• 2013 wird mein Biwaksack Testjahr.


    Nachdem mir das Prinzip des Carinthia Observer stets zugesagt hat (zumindest von der Theorie), aber weder das Gewicht noch der Preis, so bin ich nach langer Recherche auf den RAB ridge raider gestoßen und haben einen solchen jetzt zuhause.


    Gewicht mit allem rund 900g.
    Bogen über dem Kopf
    Moskitonetz
    Blick nach vorne/oben. ggf frei
    Das Material ist Nylon am Boden und event oben. Event ist tatsächlich luftdurchlässig (im Gegensatz zum normalen Goretex, aus dem z.B. das Bundeswehr Zeug besteht) und bietet im Neuzustand trotzdem eine hohe Wasserdichtigkeit. Man muss es aber mehr pflegen als Goretex.


    Ich hab so einen Sack in der Farbe oliv (unter Infrarot heller, aber noch ok) jetzt zuhause und kann noch recht wenig dazu sagen, außer dass das Gestänge bei mir nur sehr streng aufzubauen geht...


    Hier aber ein Test und Bilder dazu:


    http://terrybnd.blogspot.de/20…r-bivi-bivvy-bivouac.html


    RAB hat ein Nachfolgemodel präsentiert (ridge master: http://terrybnd.blogspot.de/20…e-master-bivi-review.html), aber mir erscheint das vorne raus blicken des ridge raider erstmal attraktiver.


    Preislich ist das alles auch nicht billig, aber zumindest nicht mehr in der Carinthia Observer Klasse. Und ich will nen Bivi mit der besten Membran auf dem Markt, denn was nutzt es mir, wenn ich morgens in einer Kondenswasserpfütze aufwache? Dann macht spätestens die zweite Nacht keinen Spaß mehr. Und an einen "Leichensack", bei dem einem der Stoff im Gesicht hängt will ich mich vorerst noch nicht versuchen...


    Einpacken werde ich den Biwaksack vorerst in den BOB meiner Freundin, vermutlich zusammen aufgerollt mit einer Thermarest all seasons Thermoluftmatratze. (hab auch da ewig hin und her überlegt)
    So kann man beides gemeinsam ruckzuck und quasi überall ausrollen. Da es wenig Sinn macht, das Setup zwar im Orkan in 10 Sekunden ausrollen zu können, aber danach 10 Minuten lang die Matte aufzupusten experimentiere ich noch mit einer winzige elektrischen Miniluftpumpe, die das quasi nebenbei macht, während man das Gestänge einfädelt und ggf Heringe verwendet...


    Am Ende Schlafsack rein schmeißen, reinkriechen und fertig. So zumindest der Plan.


    Auch das zusammenpacken müsste in weniger als 30 Sekunden funktionieren.


    Ob sich das so bewährt wird sich zeigen müssen, vielleicht kommt ich diese Woche noch zu einem Wintertest, wenn man am nächsten Morgen halt nicht immer in die Arbeit müsste :)


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;129985

    Und ich will nen Bivi mit der besten Membran auf dem Markt, denn was nutzt es mir, wenn ich morgens in einer Kondenswasserpfütze aufwache? Dann macht spätestens die zweite Nacht keinen Spaß mehr. Und an einen "Leichensack", bei dem einem der Stoff im Gesicht hängt will ich mich vorerst noch nicht versuchen...


    Das sind hohe Ansprüche, bin auf deine Erfahrungswerte gespannt. Logisch ist, dass eine im Kopfbereich zulaufende Innenhöhe das Kondensationsproblem "verschiebt". Meiner Meinung ist jede Konstruktion, die die Hülle vom Körper weghält bzw. abspannt vorteilhafter gegenüber den anliegenden Materialien, hinsichtlich Feuchtigkeit.


    Sobald man aber gewichtstechnisch in die Region von 1-Mann-Zelten gelangt, überwiegen m.M. die Nachteile, die fehlende Apsis, der Unkomfort, das Regenproblem für das Gepäck ... d.h. die gesamte Ausrüstung muss auf den Biwaksack abgestimmt sein. Vielleicht resultiert daraus extra angefertigte Gepäck-Zusammenstellungen. Die Biwaksack-Lösung wird zur (anfälligen, weil unflexiblen) Sonderlösung.


    Klar, die Aussicht, mit einem Biwaksack niedrigstes Gewicht, maximale Wärmewirkung und Regenschutz zu vervollkommnen, ist zu verlockend. :face_with_rolling_eyes:


    Für mich wird´s dann uninteressant, sobald sich der Aufwand für die Nutzung in eine Aufstellung ähnlich einem Zelt ausweitet, ohne den Komfort der besseren Bewegungsfreiheit. Nasse Sachen ausziehen, Essen vorbereiten, Reise planen, sich entspannen können ... das sind alles Dinge, die im Zelt wunderbar funktionieren. Im Biwaksack ? Falls es nicht regnet, reicht ein Tarp oder aufgespannter Poncho. Falls es regnet, dient der Biwaksack als besserer Regen- und Wärmeschutz, diesem Argument kann man sich kaum verschließen.


    Mir mangelt es an überzeugenden Argumenten ... deshalb: bitte berichten, wo sich in Praxis echte Vorteile zeigen, die ein 1-Mann-Zelt schlagen können. Meines war teuer, braucht aber (zu)viel Platz beim Aufstellen, daher ist meine Zielrichtung eher ein kleineres 1-Mann-Zelt, preislich dürfte ich damit gut liegen gegenüber den teuren Biwaksäcken, leider nicht gewichtstechnisch.


    P.S. Das Abspannen von schlaffen Materialien im Kopfbereich von einfachen Biwaksäcken kann man kreativ lösen, indem man z.B. mit Klett Schlaufen anbringt (näht oder klebt) und sich einen Bogen zum Spannen selber macht, bis zur Luxuslösung, indem man über der Kopföffnung eine Leine spannt und darauf einen Regenschutz hängt, so dass das Regenwasser seitlich abläuft und man links + rechts freie Sicht hat. Verschafft mir mehr Luft + Ablüftung ohne den Regenschutz zu verlieren. Gerade solche Detaillösungen würde ich von einem durchdachten Biwaksack erwarten, flexibel zu sein und mit einem Handgriff einen nutzbaren Komfort zu erreichen.

  • Zitat von Crusoe;130039

    Das sind hohe Ansprüche, bin auf deine Erfahrungswerte gespannt. Logisch ist, dass eine im Kopfbereich zulaufende Innenhöhe das Kondensationsproblem "verschiebt". Meiner Meinung ist jede Konstruktion, die die Hülle vom Körper weghält bzw. abspannt vorteilhafter gegenüber den anliegenden Materialien, hinsichtlich Feuchtigkeit.


    Ich hab mir viele Erfahrungsberichte durchgelesen und demnach soll das eVent schon extrem gut sein. Im Gegensatz zu Standard Goretex ist dort das Teflon-Fasergewebe nämlich nicht innen PU beschichtet, sondern die einzelnen Fasern. Bei Standard Goretex kondensiert Wasser immer erst an der Innenseite und erst der flüssige Wasserfilm wird dann nach draußen transportiert, sofern es ein ausreichendes Temperatur-/Feuchtegefälle gibt. Bei eVent geht Luft und Wasserdampf gasförmig durch, die Membran ist tatsächlich durchatembar (natürlich nicht so gut wie z.B. Baumwolle). Ich hab Packsäcke mit eVent, aus denen man die Luft durchpressen kann und die trotzdem wasserdicht sind.


    Nachteile gibts natürlich auch. Dort wo Luft und Wasserdampf durchgehen geht auch Wärme verloren. Wasser zu verdampfen kostet sehr viel Energie bzw die Kondensationswärme hat man dann eben nicht. Außerdem ist die Membran empfindlich gegen Verschmutzung z.B. auch mit Körperfetten. Dann sinkt die Wasserdichtigkeit rapide ab, weil diese Verschmutzung wie Dochte wirken und man muss die Sachen waschen und extrem gut spülen (auch Waschmittelreste zerstören die Wasserdichtigkeit). Das muss man halt wissen.


    Zitat


    Sobald man aber gewichtstechnisch in die Region von 1-Mann-Zelten gelangt, überwiegen m.M. die Nachteile, die fehlende Apsis, der Unkomfort, das Regenproblem für das Gepäck ... d.h. die gesamte Ausrüstung muss auf den Biwaksack abgestimmt sein. Vielleicht resultiert daraus extra angefertigte Gepäck-Zusammenstellungen. Die Biwaksack-Lösung wird zur (anfälligen, weil unflexiblen) Sonderlösung.


    Ein sehr guter Einwand, den ich nicht beantworten kann, weil mir (noch) die eigenen Erfahrungen fehlen.


    Im Fluchtgepäck sehe ich folgende Vorteile des Biwaksackes gegenüber ultraleichten 1 Personen Zelten:


    1. stabilieres Material
    2. wahrscheinlich(!) wesentlich windstabiler und Orkan tauglich, zumindest solange man drin liegt. (RAB baut Ausrüstung für hochalpine Expeditionen). Auch 30cm Neuschnee sollte fürs Material keine Probleme sein, ob man dann noch Luft bekommt ist eine andere Frage.
    3. geringere Stellfläche
    4. Auch ganz ohne Abspannung nutzbar
    5. unauffälliger Siluette
    6. sehr schnelles aufbauen, ohne dass innen etwas nass wird. Ich werde testen, ob es Sinn ergibt, Biwaksack, Thermoluftmatratze und KuFa Schlafsack gemeinsam aufzurollen. Die Thermoluftmatratze deswegen, weil im Gegensatz zu selbst aufblasenden Matten hier die Luft nicht mühsam heraus gedrückt werden muss. Das Problem bei diesem Luftmatratzen ist das Aufblasen, dafür experimetiere ich mit einer elektrischen Mikroluftpumpe, die das für mich erledigt. Zielstellung vom Rucksack öffen bis zum bezugsfertigen sollen 3-4 Minuten sein, auch bei extrem schlechtem Wetter soll das innere dabei vollkommen trocken bleiben (wenn es das vorher schon war)
    7. Sehr schnelles zusammen packen. Ventil der Thermoluftmatratze öffnen und alles zusammen aufrollen. Zielstellung 1 Minuten maximum vom verlassenen Lager, bis Zelt, Isomatte und Schlafsack verpackt im Rucksack sind. Das inner soll dabei komplett trocken bleiben. Durch die event membran entsteht dabei zwar ein spritzwassergeschätztes aber doch etwas luftdurchlässiges Paket.
    8. evtl bessere Beobachtungsmöglichkeit aus dem Sack heraus. Wobei hier die Carinthia Observer mehr Optionen bietet. Ich habe mir mal überlegt, dass man mit zwei sehr kleinen Spiegel eigentlich eine 360° Beobachtung schaffen könnte.
    9. Man kann den Biwksack auch in Gebäuden nutzen (geht mit frei stehenden Zelten auch)


    Vorteil im Alltag:


    10. Zelten ist oft verboten, Biwakieren ist nahezu überall erlaubt.


    Noch nicht getestet:


    11. Im Biwaksack soll es wärmer sein als im (geräumigen) Zelt, Expeed behauptet bei seinen eVent Säcke sogar +7°C, das erscheint mir aber recht viel. Ich muss das mal testen,



    Die klar vorhandenne Nachteile hast Du auch genannt. Problematisch ist bei Regenwetter auch der Ein- und Ausstieg und natürlich auch die Gepäckaufbewahrung. Soll man z.B. seine nassen und dreckigen Stiefel in den Sack nehmen? Bei RAB ridge raider kommt wohl noch dazu, dass man bei Öffnen des Eingangs angeblich schon mal einen Schwall Wasser abbekommen kann, wenn man nicht aufpasst, da hat die Konstruktion wohl ihre Nachteile...


    Außerdem kann ein Biwaksack den Loft einen Schlafsacks beeinträchtigen, besonders wenn Wasser oder Schnee auf dem Sack liegt oder der Sack irgendwo zu eng ist. Gerade die Thermoluftmatratzen nehmen ja im Sack doch reichlich Platz weg, aber für die Nutzung außen wären die mir zu empfindlich, außerdem rutscht man schnell mal runter.



    Zitat


    Für mich wird´s dann uninteressant, sobald sich der Aufwand für die Nutzung in eine Aufstellung ähnlich einem Zelt ausweitet, ohne den Komfort der besseren Bewegungsfreiheit.


    Das sehe ich in dem Fall noch nicht, gerade im Vergleich zu 1 Personen Ultraleicht Zelten in der kleiner 1kg Klasse. Da muss man Innenzelt und Außenzelt separat aufbauen, hat meistens mit 1 Gestängebogen und zusätzlichen Hilfsgestängen zu tun, muss sehr sorgfältig abspannen und bei Silnylon bei Regen dann meistesn auch nochmal nachspannen, da sich der Stoff bei Feuchte stark dehnt. Beim Untergrund muss man höllisch aufpassen, dass dort keine Steinchen liegen, etc. pp. Am Ende kann man in den meisten dieser Zelte dann auch nicht sitzen, sondern nur liegen (natürlich mit deutlich mehr Bewegungsmöglichkeiten als im Biwaksack).


    Wo es dann wirklich kompliziert wird ist bei 2 Personen. Hier bekommt man in der kleiner 2kg Klasse schon sehr komfortable Lösungen, die dann oft sogar billiger sind als zwei solcher Membran Biwacksäcke. Man hat halt auch hier ultraleicht Materialien, ein wirklich stabiles 2 Personen Zelt mit Expeditionstauglichem Stoff, Gestänge und Schnitt liegt eher ab 3kg.
    Da ich so ein leichtes, praktisch frei stehendes 2kg 2 Personen Zelt bereit habe ist das mit dem Biwaksack daher auch mal ein Test, das Zelt will ich in meinen neuen BOB+ packen. Sollte meine Freundin allerdings allein los machen muss ihr dann eben der Biwaksack genügen, besser als nichts wirds auf alle Fälle sein...


    Zitat


    Nasse Sachen ausziehen, Essen vorbereiten, Reise planen, sich entspannen können ... das sind alles Dinge, die im Zelt wunderbar funktionieren. Im Biwaksack ? Falls es nicht regnet, reicht ein Tarp oder aufgespannter Poncho. Falls es regnet, dient der Biwaksack als besserer Regen- und Wärmeschutz, diesem Argument kann man sich kaum verschließen.


    Für normale Touren mit der Freundin zu zweit stellt sich die Frage auch nicht wirklich. Da kommt das 2 Personen Zelt (Hubba Hubba HP) mit und gut isses. Ich bin ja schon froh, dass ich sie halbwegs vom Zelten und Wandern begeistern konnte.


    Zitat


    Mir mangelt es an überzeugenden Argumenten ... deshalb: bitte berichten, wo sich in Praxis echte Vorteile zeigen, die ein 1-Mann-Zelt schlagen können. Meines war teuer, braucht aber (zu)viel Platz beim Aufstellen, daher ist meine Zielrichtung eher ein kleineres 1-Mann-Zelt, preislich dürfte ich damit gut liegen gegenüber den teuren Biwaksäcken, leider nicht gewichtstechnisch.


    Ich hoffe, das Ding diese Woche zumindest im Innenhof oder auf dem Balkon testen zu können. Möglicherweise ist das die letzte stärkere Frostperiode bis zum nächsten Winter.


    Zitat


    P.S. Das Abspannen von schlaffen Materialien im Kopfbereich von einfachen Biwaksäcken kann man kreativ lösen, indem man z.B. mit Klett Schlaufen anbringt (näht oder klebt) und sich einen Bogen zum Spannen selber macht, bis zur Luxuslösung, indem man über der Kopföffnung eine Leine spannt und darauf einen Regenschutz hängt, so dass das Regenwasser seitlich abläuft und man links + rechts freie Sicht hat. Verschafft mir mehr Luft + Ablüftung ohne den Regenschutz zu verlieren. Gerade solche Detaillösungen würde ich von einem durchdachten Biwaksack erwarten, flexibel zu sein und mit einem Handgriff einen nutzbaren Komfort zu erreichen.


    Manche nehmen wohl dünnen Draht als Abstandshalter. Das Problem bei den einfachen Säcken ist halt, dass bisweilen der Stoff fehlt. In den weiter geschnittenen wie dem von mir genannten kann man sich auch vom Rücken auf den Bauch drehen und in der Position dann was tun (lesen, kochen, beobachten, etc...). Außerdem halte ich ein Moskitonetz für sehr sinnvoll, alleine schon wegen der Zecken, aber auch Spinnen, Mücken und Schnecken muss ich nicht im Gesicht haben. Einmal hatte ich früh morgens sogar einen kleinen Hund mit mir im Schlafsack liegen, der sich dann beim Aufwachen genauso erschrocken hat wie ich und mir vor Schreck dann auch noch in den Sack gepisst hat. Das war relativ am Anfang einer 10 Wochen Tour...
    Ich bin da ein gebranntes Kind.


    Zumindest das hab ich im Wohnzimmer schon ausprobiert :)


    Ich berichte dann ggf wie es so war. Soll auch kein Plädoyer für genau dieses Modell sein, das steht mir mangels Erfahrungen garnicht zu. Mich hat halt seit jeher das Konzept beim Carinthia Observer gereizt und erhoffe mir das nun deutlich leichter, deutlich billiger und mit besserem Membranstoff zu bekommen. Die Praxis wirds zeigen, obs eine blöde Idee war oder nicht.


    mfg


    PS: Prinzipiell kann man Biwaksack und Ponchotarp kombinieren, dann hat man zumindest einen halbwegs geschützen Bereich. Dann dauert das Aufbauen allerdings deutlich länger.


    PPS: ich habe auch sehr lange darüber gegrübelt, mit welcher Isomatte ich den Biwaksack kombinieren will und bin da vorerst bei einer Therm-a-Rest neoair all seasons gelandet. Die neoair sind recht leicht und haben ein sehr kleines Packmaß, Luft entweicht quasi von selbst, das Aufrollen ist dramatisch einfacher und schneller als bei Schaumstoffmatten. Man kann sie außerdem problemlos komprimiert lagern und Kondens innen ist zwar nicht schön, aber Konstruktions bedingt auch nicht tragisch. Nachteile sind das mühsame Aufblasen (-> el. Luftpumpe), die Empfindlichkeit (die all seasons verwendet wenigstens 70D Polyester als Außenhülle und nicht das superdünne Zeug) und das knisteren. Die lle seasons aht einen R-Wert von 4,9, ist also für unsere Winter gut geeignet. Sie ist rechteckig geschnitten, was mir deutlich lieber ist. Das Problem der normal großen ist, dass die recht schmal sind und an den Seiten konstruktionsbedingt auch noch nachgeben. Die großen sind viel besser, leider bekomme ich zwei davon nicht nebeneinander in mein Zelt (sehr ärgerlich).
    Ich will die Matte in den Sack stecken.
    Als Unterlage unter den Biwaksack sehe ich entweder die BW-Faltmatte oder die 5mm EVA vom Globetrotter (einfach weil ich die beiden schon rumliegen hab), je nachdem, was man vernüftig in den Rucksack bekommt. Das erhöht dann den r-Wert noch ein bisschen auf rund 6 und dient als Schutz bzw. wenn man tasgüber schnell mal ne Unterlage braucht und wenn die Matte ein Loch hat liegt man wenigstens nicht auf dem blanken Boden.


    Meine Hoffnung ist, dass man mit einer Thermomatten unten, dem Biwacksack außen rum und warmen Klamotten dann beim Schlafsack Gewicht und vor allem Volumen im BOB sparen kann und trotzdem kalte Nächte "übersteht".


    Soweit die schnöde Theorie.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • So, heute nacht hab ich im Biwaksack auf dem Balkon verbracht.


    Unterm Sack eine 5mm dicke EVA Matte, im Sack eine 5cm dicke selbst aufblasende Matte (so ein Sonderangebot von Meru) und dazu der Meru light pack micro Schlafsack, ein billiger (aber guter) Kunstfaserschlafsack mit folgedem Temperaturrating:
    Komfort: +10°C
    Limit: +6°C
    Extrem: -8°C


    Die Temperatur auf dem Balkon lag die Nacht über bei konstant unter -2°C, Luftfeuchte 71% bis 78%, im Verlauf der Nacht sind ca. 1cm Schnee gefallen. Es war praktisch windstill.
    Ich hab den Gestängebogen benutzt, den Sack aber nicht abgespannt. Ging trotzdem gut.


    Ich hatte dicke Wollsocken an, ne Jogginghose, Baumwoll T-Shirt und ein dünnes langärmliges Funktionsshirt. Dazu ne Sturmhaube aus Wolle. Dazu ne uralte Fleecejacke als Kopfkissen. Außerdem hab ich mir noch eine 1l Flasche mit heißen Wasser gefült und als Wärmflasche benutzt.


    Fazit: Temperaturmäßig war's an der Grenze zu komfortabel, an den Knien bzw. am Arsch beim seitlich schlafen wars schon nen Tick zu kalt, nachdem ich mir dann die Fleecejacke in den Schlafsack gelegt hatte war es ok.
    Geschlafen hab ich nicht viel, aber das ist auch nicht ungewöhnlich für die erste Nacht, noch dazu ohne große Anstrengung tagsüber.


    Anfangs hatte ich den Sack ein Stück offen, beim Fleecejacke umräumen hab ich ihn dann ganz geschlossen. Die Luft innen war prima und nicht stickig.


    Kondens gab es praktisch nicht. Der event Bezug war knochentrocken, das Nylon unten einen Hauch von feucht. An den Fußraum bin ich mit der Hand nicht ran gekommen, beim Sockentest würde ich sagen höchstens minimal feucht.


    Ich hab auch meinen Schlafsack gewogen.


    Vor der Nacht: 1123g
    Nach der Nacht: 1130g


    Dieses bisschen an Feuchte im Sack halte ich für vernachlässigbar und generell unvermeidbar


    Am morgen hatte ich dann noch getestet, die Fleecejacke im Sack anzuziehen. Erfordert zwar etwas Beweglichkeit, geht aber durchaus. Gefühlsmäßig müsste ein mittelgroßer Rucksack in den Fußraum passen, ausprobiert hab ichs nicht.


    Die Bedingungen waren jetzt nicht furchtbar schlecht, aber auch nicht außergewöhnlich gut. Bei einem nicht atmungsfähigen Sack hätte man am frühen morgen bei -2°C außen vermutlich einen halben Liter Wasser im Sack herum schwappen...


    Man muss auch bedenken, dass ich den Schlafsack immerhin 8°C unterhalb seiner Limit Temperatur benutzt habe.


    Anbei noch der Temperatur- und Feuchteverlauf IM Biwaksack im Kopfbereich während der Nacht...


    [ATTACH=CONFIG]11910[/ATTACH]


    Wie man sieht bringt der Biwaksack unter diesem Bedingungen rund 5-6°C im Kopfbereich. Das ist erstaunlich viel.


    Der erste Eindruck ist alles in allem jedenfalls vielversprechend...

    Dateien

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  • Ich hab jetzt, weils so schön war, gleich nochmal ne Nacht draußen geschlafen.


    Kleidung wie bei letzten Mal, dieses Mal aber mit der Therm-a-rest all seasons in Größe regular, ohne Wärmflasche und mit dem Meru adventure Schlafsack mit
    T Komfort = 0°C
    T Limit = -6°C
    T Extrem = -21°C


    Der Schlafsack ist in meiner Länge sehr weit geschnitten, hält dadurch die Wärme aber nicht so gut.


    Fazit, geschlafen hab ich recht gut und weitgehend warm.


    Den Biwacksack hatte ich die meisten zeit einen Spalt offen und erst am frühen morgen ganz geschlossen.


    Temperatur lag bei -2°C bis -3°C, Luftfeuchte über 80%. Während der Nacht ist kontinuierlich ca. 5cm Neuschnee gefallen.


    Neue Erkentnisse:


    Die Therm-a-rest all seasons raschelt und knistert wie die Hölle. Man stelle sich zehn Rettungdecken und 20 leer Chipstüten vor, die man zusammen knäeult und daruf rum hüpft. So in etwas hört sich das Ding an, wenn mans in der Wohnung aufbläst, Ich wollte die Matte gleich wieder zurück schicken.
    Interessanterweise ist es aber dann beim tatsächlich drauf schlafen (mit Schlafsack) überhaupt nicht mehr schlimm, warum weiß ich auch nicht.
    Ich hatte die Matte in der Wohnung aufgeblasen, nach dem Ausküheln war sie eiegntlich zu schlapp, aber da ich mir unsicher war wie stark sie sich erwärmt hab ich das so gelassen. Das war ein Fehler, man hätte 2-3x nachpusten sollen. Wahrscheinlich ginge das sogar im Sack, ich konnt mich dazu aber dann nicht mehr aufraffen.


    Ein wesentlich gravirenderes Problem ist die Breite der Matte. Die ist real nämlich nur 49cm breit und das ist generell schon nicht so toll. In dieser Nacht kam aber dazu, dass der Schnee vom Sack seitlich herunter rutscht und sich neben der Matte kleine Schneeberge auftürmen. Man liegt also auf 49cm breite gut gedämmt und sobald man irgendwas daneben berührt hat man nur durchs dünne Nylon hindurch den blanken Schnee unter sich. In Kombination mit dem weit geschnitten Schlafsack führt das dazu, dass man bisweilen mal ein eiskaltes Knie oder einen kalten Fuß hat.
    Bei den neuen Modeleln wie x-therm sind die Matten sogar in Mumienform geschnitten für mi9ch wäre das vollkommen untauglich bei einer Wintermatte, wenn man sich nicht auf die Matte fest bindet.


    Die Lösung wäre bei der all seasons trivial, indem man die large Variante kauft.


    Schneeberge morgens neben dem Sack:
    [ATTACH=CONFIG]11923[/ATTACH]


    Diese Nacht hatte ich im Kopfbereich einen leichten Feuchtigkeitsfilm im oberen Kopfbereich des eVents. Das Nylon des Unterbodens war auch leicht feucht, nichts Dramatisches, keine Tropfen. Auch nicht im Fußbereich. Auch die Schlafsackhülle war im oberen Bereich leicht feucht. Ich schiebe das auf den Schnee, der die meiste Zeit der Nacht eben oben liegen blieb und den großteil des Sackes auch auf den Schlafsack drückte. Abspannen hätte vermutlich was genutzt.


    Expeed schreibt, dass man nasse Kleidung im Biwacksack trocknen kann. Zum Spaß hatte ich ein nasses T-Shirt aus der Waschmaschine oben auf den Schlafsack gelegt. Auch um nicht ideale Bedingungen zu simulieren. Nun ja, am morgen lags als nasses Knäuel daneben. Über die Nacht sind nur 6g Feuchtigkeit verschwunden und es war immer noch nass, ich hatte da aber auch nix anderes erwartet.


    Der Schlafsack war am morgen um 29g schwerer als am Abend. Auch das ist keinerlei Problem, ich würde da auf bedenkenlos noch eine zweite oder dritte Nacht hintereinander drin schlafen.


    Hier noch Temperatur und rel. Feuchte im Biwaksack. Abends hatte ich bei offenen Schlafsack noch etwas gelesen, danach folgt ne ruhige Phase, irgendwann hatte ich mir den Wärmekragen zugemacht (erstaunlich was das ausmacht) und morgens hatte ich dann mal kurz aufgemacht und Kondens nachgeprüft und den Biwaksack ganz verschlossen.


    [ATTACH=CONFIG]11922[/ATTACH]


    Ein kleiner Belüftungsschlitz im Biwaksack bringt meiner begrenzten Erfahrung nach so gut wie garnichts, eine gute Membran hingegen scheint sehr viel zu bringen, zumindest bei leichtem Frost und Schnee.


    Ach ja, Kondenstropfen hatte ich bei der Nylonregenschutzklappe am Reißverschluss draußen. Auch eine Zeltaußenhülle wäre meiner Erfahrungen nach bei diesem Wetter klatschnass.


    Die nächste Nacht schlaf ich dann wieder im Bett :)

  • Ich häng mich auch mal an diesen Fred dran.
    Ich möchte mir einen Biwacksack oder ein Zelt zulegen oder einen Biwacksack und ein Tarp oder oder…
    Hab beim Prüfen meines BOBs festgestellt, dass ich gar nichts zum pennen habe, außer den Schlafsack. :unschuldig:


    Welche Variante würdet ihr empfehlen, wenn Geld zweitrangig wäre:


    1. Biwacksack einfach Goretex
    2. Biwacksack einfach Goretex plus Tarp
    3. Biwacksack mit aufgestelltem Kopfteil
    4. Einmann-Zelt


    cu Tom

  • Empfehlen kann man da nicht wirklich was. Die Frage wäre mit was du am besten zurecht kommst, mit Biwacksack oder Tarp/Zelt. Manche Leute kommen mit einem Biwacksack gar nicht zurecht. Ich persönlich würde Nr.3 mit einer Luftmatratze wählen die mit in den Biwacksack hineinpasst.

  • Hab mir jetzt einen Carinthia BW-Biwacksack ersteigert und probiere das mal aus. Ist schon mal ein Anfang.
    Bin schon gespannt.


    cu Tom

  • So Bivy ist angekommen.
    Sieht sehr gut aus und ist auch halbwegs bequem. Hab den Winterschlafsack der BW dazu und unten drunter kommt eine Folienplane.
    Jetzt fehlt nur noch mein Tarp+Isomatte und es kann losgehen mit den Tests.



    [ATTACH=CONFIG]30480[/ATTACH]


    cu Tom

  • Den Sack habe ich kürzlich auch bestellt, aber noch nicht getestet.
    Isomatte (Therm-A-Rest) und Schlafsack kommen innen rein. Drunter vlt. noch eine Plane, wenn überhaupt.
    Der Rucksack, der nach dem Entnehmen von Bivy, Penntüte und Matte nicht mehr so voluminös ist, kommt mit in den Bivy.
    Fertig ist die Laube.


    Das ganze löst den BW Bivy und Tarp ab.

  • Zitat von kappa3;250950


    Isomatte (Therm-A-Rest) und Schlafsack kommen innen rein.


    Hab ich auch schon so gemacht.
    Wobei unter dem Bivy eigentlich extra Schlaufen sind, um dort drunter eine Isomatte zu befestigen. Kommt aber sicherlich auch auf den Untergrund und die Isomatte an,
    ob man die nun innen oder unten drunter packt.


    Legend

  • Und auf die Matte. Also meine Therma-A-Rest versaue ich mir nicht durchs nackte auf den Boden legen.


    Das ich die Matte mit in den Bivy nehme hat auch den Grund, dass ich nachts von ihr runterrolle. Dies wird durch den Sack außenrum begrenzt :grinning_squinting_face:

  • Das klappt aber ebenso untendrunter, das mit dem nicht runterrollen. :face_with_rolling_eyes:
    Da hatte ich auch erst Bedenken, aber ich fand sogar, dass durch die Fixierung der Matte unter dem Bivy mit den Schlaufen ich weniger/nicht runterrollen.
    Denn die Außenhaut des Bivy begrenzt ja auch in dem Fall. Als sie innen lag verschob sie sich mehr, so mein subjektives Empfinden.


    Ich habe auch eine Therm-a-rest und habe darunter noch eine BW Elefantenhaut gelegt. Aber klar, sie wird außen mehr dreckig und bei Regen nass...
    Am besten beides ausprobieren und dann nach eigenem Ermessen entscheiden.


    Legend

  • Muss ich mal ausprobieren.


    Statt einer Elefantenhaut habe ich noch die Gewebeplane übrig, die bei einem Wind/Sichtschutz für den Strand dabei ist.
    Die steckbaren Alustangen habe ich bereits zweckenfremdet, sind ja wie das Zeltgestänge für die BW Dackelgarage.
    Übrig geblieben ist die Plane mit 2,40m x 1,xxm Größe. Das ist, abgesehen von der Farbe (70er/80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts), ein gutes Groundsheet.


    Nicht ganz Biwacksack, aber durchaus ähnlich zu gebrauchen ist der Schlafsacküberzug M94 der norwegischen Armee.
    Er ist geschnitten wie ein Bivy aber aus Stoff gefertigt, nicht aus Goretex-Membran.
    D.h. er schützt zwar nicht vor Nässe, aber vor Verschmutzung des Schlafsacks, wenn man nur mit diesem unterm Tarp pennt. Morgentau hält der Überzug sicherlich auch noch vom Schlafsack fern. Nach der Tour haut man ihn einfach in de Waschmaschine.


    Außerdem holt man auch ein paar Grad mehr aus seinem Schlafsetup raus. Das habe ich leidlich im Spätsommer im Thüringer Hochgebirge gemerkt.

  • Hi eraperp,


    den hab ich auch. Bin super zufrieden damit, kein Kondenswasser, genug Platz, gute Tarnung im Gelände. Ich pack die Isomatte immer rein und leg den Bivy so auf den Boden, vorher Steine und Ästchen wegsammeln. Hab nie Probleme mit Beschädigungen gehabt, die Unterseite lässt sich prima reinigen....

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd