Alte, übergeordnete Entwicklungen

  • Zitat von Eterus;135418


    Aber wie wollen wir über dieses Thema, welches so emotionsgeladen ist, vernünftig diskutieren?


    Vernünftig über so ein Thema diskutieren ist in unserer Gesellschaft nicht möglich, dazu ist die Gehirnwäsche die uns allen verpasst wurde zu vollständig.


    Wieder einmal ging es um gute Türken / schlechte Türken und guter Islam / schlechter Islam. Türken und Moslems sind weder bessere noch schlechtere Menschen als wir, sie sind einfach anders!
    Ich glaube, ich muss dazu einmal ein Beispiel bringen: stellt Euch einfach vor, Ihr seit ein rumänischer Zigeuner; ohne Arbeit, ohne Geld, ohne Perspektive.
    Jetzt erfahrt Ihr von einem Land in dem man nur ein Gewerbe anmelden muss und dadurch sofort Sozialhilfe bekommt. Was würdet Ihr tun? Würdet Ihr sagen: "Oh nein, dass ist unfair den Deutschen gegenüber, dadurch wird der deutsche Steuerzahler ungerecht belastet und langfristig die deutschen Sozialsysteme zerstört!".


    Würdet Ihr das tun? Viele Leute schimpfen jetzt gleich los über die Roten und die Grünen, die die ganzen Ausländer ins Land holen. Aber wer regiert Deutschland? Nicht die Roten und auch nicht die Grünen sondern eine "konservative" Regierung die im Jahr 2012 über einer Million Menschen die Einreise nach Deutschland ermöglicht hat.


    Mit einer Kanzlerin die sich vor das Volk stellt und sagt, dass wir Zuwanderung brauchen. Ach wirklich? Ich hab noch niemals eine Kosten/Nutzen-Analyse über Zuwanderung gesehen. Fakt ist, dass keine der in Deutschland etablierten Parteien gewillt ist, Probleme die sich aus der Zuwanderung von Ausländern nach Deutschland ergeben anzupacken! Merkt Ihr langsam, wo der Feind sitzt?


    Aber politisch aktiv zu werden ist ja viel zu anstrengend, da ist es viel einfacher auf die Türken zu schimpfen..... MmM Leider klappt das mit dem Zeilenumbruch nicht, keine Ahnung weshalb. Sorry!

  • Ich hatte neulich einmal ein Thema gestartet und bewusst politische Themen auszuklammern versucht. Es dauerte leider nicht lange und die Leute gingen sich in politischen Diskussionen an die Gurgel. Der Thread wurde geschlossen und es gab keinerlei sinnvollen Beitrag mehr zum Thema!


    Es scheint mir, dass unter den Foris zu viele mit "Sendungsverlagen" unterwegs sind, die nur auf eine Gelegenheit warten ihre Meinung zum Besten zu geben. Im Ergebnis treffen diese immer auf passende Gegenspieler, um sich verbal die Köpfe einzuschlagen. Schreiten dann die Mods ein sind sie beleidigt.


    Schreiten die Mods aber nicht ein, verschlimmert sich der Ton immer mehr und die Diskussion wird zum Streit. Solche Streitereien gefährden nicht nur den guten Ton im Forum, sondern haben Potential die Forumscomunity zu spalten!


    Wer über Politik diskutieren möchte findet eine Reihe von Foren, auf denen er sich austoben kann. Hier bringt das leider nur Stress mit sich. Daher hoffe ich, dass die Abgrenzung dieses Forums zu politischen Themen erhalten bleibt, oder sogar verstärkt wird!


    Beste Grüße


    Harmlos

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Ich habe mir den Artikel durchgelesen und finde ihn sehr interessant.


    Ein islamischer Bekannter türkischer Abstammung hat mit mir auch schon einmal sehr intensiv die Frage "Konvertierung des Gastlandes durch Immigration" diskutiert. Er war sich sicher, dass dieser Prozess gerade statt findet.


    Nun ja, ich selbst kann das nicht beurteilen. In unserer Familie gibt es alles: Atheisten, Christen, Buddhisten, Moslems (zum Islam konvertierte Deutsche). Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander und schätzen uns sehr.


    Das Selbstverständnis des Islam, das von diesem Autor besprochen wird, kenne ich nicht gut genug, um mir eine Meinung darüber zu erlauben.

  • Zitat von Mann mit Mops;135436

    Vernünftig über so ein Thema diskutieren ist in unserer Gesellschaft nicht möglich, dazu ist die Gehirnwäsche die uns allen verpasst wurde zu vollständig.


    Welche Gehirnwäsche (die muss wirklich gut gewesen sein :grosses Lachen:)?


    Ich finde, es ist eine Frage des Stils. Guter politischer Stil ist hart in der Sache, aber zwischenmenschlich freundlich, finde ich. Im Sinne von "Hochgeschätzter Kollege, aber ihre Vorschläge sind total sch..., weil A, B und C...". Am sympathischsten sind mir die Politiker, die hart streiten, durchaus auch manchmal uneins bleiben und anschliessend zusammen etwas trinken gehen. Viel sympathischer als diejenigen, die ihre Gegner dämonisieren oder schlimmstenfalls sogar Menschlichkeit absprechen (was man mit solchen "Unmenschen" dann tun "darf" hat die Geschichte zur Genüge gezeigt). Erstere zeichnen sich meistens als wahrhafte Demokraten aus, die auch die Meinungsfreiheit ihrer Gegner bis zum äussersten verteidigen würden. Letztere steigen gerne auch mal mit Demokratiegegnern ins Bett, wenn es der Bekämpfung des eigenen (Haupt-)Gegners dient.


    Herausforderungen unserer Zeit aus meiner Sicht:
    - Häufige Konfliktvermeidung, am Ende "müssen" alle miteinander "kuscheln", mit verschiedenen Meinungen auseinander zu gehen fällt vielen nicht einfach
    - Eintreten für eine eigene Meinung und diese auch unter Beschuss behalten wird von einigen schon als Fanatismus gesehen (muss man heute "weich" sein? Äh, flexibel heisst das doch...).
    - Wem die sachlichen Argumente ausgehen und wer dabei uneinsichtig/lernunfähig bleiben will spielt gerne auf den Mann oder die Frau, vor allem wenn in der Überzahl oder die Medien hinter sich wissend. Wahlweise Diffamierung als Nazi, Linker oder Populist. Ziel: Politische, soziale und möglicherweise wirtschaftliche Ächtung und Isolierung des Gegners.
    - Durch inflationären Gebrauch dieser äusserst schlimmen Bezeichnungen werden diese "alltäglich, normal" und verlieren ihren Schrecken. Echte Nazis von Nazi-Diffamierungen zu unterscheiden wird schwierig, Bezeichnungen für wirklich gefährliche Gruppen fehlen zunehmend, eine sehr gefährliche Entwicklung.
    - Es bricht die Zeit des Schweigens aus Angst vor Diffamierung an. Die Stärke der Demokratie, Meinungsfreiheit, freie und kreative Suche und Diskussion von Ideen und Problemlösungen, geht den Bach runter.
    - Die Probleme bleiben und irgendwann erscheinen dann möglicherweise die echten Nazis/Extremisten (quasi als self-fulfilling prophecy), gewählt aus Protest oder aus Hoffnung auf den Erlöser in der Misere.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Abschliessend möchte ich sage ... :winking_face:


    Wer zu Fanatisch ist/spricht: Gilt als Rechter
    Wer zu Kulant/Tolerant/Hilfreich ist: Gilt als Linker


    Aufmerksam wird man nur auf die Unangenehmen Seiten, entweder wegen Medien, eigenen Erfahrungen (sehr Einprägsam), oder wegen des Persönlichen Umfeldes.
    Ich würde wetten, dass einige Spanier auf Mallorca die Deutschen nur als aufdringliche, ungehobelte, torkelnde, respektlose, saufend und kiffende Jugendliche kennen.
    Weiter würde ich schätzen, das die auf Mallorca tatsächlich auf bis zu 70-80% der Touristen zutrifft, ob die dann alle Deutsch sind ist eine andere Frage und für Spanier nicht mehr relevant, der Eindruck bleibt, der spricht nicht Spanisch.


    Dennnoch trifft das nicht auf alle deutschen zu. Die meisten deutschen die ich kenne, sind liebenswerte Menschen die alles andere als ungehobelt sind.
    Trotzdem, für die Spanier auf Mallorca, sind die deutschen(sprachigen) schlicht ungehobelt.


    Ich schreib das nur weil wir Schweizer ja ein Volk von Humorlosen, Erbsenzählenden und Engstirnig denkenden und zurückgebliebenen Bankern und Bauern sind. :grosses Lachen:


    /* Vorisicht, nicht ganz Koscher
    :Ironie:
    Nur weil eine Gruppe Menschen für Ihren (wahren) Glauben einsteht mussten sie sterben.
    Nur weil ein paar wenige mehr Macht und einfluss wollen, mussten viele sterben.
    Nur weil man nicht zu allem Ja und Amen sagte, mussten viele sterben
    Nur weil man anders Dachte oder Dinge anders sah, musste man sterben.
    Ach ja die Kreuzzüge, was waren das für fortschrittliche Zeiten...


    Fanatismus, wirklich ein Zeichen von Intellekt, Weisheit, Menschlichkeit, und von wirklichem Fortschritt!
    Zum glück wird dies wieder Zeitgenössisch :frowning_face:
    /* Irone beiseite


    Was ich damit sagen will ist:
    * Nicht alle Prepper sind Verschwörungsfanatiker.
    * Nicht alle deutschen sind aufdringliche und saufende Teenager
    * Nicht alle schweizer sind erbsenzählende Banker
    * Nicht alle (gewünschte Religion/Etnität hier einfügen) sind kleinkarierte Fanatiker.


    Nur weil man einer Person an einem schlechten Tag begegnet ist, kennt man nicht alle anderen.
    Toleranz wünscht du dir selbst auch, denn nur weil du es anders siehst, willst du nicht gleich gesteinigt werden...


    Pfadfinder over and out, hab mich wohl wieder reingesteigert...
    Falls zuviel bitte löschen.



    Danke!


    Matthias

  • Hallo Foris,


    ich kann Pfadfinder nur zustimmen.


    Urteilt nicht nach Herkunft oder Religion, schaut Euch den individuellen Menschen an.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • @ Pfadfinder: Ich respektiere Deine Meinung und stimme Dir in vielen Teilen sogar zu. Allerdings schreibst Du: "Wer zu fanatisch ist/spricht: Gilt als Rechter". Das ist eine Beleidigung! Ich lasse mich von Dir nicht als Fanatiker hinstellen!


    Als Deutscher mit Wohnsitz in der Schweiz beobachte ich die politische Entwicklung in beiden Ländern. In Deutschland hat sich nun eingebürgert, alle Kritik an der vorherrschenden Politik sofort mit der Nazi-Keule totzuschlagen. Das beginnt bei der Euro-Rettung, geht weiter über Familienpolitik und endet eben auch bei Ausländerkriminalität. Insofern bin ich nach deutschen Massstäben ein ganz schrecklicher Nazi! Das hat aber mit Fanatismus nichts zu tun, sondern mit einer abweichenden politischen Meinung oder, wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, mit gesundem Menschenverstand.


    Bitte lösche also diese Beleidigung! Vielen Dank! MmM

  • Zitat von Mann mit Mops;135665

    @ Pfadfinder: Ich respektiere Deine Meinung und stimme Dir in vielen Teilen sogar zu. Allerdings schreibst Du: "Wer zu fanatisch ist/spricht: Gilt als Rechter". Das ist eine Beleidigung! Ich lasse mich von Dir nicht als Fanatiker hinstellen!


    Als Deutscher mit Wohnsitz in der Schweiz beobachte ich die politische Entwicklung in beiden Ländern. In Deutschland hat sich nun eingebürgert, alle Kritik an der vorherrschenden Politik sofort mit der Nazi-Keule totzuschlagen. Das beginnt bei der Euro-Rettung, geht weiter über Familienpolitik und endet eben auch bei Ausländerkriminalität. Insofern bin ich nach deutschen Massstäben ein ganz schrecklicher Nazi! Das hat aber mit Fanatismus nichts zu tun, sondern mit einer abweichenden politischen Meinung oder, wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, mit gesundem Menschenverstand.


    Bitte lösche also diese Beleidigung! Vielen Dank! MmM


    Ich verstehe ja, dass man sich in einem Forum durchaus manchmal persönlich angesprochen fühlen könnte. Aber kann man Missverständnisse nicht per PN klären? Das würde den Thread frei halten.

    I feel a disturbance in the force...

  • Hallo Mann mit Mops


    als Schweizer sind Rechte für uns hier die Bürgerlichen rechts der Mitte, also SVP und die aufgelösten Schweizer Demokraten oder ehemals Autopartei.
    Die SVP ist die grösste Nationale Partei und hat Mitglieder vom Bauern auf der Alp bis zum Banker am Paradeplatz in Zürich.


    Hier als Rechter zugehörig zu sein ist soweit entfernt von einem Nazi wie ein Schwarzer Mitglied beim KKK wird.


    Falls Du Dich also beleidigt fühlst, bist Du mit unserer (Volksdemokratischen ) Art der Politik im Moment noch offenbar zu wenig vertraut.
    Ich fühl mich politisch auch rechts zugeordnet, aber mit Grosseltern die im KZ waren bin ich ganz sicher nicht soweit rechts !


    Dem Beitrag von Pfadfinder kann ich nichts schlechtes abgewinnen. Wenn Du Dich also zu Unrecht in die falsche Ecke gedrängt siehst, hat das nichts mit der Schreibweise von Ihm zu tun, sondern mit Deiner Art wie Du das auffasst.
    Gut das Du jetzt in einem Land wohnst in dem man diese Themen am Stammtisch ausdiskutieren kann.


    Stammtisch ? Fahr mal am Mittwoch Abend zu einer Dorfbeiz. Wenn 2 VW Golf und ein Mercedes SL da stehen sind mindestens 2 Bauern und ein Tierarzt drin. Setzt Dich dazu und politisiere mit :winking_face:


    Freundlich Grüsse

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Mann mit Mops:
    Das wurde von GrimmWolf schön erklärt, danke.


    Wegen direkter Ansprache antworte ich hier kurz, falls weitere unklarheiten sind, bitte schreib mir eine PM.


    Ich möchte niemanden als Nazi hinstellen, soweit meinte ich das "gilt als rechts" nicht.
    Auch wollte ich mit "gilt als rechts" nicht sagen das du das seist/bist, sondern lediglich das 'du' (lies: man) schnell als solcher schubladisiert werden könnte/st, in einem nicht-toleranten-Umfeld.


    Gemäss deiner Auslegung wäre ich ebenso ein Nazi.
    Wir wären gemäss FBI auslegung höchstwahrscheinlich auch alle Terroristen. (diese Zeile beinhaltet Zynismus)
    Und doch habe ich von mir nicht den Eindruck das ich so ticke/denke...


    Schönen Tag.

  • Zitat von Eterus;135418

    Würden hier solche Themen nicht immer so Emotions und Frust geladen diskutiert werden, wäre die Basis für eine vernünftige Diskussion sicher da. Ergo, Frage an Euch Foris: Wie weiter?


    Ich will hier S&P-Relevantes lesen; wollte ich mich fetzen ginge ich in einschlägige, sattsam bekannten Foren. Hier gibts die FR, fertig.
    OT-Bereich? Das müssen die Moderatoren wissen, ob sie sich das antun wollen. Mir (Achtung: Meinung!) gefällt das Forum wie es ist. Konzentration (ohne oder mit 'Hilfestellung' :face_with_rolling_eyes:) auf das Wesentliche.


    Grüße
    Tom

  • Um kurz auf eine Meta-Ebene zu gehen: Ich denke, die letzten Beiträge haben schön gezeigt, wie es gewisse Gruppen geschafft haben, dass rechts von vielen heute mit rechtsextrem gleichgesetzt wird (allgemeine Aussage, bezieht sich nicht auf einzelne Foris, da manchmal auch anders verstanden als gesendet wird). Genau das weiter unten beschriebene Vorgehen.


    Abgesehen davon, dass man sich fragen kann, ob das Links-Rechts-Schema überhaupt noch zeitgemäss ist, ist es keine Bandbreite, sondern ein Kreis. Die Extreme treffen sich, was z.B. sehr schön bei Horst Mahler zu sehen ist. Ebenfalls, wenn man sich damit beschäftigt, wer sich in der neueren Zeit von wem bezüglich Genozid inspirieren liess. Da tauchen dann Verbindungen zwischen Nationalsozialisten, Kommunisten und Jungtürken auf.


    Noch kurz was zum Atomisierungs-Argument: Natürlich ist jeder Mensch ein Individuum. Es sind auch nicht Menschen, die bekämpft werden müssen, sondern leidbringende Ideen in den Köpfen (und die Menschen erst in letzter Instanz, wenn sie diese Ideen gegen andere Menschen umsetzen wollen). Wir leben in einer individualisierten westlichen Gesellschaft mit einem eher geringen Geschichtsbewusstsein. Bloss weil das so ist müssen andere das nicht auch. Wären wir in einer stärker kollektiv geprägten Gesellschaft aufgewachsen hätten wir ein anderes Individualismusgefühl, falls überhaupt. Wird z.B. eine (traditionell aufgewachsene) indische Frau gefragt, was sie im Leben will, kann es passieren, dass sie darauf keine Antwort weiss. Weil sie sich das nie gefragt hat und nie gefragt wurde. Weil sie von klein her auf ihre Rolle, der Familie selbst-los zu dienen, vorbereitet wurde. Es gibt übrigens auch interessante Thesen, warum der Westen/die Europäer Teile ihrer Geschichte so stark verdrängen (und diese übergeordneten Entwicklungen "vergessen" gingen, wobei z.B. bei den orthodoxen Christen im Südosten Europas etwas weniger). Sie war sehr leidvoll und scheint es nach ein paar Jahrzehnten der Oberhand wieder mehr zu werden... Das schönste Beispiel finde ich die bösen Kreuzzüge. Nie wieder Krieg... Tja, ich frage dann jeden, wie sähe Europa heute ohne diese Kreuzzüge aus? Natürlich ist es reine Spekulation, aber man kann schon Schlüsse aus der Entwicklung der Länder/Völker ziehen, die dann (mit ihrem rechtmässigeren, ethisch besserem Angriffskrieg?) unsere Besatzer geworden wären.


    Weiter darf auch die Macht von Strukturen nicht ausser Acht gelassen werden, die Individuen vor harte Entscheidungen stellen können resp. diese vielleicht auch nur unüberzeugt mitlaufen lassen können (weil man z.B. sonst als Apostat gebrandmarkt wird und zum Tod entweder durch alle umsetzbar oder durch ein Gericht/Staat freigegeben wird). Viele Römisch-Katholiken bei uns tun Dinge, die nicht damit vereinbar sind, was der Papst als Teilnahmebedingungen seines Klubs vorschreibt. Diese Leute dürfen nur bleiben, weil die Macht des Papstes weitgehend gebrochen wurde und er wahrscheinlich froh ist um jeden Zustupf für die pompösen Bauten und sein Netzwerk. Früher wären solche Leute exkommuniziert worden oder Schlimmeres. Ja, die Aufklärung, bei der gerne vergessen wird, dass viele andere Länder diesen Prozess (noch?) nicht durchgemacht haben. Der auch bei uns nicht einfach war und sehr, sehr viel Blut gekostet hat, bevor die Einsicht entstand, dass es sich besser leben lässt, wenn man andere nach ihrer Auffassung leben lässt, solange alle diese weitgehend privat halten. Dann gibt es auch so kleine Unterschiede, wie dass gewisse Religionen nur Regeln für die eigenen Mitglieder kennen, während andere komplett alles regeln (also auch die Gesellschaft als ganzes und den Staat umfassen, keine Trennung kennen), auch das Leben von Andersgläubigen. Das wird dann von einigen als totalitär eingestuft. Für die Andersgläubigen kann es sehr einschränkend, unangenehm bis vernichtend sein (wenn z.B. ihre Sakralbauten nicht mehr erneuert werden dürfen) und noch in jedem Land, in dem eine solche Minderheit wuchs und sogar zu einer Mehrheit wurde gab es sehr grosse Probleme.


    Dies ein paar Gedanken, eher historisch und vielleicht noch organisationspsychologisch als politisch, hoffe ich.


    Herzliche Grüsse
    linthler


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von tomrc46;135673

    Ich will hier S&P-Relevantes lesen;


    Konflikt 1: Unterschiedliche Einstufungen, was previvalrelevant ist. -> Grundsatzfrage
    Konflikt 2: Unterschiedliche Bewertung einer Einstufung (von harmlos bis hohes Risiko/Wahrscheinlichkeit) -> Interessante Diskussion möglich, wenn sachlich geführt
    Konflikt 3: Unterschiedliche Lösungsansätze (bei Entwicklungen mit politischer Dimension/Handlungsbedarf) -> Diese Diskussion ist in diesem Forum definitiv unerwünscht und fehl am Platz


    Es gibt Problemgebiete in Europa, die viel mit dem Artikel zu tun haben. Diese Gebiete sind über die Jahre stark gewachsen. Natürlich kann man wegschauen und zuwarten, bis sie die eigene Strasse erreicht haben. Ist aber nicht mein Verständnis von Previval. Bei Entwicklungen geht es doch darum, früh zu erkennen, was unseren Alltag bedrohen könnte. Dazu zählen für mich auch soziale Probleme/Instabilitäten/Katastrophen.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Das Forum fährt mit der case-law-Moderation ganz gut. Beim Themenstart ist halt nie absehbar ob ein Thread ausartet oder in eine fruchtbare Diskussion mündet.


    @ linthler: Betreffs der Konflikte 1-3 bin ich bei Dir. (übrigens auch bei Deinem ersten Absatz)
    Casus knacktus bleibt "...wenn sachlich geführt"


    Grüße
    Tom