Ab September 2012 Sportboote bis 15 PS führerscheinfrei

  • (Deutschland)
    Ab September ist es nun soweit, die Grenze zur Führerscheinpflicht bei Motorbetriebenen Booten
    wird angehoben. Genauer gesagt heisst dies, von 5 auf 15 PS.
    Bei meinem Wiking Schlauchboot 3,20 geht das schon in Richtung der Geschwindigkeit "Roller".


    Da die Entwicklung schon absehbar war, habe ich in den Kleinanzeigen das besagte Boot mit viel Zubehör
    für schnuckelige 250 Euro bekommen.
    Ich gehe davon aus, das im nächsten Jahr gehrauchte Boote und Motoren bis 15 PS im Preis steigen.
    Im Winter und Frühjahr gibt es noch die Möglichkeit ein Schnäppchen zu sichern.


    Mein Boot passt im übrigen in eine Dachbox und ist Teil eines möglichen Notfallplans

  • Hallo Flywheel


    im Sinne einer Liberalisierung begrüsse ich das, andererseits hoffe ich als Segler, dass die neuen "Motorbootkapitäne" sich freiwillig und eigenverantwortlich (Freiheit= Eigenverantwortung) über die Verkehrsregeln auf dem Wasser schlau machen und diese einhalten.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Matthias,
    die Regeln kann man sich vielleicht noch ein wenig bei anderen abschauen.
    Die Gefahren sehe ich vielmehr bei Schleusen und Anlegemanövern.
    Auch unterschätzen von Strömung und Wind mangels Erfahrung habe ich auf die harte Tour kennengelernt.


    Eben das Wissen von Grundkenntnissen das beim SBF vermittelt werden.
    ABER. ..... Bootfahren macht einfach Spass :Gut:


    Gruß
    Basti

  • Wie flywheel schon angemerkt hat...


    Ich bin sehr gespannt wie sich diese Regelung auf den Verkehr auf dem Wasser auswirken wird!


    Zumindest eine kleine Einweisung sollte immer Pflicht sein um ein Boot auf dem Wasser bewegen zu dürfen!
    Zuviel kann leicht schief gehen, die schon angesprochenen Schleusenmanöver sind nur eine Seite der Medaille.
    Ganz zu schweigen von Verkehrsregeln, Vorfahrt der Berufsschifffahrt bis zur Knotenkunde.
    Sicherer wird es bestimmt nicht dadurch.
    Wer alleine schon einen Roller im Strassenverkehr bewegen möchte braucht eine Prüfbescheingung,
    warum wird das Wasser zum "Rechtsfreien Raum" erklärt?


    Meine Meinung, sorry.


    LG, jema

  • Es ist wie bei so vielen Sachen:


    Wenn du nicht weißt was du tust, dann bist du in Gefahr!


    Wenn du noch nie ein Boot gesteuert hats und sollst dann auf dem Rhein bei Schiffsverkehr und starker Strömung eine Hafeneifahrt treffen, dann darfst du dich nicht wudern, wenn du quer am Kribbenpfahl hängen bleibst und sich dein Boot in Bestandteile zerlegt. (schon gesehen)


    Wer sich aus Prep Sicht mit dem Gedanken anfreundet, sich ein kleines Mobo zuzulegen, der sollte lernen damit umzugehen. Das predigen wir hier im Forum für alle Ausrüstungsgegenstände, also zählt auch ein Boot dazu. Wenn ich hier auf der Alster sehe, wie einige Leute schon mit Kanus Amok fahren, so möchte ich die Leute nicht mit Motorbooten sehen. Es gibt tatsächlich Leute, die glauben, dass es keine Verkehrsregeln auf dem Wasser gäbe. Und glaubt nicht, dass die Verleiher auch nur eine Silbe zu den Regeln verlieren. Das würde dann bei Moboverleiheren auch kein bisschen anders sein.


    Leute, wenn ihr euch ein Mobo anschaffen wollt, dann inverstiert die Zeit und das Geld auch noch in einen Moboschein. Das ist sicherer und macht mehr Spaß!


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Wenn es nach mir gänge, würde ich nicht mal den Betrieb eines Paddelbootes ohne Führerschein zulassen. Mir sind die Regelungen ja jetzt schon zu lasch.
    Nach dem Führerschein am besten noch hundert Stunden als Bootsführer, bevor jemand losgelassen wird!


    Sorry, hab einfach zu viele Freizeit-Skipper auf dem Wasser erlebt...

  • Zitat von Papa Bär;108761

    Wenn es nach mir gänge, würde ich nicht mal den Betrieb eines Paddelbootes ohne Führerschein zulassen. Mir sind die Regelungen ja jetzt schon zu lasch.
    Nach dem Führerschein am besten noch hundert Stunden als Bootsführer, bevor jemand losgelassen wird!


    Woanders geht es auch ganz ohne Regeln.
    In Norwegen habe ich 5-jährige Motorboot fahren sehen. Und der konnte auch eine Zündkerze wechseln.
    Wenn da jemand aufgefallen war, war es mit großer Wahrscheinlichkeit eine deutscher Tourist.

  • in Norwegen wohnt der Großteil der Bevölkerung in unmittelbarer Wassernähe, in vielen Fällen ist der Weg mit dem Boot kürzer und schneller als mit anderen Verkehrsmitteln. Die haben die Seefahrt quasi mit der Muttermilch aufgesogen und verhalten sich auf See auch dementsprechend.
    Wenn ich dagegen hier die Freizeitskipper sehe...:brech:
    Die kennen nur eine Fahrtstufe: sobald die letzte Leine los ist, werden die Hebel auf die Back gelegt - manchmal auch schon vorher - und alles was nicht rechtzeitig aus dem Weg geht, hat Pech gehabt.
    Seemännisch korrekte Anleger, Navigation, Mann-über-Bord-Manöver (da werden im Wasser Treibenden mit dem Bootshaken gefischt!), Knotenkunde und allgemein gutes seemännisches Verhalten...Fehlanzeige!!!

  • He Papa Bär, jedem seine Titanic, solange nicht andere gefärdet werden. Das beweisen doch jährlich 10000 Hobbyfischer auf dem Sund die zu dritt oder viert in Nussschalen zum Angeln rausfahren. Immerhin kommen regelmäßig 9999 zurück.:devil:
    Aber im Ernst, obwohl ich selber einen Bootführerschein aus DDR-Zeiten habe und lange im Segelsport aktiv war würde ich heute ohne nochmaliges Studium der Vorschriften und Regeln sicher vieles verkehrt machen. Wie das dann komplette Anfänger schaffen wollen ist mir schleierhaft.

    [HR][/HR] Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Hallo flywheel

    Zitat von flywheel;108725

    Hallo Matthias,
    die Regeln kann man sich vielleicht noch ein wenig bei anderen abschauen.


    hmm...


    Mit oder ohne Führerschein, der Gesetzgeber sagt, dass Du Dich vor Antritt der Fahrt mit dem Revier und den dort geltenden Bestimmungen vertraut zu machen hast. Die Kollisionsverhütungsregeln gelten weltweit, aber was will es mir sagen, wenn auf dem Bodensee ein Schiff meinen Kurs kreuzt, das einen grünen Ball am Top trägt? Oder welche Lichter ich auf See bei Nacht unter welchen Bedingungen setzen muss, z.B. als Ankerlieger in einer Bucht?


    Bei einem Unfall aus Unkenntnis der Bestimmungen ist zwar dann nicht der (nicht vorhandene) Motorbootschein weg, aber zum Beispiel der Versicherungsschutz. Grobe Fahrlässigkeit heisst das im Juristendeutsch,

    Zitat von flywheel;108725


    Die Gefahren sehe ich vielmehr bei Schleusen und Anlegemanövern.


    Das würde ich jetzt eher unter Bordpraxis sehen, durch Erfahrung lernbar, wie Autofahren auch.

    Zitat von flywheel;108725


    Auch unterschätzen von Strömung und Wind mangels Erfahrung habe ich auf die harte Tour kennengelernt.


    Da haben Motorboote ohnehin die Ar$%&karte gezogen. Wir sind mal bei richtigem Sauwetter und einigen Metern Seegang rund Kap Formentor gesegelt. Als wir in Port d'Alcudia ankamen, haben wir zwischen zwei Motoryachten eingeparkt, deren Besatzungen noch ein wenig grün um die Nase waren und uns gefragt haben, ob wir auch bei Kap Formentor "diesen schrecklich hohen Seegang" gehabt hätten. Wir hatten wohl den gleichen Seegang wie die Motorbootfahrer, aber eine Bleibombe vom Gewicht einer Mittelklasselimousine unterm Kiel macht die Fahrt doch sehr viel komfortabler wie mit dem platten Boden eines Motorboots mit geringem Tiefgang. :)


    Zitat von flywheel;108725


    ABER. ..... Bootfahren macht einfach Spass :Gut:


    Stimmt eindeutig, besonders wenn eine gut sortierte Auswahl von Segeln an Bord ist :)



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)