Haus gekauft, wie Ausstatten?

  • Moin,


    nach langem Sparen konnte ich mir endlich den Traum von Eigenheim erfüllen. Jetzt möchte ich im Zuge der Renovierung das Haus für den SHTF-Notfall ausrüsten. Ich denke nicht das es ein Szenario geben wird mit dem völligen Zusammenbruch der Gesellschaft inkl. marodierenden Banden usw... . Sondern möchte eher gewappnet sein gegen Unwetter, lange Stromausfälle, Zusammenbruch der Wasserversorgung und den daraus folgenden Konsequenzen.


    Vom Vorbesitzer kann ich allerlei Werkzeuge übernehmen, u.a. auch einen Holzbackofen, sowie einen Generator. Eine mechanische Grundwasserpumpe ist bereits im Garten, ein Fluss ist fußläufig (3 Km) zu erreichen.


    Der Kamin fürs Wohnzimmer ist bereits geplant.


    Was würdet Ihr mir noch Empfehlen?


    MfG

  • Herzlichen Glückwunsch zum Eigenheim: Ist ein tolles Gefühl ein etwas eigenes zu haben.


    Zur Preparedness eines Hauses zählt für mich:
    ein guter Einbruchsschutz,
    Brandschutz (Rauchmelder, Feuerlöscher...)
    ein Brunnen /Quelle, o.ä.,
    eine Heizmöglichkeit (Kamin, ich bin mit meinem Contura sehr zufrieden. Kauf da ruhig Qualität, damit du dich nicht ärgerst),
    optional eine autarke Stromversorgung durch netzunabhängige PV, oder Generator,
    ein Garten der mit Obstbäumen bepflanzt wird (Langzeitvorsorge) und zumindest schon einmal auf die Nutzung als Gemüsegarten vorbereitet ist (Werkzeuge, Saatgut, Wissen)
    eine Werkstatt


    Schau dir außerdem an, welche Sachen ohne Strom nicht funktionieren, z.b. elektrische Rolläden, Drainagepumpen, elektrische Garagentore und schaffe stromlose Redundanzen


    Viel Spaß und pack nicht zu viel auf einmal an. Lieber zwei Sachen von der Liste abgeschlossen, als 10 offene Baustellen.


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Holzherd für die Küche? Es gibt da durchaus moderne Herde die gut aussehen, ggf. auch kombinierte Holz- / Elektroherde. Und wenn Du eine grosse Wohnküche hast kannst Du möglicherweise auf den Kamin im Wohnzimmer verzichten, oder die Investition noch aufschieben. Im Kamin kannst Du kein Essen kochen und wenn Dein Lebensmittelpunkt sowieso in der Wohnküche liegt wäre der Holzherd in jedem Fall sinnvoller als der Kamin. Bei uns ist ein Holzherd die nächste grössere Anschaffung, denn die Dinger sind nicht ganz billig.

  • Moin,


    Danke schon mal für die Antworten.


    Leser, kann ich dir noch nicht sagen, ich hab den nur bei der Hausbesichtigung gesehen. Bekomme am 4.2 den Schlüssel. Scheint mir aber ein älteres Modell zu sein.


    einzelgänger, Haus ist Baujahr 81 und befindet sich lt. Aussage vom bestellten Gutachter in einem sehr guten Zustand. Massive Bauweise und gepflegt. Seine Aussage war: Gebaut wie ein Bunker. Leider mit Ölheizung. Kann man die modernisieren durch Brenneraustausch o.ä?
    Leider kenne ich mich da nicht aus.


    Mann mit Mops, der Holzherd soll als Ergänzung zum normalen E-Herd in der Küche stehen, und funktionsfähig sein. Hast du da ne Idee?

  • Hallo Harmlos,
    der Herd ist vorhanden, ich möchte ihn in die neue Küche funktionsfähig und auch optisch passend integrieren...

  • Alles klar,


    dann hatte ich dich falsch verstanden. Ich dachte du würdest ein Holzbackofen meinen, der irgendwo im Garten steht.


    Viel Erfolg

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Zitat von vividas;125059

    Leider mit Ölheizung. ..


    Wieso leider? Damit hast Du die Möglichkeit, völlig legal meinetwegen 50.000kWh Energie in Form von Öl zu bunkern. Wenn der Generator jetzt auch noch mit Heizöl klar käme...


    Ansonsten: PV Anlage drauf, die zahlt sich idR von selber ab. Ggf Akku einbauen, Förderprogramm gibtes demnächst, zahlt sich idR selber nicht ab. Damit ist dann auch die Heizung bei Stromausfall funktionsfähig.


    Problematisch bei einer Ölheizung sind die hohen Kosten pro kWh, aber das hängt auch von Eurem Heizverhalten ab. Wer wenig heizt zahlt auch deutlich weniger und man muss das auch mal in Realtion zum Ölverbrauch des/der PKW sehen.


    Ansonsten: Feuermelder, (Schaum!)Feuerlöscher oder besser gleich 2-3 davon.


    ggf Sandsäcke vorhalten. Wenn man Phantasien befriedigen möchte dann einbruchshemmende Fenster und schussichere Rollläden. Nottunnel.


    Nichts wichtiges im Keller lagern, wenn Überflutung droht. Eine, besser zwei Pumpen vorhalten und generell ein Hochwasserkonzept überlegen, falls nötig. Die Heizöltanks wären bei Hochwaser aber immer ein Problem. Versicherung abschließen, falls möglich.


    Ansonsten evtl einen kühlen Kellerraum für Vorräte einrichten.


    Generell: Solange man damit seine Kreditbelastung erhöht ist weniger vermutlich erstmal mehr. Der letzte Euro eines länger laufenden Kredits kostet immer ganz besonders viel. Das größte Risiko beim Hauskauf ist noch immer, dass man sich finanziell überhebt...


    ___


    PS: Ja, PV = Photovoltaik

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo Chephalotus,


    Danke schon mal für deine Tipps. Das Haus ist glücklicherweise nicht finanziert. Zum Thema Überflutung, das Haus liegt auf einer Bergkuppe, bin da also safe.


    Zum Thema Ölheizung, aus dem Blickwinkel habe ich das noch gar nicht betrachtet. Ich hoffe mal das der Generator Heizöl verträgt. Leider bin ich technischer Laie, aber ich werds rausfinden. Kennst du dich damit aus und kann man ggf. die Heizung etwas modernisieren? hab zwar schon gegoogelt, allerdings möchten die Anbieter natürlich nur mein Bestes (mein Geld) und ich hab keine Lust mir da was aufschwatzen zu lassen.


    Mit PV meinst du doch eine Solaranlage?


    MfG

  • Moin, wie groß ist das Haus? Besteht die möglichkeit alles mit einem Kachelofen zu heizen? Was für einen Küchenofen hast du, wenn es eine Küchenhexe ist dann kann solch ein Ding nicht nur zum kochen und backen genutz werden sondern auch zu heizen. Die Ölheizung würde ich nicht nutzen aber ich würde sie auch nicht ausbauen. Solange sie da ist hast du immer einen legalen Grund um große Mengen Heizöl einzulagern und im Notfall kannst du dieses auch, falls vorhanden, in einem Dieselfahrzeug und in einem Dieselaggregat nutzen. Das ist alles sehr spannend und ich wünsche dir viel spaß !!!
    Gruß
    Loge

  • Bezüglich der Ölheizung kannst mit dem geplanten Wohnzimmerofen die Heizung unterstützen. Für den Sommer dann noch eine kleine Solarthermie aufs Dach, dann solltest du mit einer Tankfüllung ganz schön weit kommen. Achte aber diesbezüglichd arauf, dass die Heizung auch ohne Netz-Strom funktioniert, da moderne Heizungen Strom für die Regelung und Pumpen benötigen.


    Insgesamt scheinst du ja beste Voraussetzungen zu haben. Keine Finanzierung und einige Prepper Grundlagen scheinen ja schon eingebaut. Also viel Spaß und Erfolg

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Moin,
    das Haus hat 150 qm verteilt über 2 Stockwerke, + Keller. Nur mit Holz heizen kommt nicht in Frage. Meine Freundin toleriert zwar alles was mit Preparedness zu tun hat, allerdings unterstützt sie mich da nicht. Die Bude muss warm werden wenn man die Heizung aufdreht-nach diesem Motto. Und meine Vorbereitungen werden als - na ja als kleine Macke abgetan.


    Also auf die To-do Liste kommen bisher:


    -Ein Kellerraum Frost-und Nagersicher machen zur Vorratshaltung
    -Feuermelder und Feuerlöscher
    -Ggf. Photovoltaikanlage um die Heizungsanlage beim Stromausfall am Laufen zu haben, und um Strom zu produzieren
    -Modernisierung der Ölheizung
    -Obstbäume und Gemüsebeet
    -Holzbackofen in die neue Küche integrieren, hält im Notfall die Küche warm und ich kann kochen
    -Kamin im Wohnzimmer
    -Handbetriebenes Werkzeug organisieren
    -Wasserfilter um das Grundwasser trinkbar zu machen


    Weitere Vorschläge ? Was ich mir noch problematisch vorstelle, ist die Entsorgung von Fäkalien auf Dauer. Verbrennen dürfte wohl das Einfachste sein?


    - - - AKTUALISIERT - - -

  • solange es möglich ist, also vor dem renovieren Leerrohre zu den Spülkästen und zur Waschmaschine
    um später Regenwasser nutzen zu können. Kamin hab ich weggelassen mir dafür einen Holzofen neben
    den Ölofen gestellt. Eine USV aus dem PC Bereich gibts auch in stattlichen Größen bei Auktionen, meine
    gesamte Heizung läuft über so ein Ding und macht nach nem Totalausfall noch 7 h problemlos mit,
    genug Zeit den Diesel anzuschmeißen, der zur Not auch Heizöl frisst.
    Bei der Solaranlage drauf achten, dass du sie in den Inselbetrieb schalten kannst. Das sowas geht,
    hab ich erst nachträglich für 1500 € gelernt^^


    Viel Spaß beim bauen, Olaf


    - Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Mahlzeit,


    Laie zu sein is gefährlich, da mag Dir so mancher sonstwas erzählen.
    Aber man darf Laie sein, muss sich nur zu helfen wissen bzw sich zu informieren.
    Im Endeffekt geh ich mit Cephalotus konform, ne bessere legale Energievorsorge kannste kaum trefffen.
    Auch wird die Ölheizung nicht schlechter (von den Werten her) wenn sie nicht benutzt wird.
    Meine bisherige Efahrung dahingehend ist/war dass den Heizungsbesitzern immer eine neue Heizung "empfohlen" wurde,
    weil schon alt und bla bla bla
    Persönlich vermute ich provisionsgestützte Argumentationen, denn ich kenne aus meinem Umfeld keine welche die Werte nicht mehr erfüllt hat.
    Voraussetzung hierfür ist natürlich eine gescheite Wartung und nicht nur mal in den Kessel schauen vom Monteur.
    Gescheit meine ich damit, dass jährlich der Kessel gereinigt wird. bei starken Ablagerungen mit der Flex und passendem Aufsatz. Das verhindert das bilden einer Ascheschicht,
    welche zu verminderter Wärmeübertragung und/oder Kersselschäden führen kann.
    Aber für die Monteure isses natürlich leichter und lukrativer nur mal zu messen, rauszukehren und alle paar Jahre ne neue Heizung einzubauen,
    als anstrengend zu putzen.
    Gut ich gestehe ich bin etwas voreingenommen und korrigiert mich bitte falls ich komplett daneben liege,
    aber bis auf vielleicht ne verschlissene Düse sollte am Brenner doch nix kaputt gehen.
    Ordentlich Pflege vorausgesetzt, oder?!


    Und wenn Du hauptsächlich sowieso mit Holz oder PV heizt, die Ölheizung also nur Ersaatz- und Notlösung ist, dann brauchts scho gar net eine Neue!


    Gruß


  • Zitat von vividas;125087

    Weitere Vorschläge ? Was ich mir noch problematisch vorstelle, ist die Entsorgung von Fäkalien auf Dauer. Verbrennen dürfte wohl das Einfachste sein?


    Das Einfachste ist die Jauchegrube die jährlich abgepumpt wird. In den USA ist diese Lösung immer noch verbreitet, weil sie bei weit auseinander liegenden Häusern billiger als ein Kanalisationsnetz ist. Entsprechend dimensioniert kommt dort der Abpumper auch nur alle 2 Jahre.


    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Sch... verbrennen in Ortschaften oder selbst auf dem Land in D legal ist.

  • Glückwunsch zur eigenen Hütte.
    Es gibt wohl kaum ein befriedigerendes Gefühl als im eigenen Zuhause vor dem bollernden Kaminofen zu sitzen und den Schneefall im Garten zu beobachten! :)


    Es gibt ein paar wichtige Grundsätze in Deiner Situation.
    Einer davon ist, sich genau zu überlegen, was Du JETZT an dem Bau ändern willst. Tiefgreifende Änderungen (Wände verändern, neue Leitungen, etc) wirst Du später vermutlich NIE wieder angehen.
    Wichtig ist, auch, dass Du Dich in alle Themen, die so eine Renovierung (zumindest rudimentär) einarbeitest. Wenn die Handwerker merken, dass Du keine Ahnung hast, wirst Du gnadenlos abgezogen!


    Die Ölheizung beurteile ich so, wie die meisten hier: Positiv!
    Aber auch hier gilt zu prüfen, was JETZT sinnvolerweise neu gemacht werden sollte (Rohre?).
    Besorg Dir vom Schornsteinfeger die Abgas-Werte der letzten Jahre und frag ihn, was seine Einschätzung zu der Anlage ist.
    Die meisten Heizungen in Privatimmos sind gnadenlos überdimensioniert, was sie ineffizient macht.
    Dazu kommen Billig-Regelungen, die die Heizung nicht effizient arbeiten lassen.
    Vom Heizungsbauer bekommst Du meist ein fertiges Plug-and-play Paket verpasst: Wenig Denkarbeit, viel Verdienst.
    Mit einer sinnvollen Heizungsoptimierung lässt sich der Ölverbrauch um bis zu 50% senken!
    Hier kannst Du dich mal "langsam" ins Thema einlesen: http://martin-havenith.de/home.html


    Übrigens, eine Anlage, die jahrelang nicht benutz wird, wird am Tag X ziemlich sicher Probleme machen.
    Und: auch bei der Heizung lohnt sich das preppen. Die wichtigsten Bauteile sollte man als Ersatz zuhause haben, denn meistens kommt die Störung am Nachmittag vor Weihnachten mit -15 Grad Aussentemperatur! Ein weiterer Vorteil, wenn man etwas Ahnung vom Thema hat: man kann dann auch ggf. Störungen selber beheben, ohne teuren Notdienst, der evtl. gar nicht kommt, am Tag X.


    Weiter würde ich auf präventiven (mechanischen) Einbruchsschutz als oberste Priorität setzen, lass Dich dazu von der Kripo beraten (in Deutschland kostenlos!): http://www.polizei-beratung.de/


    Von jedweglichem Isolierwahnsinn bei der Fassade unbedingt die Finger lassen: http://www.konrad-fischer-info.de/


    Das gilt nicht bei wasserführenden Rohren! Hier so gut isolieren, wie möglich (Mineralwolle besser als PU-Schaum).


    Wenn ihr Wände aufmacht, dann an Leerrohre für später evtl. notwendige zusätzliche Kabel mit reinlegen und die Punkte fotografieren, an denen sie hinter dem Putz liegen.


    Ausser den Rauchmeldern würde ich zusätzlich auch an Wassermelder denken, insbesondere auch im Heizraum.


    Das mal fürs den Anfang...


    Ping

    [SIZE=2]Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke.[/SIZE]

  • Super, danke für die vielen Tipps!


    also erweitere ich mal die Liste:


    Also auf die To-do Liste kommen bisher:


    -Ein Kellerraum Frost-und Nagersicher machen zur Vorratshaltung
    -Feuermelder und Feuerlöscher+Wassermelder für Küche, Bad und Keller
    -Ggf. Photovoltaikanlage um die Heizungsanlage beim Stromausfall am Laufen zu haben, und um Strom zu produzieren, Inselbetrieb möglich
    -Modernisierung der Ölheizung bzw. Kesselreinigung, Filter wechseln (evtl. neuer Brenner)
    -Obstbäume und Gemüsebeet
    -Holzbackofen in die neue Küche integrieren, hält im Notfall die Küche warm und ich kann kochen
    -Kamin im Wohnzimmer
    -Handbetriebenes Werkzeug organisieren
    -Wasserfilter um das Grundwasser trinkbar zu machen
    -Wasserführende Rohre isolieren
    -Um den Einbruchsschutz kümmern
    -USV organisieren


    Hat jemand eine Buchempfehlung zum Thema Renovieren und Heimwerken? Heimwerken für Dummies evtl?


    MfG




  • Heimwerken für Dummies?


    Da würde ich zur Annäherung ein gebrauchtes Exemplar von "Die Axt im Haus" empfehlen.
    Hab ich mir letztes Jahr aufm Trödel für 2 Euro gekauft, aber eher aus nostalgischen Gründen.
    Das Buch ist seit 30 Jahren nicht mehr aktualisiert worden (und wird deshalb regelmäßig schlecht bewertet), wer aber Grundsätzliches erlernen will, für den ist das sicher ein netter Einstieg.
    Mal bei exbay umschauen...


    Ping

    [SIZE=2]Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke.[/SIZE]