Unser Wasserverbrauch unter Survivalbedingungen

  • Seit 6 Tagen sind wir jetzt ohne fließend Wasser. So sieht unser Wasserverbrauch für 2 Personen/Tag aus (leider funzt die Absatzfunktion nicht): Trinkwasser 5 l - Kochwasser2 l - Abwaschwasser 3 l - Spülen der Campingtoilette 4 l - Waschen 1 l. Da ich sowieso zum Friseur musste, habe ich mir dort auch gleich die Haare waschen lassen. Es gibt in echten Notfallsituationen sicher noch Einsparpotenzial. Jetzt können wir unsere Kanister wieder auffüllen und gehen darum etwas verschwenderischer mit dem Wasser um. Viele Grüße, Chris

  • Hallo Chris


    Interessanter Test!


    Aber der mit dem Haare waschen beim Frisör ist doch ein wenig speziell!


    Denn wenn Du kein fliessend Wasser hast, so hat er es auch nicht!


    Und wenn es den so arg ist .........., dann wird auch der Frisör Dir die Haare nur schneiden (ev. mit Handschuhen :grosses Lachen:)


    Viele Grüsse, Ernst

  • Hallo Ernst, ja klar, wir haben ja nur auf unserem Campingplatz keine Wasser, sonst ist es überall vorhanden. Das ist schon eine stark gemilderte Form des Survivals. Aber für mich war es doch interessant mal zu sehen, wie viel Wasser wir real verbrauchen. Viele Grüße, Chris

  • Huhu :)



    Ich "lebe" ja auf einem Campingplatz und kenne unseren Wasserverbrauch nun ganz gut...


    Wir haben 16 Liter Kanister... Einer reicht etwa 1 1/2 Tage... Nicht eingerechnet sind, Toilettenspülung, Trinkwasser und Duschen...
    Der Wasserverbrauch startet mit dem allmorgendlichem Zähneputzen... 500ml für uns beide, anschließend Zahnbürste abspülen, Gesicht waschen und Waschbecken von Zahnpastaresten befreien...
    Wenn wir NICHT duschen gehen würden, würden wir mit nur einem Liter zum waschen nicht klar kommen...
    Ich denke, mindestens 2 Liter sollten es schon sein, denn es bringt dir auch nichts, wenn du im Ernstfall noch überall Seifenreste in diversen Körperfalten kleben hast... (wobei ich zur Körperpflege nicht auf unseren Wasservorrat zurück greifen würde, dafür haben wir zum Glück einen Bach).
    Dann wird Kaffee gekocht, da ich keinen Kaffee trinke, reichen 500 ml (2 größere Tassen).
    Die Hunde haben über Nacht auch schon ihren Napf ausgeschlabbert- 2 Liter müssen also wieder aufgefüllt werden.


    Wenn ich das Blumengießen mal Außen vor lasse, benötigen wir nun erst Nachmittags/Abends wieder Wasser... Zum Kochen. Auch hier kommt es darauf an, was es zu essen gibt. 2 Liter könnten reichen, je nachdem, was ich koche.
    Mit 3 Litern Abspülen kommt hin...


    Nicht vergessen werden darf, dass regelmäßige Händewaschen zwischendurch...


    Aber wir haben sicher auch noch viel einsparpotential... Im Vergleich zu unserer Wohnung, in der wir vor unserem Umzug lebten, hat sich unser Wasserverbrauch weit mehr als halbiert!



    Liebe Grüße

  • Wie Klasse, dass es noch eine gibt, die im Wohnwagen lebt :). (Mein Browser macht leider keine Absätze). - Bei unserer Katzenwäsche tauchen wir einen Waschlappen in heißes Wasser und reiben uns damit ab. Seife lassen wir weg. Ich habe es aber gerade gut, dass ich am Arbeitsplatz duschen kann. Nur meine Freundin, die muss damit auskommen :face_with_rolling_eyes:.

  • Hallo ChrisHamburg,


    Ja, noch eine Campingplatzbewohnerin... Um genau zu sein, seit einem halben Jahr! War keine einfache Entscheidung und nicht jeder hat es verstanden, doch ich habe es bis heute nicht bereut und würde diesen Schritt immer wieder machen.


    Habt ihr kein "Haupthaus" auf dem CP? Wo ihr duschen gehen könnt?
    Wir leben hier sehr "luxuriös" :winking_face: Haben nur ein paar m2 weniger Wohnfläche, als in unserer 3-Zimmer ex-Wohnung :)
    Dafür nurnnoch eine monatliche Miete von etwa 80 Euro, bei 100% mehr Lebensqualität... Da nimmt man die 300 Euro Spritkosten gerne in den Kauf...


    Liebe Grüße

  • Hallo Lara,
    wir finden das Leben auf dem CP auch unbeschreiblich schön. Während ich dies schreibe, gucke ich aufs Wasser, die Vogelschwärme ziehen durch, der Regen prasselt gemütlich aufs Dach.


    Wir haben auch nur unwesentlich weniger Platz als zu Hause, wenn man das Vorzelt mitrechnet. Allerdings können wir den Platz leider nur im Sommer nutzen. Die Wasserleitungen sind zu flach verlegt. Deshalb hat die Verpächterin auch dieses Jahr das Wasser so spät angestellt. Seit heute läuft es wieder.


    Dann funktioniert auch das gut gepflegte Sanitärhaus.


    Im Wohnwagen lebt man ja wirklich mit sehr sparsamem Ressourcenverbrauch. Und wir fühlen uns einfach sauwohl. Das Leben ist nicht so kompliziert, man lebt im Freien. Wie ich schon in meinem anderen Beitrag geschrieben habe, fühlen wir uns, als ob wir aus der Käfighaltung entkommen wären.


    Mein Winterprojekt:
    Meine Besitztümer zu Hause so weit reduzieren, dass sich die Übersichtlichkeit des Wohnwagens einstellt. Was ein halbes Jahr gut geht, sollte das andere halbe Jahr in der Wohnung auch funktionieren!


    Viele Grüße, :winke:
    Chris

  • Ich kann einen Wasserverbrauch von 10L pro Person und Tag bestätigen. Lebe seit drei Jahren ohne Wasser- und Stromanschluss.


    Wenn ich im Wagen unterwegs bin verbrauche ich eher so 30L pro Tag, das liegt aber an dem sehr großen Tank und der komfortablen Wasserinstallation - da gönnt man sich mehr, ausserdem ist dann Trinkwasser, Toilette und Körperhygiene mit drin.


    Bin ich in der Hütte (da muss ich das Wasser von draußen reinholen / 20L-Kanister) und das Abwasser auch wieder raustragen, so komme ich auf durchschnittlich 10L. Da ist dann kein Trinkwasser, Toilette, Dusche mit drin.


    Ich denke im Notfall ließe sich der Verbrauch noch mal um etwa 1/3 reduzieren. Was mir enorm beim Wassersparen hilft ist ein Fußschalter oder eine Fusspumpe um den Wasserhahn zu bedienen. Dann muss man nicht 35 mal den Hahn auf und zu drehen, sondern das Wasser fließt (angesteuert über ein Ventil, einen Taster oder eine manuelle Pumpe) nur bei Bedarf. Beim Händewaschen macht das schnell den Unterschied zwischen mindestens einem Liter zu nur 100 - 300 ml - ein guter Sparperlator hilft noch mal ein ganzes Stück weiter.

  • Moin Chris,


    ich bade und dusche selten, für wen auch, mein Wikingerzopf reicht bis zum Arsch, verfettet, ungewaschen.


    Eine frische Dusche ist eine feine Sache, ich hatte diese Dusche seit Jahren nicht, und stell dir vor, ich lebe immer noch.


    Es gibt viele wichtigere Dinge im Leben, ein frisch peputzter Arsch gehört nicht dazu!



    Michel


    P.S. Wenn ich baden, oder auch duschen möchte, dann muß ich dafür bezahlen.

  • Moin Chris,


    Völker wie die Inuit, die Mongolen, und andere, sie kannten kein Wasser, um sich damit zu waschen, das wenige Trinkwasser war zu kostbar...


    Nichtwaschen mag ja in unserer heutigen Gesellschaft ein Makel sein, akzeptiert. Der "Geruch" einer Frau, die nicht mit Deo, und anderen Chemikalien zugedunstet ist, das ist einfach ein Genuß.


    Sauberkeit ist einfach, etwas Wasser, ein nasser Lappen, wer hat, ein Stück Seife, mehr braucht es nicht.


    Michel

  • Moin Chris,


    ich wasche meinen "persönlichen" Bereich jeden Tag, aber ich brauche nicht täglich eine Dusche, oder gar ein Vollbad.


    Meine Urgroßeltern Swantje und Franz hatten niemals ein Badezimmer, keine Dusche, keine Badewanne, nur ein "Plumpsklo" im Hinterhaus.


    Es roch oft etwas "streng" bei Oma und Opa, aber beide wurden weit über 90 Jahre alt, auch ohne eine perfekte Körperhygiene...


    Denk einmal an die "Inuit", die in früheren Zeiten lange im eigenen Saft schmorten, ohne sich irgendwie waschen, oder auch reinigen zu können...




    Gruß



    Michel

  • Noch ein Nachsatz: Babytücher zur Körperhygiene können unter Notbedingungen sehr gute Dienste leisten. Am Anfang als die Wasserversorgung bei mir noch nicht stand bin ich irgendwann drauf gekommen. Was Baby's Po sauber macht, wirkt auch bei Erwachsenen sehr gut. Ich steh zwar auf Dusche, Sauna und Co, musste aber erstaunt feststellen, dass es auch ganz gut ohne geht. Für schlechte Zeiten habe ich einige Pakete Babytücher liegen (zur Langzeitlagerung kann ich allerdings noch nichts sagen) - das Körpergefühl ist natürlich nicht mit einer Dusche vergleichbar, aber mein Test damit ging über zwei Wochen (komplett ohne Wasser zum Waschen) - und selbst meine Frau mit feiner Wolfsnase war mit meinem Test zufrieden.

  • Ole, guter Punkt! Die Babyfeuchttücher haben wir uns auch gleich auf die Einkaufsliste gesetzt. Das wäre wirklich eine große Hilfe gewesen.


    Dieser kleine Vorfall hat meine Sanitärvorbereitungen noch einmal stark beschleunigt und verändert. Und auch viele, viele Haushaltsrollen stehen jetzt bei uns, da man ja nicht einfach mal eben etwas nass abwischen kann ohne Wasser.

  • Hallo!


    Ich habe mich darauf eingerichtet durch folgende Methoden Wasser einzusparen:


    - Beim Preppen nur (zumindest "größtenteils") Lebensmittel kaufen, die man ohne Zugabe von Wasser zubereiten kann. Auch wenn dies erstmal teurer erscheint.
    - Wasser einlagern und gleichzeitig Behälter bereithalten, in die man kurzfristig Wasser füllen kann (bevor das Leitungswasser nicht mehr fließt). Hierzu Romin-Tabletten die 10.000 Liter Wasser für 6 Monate haltbar machen
    - Täglich nur eine "Militär-Dusche", d.h. alle "persönlichen Zonen", Achseln und Gesicht mit Wasser waschen
    - Beim Arbeiten stets Handschuhe tragen, das schützt nicht nur die Hände, damit vermeidet man auch, dass diese dreckig werden und "gewaschen" werden müssen und somit spart man Wasser
    - Für alle Sachen die nicht der direkten Lebensmittelzubereitung oder dem Trinken dienen, kann man auch Wasser vermeiden, dass zwar sauber ist, aber kein Trinkwasser ist (z.B. am sauberen Bachlauf spülen)
    - So lange man "externe" Wasserquellen, wie einen Brunnen, einen sauberen Bach etc. nutzen kann, nicht die Wasservorräte angreifen


    Wenn es hart auf hart kommt:


    - Statt der Dusche mit Wasser: Feuchttücher / Erfrischungstücher nutzen
    - Statt der Toilettenspülung: Müllbeutel + Feuer....
    - Pappteller + Feuer statt "Spülen"
    - Verbrauchtes Wasser auffangen und reinigen
    - Auch versteckte Wasserquellen (z.B. Toilettenkasten, Abflüsse,....) in Betracht ziehen
    - Dreckiges Wasser aus der Umgebung mit Behelfsmitteln reinigen
    - Schwitzen vermeiden
    - Wasser rationieren (allerdings nicht so drastisch, dass es keinen positiven Effekt mehr hat)


    (Die letzten Tipps sind natürlich nichts dauerhaftes, aber für eine gewisse Zeit könnten sie nützlich sein)


    Grüße,


    Mark Wilkins

  • Moin Chris,


    der eigene Geruch ist die immer noch feinste Spürnase...


    Eine ehemalige Arbeitskollegin, die Leiterin des hiesigen Archives, die Dame gab mir einmal zu verstehen, daß ich "komisch" riechen würde. Sie unterstellte mir nicht, ungewaschen zu der Arbeit im Archiv zu erscheinen, sie störte sich an einem Geruch. Ich war gewaschen, täglich, und sehr reinlich, da mir die Arbeit in diesem Archiv sehr am Herzen lag.


    Der "Geruch" war meine über 30 Jahre alte Belstaff-Motorradjacke, die ich jeden Morgen in den Kleiderschrank hängte, daran störte sich die Dame. Belstaff-Motorrad Jacken werden niemals gewaschen, allerhöchstens neu "gewachst", mehr nicht.


    Ich wasche mich seit Jahren mit einem Mikrofaserlappen, und reiner Seife ohne Parfüm, Deo oder ein "After Shave" benutze ich nicht.


    Wenn kein Wasser mehr aus der Leitung kommt..., springe ich zur Not in unser Zwischenahner Meer, und bade und wasche mich dort... (Was übrigens gar nicht einmal selten der Fall ist. Da gibt es doch einige Damen, aber weniger Herren, die dort in den warmen Monaten baden, sich waschen...) :face_with_rolling_eyes:


    Gruß



    Michel

  • Zitat von ChrisHamburg;134307

    Hallo Ernst, ja klar, wir haben ja nur auf unserem Campingplatz keine Wasser, sonst ist es überall vorhanden. Das ist schon eine stark gemilderte Form des Survivals. Aber für mich war es doch interessant mal zu sehen, wie viel Wasser wir real verbrauchen. Viele Grüße, Chris


    Hallo Chris,


    auch ich lebe mit meiner Frau wochenweise auf einem Campingplatz, auch wenn der sich auf einem der sieben Weltmeere rumtreibt - bzw. vom Wind angetrieben wird. Rund 20 qm Nettowohnfläche, aber sehr gemütlich. Wir haben 500l Trinkwasser im Tank, meine Erfahrung sagt mir, dass wir mit 5-6l pro Tag und Nase für Trinken und Kochen ganz gut hinkommen, Hygienewasser für Körperpflege und Dusche mit einem sparsamen Duschkopf vielleicht 10l am Tag, aber da kann man sich auch notfalls mal im Meerwasser reinigen und sich dann mit einer kleinen Menge Süsswasser vom Salz befreien. Klospülung sowieso Meerwasser. Zähneputzen geht auch mit Meerwasser.


    Meint


    Matthias - Campingfan zur See

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ich habe so einen Test, als ich mit meinem Wohnwagen auf Montage war auch durchgezogen. Jeden Tag duschen, kochen und trinken...Wäsche waschen war aber nicht dabei.
    Ich benötigte 15 Liter am Tag, ich denke mit Wäsche waschen und etwas weniger duschen gehen auf Dauer 20 Liter am Tag. Mit waschen statt duschen reichen auch 10 L/Person über einen kurzen Zeitraum. Unter 10 L/Person/Tag leidet die Hygiene....das geht nicht lange gut.


    Gruß Klappspaten

  • Was kann ich tun,wenn ich unterwegs bin zb. In der Wüste und mein Wasserbehälter ist ausgelaufenund ich habe kein Wasser mehr, weit und breit kein Mensch der hilft? Es gibt eine Möglichkeit Wasser über Nacht zu speichern. Alles was man dazu brauch, ist eine Plastikplane, einen kleinen Stein und eine Dose, evt. was um ein Loch zu graben. Ich grabe ein Loch, die Dose kommt in das Loch, am besten in die Mitte, dann lege ich die Plane über das Loch und decke die Seiten mit Sand oder Erdgutab, nun muss ich den Stein in die Mitte der Plane legen, die Plane ein bisschen nach unter drücken, so dass eine Mulde ensteht. Mit dem Taschenmesser ein Loch in die Plane piksen, genau da wo der Stein liegt!
    Jetzt kann sich Tauwasser über Nacht und am frühen Morgen auf der Plane absetzen und das Tauwasser wird sich in der Mitte der Plane sammeln und in die Dose tropfen! Je nachdem wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist, wird das Ergebnis sein, zum Duschen wirds nicht reichen aber zum überleben schon.

    "Another nice kettle of fish you've gotten me into!"

  • Zitat von hildiman;137715

    Je nachdem wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist, wird das Ergebnis sein, zum Duschen wirds nicht reichen aber zum überleben schon.

    ´Der Wasserverbrauch in der Wüste liegt bei mind. 4-6 Litern Pro Person und Tag, bezweifle ob man mit der Taumethode so viel Wasser zusammenbekommt. Ein Schlückchen vielleicht, aber keinen Liter