Kleingarten als SO ungeeignet?


  • Aber das könnte sich in Niedersachsen hoffentlich bald ändern. Der Bioeier-Skandal hat wieder mal aufgeschreckt, gerade wegen der Massenhaltung und dank eines neuen Landwirtschaftsministers habe ich Hoffnung, da sich da was tut. Es gibt sie aber auch hier, die Bauernhöfe, die noch Bauernhöfe sind. Bei einem kaufe ich immer meine Eier. Es kommt eben immer auch darauf an, wie die Nachfrage ist und wie ich mich als Käufer entscheide. Ich kaufe keine vermeintlichen Bio-Eier im Supermarkt und ich kaufe auch kein Fleisch im Supermarkt. Und die meisten Bio-Lebensmittel sind sowieso meist nicht mehr viel teurer als die "normalen". Ich unterstütze mit meinem Geld deshalb lieber Bauern, die Bauern sind, als Agrar-Großindustriebetriebe, die längst nur noch in allem die Ware sehen. Verweigere mich aber gleichzeitig Bio-Supermarkt-Ketten wie die mit dem D., die inzwischen hier in ganz Hannover die kleinen Bioläden vertreibt.


    Ist zwar recht OT, aber ich denke, es ist wichtig. Wobei der Südwesten ja sowieso in vielem besser ist (hab da mal gelebt, vor langer Zeit), aber wir im Norden kriegen das auch noch hin. :lachen:

  • Zitat von Gresli;129014

    Hallo DON,


    Das was du sagst mag für D vielleicht stimmen.
    Hier in der Schweiz ist es zum noch Glück anders. Und glaube mir, ich weiss wovon ich rede: Ich habe mehrere Verwandte die Höfe bewirtschaften, bin mit etlichen Bauern im Schützenverein (vom Nachbardorf) und wohne auf einem Bauernhof.


    Im Gegensatz zu Deutschland ist die Schweiz aber derzeit nicht mal annährend in der Lage, genügend Lebensmittel für den eigenen Bedarf zu produzieren und auch unterm Strich massiv auf Importe angewiesen. Ob da jetzt ein Zusammenhang besteht weiß ich nicht. (ich bin im übrigen auch kein Freund der Großbetriebe, insbesondere in der Tierzucht, aber man muss sich natürlich bewusst sein, dass kleinteiligere Strukturen teurer und weniger effizient sind)

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,

    Zitat von Cephalotus;129068

    Im Gegensatz zu Deutschland ist die Schweiz aber derzeit nicht mal annährend in der Lage, genügend Lebensmittel für den eigenen Bedarf zu produzieren und auch unterm Strich massiv auf Importe angewiesen. Ob da jetzt ein Zusammenhang besteht weiß ich nicht. (ich bin im übrigen auch kein Freund der Großbetriebe, insbesondere in der Tierzucht, aber man muss sich natürlich bewusst sein, dass kleinteiligere Strukturen teurer und weniger effizient sind)


    Ja, da hast du recht. Die Schweiz hat im Moment einen Selbstversorgungsgrad von knapp 60%.
    Deshalb sagte ich auch dass es vermutlich nicht für alle reichen würde.


    Das hat aber weniger mit den Strukturen zu tun als mit den mehr als doppelt so vielen Einwohnern pro landwirtschaftliche Nutzfläche als D. Nicht vergessen: Die Schweiz hat etwa 2/3 Berg und Hügellandschaft, und das als das am dichtesten besiedelte Land!


    Und trotz der strengeren Gesetze in Sachen Ökologie und Tierschutz hat die CH einen der höchsten Erträge pro ha Landwirtschaftsfläche.
    Weiter sind wir Weltmeister in Sachen Bio. Und Bio in CH ist wirklich Bio, da einheitlich Zertifiziert und sehr streng kontrolliert (meist Bio Suisse, Knospe).
    Ein weiterer grosser Anteil wird nach IP-Standart bewirtschaftet (und zertifiziert).


    Ein Vorteil der kleinen Strukturen ist sicher auch die höhere Versorgungsstabilität im Fall der Fälle: Z.B. 10-20 Kühe können auch von Hand gemolken werden, während das bei einigen Hundert ein Ding der Unmöglichkeit ist usw.


    Grüsse, Gresli

  • Guter Kommentar Gresli, danke



    Cephalotus
    Die Effizienz von Grossbetrieben, bspw. Maschineneinsatz, ist bei der Topografie der Schweiz auch in vielen Gebieten gar nicht möglich.
    Dazu kommt, dass rein von der Höhenlage her auf vielen Arealen nur Milchwirtschaft betrieben werden kann, weil es für Ackerbau einfach zu hoch ist.
    Als Alternativen bieten sich da theoretisch noch Kräuter und wenige "exotische" Getreide an.


  • Hallo Gresli,


    Grenzen sind meiner Meinung nach nicht mehr als menschengemachte Striche auf Landkarten. Zwischen D und F ist das im Baden-Wüttembergisch-Elsässischen Grenzgebiet gelebte Praxis. Ich merke gar nicht mehr, dass ich eine Grenze überquere, die Landstrasse führt geradeaus durch. Ich muss auf der anderen Seite der gedachten Linie statt meines Personalausweises nur meine Schulfranzösischkenntnisse hervorkramen. Man kann gegen die EU in vielen Punkten sehr berechtigte Kritik äussern, aber das ist ein Vorteil.


    In einem WTSHTF Szenario im schweizerisch-deutschen Grenzgebiet würde de facto sehr schnell das selbe passieren. Die Grenzer und Zöllner beider Staaten würden zur Katastrophenhilfe abgezogen, die Grenze wäre für einen freien Strom von Menschen und Waren offen. Der deutsche Bauer würde wahrscheinlich lieber solide Schweizer Franken als schwache Euros nehmen.:)


    In den Grenzgebieten CH-F, CH-A und CH-I dürfte ähnliches gelten ...


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • OT:
    Na ich weiß nicht,wenn die Schweizer schlau sind, machen sie sie im Fall des Falles wieder ruckzuck zu, wie eh und je.
    Meines Erachtenshalten sie sich noch einigermaßen als die letzten vernünftigen Europäer, fastso wie ein gewisses gallisches Dörfchen aus Kurzweilgeschichten. :)
    Hoffe sie werden mich nicht enttäuschen, auch wenn ich wohl auf der falschen Seite des Zaunes stehen werde. :banghead:

    Meine Magentabletten ...