Fluchtszenario... Doch was Tun???

  • Zitat von Opa;112171

    @Ulfhednar: Auf die Situation "Übermacht greift an" kann man sich schon vorbereiten, hab ich auch bei Historischen Fechtgruppen schon mal mitgemacht, aber realistischerweise kann man sich gegen eine Übermacht nur durch einen Equlizer, d.h. etwas, das die Plünderer nicht haben, das entweder viel größere Reichweite, viel größere Effektivität oder sonstwas hat, wehren. Wie wärs mit einem 40-Tonnen-Bagger? :)


    Der älteste und einfachste Equalizer ist die Überraschung. Eine vorbereitete Stellung mit Deckung kommt kurz danach. 40-Tonnen-Bagger bin ich noch nie gefahren, aber wenn das die Überlebenschance hebt, wieso nicht?


    Gruß Ulfhednar

  • TTV!



    Eigentlich würde hier das passen: 5.L
    Lasse es aber mal stehen

  • Zitat von Realist.;112277

    TTV!


    Weiß irgendwer was das heißt? Ich kannte diese Abkürzung bis jetzt nämlich nur für TischTennisVerein, aber das macht irgendwie keinen Sinn.


    Gruß Ulfhednar

  • TTV = Tarnen, täuschen und verpissen


    Die zweitbeste aller C-Fall Strategien.
    Nur tarnen, täuschen und der eigenen Umgebung niemanden auffallen ist noch besser.

  • TTV ist optimal. Wenn du in der Situation bist, dass du eigentlich schon entkommen bist, dann aber einen Hinterhalt legst, dann machst du einen elementaren Fehler.


    Du könntst ja schließlich weg sein, aber stattdessen stellst du dich einem unnötigen Kampf. Das stellt ein unnötiges Risiko dar, welches deine Überlebenschancen reduziert. Es kostet dich auf jeden Fall Energie und bei einem Kampf gegen eine übermacht wirst du vermutlich auch im Falle eines Sieges noch was einstecken müssen. Gar nicht zu reden davon, was dir passiert, wenn du verlierst.


    Klar kann nicht immer eine solche Situation vermieden werden. Aber dem Überleben ist es am zuträglichsten, wenn du dem Konflikt aus dem Weg gehst.


    Noch Mal zu den Zielen im Falle einer Flucht:


    Wir fassen zusammen:
    Es ist kein Fluchtpunkt vorhanden, also nichts was sich anbietet.
    Das heißt, dass die Krise überregional ist, also warum fliehen? Wenn es doch woanders auch nicht besser ist?
    Wenn es also einen Ort gibt, der erreichbar ist und zudem noch sicher, dann stellt sich die Frage ja gar nicht.
    Und wenn es nirgendwo sicher ist und deine Bude gerade abgebrannt, dann bleibt dir ja nichts, als sich irgendwie als obdachloser Habenichts durchzuschlagen. Dann wird dir dein BOB zwar am Anfang etwas helfen, aber spätestens nach ein paar Wochen werden die ersten Dinge verlustig sein, oder ausfallen.


    Aber tröste dich: Wenn es soweit kommt, dann wird es entweder eine Welle der Solidarität geben, oder der Platz unter den Brücken wird sehr eng werden und du hast zumindestens viele Leidensgenossen, mit denen sich auch eine Gemeinschaft aufbauen lässt. Dann kommt es auf die elemtaren Fähigkeiten des Überlebens an, nämlich der mentalen Fitness und der intelektuellen Gabe, das beste aus der Situation zu machen. Und ob du, oder ich eine solche Gabe haben werden wir vermutlich erst dann wissen.


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Auf jeden Fall ist bei der Vorbereitung gewissermaßen was schief gelaufen. Trotzdem könnte es durchaus vorkommen das, - nehmen wir ein extrem Beispiel - bei einer großflächigen Verwüstung oder Bombardierung auch der sichere Ort zum hinflüchten zerstört ist und man dies in Erfahrung bringt oder aber das die - welche auch immer - Bedrohung aus genau der Richtung auf den Heimatort zukommt... Dann könnte eine derartige Situation durchaus entstehen, auch wenn man sich alle Mühe beim preppen gegeben hat.

  • Man liest hier öfter: "bei der Vorbereitung etwas schiefgelaufen..." und ähnliches. Mal ganz nüchtern betrachtet:
    Man kann sich in gewisser Hinsicht sicher vorbereiten, ob nun Lebensmittel/Güter usw einlagern, oder Fluchtorte raussuchen/kümmern, sich BOBs zusammenstellen etcpp.
    Letzten Endes passiert sowas immer in "Friedenszeiten" um für evtl. gewappnet zu sein.
    Ich gehe mal davon aus, wenn es mal bei uns zu einem solchen hier geschilderten Szenario kommt, und wir Zustände wie in ehemals Jugoslawien/Georgien/BK nach Wahl... haben, und es ufert wirklich aus, wird warscheinlich selbst der beste -Prepper- erstmal nen Schock von tragen.
    Hab vorgestern bei YT 2 Dokus geschaut, wo ein ähnliches Bild geschildert wurde, und eine allgemein über Aufstände und Bürgerkrieg. Der eine Satz ist mir haften geblieben: "This is, what war really means. It´s brutal, violent and has nothing to do, with that shit in tv. There´s hunger, pain, and hate &fear in everybodys eyes. ..."
    Ich denke, der kleine Auszug reicht um all das iwie vorstellbar zu machen. Man bedenke doch schon, wie in div. Ländern mit Systemkritikern umgegangen wird, in Zeiten wie diesen. Und da ist das hier angebrachte Beispiel noch wirklich "lustig", wenns nicht schon so arg wäre..
    Naja, soweit meine Gedankengänge grad dazu. lg
    Tasmanier


  • Zitat von Tasmanier;112326

    Man liest hier öfter: "bei der Vorbereitung etwas schiefgelaufen..." und ähnliches. Mal ganz nüchtern betrachtet:
    Man kann sich in gewisser Hinsicht sicher vorbereiten, ob nun Lebensmittel/Güter usw einlagern, oder Fluchtorte raussuchen/kümmern, sich BOBs zusammenstellen etcpp.


    Hallo Tasmanier,


    Preparedness wird mir zu oft auf Ausrüstung und Vorräte reduziert. ich möchte hier noch mal das Thema "mental preparedness" strapazieren, das Radar für Gefahren.


    Kriege, Bürgerkriege, innere Unruhen, Wirtschaftskrisen kommen nie überraschend. Sie zeichnen sich ab.


    Naturkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmung) können plötzlich kommen. Ich habe aber in aller Regel jahrelang Zeit, mich darüber zu informieren, was in meiner Gegend schon mal passiert ist oder passieren könnte. Auch hier keine Überraschung.


    Wenn ich beispielsweise im September im schönen Südwestfrankreich an einen hübschen Bach am Fusse der Cevennen bin, dann müsste ich tiefdunkelschwarze Tinte gesoffen haben, wenn ich neben diesem Bach mein Zelt aufbaue. Der kann nämlich während der Nacht durch ein plötzliches Gewitter mühelos um 3-4 m steigen und ein reissender Fluss werden.


    Auch im Alltag: Ich bin immer wieder erschüttert, wenn Menschen von der Pleite ihres Arbeitgebers "überrascht" werden, obwohl sie mehrere Jahre Vorwarnzeit für Bewerbungen anderenorts gehabt hätten, hätten sie von ihrer Tageszeitung mal den Wirtschaftsteil statt des Sportteils gelesen. (Aktuelle Beispiele in D: Schlecker, Neckermann)


    Welche Quartiere der Städte in meiner Umgebung sagen wir mal Freitag- oder Samstagnacht "no go areas" sind, weil mit auf Krawall gebürsteten Alkohol- oder Drogenkonsumenten zu rechnen ist, das finde ich nicht im praktischen Selbstversuch heraus, da informiere ich mir vorher.


    Preparedness is Awareness


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Mea maxima Culpa. Asche auf mein Haupt. Dachte eigentlich, dass die Abkürzung allgemein bekannt ist hier im Forum und oft genug thematisiert wurde:)
    mfg Sam

  • Nun, das Ausgangsszenario ist desaströs, es wurde schon gesagt, dass der geneigte Fori in eine solche Situation gar nicht kommen sollte.
    Wenn doch, dann nichts wie raus aus der Stadt. Am besten via Kanalisation (welcher "urban-survivor" hat nen Plan?) in die Peripherie.
    Kontakte, Wasserläufe und Auto-/Eisenbahnen meiden, nachts reisen, viel Licht- und Lärmdisziplin.
    Bauernhof suchen und sich mit Fähigkeiten nützlich machen, sonst Landarbeit.
    LG
    Doomer

    Don't be scared, be prepared!

  • Zitat von Tasmanier;111864

    Hallo Mitforumisten...


    Folgende Situation will ich gern mal als Diskussionsgrundlage nehmen, [...]


    lg Tas


    Hallo Tas,


    super Fragestellung, die realistisch ist. Du machst es uns aber auch nicht einfach.


    Man muss sie daher in ihre Einzelteile zu zerlegen, um eine Beantwortung zu versuchen.


    Das Szenario: Stadt, Flucht, Allein mit Fluchtrucksack, marodierende und/oder planvoll agierende Menschengruppen, Auto, Motorrad und Fahrrad fallen wegen Straßensperren aus


    Frage: Wie kommt man aus der Scheiße raus?


    Antwort: Nur sehr schlecht.


    Ich versuche mal zu skizzieren, wie es zu so einer Situation kommen könnte.


    Ausgangslage: Zentrum Berlin, Nähere Umgebung Alexanderplatz elfgeschossige Mietshäuser, mehrere tausend Mietparteien in einem Straßenzug, Kommunikationsnetze sind deaktiviert, gut vorbereitet, aber die Flucht zu lange hinausgezögert


    Die allgemeine Lage verschärft sich, die Frequenz von gewalttätigen Demonstrationen erhöht sich und die Polizei wird der Lage nicht mehr Herr. Der anständige Prepper hadert mit sich und zögert, weil er noch nicht die Chancen und Risikien einer sofortigen Flucht abgewägt hat. Das Ergebnis ist, daß er zu lange zögert. Auf der Straße vor dem Miethaus rennen nun die Mobs umher, Supermärkte sind allesamt geplündert, der eigene Vorrat hält noch zwei Wochen. Hm, geht ja noch, denkt sich der Prepper, wird bald aufhören, weil demnächst die Bundeswehr einschreitet. Der Prepper scheut sich deshalb und wegen der Radioansprachen von Mutti Merkel, die Flucht nach vorn anzutreten. Weitere Tage ziehen ins Land und gegenüber werden inzwischen die Haustüren sowie leerstehende Wohnungen aufgebrochen. Hm, es wird brenzlig, denkt sich der Prepper. Die Straßen sind voll mit Müll und abgebrannten Autowracks. Außerdem sind an beiden Straßenenden sowas ähnliches wie Straßensperren, an denen den ganzen Tag Leute herumlungern. Schwer einzuschätzen, was die machen, wenn man da durch will. Aus dem Radio kommen auch keine guten Nachrichten mehr im Sinne von kurzfristiger Entspannung der Situation.


    Angenommen man entschließt sich, die Flucht zu starten und man kommt durch die Straßensperre (Tausch, Bestechung, unbemerktes Passieren o.ä.). Das erste Hindernis ist geschafft.
    In der Mitte von Berlin hat man in alle Himmelsrichtungen mindestens 20km bis zum Stadtrand. Mehrere Dutzend Straßenzüge und Kreuzungen müssen überwunden werden. Man kommt ein paar Straßen voran und man trifft auf die nächste Barrikade. Ok, man nimmt eine parallele Straße und versucht drumrum zu laufen. Netter Versuch, auch hier lungern zwiespältige Leute rum (kann man mit dem Fernglas sehen ;)). Sind das vllt. auch Prepper oder irgendwelche Clans oder Gangs? Hingehen und nachfragen? Einen Versuch hat man, bevor man für immer im feuchten kalten Keller verschwindet.


    Was tun? Weiteren Umweg laufen und der Weg zum Stadtrand verlängert sich um fünf Kilometer. Der zurecht gelegte Plan ist an dieser Stelle im A***.


    Verdammt, was essen muss man auch noch, trinken sowieso. Wieviel Zeit ist inzwischen vergangen? Keine Ahnung.


    So geht es die ganze Zeit weiter. Laufen, verbarrikadierte Straßen, schwer einschätzbare Menschen(gruppen), weiterlaufen. Dazu kommt, daß man auch noch irgendwo mal schlafen muss, weil man nur langsam vorankommt. Man kann schließlich nicht einfach so durch einen Straßenzug laufen. Nachher fallen einem unvermittelt Ziegelsteine auf den Kopf. :winking_face:


    Eventuell hat man die ersten 10 km geschafft. Ein kleiner Erfolg. Also erhöhen wir den Schwierigkeitsgrad und bringen ein paar Verfolger ins Spiel.


    Man hat eine Karte und rennt um sein Leben. Entweder man schafft es oder nicht. Ganz einfach. Die Verfolger kennen im dümmsten Fall den betreffenden Abschnitt der Stadt sehr gut und wissen wo sie einem den Weg abschneiden können und es ist vorbei. Im besseren Fall schafft man es, sich zu verstecken oder weil man eben schnell rennen kann, es außer Sicht zu schaffen. Dann heißt es weiter rennen. Problem ist, man rennt immer noch innerhalb der Stadt vielleicht in die nächste Sackgasse, weil das Ende der Straße verbarrikadiert ist. Die Claims der einzelnen Gangs sind dann sehr schnell abgesteckt.


    Bei Nacht flüchten? Nice try! Andere Bewohner der Stadt bzw. Gangs haben ebenfalls Wachen rund um die Uhr aufgestellt, um entweder gegnerische Gangs abzuwehren oder eben arglose Bewohner auf der Flucht abzufangen.


    Man muss die Situation so sehen, daß man bei einer Flucht aus einer Stadt nur sehr schlechte Karten hat, wenn der Mob wütet und Plünderungen im Gang sind. Mit anderen Worten hat man die A****Karte.


    Eine Chance hat man, wenn man eine profunde Ausbildung im Bereich Tarnen hat. Ein Navy Seal (o.ä. Eliteeinheiten) kann sich vermutlich in einem solchen Stadtgebiet unbemerkt bewegen.



    Sinnvoll ist es daher, sich mit dem lokalen Mob im eigenen Kiez zu verbünden und andere Prepper auf der Flucht abzufangen. :grosses Lachen:


    Gut möglich, daß sich Nachbarschaften organisiert haben und gegenüber einem flüchtenden Prepper keine bösen Absichten hegen und diesen gern in ihre Gemeinschaft aufnehmen.


    Noch sinnvoller ist es, früher als oben beschrieben zu verschwinden. Wohin auch immer.


    Das Problem bei der Lösungsfindung bezüglich deiner Frage sind die schier unendlichen Unwägbarkeiten der Situation. Hier ist eine flexible Geisteshaltung gefragt. Ggf. muss man sich mit Menschen verbünden, die man im Alltag eher meidet (In der Not frisst der Teufel Fliegen."). Sobald es die Situation hergibt, kann man die Gesellschaft dann immer noch wechseln.

  • Janus,


    Hallo,
    Ich finde deinen Beitrag echt "gänsehauterregend" gut.


    Zum Thema TTV, ich würde in einer Situation, wie der, die du oben beschrieben hast, mich Tarnen/Täuschen in Form von Hilfskräften.
    Lieber meine Sanitäteruniform, den Hunden die Kenndecke anziehen und so zügig unterwegs sein.


    Ich glaube, ich würde eher Gewalt bei einer dunklen/schleichenden Gestalt anwenden, die versucht sich unbemerkt von A nach B zu bewegen, anstatt den öffentlich laufenden Hilfskräften, die man schon von Weitem gut sehen kann.
    Vielleicht irre ich mich auch... hoffentlich muss ich es nie ausprobieren :winking_face:


    Liebe Grüße

  • Janus


    ---> Volkspark Friedrichshain ---> Volkspark Prenzlauer Berg ---> Richtung Orankesee ---> Richtung Fauler See ---> Richtung Malchow


    Auf der Route sehr viel Park, Kleingärten, wenig Menschen


    Ick lauer dann im Park uff dir wa........

  • Zitat von DieLara;112500

    Zum Thema TTV, ich würde in einer Situation, wie der, die du oben beschrieben hast, mich Tarnen/Täuschen in Form von Hilfskräften.
    Lieber meine Sanitäteruniform, den Hunden die Kenndecke anziehen und so zügig unterwegs sein.


    Ich glaube, ich würde eher Gewalt bei einer dunklen/schleichenden Gestalt anwenden, die versucht sich unbemerkt von A nach B zu bewegen, anstatt den öffentlich laufenden Hilfskräften, die man schon von Weitem gut sehen kann.
    Vielleicht irre ich mich auch... hoffentlich muss ich es nie ausprobieren :winking_face:


    Hi,
    auch davon würde ich abraten und zwar aus zwei Gründen heraus:
    - Angriffe auf Sanitätspersonal passiert auch so schon immer öfter. Ich kann mich da an einige sehr unangenehme Erlebnisse nach Sonnenuntergang am 11.11. in der kölner Innenstadt erinnern. (Karneval - die geplante Katastrophe) Ab einem gewissen Zeitpunkt konnten wir nur noch mit unseren Bullies und mit Helmen zu Patienten vordringen, da wir ständig mit Flaschen und anderen Gegenständen beworfen wurden. In viele Ecken nur noch mit Hilfe von Einheiten der Einsatzhunderschaften vordringen, da wir ständig attackiert wurden.
    - Ich so manchem ehemaligen Patienten nur ungern im dunklen alleine begegnen möchte. In einer Sanitäter Uniform, kommt vielleicht manch Drogenabhäniger nun auf die Idee, sich an Dir zu rächen für all die versauten Tripps die ihm der Rettungsdienst beschert hat.


    Sanikluft ist genau so unpassend wie Armeekleidung, beides zieht zu viel Aufmerksamkeit auf Dich. Zieh einfach das an was alle tragen und tue das was alle machen.


    grüße,


    Frank

  • Da muss ich Frank voll und ganz zustimmen, zumal die Sani-Uniform ja auch "Ich habe Medikamente dabei und kann Verletzungen versorgen" ausstrahlt. Ich denke nicht das Du damit weit kommen wirst, weil jeder entweder scharf auf die Medikamente sein wird oder Rettung für ein verletztes/krankes Famiilienmitglied (im besten Falle) oder eben Gruppen-/Gangmitglied (im schlechtesten Fall) haben möchte. Wenns ganz dumm läuft wirst eben als "Hausarzt" festgehalten. Und ich möchte nicht wissen was passiert wenn die Erwartungen von Dir nicht erfüllt werden....


    Und wie Frank schon sagt, die Akzeptanz ist ja schon jetzt gegenüber Hilfskräften miserabel, wie soll es dann erst mal in einer Krise sein? Von daher wäre auch eine Polizeiuniform (der Vorschlag war in einem anderen Beitrag mal aufgekommen) mit das Dümmste was man machen kann.


    Grüße

  • Zitat von FrankD;112502

    ... sehr unangenehme Erlebnisse nach Sonnenuntergang am 11.11. in der kölner Innenstadt erinnern. (Karneval - die geplante Katastrophe) Ab einem gewissen Zeitpunkt konnten wir nur noch mit unseren Bullies und mit Helmen zu Patienten vordringen, da wir ständig mit Flaschen und anderen Gegenständen beworfen wurden. In viele Ecken nur noch mit Hilfe von Einheiten der Einsatzhunderschaften vordringen, da wir ständig attackiert wurden.


    Dem kann ich nur beistimmen. Ich habe da auch mal einen sehr unangenehmen Zwischenfall spätabends auf einem Kleinstadtbahnhof erlebt. Ein nach den Ausdünstungen Besoffener in Alkoholnarkose lag nicht ansprechbar auf dem Bahnsteig, Vitalfunktionen vorhanden, ich habe halt erst mal stabile Seitenlage gemacht. Nachdem die von mir gerufenen Sanis kamen, wurde er beim Verladen auf die Trage auf einmal wieder sehr lebendig und extrem aggressiv. Ich "durfte" (oder besser musste) den Sanis Erste Hilfe leisten. Nicht in medizinischer Sicht, sondern dabei, den durchgedrehten Besoffenen auf der Trage zu fixieren.


    Ich habe Respekt vor Notfallsanitätern aber ich möchte ihren Job ehrlich gesagt nicht machen. Aggressivität und tätliche Angriffe im Austausch für Hilfeleistung ist mir eine zu schlechte Würdigung meines Jobs.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)