Selbstversorgerhaus in Schloß Holte-Stuckenbrock

  • Der Boden ist so eine Sache. Der so genannte schwarze Sennesand. Da wächst nicht alles. Die Ecke ansich ist sehr schön. Viel Wald und vor allem Wild.


    Meine zweite Heimat (Kaserne) lag etwas weiter.

  • Hallo,


    na denn viel Spass. Das Häuschen liegt 20m Luftlinie von der Panzerringstrasse des Truppenübungsplatz Senne entfernt. Und der Übungsplatz ist offensichtlich bei Militärs recht beliebt, ein Ende der militärischen Nutzung ist nicht absehbar. Siehe auch hier: Truppenübungsplatz Senne - heutige Nutzung


    Ich weiss, wovon ich rede: ich bin am Truppenübungsplatz Münsingen aufgewachsen. Das dumpfe "wupp-wupp" (Abschuss - Einschlag) der Panzerhaubitzen vom Typ M109 des PzArtBtl 285war eins der meine Kindheit begleitenden Alltagsgeräusche. Oder das heissere Jaulen der M113-Transportpanzer. Wenn die Leopard-2-Einheiten des Pzbtl 283 die Motoren vor der Ausfahrt ins Gelände warmlaufen liessen, war in unserer Schule eine Kommunikation nur bei geschlossenen Fenstern möglich.


    Auch war das Leben rund um den Truppenübungsplatz nicht ohne Risiko: "Für Schlagzeilen sorgt der Truppenübungsplatz vor allem durch Unglücksfälle. Zwei Tote und zahlreiche Verletzte gibt es am 3. Oktober 1983, als bei einem Schauschießen zwei Granaten in die Zuschauermenge fliegen. Fünf Jahre zuvor wäre es fast zur Katastrophe gekommen, als sich bei einem Übungsflug über den Platz eine Garbe aus der Bordkanone eines Starfighters löste und mehrere Häuser in der Gemeinde Seeburg durchsiebte." (Quelle) Eine andere Anekdote berichtet, dass am Ortsrand auf einer Wiese zeltende Kinder eines Anrainerdorfs morgens nicht schlecht staunten, als vor ihrem Zelt eine Luft-Luft-Rakete im Boden steckte, war von einem Kampfjet abgefallen... Beim Holzmachen im Wald am Platzrand hab ich seinerzeit auch mal einen rostigen "Blumentopf" im Laub entdeckt, der sich bei näherem Hinsehen als exakt so ein Teil entpuppte: KLICK. Habens natürlich brav den Behörden gemeldet.


    Abgesehen von der Lage, das Haus, ist zwar nicht spektakulär, aber es hat schon was. Nur die Preisvorstellung des Anbieters ist jenseits von gut und böse. Die können froh sein, wenn sie das einem für 30.000 andrehen können. Denn man wird gezwungen sein, sich ans Trinkwassernetz anzuschliessen (auch wenn das Exposé was anderes behauptet). Das Abwasserproblem kann man mit einer aktiv belüfteten biologischen Kleinkläranlage lösen, aber auch da lohnt sich der Aufwand (8.000-10.000 Euro) für eine vergleichsweise kleine Wohneinheit nicht, als muss man die Pampe abfahren lassen, was monatlich 100-200 Euro kostet (haben so einen Fall in der Verwandtschaft).


    Da gibts z.B. im 50km Umkreis von Wolfsburg komplette Gutshöfe mit 7000qm Grund für nur wenig mehr: KLICK
    Das wär doch ein Selbstversorgerprojekt: 16 Zimmer, 400qm Wohnfläche, 2 Scheunen, Ställe, Nebengebäude, 7000qm Grund. Das ist zwar ein paar Nummern grösser, aber wenn man das z.B. mit vier Wohnungen, Bauernhofbetrieb und ggf. nem Gewerbebetrieb (Handwerk oder Irgendwas-Praxis) aufzieht, dann kann man die Investitionen in Energie-, (Ab-)Wasser- und sonstige Technik umlegen und es lohnt sich z.B. ein BHKW oder eine Biogasanlage viel eher. Abgesehen von den für so ein Projekt abgreifbaren Fördermitteln *träum*



    Grüsse


    Tom


  • Träum mit. Mann mann mann, wenn ich so viel Geld überhätte und dann noch zum Renovieren Asche hätte, Mann mann mann, von so was träume ich. *ein großer Seufzer*


  • Finger weg.


    Keine Bestandssicherheit, da Außenbereich ohne Bebauungsplan. Nur als Landwirt hat man da evtl. Chancen auf dauerhafte Genehmigung. Im Expose steht das auch verklausuliert drinnen.


    Wer das naiv kauft und einzieht kann evtl. ein Jahr später die Abrissverfügung bekommen und darf zum Kaufpreis die Abrisskosten hinzu addieren.


    Ich kenne mich mit dem Thema ganz gut aus. Ein Kampf mit den Baubehörden zum Thema wohnen im Außenbereich ist schwer bis unmöglich. Bei meinem Nachbarn musst ein gut 50 Jahre alter massiver Schuppen letztes Jahr abgerissen werden. Da Asbest/Eternitdach war der Abriss teurer als ein gleicher Neubau.


    Auch im Expose verankert ist die dauerhafte Duldung des Lärms durch den Truppenübungsplatz. Die Lizenz zum zudröhnen mit jedwedem Lärm und auch anderen Emissionen. Sonst siehe post von Tomduly.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Träum Träum Träum....


    Ihr habt natürlich recht! Mit allem.....
    Ich träume ja auch noch von so einem Hof im Osten, wo man mit seiner Familie + anderen befreundeten Familien hinfährt, und je nach Zeit einfach mal ein paar Wochen verbringt.... Die Männers renovieren nach Lust und Laune alles durch, die Mädels legen einen Bauerngarten an, und köcheln was schönes....Jedes mal wird ein neues Projekt angegangen... Träum träum träum....


    so - nu kommt mir nicht mit Klischeedenken und Emanzipation, das ist halt mein Traum!


    auch soll das kein Eso-, oder Megasozial-Kommunenhof sein, ich glaub das wäre auch nichts für mich...


    Ich fände sowas halt eine super Alternative zu irgendwelchen umweltschädlichen Prunk-Urlaubsreisen, und hätte zusätzlich noch eine "Zweite Heimat".....


    Gruß Endzeitstimmung

  • Moin im Thema,


    ich habe im Jahr 1978 ein altes Haus gemietet, sehr weitab mitten in einem Moor hier im Ammerland. Ein Traum, die damalige Miete waren 200,- DM, und für nur 20.000,- DM wollte der Besitzer das Haus mit einem Grundstück in einer Größe von gut 13.000 qm verkaufen.


    Die Lage des Hauses war ein Traum, leider wurde ich nur wenige Monate später zur Bundeswehr eingezogen, und meine damalige erste Liebe wurde mir untreu... :face_with_rolling_eyes:


    Ich habe noch 1 oder 2 Bilder von dem Haus, scanne ich mal ein...


    Alte und unrestaurierte Bauernhöfe waren hier im Ammerland, mit teilweise sehr viel Grund und Boden, in den 1970er Jahren für ein heutiges "Taschengeld" erwerbbar, leider wollte meine Mutter die lumpigen 20.000,- nicht rausrücken.


    Gruß



    Michel

  • Also bei den Preisen würd ich mich eher mal in MV umsehen, da gibts etliche abgelegene Höfe zu wahren Schnäppchenpreisen.
    Es lohnt sich nicht nur aufs Inet zu vertrauen. Einfach mal ins Auto setzen und die Dörfer abklappern die mindestens 20-30 km von
    der Küste entfernt sind. Da steht viel schönes leer und tolle Landschaft gibts obendrein.


    Beste Grüße, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Vergiss es...
    die Preise hier sind auch exorbitant.
    Und wenn du was billiges findest, ist es meistens auch so marode, dass abreissen und neubauen billiger kommt als sanieren.
    Und wenn du es erstmal abgerissen hast, wird das gebiet wahrscheinlich zum Naturschutzgebiet oder Biosphärenreservat deklariert...

  • Meine Schwiegertiger haben noch einen kleinen Hof in Thüringen in einem Winzkaff. Mein Schwiegervater kann sich nicht trennen, aber der Markt ist dort dermaßen kaputt, dass er dort für einen 2500m² Grund mit renovierungsbedürftigem Bestand bestenfalls 30000 bekommt.


    Falls Mal der Verkauf ansteht post ich dass natürlich auch hier im Forum :lachen:

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Was die Hütte in der Senner Strasse angeht, ganz klares: Finger weg!


    Das "Expose" schweigt sich ja über Bauschäden weitgehend aus, aber was man auf den Bildern sieht, reicht schon aus.
    Löcher im Dach, darunterliegende Dämmung aus den 80er vermutlich marode.
    Keinerlei Fenster oder Türen vorhanden, im OG nicht mal ein Bretterverschlag, da ist mit Wasser und Frostschäden zu rechnen.
    Die Installationen dürften auch hinüber oder zumindest total veraltet sein, dazu gesellt sich eine 30 Jahre alte Heizung.
    Da ist jetzt schon die Kaufsumme nochmals an Reparaturen fällig und dann ist noch nicht mal untersucht, welche chemischen Überraschungen noch so im Gebälk stecken...
    Geschenkt wäre zu teuer, zumal bei der Lage.


    Ping

    [SIZE=2]Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke.[/SIZE]