Bargeldbestand erhöhen?

  • Hallo,


    macht es Sinn, angesichts der Bankenmeldungen seine Bargeldbeständer zu erhöhen?
    Die klare und eindeutige Antwort lautet: vielleicht!


    Einerseits: Ein Ausfall der Stromversorgung ist nicht in Sicht, die Bankautomaten funktionieren. Wenn der Euro weiter absackt ist es egal, ob mein Bankguthaben oder das Bündel unter der Matratze an Wert verliert.


    Andererseits: wenn bestimmte Länder in die Knie gehen könnte es sinnvoll sein, Geldscheine mit den richtigen Anfangsbuchstaben zu haben (z.B. X) ... und andere eben nicht ...


    Grüße
    Tom

  • Die Dosis macht die Sache rund:


    Wenn du Guthaben auf dem Konto hast und davon einen teil als Barreserve zuhause hast ist alles fein. Mein Maß ist die Menge Bargeld, welche ich normalerweise in zwei Wochen verbrauche. Zusammen mit dem Bargeld, welches schon normalerweise bei uns im Umlauf ist reicht das schon ganz gut denke ich. Außerdem habe ich ein paar Silber Tafelbarren zuhause und ich denke, das reicht wirklich.


    Wenn jemand tief im Saldo ist, dann sollte er sich dringend überlegen, wie viel Reserve er sich leisten kann. Die Zinsen sorgen sonst dafür, dass der persönliche Krisenfall schneller da ist als einem lieb ist.


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Hallo Tom


    Zitat

    Andererseits: wenn bestimmte Länder in die Knie gehen könnte es sinnvoll sein, Geldscheine mit den richtigen Anfangsbuchstaben zu haben (z.B. X) ... und andere eben nicht ...


    Griechische Y-Scheine wären auch nach Austritt gültig


    Manch einer befürchtet nun, dass bei einem Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone die Scheine mit einem Y am Anfang der Seriennummer ihre Gültigkeit verlören. Dies ist in jedem Falle auszuschließen - alle Euro-Noten haben überall die gleiche Gültigkeit, egal, wo sie gedruckt wurden oder wer sie herausgegeben hat. Und sollte dieses Prinzip jemals infrage gestellt werden, so wäre dies augenblicklich das Ende der gesamten Euro-Zone. Denn in diesem Fall würde sofort jeder beginnen, Scheinen mit unterschiedlichen Buchstaben auch einen unterschiedlichen Wert beizumessen.


    aus: http://www.welt.de/finanzen/ar…uf-den-Euro-Scheinen.html




    Das gilt auch für alle anderen Länder die ihren Finanzhaushalt nicht mehr in den Griff bekommen können.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Aus meiner Sicht sollte, wie im thread bereits erwähnt, ein an die persönlichen Vermögensverhältnisse angepasster Bargeldbestand obligatorisch sein.


    Ich würde dies aber nicht übertreiben.
    Folgende Überlegungen möchte ich hierzu erwähnen:
    - Banken (alle?) garantieren mit einem Einlagerungssicherungsfonds für die auf den Bankkonten liegenden Beträge. Allerdings gibt es hier auch Obergrenzen, die es zu beachten gibt.


    - Bei einer Währungsumstellung (bei uns wohl momentan nicht zu erwarten), wird festgelegt, wieviel Bargeld man in die neue Währung umtauschen kann. Hier könnte ein größerer Bargeldvorrat evtl. Probleme bereiten.


    - Bei Einbruch, Diebstahl oder durch Brand wäre evtl. alles Bargeld verloren.



    Also, ein paar hundert Euro Zuhause. Den Geldbeutel auch gut bestückt. Den Tank immer schön voll und gut ists.



    Tsrohinas

  • Zitat von Tsrohinas;107754

    - Banken (alle?) garantieren mit einem Einlagerungssicherungsfonds für die auf den Bankkonten liegenden Beträge. Allerdings gibt es hier auch Obergrenzen, die es zu beachten gibt.


    Yupp, und zwar diese hier:
    [h=3]Gesetzliche Einlagensicherung[/h] Über die gesetzliche Einlagensicherung in Form der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) waren bis zum 30. Juni 2009 Kundeneinlagen bis zu einer Entschädigungssumme von 20.000 Euro und zu 90 Prozent abgesichert. Zwischen dem 1. Juli 2009 und 31.12.2010 waren es 50.000,- Euro. Seit dem 01.01.2011 werden zu 100 Prozent bis zu 100.000,- Euro abgesichert.
    [h=3]Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken[/h] Bei Banken, die dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken angehören, haftet dieser für die Einlagen aller Nichtbanken (Verbraucher, Unternehmen sowie öffentliche Institutionen) auf Sichtguthaben sowie Spar- und Termineinlagen in einer Höhe von dreißig Prozent des im letzten veröffentlichten Jahresabschlusses ausgewiesenen Eigenkapitals und das pro Kunde.
    [h=3]Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes öffentlicher Banken[/h] Der VÖB-Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes öffentlicher Banken haftet für die Einlagen von Nichtbanken auf Sicht-, Spar- und Terminguthaben bei seinen Mitgliedsbanken in betragsmäßig unbegrenzter Höhe.
    [h=3]Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe[/h] Auch der Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe haftet in unbegrenzter Höhe für die Einlagen auf Sicht-, Spar- und Terminguthaben, welche Nichtbanken bei den ihm angeschlossenen Sparkassen, Landesbanken oder Bausparkassen unterhalten.
    [h=3]Sicherungseinrichtung der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken[/h] Die Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes deutscher Volksbanken und Raiffeisenbanken sichert genauso wie der Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe die Kundeneinlagen der in ihm zusammengeschlossenen Kreditinstitute in betragsmäßig unbegrenzter Höhe zu 100 Prozent ab.


    Quelle: http://www.tagesgeldvergleich.…er/einlagensicherung.html


    Weiter unten finden sich weitere Banken.



    Grüße
    Tom

  • Ja! Es macht immer Sinn Bargeld im Haus zu haben


    Wieviel hängt von Deinen persönlichen Verhältnissen ab.


    Das griechische Euronoten aussortiert werden - super unwahrscheinlich


    Stromausfall - hmm - der kommt - Frage ist nur wann, wie groß und wie lange


    Die Idee mit dem 14 Tage Vorrat an Geld ist sicherlich nicht verkehrt.


    Zusätzlich ein paar Silberzehner - wenn Du sowieso Bargeld hortest - aber es kommt halt immer auf die eigenen Verhältnisse an - Miese auf dem Konto und 10.000 Euro im Haus beisst sich.


  • Hallo Lorenz,


    Die Faustformel, Bargeldvorrat für 14 Tage im Haus haben, ist ziemlich pragmatisch, teile ich. Aber wie schon mal in einem anderen Beitrag geschrieben, an Einbruch- / Diebstahlsicherung denken.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo,


    an dieser Stelle sei erwähnt, dass Hausratversicherungen Bargeldbestände (,Schmucksachen - auch Edelmetalle und Sparbücher) bis zu einer gewissen Höhe mitversichern - auch bei Einbruchdiebstahl und Brand.
    Es lohnt sich durchaus, einmal in den Bedingungen der Hausrat nachzulesen.


    Die Einlagensicherungsfonds sind nur für den Ausfall einzelner Geldinstitute konstruiert - ähnlich wie bei Versicherungen gilt, dass die Allgemeinheit den Schaden Einzelner trägt (die Banken sichern sich untereinander gegenseitig ab). Fallen ungewöhnlich viele Geldinstitute aus, können auch Einlagensicherungsfonds nicht mehr greifen. Darauf verlassen würde ich mich deshalb in keinem Fall.

  • Hallo,


    Bargeld versteckt zu an verschiedenen Orten erhalten ist meiner Meinung nach immer Sinnvoll. Ich habe immer ein Monatsgehalt an Bargeld da ich die Banken gar nicht traue. Ein Teil davon ist in US Dollar und ein Teil in Schweizer Franken. Einige Goldmünzen sind auch da und gut versteckt. Gesetzliche Garantie ja sicher und schön aber im Falle eines Bankruns haben die Geldautomaten und Banken nach 2 Tage KEIN Cash mehr. Hier in Frankreich werden die Bargeldabhebungen schon sehr stark begrenzt: bei den meisten Banken nur 300 bis max. 500 Euro am Tag. Alles andere muss reserviert werden und dauert 2 bis manchmal 5 Tage. Egal ob in Grossstadt oder auf dem Land. Die Banken haben das Bargeld einfach nicht. Viele Bankfilialen hier haben gar kein Geldschalter mehr! Nur noch Geldautomat. Wenn nur 10% der Bevölkerung in derselben Woche ihr Guthaben abheben will gibt es ein riesen Problem... also lieber vorbeugen. Bargeld ist für mich Teil des Preppens und gibt gleich Freiheit und schaft Möglichkeiten über alle Leute die einen leeren Beutel haben im Falle eines Systemcrashs. Es kann die Differenz machen schnell aus dem Problemgebiet heraus zu kommen (Transport und Unterkunft oder Essen unterwegs bar bezahlen). Für mich gilt: Cash is King.

    Carpe Diem --- On a long enough timeline the survival rate for everyone drops to zero

  • Ich stelle mit Erschrecken fest, wieviel Blauäugigkeit selbst bei Preppern noch vorhanden ist.


    Liebe Leute, bitte informiert Euch über die Größenordnungen der sogenannten Einlagensicherungen und der Funktionsweise unseres Bargeld- und Zentralbankensystems -- und zwar nicht aus der Nachplapper-Mainstream-Presse -- sonst könnte es sehr bald, sehr ernüchternde Erkenntnisse geben...
    (Analog auch zu Lebensversicherungssicherungsinstrumenten!)


    Zu Silbertafelbarren hatte ich anderswo schon mal was geschrieben: ICH würde irgendeinen wüst malträtierten Silberadler oder dunkelschwarzen Olypiagedenkzehner JEDEM 10g Silberbarren-Abbruch vorziehen...


    Neulich gab es übrigens mal irgendwo eine Bildreportage, wie die Griechen ihre Bargeldbestände verstecken, "X" bevorzugt!


    Ping

    [SIZE=2]Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke.[/SIZE]

  • Zitat von pinguin;107939

    ICH würde irgendeinen wüst malträtierten Silberadler oder dunkelschwarzen Olypiagedenkzehner JEDEM 10g Silberbarren-Abbruch vorziehen...


    Hallo Pinguin,


    ich bin da extrem kritisch. Silber und Gold wird wegen seiner Seltenheit - nicht wegen seiner unmittelbaren Nützlichkeit - Wert zugeschrieben.


    Ja, man braucht Gold für Zahnfüllungen und für Golddrahtbonds bei Halbleitern, in letzteren Fall steigt man übrigens gerade breitflächig auf Kupfer um.


    Silber brauche ich im Labor als Reagenz, aber da reicht mir ein oder zwei Gramm fürs Leben.


    When the shit hits the fan:


    Du könntest bei mir eher mit Lebensmitteln, Material und Werkzeugen als Tauschware punkten. Goldene Ketten und Ohrringe sind dann eher nicht mehr gefragt.


    Viele Grüse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von pinguin;107939

    Ich stelle mit Erschrecken fest, wieviel Blauäugigkeit selbst bei Preppern noch vorhanden ist.


    Liebe Leute, bitte informiert Euch über die Größenordnungen der sogenannten Einlagensicherungen und der Funktionsweise unseres Bargeld- und Zentralbankensystems -- und zwar nicht aus der Nachplapper-Mainstream-Presse -- sonst könnte es sehr bald, sehr ernüchternde Erkenntnisse geben...
    (Analog auch zu Lebensversicherungssicherungsinstrumenten!)


    Ping


    Der "Einlagensicherungsfonds der Lebensversicherungen" heißt Protektor.

    Zitat

    Was passiert, wenn mehrere Sicherungsfälle in einem Jahr auftreten und das Vermögen des Sicherungsfonds nicht ausreicht?
    Für die Sanierung der Sicherungsfälle wird zunächst das Vermögen des Sicherungsfonds verwendet. Reicht das Vermögen nicht aus, können Sonderbeiträge von den Mitgliedsunternehmen erhoben werden. Diese sind pro Kalenderjahr auf 1‰ der versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen der Mitglieder begrenzt. Reichen diese finanziellen Mittel nicht zur Sanierung übernommener Versicherungsbestände aus, setzt die Aufsichtsbehörde die Verpflichtungen aus den übernommenen Verträgen um maximal 5 % der vertraglichen garantierten Leistungen herab.


    Ist auch nach Kürzung der vertraglich garantierten Leistungen um 5% eine Sanierung nicht erreicht, haben sich die Mitglieder des Sicherungsfonds auf freiwilliger Basis verpflichtet, einschließlich der geleisteten Beiträge an den Sicherungsfonds, weitere Finanzmittel in Höhe von bis zu 1% der versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen (Stand 12/2010: ca. 7,6 Mrd. EUR) zur Verfügung zu stellen. Die maximal je Jahr bzw. Sicherungsfall zu leistenden Mittel wurden dabei limitiert, um die jährliche Belastung der sich verpflichtenden Unternehmen zu begrenzen


    (Rückstellungen in der Lebensversicherung)


    Im Übrigen beträgt das Geldvermögen der Privaten Haushalte in den Lebensversicherungen 2010 1,3 Bio. Eur. (Quelle, S.99)


    An dieser Stelle muss in diesem Zusammenhang auch der §89 VAG erwähnt werden. Dieser kann bei Notlage des Unternehmens Zahlungen des Unternehmens verbieten, und zwar bei gleichzeitiger Zahlungspflicht der Kunden.

    Zitat

    Die Pflicht der Versicherungsnehmer, die Versicherungsentgelte in der bisherigen Höhe weiterzuzahlen, wird durch die Herabsetzung nicht berührt.



    Nocheinmal zu den Banken und dem Einlagensicherungsfonds: Hier besteht für den Bankkunden keinerlei Rechtsanspruch. (1 2 3)


    Zur Diskussion über EM oder lieber doch anderweitige Investition, die eigentlich schon an anderer Stelle mehrfach geführt wurde: Ein Grundgedanke (einiger) bei der Investition in Gold oder Silber dient dem (erwarteten) Kaufkrafterhalt über eine Krise hinaus. D.h. ich löse meine Edelmetalle erst nach Ende einer Krise wieder in Währung um. Dass Gold und Silber nicht viel Wert sind, wenn es nix zu beißen gibt, ist glaube ich jedem bekannt. Bunte Zettelchen schmecken dann aber auch nicht so sehr. Und Plastekarten vermutlich auch nicht. Und Nahrungsmittelvorräte haben wir hoffentlich alle :)

  • hallo beisammen,



    ich halte die Anlage in Gold oder eventuell in Immobilien auch eher für eine "strategische" Entscheidung . Wenn ich heute 50.000 € aus ner Lebensversicherung bekäme, das Geld momentan nicht brauche, und es für die Altersvorsorge in 10-15 Jahren gedacht ist, wäre daran zu denken , die 50000 € in einem guten Kilo Gold zu konservieren.


    Punkto "Konserven" , vielleicht kommt man bei einem ordentlicehn Warenlager in der Krise ja mal in die Verlegenheit, jemand ein paar Konserven für einen Goldring oder eine Kette zu überlassen:)



    wolpi