Zucker weg und schau, was passiert. kann durchaus interessant sein.


    Das zweite ist das Gewicht. Die o.g. 600-700kcal puren Zucker, die ich so trinke darf ich dann natürlich auch nicht essen. Da ich das nicht 1:1 durch Essen ersetzen (muss), wenn ich darauf verzichte nehme ich dabei auch ab. Mein typischer BMI mit Zucker liegt bei 24, mein typischer BMI ohne übermäßigen Zuckerkonsum eher bei 22-23. Das klingt nicht viel, macht aber z.B. beim Laufen einen erstaunlich großen Unterschied.


    Das dritte sind die Zähne.


    Mein Fazit: Ich hab mir wirklich vorgenommen, da jetzt auch langfrsitig darauf zu verzichten. Nicht dogmatisch, aber die 1,5l Flaschen mit Zuckergetränk werde ich wohl weitgehend verbannen und Spezi & Co nur noch gelegentlich in kleinen Dosen zu mir zu nehmen, quais als Genußmittel, nicht als Getränk. Eis ist bzgl Zuckergehalt nicht sooo schlimm, Kuchen, Schokolade & Co esse ich eh wenig und wenn man weitgehend auf extra Zucker verzichtet schmeckt das Zeug eh so süß, dass man keine großen Mengen davon runter bekommt.


    Übrigens sind mir auch manche Obstsorten nach Zuckerverzicht schlichtweg zu süß, um noch gut zu schmecken.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • @ Ernst: Es ist doch keine Verschwörung. :face_with_rolling_eyes: Ist das Geschäft von Lobbies nicht bestens bekannt? Die Lebensmittelindustrie muss Rendite abliefern, der Markt ist logischerweise gesättigt, wenn die Bevölkerung nicht wächst. Leute mögen Süsses, da seit Urzeiten Zeichen für Ungiftigkeit und unproblematischen Verzehr (in der Natur aber immer mit sättigenden Ballaststoffen und Früchte meist als saisonale Extras). Ergo schütten sie fast überall Zucker rein, damit die Leute mehr davon essen (wir essen mehr, ist statistisch erwiesen und würdest Du in einer Marketingabteilung arbeiten hättest Du sicher Versuche zur Hand, die gesteigerten Absatz zeigen, sobald das Produkt süsser wurde). Für mich ist das reine Marktlogik. Der selbst etliche Bio-Anbieter folgen. Und nein, Kinder nehmen nicht die Lebensmittel, die sie für richtig befunden haben. :traurig: Ich behaupte, die meisten wissen nicht, was sie tun (wer kann sagen, wieviel Gramm Zucker er pro Tag zu sich nimmt, wieviel Gramm davon Fructose?). Wir beginnen jetzt, systematisch die Etiketten zu lesen, damit wir wissen, was wir tun. Ist aber mühsam, aber irgendwann werden wir unser "Sortiment" geprüft und bereinigt haben. Und leider noch was, Du und ich, wir bezahlen alle für die Jugendlichen mit, die sich mit Energy Drinks ihre Gesundheit ruinieren (oder meinst Du, der mit dem Magengeschwür hat seine Behandlungen freiwillig komplett selbst bezahlt?). Für die Kinder, die schon von klein auf mit Jamadu & Co einen Zuckerüberkonsum haben, usw. Das ist nicht nur deren Problem, sondern auch unser Problem. Der Wendepunkt wird kommen, wenn immer mehr Leute die Krankenkassenprämien nicht mehr bezahlen können oder sie dafür an anderen Stellen einsparen müssen, wo es ihnen richtig weh tut. Chronische Erkrankungen sind schweineteuer. Führen sie dann noch zu (Teil-)Invalidität, dann explodieren die Kosten.


    Altersdiabetes Typ 2 war mal:
    http://www.d-journal.ch/archiv…ufiger-bei-kindern-15902/


    Hier die Schätzung, dass die Hälfte der Diabetes-Erkrankten noch gar nichts von ihrer Erkrankung weiss:
    http://www.diabetesgesellschaft.ch/diabetes/facts-figures/


    Wenn Prof. Lustig Recht hat dürfte die Mehrheit der unwissenden Erkrankten normalgewichtig sein, weil Übergewichtige sicher mehr auf dem Radar der Ärzte sind (und möglicherweise auch andere Probleme haben). Die Unwissenden dürften zudem vom Klischee "schlank = gesund und fit" betroffen sein.


    @ Isuzufan: Ich denke ja, bei den meisten. Bist du ein Leptosom kann es einfach sein, dass du schlank bist und dein Diabetes oder sonstige Folgen einer Stoffwechselstörung sehr lange Zeit nicht bemerkt wird. Schlank heisst nicht automatisch gesund. Aber wieviel zuviel ist, das ist schon DIE Frage. Die WHO empfiehlt maximal 50g Zucker pro Tag. Das kam aber auch nach langem Protest und langer Verhinderung durch die Zuckerindustrie zustande. Könnte also sein, dass sie auch versucht haben, dass dieser Wert nicht zu tief angesetzt wird (wie es möglicherweise Ärzte/Ernährungswissenschaftler fordern, wäre zu recherchieren). Aber rechnen wir die 50g mal hoch, ergibt 18.25kg pro Jahr. Im Durchschnitt werden in Deutschland aber 36kg pro Jahr verzehrt. Für die Schweiz sind hier 47kg erwähnt. Bei den Statistiken muss man schauen, was alles eingerechnet wird, ob z.B. Süssgetränke oder natürlicher, nicht zugesetzter Zucker auch (hab ich aus Zeitgründen jetzt nicht gemacht, da es mir nur um die Grössenordnungen ging). Grundlegend wird es beim Zucker ähnlich sein wie beim Tabak. Einer raucht in seiner Jugend 2 Jahre und bekommt dann später Lungenkrebs. Ein anderer raucht 50 Jahre und bekommt bis zum Tod keinen (der dann "Beweis" ist). Entscheidend ist statistisch die Kausalität und Signifikanz. Da Langzeitexperimente mit Menschen ethisch nicht vertretbar sind wird es immer bei Hinweisen bleiben, weil immer eine Menge anderer Faktoren wie unterschiedliche Bewegung, Stresslevel, Bildung, etc. mitspielen wird (die man in Experimenten kontrollieren und gleich halten könnte, um den Effekt von Fructose zu isolieren).


    @ Cephalotus: Vorsicht mit dem Kalorienrechnen. Eine Kalorie ist eben nicht immer gleich einer Kalorie. Was Prof. Lustig bei der Fructose zeigt. 1 Kalorie Glucose macht im Körper etwas ganz anderes als 1 Kalorie Fructose. Und Du zählst die "bewussten" Klassiker wie Kuchen & Co. auf. Aber auch der Zucker in Schinken, usw. summiert sich zusammen. Auch bei uns in Europa dürfte die grosse Mehrheit der Produkte gezuckert sein, auch jenseits der langsam Bekannten wie Müesli, Kelloggs, etc.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von linthler;161258

    @ Cephalotus: Vorsicht mit dem Kalorienrechnen. Eine Kalorie ist eben nicht immer gleich einer Kalorie. Was Prof. Lustig bei der Fructose zeigt. 1 Kalorie Glucose macht im Körper etwas ganz anderes als 1 Kalorie Fructose. Und Du zählst die "bewussten" Klassiker wie Kuchen & Co. auf. Aber auch der Zucker in Schinken, usw. summiert sich zusammen. Auch bei uns in Europa dürfte die grosse Mehrheit der Produkte gezuckert sein, auch jenseits der langsam Bekannten wie Müesli, Kelloggs, etc.


    Mir gings jetzt mit viel Zucker auch gut und mein BMI ist im Normalbereich, daher will ichs jetzt auch nicht extrem übertreiben, sondern einfach "nur" meine Hauptzuckerquellen reduzieren. Ich will mir lieber pragmatische Ziele setzen, die auch realisierbar sind und Lebensfreude und soziales Leben nicht beeinträchtigen, als ins andere Extrem zu verfallen.


    Es ist schon krass, wo überall heute Zucker hinzugefügt wird.


    bei McDonalds z.B. kann man genau 4 Dinge zu sich nehmen, wenn man keinen Zucker haben möchte:


    Kaffee (ohne Zucker)
    Tee (ohne Zucker)
    Mineralwasser
    Chicken Nuggets


    (Quelle: http://zuckerfrei.soosoo.at/mc-donalds-zuckerfrei/ )


    Nur eines davon ist kein Getränk.


    Schon krass, oder? Selbst die Pommes oder der Salat sind gezuckert.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallöle,
    ich melde mich hier mal als Dr.Krümelmonster ( die meisten werden ihn sicherlich noch kennen ). Wenn man seinen Kaffee mit Zucker trinkt , wenn einem danach ist Schokolade zu essen , ein Glas Cola zu trinken und all das in Massen passiert wird jeder normale Körper darüber lachen......Wenn man jetzt aber fett ist so wie ich es war ( ich habe in 2 Jahren 45 kg abgenommen) und sich auf Light - Produkte verlässt schnappt die Falle zu.....Punkt eins ist er grenzwertig sich auf ein Produkt zu verlassen das in unserer Sprache als "Leid" ausgesprochen wird......Punkt zwei ist das die sogenannten Light Produkte mit Aspertan "gesüsst" werden.....einen Stoff aus der Schweinemast damit das Schwein mehr Hunger hat...... Mann spart also 100 Kalorien am Glas Cola schraubt sich aber danach eine halbe Mettwurst rein......
    Handlungsbedarf !!
    Gruss , der Kradmelder

  • Zitat von Cephalotus;161260

    daher will ichs jetzt auch nicht extrem übertreiben,


    als ins andere Extrem zu verfallen.


    Ein sehr guter Punkt, ich will auch nicht fanatisch sein (ich mag manchmal Überspitzungen, um zu pointieren). Aber was ist das andere Extrem?


    Entwicklung Zuckerkonsum pro Kopf USA:
    http://static2.businessinsider…can-sugar-consumption.jpg
    Quelle: http://www.businessinsider.com…-sugar-consumption-2012-2


    Entwicklung Zuckerkonsum pro Kopf Deutschland:
    http://www.chemie-in-lebensmit…mages/Zuckerverbrauch.jpg
    Quelle: http://www.chemie-in-lebensmit…er_Schutz_Zucker_1427.php


    Wiederum nicht so tief recherchiert, dass ich sagen könnte, was und wie genau gezählt wurde, da es um die Grössenordnungen geht.


    Wo ist das Extrem? Links in der Grafik? In der Mitte? Würde man die Grafik links erweitern um 100'000 Jahre, so wäre die Linie die meiste Zeit bei null. Würde das etwas ändern am Blick darauf, was extrem ist?


    Und überhaupt, wo ist man in der Grafik? Bei 20kg? Bei 30kg? Bei 35kg? Wer das weiss, bitte melden und beschreiben, wie er/sie es herausgefunden hat. Ohne Berechnung wage ich zu behaupten, dass die grosse Mehrheit ihren Zuckerkonsum unterschätzt, teilweise massiv.


    Wir wachsen auf und über 30kg Zucker pro Person und Jahr sind normal. In Afghanistan wachsen Kinder auf, für die der Heroinkonsum normal ist, zwecks Babyberuhigung und Schmerzlinderung. Normalität und Extreme sind abhängig davon, was man gewöhnt ist, wie man sozialisiert wurde, usw. Das ist sehr relativ.


    Viele Leute denken, die Lebenserwartung steige ständig, ist in den USA nicht mehr der Fall:
    http://diepresse.com/home/lebe…ie-Lebenserwartung-zuruck


    Sicher gibt es noch andere Gründe, aber Prof. Lustig (und andere) sieht im übermässigen Zuckerkonsum einen wichtigen Grund. Sicher dürfte es auch im Gesundheitssystem grosse Probleme geben, aber das beste Gesundheitssystem kann wenig ausrichten, wenn sich die Leute schlecht ernähren (aber ihr Körper ihnen sagt, es ist gute Ernährung, denn süss war vor dem raffinierten Zucker immer gut) und dann kommen, wenn ihr Körper streikt. Wenn die Massen kommen, dann bricht das Gesundheitssystem zusammen, keine Frage. Möglicherweise hätten wir ohne Zucker noch eine höhere Lebenserwartung, diese These haben auch einige Mediziner.


    Kradmelder: Bei Aspartam gibt es auch Hinweise, dass es unserem Gehirn schlecht bekommt, je nach genetischer Voraussetzung und Dosis schneller oder langsamer. Die Zulassung wurde trotz grosser wissenschaftlicher Vorbehalte/Ablehnung politisch durchgedrückt, von einem gewissen Donald Rumsfeld, von neuen FDA-Leuten, die später bei der Aspartam-Firma und Softdrink-Firmen gute Gehälter kassierten. Die Übernahme dieser Zulassung in GB/Europa war keinen Deut vertrauenserweckender (und danach ging es in die Welt, geniesst doch Europa bei vielen Menschen in der Welt ein gutes Qualitätsimage). Zu erfahren in "Sweet Misery - a poisoned world" (weiter unten verlinkt, auf YT zu finden).


    Und hier noch die Credit Suisse zum Thema:
    https://www.credit-suisse.com/…ing-the-economy-sour.html


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von linthler;161266

    Ein sehr guter Punkt, ich will auch nicht fanatisch sein (ich mag manchmal Überspitzungen, um zu pointieren). Aber was ist das andere Extrem?


    Ich empfinde die Essgewohnheit von solaris als extrem, das hat für mich bereits religiöse Züge. Das ist völlig ok, jeder soll glauben woran er mag, aber wäre für mich eben schon viel zu einschränkend. Wir leben in einer Zeit mit vielen kulinarischen Genüssen und ich bin zwar ebenfalls der Ansicht, dass Genießen nichts damit zu tun hat, riesige Mengen oder täglich davon zu (fr)essen, aber mir etwas generell zu verbieten, was mir schmeckt und stattdessen Weizenkleie runter würgen wäre für mich ohne Not nicht dauerhaft akzeptabel.


    Aber da muss eben jeder seine eigene Wohlfühl-Grenze setzen. Umgekehrt wäre es für mich auch völlig inakzepatbel, weitere 20kg zusätzliches Körperfett bei einem BMI von 30 mit mir herum zu tragen und nach einem 100m Sprint bereits kurzatmig zu sein.


    Das wichtigste ist wie bei so vielem eine kritische Selbstreflexion. Bin ich wirklich zufrieden bin dem was ich tue und bin, oder bin ich nur zu faul und träge etwas zu ändern und suche mir dafür Ausreden.


    Zitat von linthler;161266

    Viele Leute denken, die Lebenserwartung steige ständig, ist in den USA nicht mehr der Fall:
    http://diepresse.com/home/lebe…ie-Lebenserwartung-zuruck


    Den durchschnittlichen(!) Amerikaner darf man sich sicherlich nicht als Vorbild bzgl Ernährung, Bewegung und vielen anderen Dingen nehmen. Ich glaube aber auch nicht, dass das viele so machen. Ich sehe Amerika in vielen Bereichen als Warnung auf das, was sein wird, wenn man denselben Pfad beschreitet.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Auch ich hab etwas aus diesem Thread gelernt:


    ca 40 kg Zucker pro Jahr und Person


    Das heißt ich sollte meinen Zuckervorrat auf 160kg aufstocken um 1 Jahr für 4 Personen durchzukommen.


    LG Wolfgang