Videoüberwachung und DVR

Ich habe 2 Wildkameras und einen extra Infrarotstrahler zur Benzindiebüberführung installiert. Ohne zusätzliche Lichtquelle erkennt man auf den Bildern nur dass jemand oder etwas im Erfassungsbereich ist. Durch die Extrabeleuchtung waren die Personen identifizierbar. as Gute an den Dingern ist, dass sie wetterfest sind und mit einem Batteriesatz über Monate funktionieren. Nachteilig ist, dass man nur eine Aufzeichnung auf SD-Karte hat und keine Direktbeobachtung möglich ist (Monitor). Eine der Kameras kann zwar das Bildmaterial über MMS schicken, aber da ist mir der Zeitverzug zu groß. Dann lieber ein direkter automatischer Anruf durch ein selbstgebautes "Sauenhandy".

Ich spiele mit ähnlichen Überlegungen. Ich würde gerne einen bestimmten (privaten) Aussenbereich per Digicam mit Bewegungsaktivierung erfassen und die Bilder auf einer (geschützten) Hompage bereitstellen, so dass ich praktisch eine private Webcam habe, die ich auch (und vorallem) dann abrufen kann, wenn ich nicht zuhause bin. Zwischenspeicherung der letzten 48h wäre natürlich ebenfall fein...

Falls jemand sowas schon mal realisiert hat oder weiss, wie sowas realisiert werden kann, wäre ich über einen Gedankenaustausch sehr erfreut :Gut:

Ping

Hallo,

hab vor etlichen Jahren einen Brennholzdieb, der sich an unserem früheren Wohnort schamlos an unseren Vorräten bediente, kaum dass wir aus dem Haus waren, mit zwei Überwachugnskameras erwischt.
Hatte damals eine PCI-Steckkarte mit 4 Videoeingängen und die Software "Pico 2000" verwendet. Das wurde ne zeitlang als Bundle chinesischer Herkunft über Ebay vertrieben. Das System arbeitet mit herkömmlichen Composite-Video-Signalen. Die Karte und die Software sind recht mächtig. Wichtig war vor allem die Möglichkeit, beliebige Trigger-Zonen im Bildfeld definieren zu können bzw. Zonen, bei denen Bewegung auf dem Bild keine Aufnahme auslöst. Bei uns standen überall Bäume und Büsche in den Bildfeldern, wenn man die nicht maskieren kann, darf man nach nem Wochenende mal eben 50h Videomaterial pro Kamera sichten...ist nicht praktikabel.

Die normale Videoauflösung hat mir zwar gereicht, den Täter zu identifizieren, für die Polizei war es aber nicht beweiskräftig genug ("Da erkennt man die Person doch nicht eindeutig.").

Später hab ich dann noch mal mit ner Webcam von Pearl mit 1,3MP experimentiert, die liefert immerhin 1280 x 1024 Pixel. Die Bildqualität war schon deutlich besser ggü. der Composite-Videolösung. Allerdings war die Verarbeitungsqualität unterirdisch (die immerhin vorhandene Linse des Objektivs fiel irgendwann einfach ab).

Zuletzt hab ich mit dem MiniDV Camcorder von Pollin (als on-board Kamera im Auto) herumgespielt. Bei Tageslicht ist das Teil gar nicht mal so schlecht. Die Bilder mit 720x480 Pixel bei 30fps werden zwar nicht komplett ruckelfrei aufgezeichnet, die Bildqualität ist aber ganz ordentlich. Und es wird Datum und Uhrzeit eingeblendet. Es können uSD-Karten bis 16GB reingesteckt werden, was 4,5h Auffzeichungsdauer entspricht. Braucht dann aber ein USB-Netzteil/Powerbank zur Versorgung, weil der (immerhin vorhandene) Li-Akku nur 1,5h lang hält. Die Kamera kann wahlweise permanent aufzeichnen oder geräuschgetriggert. Fazit: mit Abstand bestes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Momentan spiele ich mit zwei fernsteurbaren Pan-Tilt-Netzwerkkameras von Pollin herum. Die momentan günstigsten auf dem Markt. Einrichtung eines Webservers dazu ist kinderleicht, die Software unterstützt bis zu 9 dieser Kameras, erlaubt automatische Kamerafahrten und manuelle Fernsteuerung. Interessant ist, dass die Kameras zusätzlich über Alarm-Ein- und Ausgänge verfügen, die z.B. zum Triggern der Aufnahme durch einen externen Sensor oder (via elektron. Relais z.B.) zum Schalten von Scheinwerfern, Sirenen etc. genutzt werden können. Die Kameras können wahlweise per LAN-Kabel oder WLAN betrieben werden. Mit einem PoE-Adapter könnte man das LAN-Kabel auch gleich zur Stromversorgung der Kamera verwenden, was die Verkabelung vereinfacht.

Werm das alles zu "billig" ist, der sollte sich bei Mobotix umschauen. Das sind derzeit die "amtlichen" Videolösungen. Kameras mit >3 Megapixel nativer Auflösung, 0 Lux Dunkelempfindlichkeit etc. Haben allerdings auch ihren http://%22http//www.amazon.de/…x%22&tag=httpswwwaustr-21.

Was alle Kameras gemeinsam haben: nachts sind sie mehr oder weniger blind, das Bildrauschen steigt massiv an, die AGC (Helligkeitsverstärkung) arbeitet am Maximum und eine dann in die Kamera strahlende Lichtquelle sorgt für eine Blendung bis zum Systemausfall (bzw. regelt die AGC soweit runter und macht die Blende zu, dass man nur noch die Lichtquelle sieht, aber nicht mehr das drumherum. Das Problem können nur spezielle Bildsensoren z.B. mit logarithmierenden Sensorpixeln, die können dann ohne Blende einen Helligkeitsdynamikumfang von 170dB aushalten (z.B. HDRC-Bildsensoren).

Deshalb sollte man gerade bei nächtlichen Szenen immer für eine möglichst gute Ausleuchtung sorgen, kann man ja mit einem Bewegungsmelder realisieren. Wenn man es diskret mag, muss man halt mit Infrarotlicht arbeiten, gut sind da die IR-Scheinwerfer aus Armeebeständen. Sind allerdings auch rechte Stromfresser. Arrays aus IR-Dioden sind sparsamer, leuchten aber auch deutlich schwächer.
Objektive, vor allem Tele- bzw. Zoom-Objektive schlucken zusätzlich viel Licht und man sollte möglichst darauf verzichten.

Grüsse

Tom

Uiuiui,
ich verstehe weitgehend nur Bahnhof... ich glaub das war der Grund, warum ich dieses Thema seinerzeit nicht weiter verfolgt habe. :unschuldig:

Falls sich doch jemand erbarmt und mal für Dummies beschreibt, was man für eine Video-Überwachung mit der Möglichkeit zum Onlinezugriff (Webserver?) und (online?) Speichermöglichkeit so alles brauchen täte und wie man das dann zusammenstöpselt, wäre ihm/ihr mein Dank gewiss...

Ich bin zwar kein IT-Spezialist aber sowohl die Einrichtung des heimischen WLAN wie auch der Satelittenschüssel haben in Eigenregie geklappt, da müsste so eine private Webcam doch auch zu machen sein. Braucht man dafür eine eigene Homepage?

Ping

@ Endzeitstimmmung

Guck Dir mal das hier an. Alles aus einer Hand. Die Cloud ersetzt das mittlerweile kostenpflichtige DynDNS. Finde ich ganz praktisch. Die Bildqualität geht für den Preis wohl auch in Ordnung. Allerdings habe ich das Kamerabild auf ein Smartphone übertragen nur im Laden gesehen.

Ansonsten benutzt eine Freundin von mir diese hier, um ihre kleine Boutique zu überwachen. Zugriff auf den Livestream übers Internet mit Computer oder Smartphone. Ich versuche gerade es so hinzubiegen, dass der Stream parallel zum Liveview auf 'ne externe Festplatte aufzeichnet. Habe da aber auch nicht so die ganz große Ahnung.

Ach ja, die Nachtsichtfähigkeit ist dank integrierter IR-LED für meine Begriffe äußerst gut.

lg
melusine

Zitat von Endzeitstimmung;133729

Auf 2-3M konnte man Personen erkennen, aber ab 5M+ nur jemanden, aber nichts genaues...also sollte es zumindest möglich sein auf 10-15M ein Gesicht zu identifizieren, oder auch mal ein Auto-Kennzeichen zu lesen!

Eine Auflösung von 2-3M mit einer vernüftigen Optik ist mehr als ausreichend (wenn Du keinen extremen Weitwinkel brauchst). Da hast Du bessere Bilder als mit einen 15M-Teil und
eine 1mm großen Plastiklinse. Versuche nicht, hundert von Quadratmeter auf einmal zu überwachen, sondern eine gute Aufnahmestelle zu finden, wo der
Betreffende vorbeikommen muß. Für die Fläche, wenn trozdem nötig, tut es dann vieleicht ein 2. Teil, wo es dann ausreicht, die Umrisse einer Person zu sehen.

Das viel größere Problem ist, was zu finden, das mit einen großen Helligkeitsbereich klarkommt. Also was in Richtung lichtempfindlicher Sensor + Beleuchtung + Automatischen
Blende. Im Gebäde ist das natürlich einfachen, als im Freien. Zur Personen/Fahrzeugerkennung reichen auch Einzelaufnahmen. Da wäre eine Fotoapperat + Bltz auch eine
Option.

Konkrete Empfehlungen für Geräte kann ich leider keine geben, läuft wohl auf viel basteln oder teuer hinaus.

Hallo,

Zitat von Endzeitstimmung;133729

Frage ist jetzt - wie viele Pixel brauche ich

die Algorithmen zur automatischen Gesichtserkennung brauchen etwa 80 Pixel zwischen den Augen des Gesichts. Nur so als Anhaltspunkt. Bei VGA-Auflösung mit 640 Pixeln horizontal, heisst das, dass das Augenpaar mindestens 1/8 der gesamten Bildbreite einnehmen muss, um detektierbar zu sein. Jetzt kannst Du mit Brennweite und Öffnungswinkel der Kameraoptik jonglieren, um im gewünschten Abstand (10-15m) diese Forderung zu erfüllen.
Wenn man als angenommenen Augenabstand 5cm ansetzt, dann dürfte das Sehfeld der Kameraoptik bei VGA-Auflösung 8x5cm = 40cm breit sein. Das würde für 10-15m ein ganz ordentliches Teleobjektiv erfordern...

Deshalb nehmen Profis auch möglichst grosse Bildauflösungen (Mobotix: 2048 Pixel horizontal => ca. 128cm Sehfeld zur Face Recognition).

Autokennzeichen sind weniger anspruchsvoll, orientiert man sich an einer 5x7 Pixelmatrix für jeden Buchstaben und legt z.B. EU-Kennzeichen zugrunde (5 Buchstaben, Strich, 4 Ziffern = 10 Character a 5 Pixel) reichen 50 Pixel horizontal zur sicheren Erkennung.

Man stösst bei der Videoüberwachung sehr schnell an die Grenzen des technisch machbaren, die Datenraten sind selbst mit H.264-Kompression gigantisch. Man kommt deshalb auch von zentraler Videoverarbeitung immer mehr ab, weil es einfach nicht händelbar ist (Z.B. hat die Stadt Madrid ein glasfaserbasiertes Netzwerk (10 Gbit/s afaik) um ein paar Dutzend 2-Megapixelkameras auf eine Verkehrsüberwachungszentrale aufzuschalten, auf eine längerfristige Aufzeichnung der Datenmengen verzichtet man, aus praktischen Gründen). Der Trend geht eher zur Datenverarbeitung in der Kamera selber: z.B. bei Kennzeichenüberwachung: die Kamera detektiert das Kennzeichen selber und schickt nur die Information "Kennzeichen XY erkannt + Zeitstempel + Einzelbild" und nicht den ganzen Echzeitvideo-Stream.

Grüsse

Tom

Wenn die Qualität für dich Ok ist empfehle ich dir die kleinen Autokameras. Ich hab so ein Ding im Auto, die hat verschiedene Modi,
das für dich interessante sollte Motion-Detektion sein. Wenn sich im Blickfeld etwas bewegt, zeichnet die Cam auf eine SD Karte auf.

Die Dinger laufen mit 12 V, kosten nicht die Welt und die Auflösung würde ich als ausreichend bezeichnen. Sie haben zwar IR Dioden dran,
die funktionieren aber nur auf wenige Meter.

Einigermaßen Robust sind sie. Wenn ich Holz mache, lasse ich 2-3 von den Dingern zusammen mit eine 36 Ah Autobatterie über Nacht im Wald.
Das Nummernschild des Hozdiebes war hervorragend zu erkennen^^

In der E Bucht sind die Dinger leicht zu finden ich hab solche:http://www.ebay.de/itm/2-5-DVR…itore&hash=item3a6ab11641

Beste Grüße, Olaf

Hallo,
habe das selbe Problem wie Endzeitstimmung. Ein Außenbereich ohne Internet/Telefonanschluss, mit Strom, der mit 2 Kameras überwacht werden soll.
Die Aufnahmen sollten Digital gespeichert werden, aber wenn möglich nicht auf der Kamera (Zerstörung) sondern Zentral. Die Aufnahme soll nur bei Bewegung erfolgen.
Gibt es da außer der Wildkamera noch andere sinnvolle Möglichkeiten, die einen nicht gleich arm machen?

Ich würde von CCD-Chips abraten. Hier gibt es eine allgemeinverständliche Erklärung dafür; nach meinem Empfinden.

Mit den CMOS-basierten Kameras, mit denen ich bisher zu tun hatte, gab es keine Probleme bei IR. Ganz im Gegenteil. Schön helle Bilder bei Dunkelheit.

Ob analog (gebraucht, aus einem ehemals hochpreisigen Segment) oder digital (neu, auf Sonderangebote achten, z.B. eine 150,-€-Kamera für den halben Preis) spielt eigentlich auch keine große Rolle. Es geht ja eher darum, wieviel Leistung ich für mein Geld bekomme. Wenn ich also eine ältere 400,-€-Kamera für 200,-€ kriege, wird sie höchstwahrscheinlich genauso gut sein wie eine neue 200,-€-Kamera.
Auch ohne Internetzugang würde ich mir ein lokales Netzwerk einrichten, mit 'nem alten Rechner, den man dann auch gleich zur Videobearbeitung nutzen kann; z.B. die auf der Festplatte gespeicherten Videos zurecht schneiden und auf DVD brennen oder ähnliches.

Wenn es aber vorrangig nur um das Aufzeichnen geht, ist ein stand-alone-DVR wohl die praktikabelste Lösung.

lg
melusine

Hi, Mich wunderts, dass hier noch keiner Über FLIR oder Automation Technology gestolpert ist :-). Nick