Aus Ackerland privat nutzbare grüne Oase schaffen

  • Hallo zusammen!


    Wie ihr ja vielleicht schon aus meinem anderen Thread mitbekommen habt, kann ich möglicherweise demnächst das Grundstück meiner Eltern übernehmen und mache mir hierzu so meine (Prepper)Gedanken.


    Im Moment ist ein Großteil der Fläche verpachtetes Ackerland. Dies soll sich demnächst ändern und es sollen dort verschiedene Arten von Bäumen wachsen.
    Da mir hier im Forum schon viele Tips gegeben wurden, stelle ich erneut mein Vorhaben hier ein und bin voller Vorfreude auf die Antworten.


    Es handelt sich um eine Ackerfläche von ca. 200mx170m. Diese verläuft um das Grundstück herum und soll mit Bäumen bepflanzt werden.
    Ich habe mit vorgestellt, dass auf einer Fläche von ca. 70mx100m ein Mischwald entstehen soll. Auf der restlichen Fläche sollen Obstbäume, freistehende Laubbäume, anderes Nutzgehölz (Haselnuss) und eine Art Grünstreifen entstehen, der als Blick- und Lärmschutz von der Angrenzenden Straße her dienen soll.
    Hinzu kommen noch ein paar m² als Spielplatz und vielleicht ein Teich (->Ist ein anderer Thread). Dieses Thema ist aber erst einmal auf Eis gelegt...


    Soweit der Plan. Das Bäume und Wälder nicht über Nacht wachsen, ist mir klar. Ziel sollte es sein, irgendwann (ca. 15-20 Jahre) genügend Brennholz zu produzieren, um im Winter mit Holz heizen zu können.


    Da das Ganze bislang nur in meinem Kopf existiert, wollte ich vorher bei ein paar Sachen Informationen einholen. Bei G**gle bin ich bisher nicht auf das passende Thema gestoßen, darum schreibe ich meine Fragen einfach mal hier.
    Jetzt zu meinen Fragen:


    1.) Kann Landwirtschaftlich genutzte Fläche ohne weiteres "umgewidmet" werden, also zu privaten Nutzung?
    2.) Was für eine Bezeichnung würde so eine Fläche optimalerweise bekommen können (Forst, Streuobstwiese,...)
    3.) Welche Vor- und Nachteile hat eine solche Umwidmung? (Fördermittel / Pflicht, einen Förster den Zugang zum Grundstück zu ermöglichen...)
    4.) Geplant ist das Grundstück einzuzäunen oder anders gegen ungewollten "Besuch" abzuschotten (stachelige Hecken wie Ilex...). Darf ich das? Einzäunen der Bäume gegen Wildverbiss ist ja eine Möglichkeit, es geht mir allerdings um eine permanente Möglichkeit für das ganze Grundstück.
    5.) Gibt es außer Fördermittel (Geld) noch andere Fördermöglichkeiten (z.B. Setzlinge von Naturverbänden).


    Soweit erst einmal.
    Bei dem Vorhaben kommen sicher noch andere Fragen und Themen auf.


    Gruß NachtWolff

  • Zu 4.) Selbstverständlich darfst du dein Grundstück befrieden...ob du das mit Zaun, Mauer oder Hecke machst, ist ganz alleine deine Sache!

  • Kommt wohl in erster Linie an wo das Grundstück liegt. Ja ich weiss das mag keiner so gerne sagen. Aber die Bestimmungen sind in unterschiedlcihen regionen eben unterschiedlich. Hier dürfest du eine dichte hecke nur mit Genehmigung bauen, ebenfalls einen Zaun über einer bestimmten Höhe.


    Brombeerhecken sollen allerdings fast überall als Vogelschutzhecke angesehen sein und bieten, ordentlich verflochten, auch einen relativ guten Blick und Durchgangsschutz an.
    Weiden kann man ebenfalls stecken und miteinander verflechten. (Lebendhecken. Wenn du magst, hab ich da noch Lektüre zu die ich dir empfehlen kann.) Mit letzterem hab ich aber nur geringe erfahrungen ( So als Spielhütten für Kinder. DAS hat aber auch geklappt.)
    holz wächst nciht von heut auf morgen, das ist richtig. Hast du aber sowieso eine grössere Fläche zur verfügung, wäre eventuell energiegrass eine Option für dich. Entsprechende heizung vorrausgesetzt. In eingen Ländern sollen auch mit bestimmten Hecken gute Erfahrungswerte gemacht worden sein. Die werden allerdings zu hackschnitzel verarbeitet. http://www.energiepflanzen.com/ Ich arbeite mich aber selbst grade erst in das Thema ein. Eigene Erfahrungen kann ich also in diesem Bezug noch nicht anbieten.


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Papa Bär: Mauern im Aussenbereich sind hier im Hintertaunus meines Wissens nicht mal mit Sondergenehmigung drinn.


    Kanns ein das sich da was in den letzten 5 Jahren geändert hat, aber davor war das deffinitiv nicht erlaubt.

  • Hi Nachtwolf,


    da ich die Gesetzeslage in NRW nicht kenne kann ich nur das wiedergeben, was in Österreich so läuft. Aber da die Flächenwidmung ein sehr altes Thema in den Gesetzen ist wird vermutlich der Unterschied nicht extrem sein.


    Also: zu 1) Ja, kann. Wird aber nicht gerne und nicht oft gemacht. Allerdings brauchst du das ja gar nicht, da du ja den Acker auch privat landwirtschaftlich nutzen kannst.
    Was du aber eher vorhast ist, eine landwirtschaftliche Nutzung gegen eine andere zu tauschen: Aus einem Feld soll eine Streuobstwiese oder Wald werden. Beides bedarf der Zustimmung, und wenn es genügend Wald gibt (wie z.B. bei uns in OÖ) wird es verdammt schwierig werden, den zust. Beamten das zu verklickern.
    Meinem Nachbarn ist z.B. folgendes passiert: Er hat von seinem Vater (nach dessen Unfalltod) eine Grundstück geerbt, das teilweise als Wiese, teilweise als Wald gewidmet war. Nun hat aber sein Onkel diese Grundstück "verwaltet" (lies: heruntergewirtschaftet) und alle Bäume zu Brennholz gemacht. Daraufhin hat er ein Schreiben von der hiesigen Bezirkshauptmannschaft bekommen die ihn zum Wiederaufbau verdonnert haben.


    ad 2) Falls du es hinbekommst: jenachdem, was du daraus machst/machen willst: Streuobstwiese, Wald, ...


    ad 3 - 5) k.A., vor allem nicht für NRW


    Ein Mischwald von 70x100m wird dir nicht genug Holz bringen, dass du ein Haus nach heutigen Standards damit beheizen können wirst. Eher schon ein Energiewald mit Hackschnitzel, aber dazu kann ich mangels Erfahrung nicht viel beitragen...
    Um aus einem Mischwald genügend Holz zu bekommen ist (auch Abhängig von Boden, Klima, Heizbedarf, ...) mindestens 1 Hektar notwendig. Und auch hier dauert es ca. 60 Jahre, bis der Wald soweit ist.


    Falls du die Möglichkeit hast, einen Förster aus deiner Umgebung darüber zu befragen würde ich dies unbedingt tun! Sogar wenn er Geld für die Beratung haben will: Lieber 200 € in eine vernünftige, Sachkundige Beratung zu stecken als 20 Jahre umsonst zu arbeiten!
    Erzähle ihm möglichst offen von deinen Plänen und Zielen und frage ihn, was man da machen kann, welche Bäume man nehmen sollte (Eschen z.B. bringen bei guten Verhältnissen, insbesondere ausreichend Wasser) schnell und viel und nochdazu gutes Brennholz), wie man richtig Pflanzt und wie man die Bäume über die ersten Jahre bringt.


    Schau dir ggf. ein Buch (z.B.: Sepp Holzers Permakultur – Praktische Anwendung für Garten, Obst und Landwirtschaft) an. Da bekommst du schon einen ersten Einblick zum Thema Streuobstwiese (wobei ich den tlw. empfohlenen intensiven Maschineneinsatz inkl. der Veränderung der Landschaft nicht goutiere).


    LG,


    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Habe ich die Lage richtig verstanden, daß die Ackerfläche ein U-förmiger Streifen um Euer Hausgrundstück ist?
    Kannst Du noch was zur Lage nach den Himmelsrichtungen sagen?
    Da es gewissermaßen eine Ausweitung Eures Privatgartens darstellen würde, glaube ich, daß Pflanzungen+ Wildschutzzaun im Gegensatz zu Mauern kein Problem darstellen sollten.


    Man sollte die Pflanzungen nach den Himmelsrichtungen ausrichten, also dichte, immergrüne und hohe Nicht-Obst-Bäume an die Nordseite, mittelhohe Obstbäume im Mittelbereich bzw. nach Ost und West, niedrige Beerensträucher zur Südseite.


    Wenn dann die Hauptstraße auch im Norden liegt, hat man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
    Liegt sie im Süden, gibt es einen Zielkonflikt zwischen dem Schutz vor Lärm, Abgasen und Einblick, und einem zu ausgedehnten Schattenwurf.
    Hier könnten dichte, aber nicht allzuhohe Obststräucher sinnvoll sein, z.B. Mirabelle, Kornelkirsche und Felsenbirne.


    Wenn man nicht alles auf einmal anpflanzen kann/will, könnte es sinnvoll sein, eine natürliche "Sukzession" nachzuahmen:https://de.wikipedia.org/wiki/Sukzession_%28Biologie%29


    Erstmal die ganze Fläche mit Erdbeeren bepflanzen und dazwischen Feldsalat/Rapunzel säen als eßbaren Bodendecker.
    Dann im Norden und Westen an die Grenze eine gelegentlich zu stutzende Windschutzhecke aus Haselnuß, Rotbuche, Hainbuche, Wachholder und Ilex.
    Dann eine Reihe sturmfeste Großbäume wie Eiche, Buche, Roßkastanie, Schwarzkiefer, Küstentanne.
    Als nächstes eine Reihe fruchtende Großbäume im Endabstand, z.B. einen Walnußbaum und/oder eine Edelkastanie alle 6-10m.
    Südlich davon auf Lücke sehr großwerdende Obstbäume wie Mostbirnenhochstämme und Kirschbäume.
    Wiederum südlich davon auf Lücke mittlere Obstbäume wie Apfel- und Pflaumenbäume.
    Die Zwischenräume mit Sträuchern wie Stachel-, Johannis-, Him-, Brom- und Kulturheidelbeeren auffüllen.
    Bis die von den wachsenden Großbäumen allmählich überwuchert werden, haben sie ihre natürliche Ertragszeit eh überschritten.
    Die Him- und Brombeeren erobern von selbst durch Wurzelausläufer die offene Erdbeer-Feldsalatfläche im Süden.


    Mal ein Grafikversuch (Norden=oben):


    heckexxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
    e
    c KIEFER EICHE BUCHE ROSSKASTANIE AHORN LINDE KÜSTENTANNE HAINBUCHE ROTEICHE ...
    k
    e beeren WALNUSS beeren ESSKAST. beeren WALNUSS beeren ESSKAST beeren WALNUSS beeren
    x
    x beeren Mirabellen KIRSCHE beeren BIRNE beeren KIRSCHE beeren BIRNE beeren KIRSCHE beeren
    x
    x beeren APFEL beeren PFLAUME beeren APFEL beeren PFLAUME beeren APFEL beeren
    x
    x Obst auf Niederstämmen..................................................................................................
    x
    x Erdbeeren-Feldsalat-Mix-Fläche , wird von einwandernden Him- und Brombeeren erobert

  • Zitat

    1.) Kann Landwirtschaftlich genutzte Fläche ohne weiteres "umgewidmet" werden, also zu privaten Nutzung?

    Zwischen landwirtschaftlich und privat wird eigentlich nicht unterschieden, da muss nichts umgewidmet werden. Allerdings müssen möglicherweise Steuern gezahlt werden, wenn das Grundstück vom Betriebsvermögen ins Privatvermögen geht. Zudem darfst du, wie bereits gesagt, aus Ackerland nicht unbedingt Wald machen. Dafür braucht man schon eine Genehmigung, außerdem sind Grenzabstände einzuhalten. Die Streuobstwiese sollte dagegen kein Problem sein.


    Zitat

    4.) Geplant ist das Grundstück einzuzäunen oder anders gegen ungewollten "Besuch" abzuschotten (stachelige Hecken wie Ilex...). Darf ich das? Einzäunen der Bäume gegen Wildverbiss ist ja eine Möglichkeit, es geht mir allerdings um eine permanente Möglichkeit für das ganze Grundstück.

    Hier müsste man erst mal wissen, wo das Grundstück ist, also zum einen das Bundesland und zum anderen ob Ortsbereich oder Außenbereich. Wenn das Grundstück eigentlich Bauland ist und nur derzeit noch als Acker genutzt wird, sollte eine Einfriedung möglich sein. Wenn das Grundstück dagegen im Außenbereich liegt, darfst du da im Normalfall keinen Zaun bauen. Das Grundstück muss ja auch für die Jagdausübungsberechtigten betretbar sein. Wenn ein Wohnhaus im Außenbereich steht, wird eine Einfriedung in üblicher Größe wahrscheinlich schon genehmigt. Die Größenordnung ist hier aber eher 1000 m2, keinesfalls 3 ha. Ansonsten darfst du höchstens noch landwirtschaftliche Sonderkulturen einzäunen, aber mit Sicherheit keinen Wald (außer Jungwald zum Schutz vor Wildverbiss).

  • Eine Brombeerhecke als Obstgehölz und Sichtschutz wurde schon genannt, dazu ein paar Obstbäume, -sträucher, eventuell einige Bienenstöcke und schon ist der Eigenbedarf an Obst und Honig gedeckt.


    Von Bäumen zur Brennholzgewinnung würde ich absehen, schon deshalb weil es in D Regionen gibt wo das Fällen von Bäumen über einem bestimmten Stammumfang genehmigungspflichtig ist.


    Wenn du die Fläche zur Energiegewinnung nutzen willst, dann ist der Anbau von einjährigen Pflanzen die viel Grünmasse bringen und deren Kompostierung in einem Biomeiler sicherlich eine Alternative über die man mal nachdenken kann. Wenn das System nicht deinen Anforderungen entspricht dann hast du ein Jahr Zeit verlren, bei der Brennholzgeschichte 20 oder mehr.


    Ich hab mal zu unserem "Dorfwäldchen" geschaut ( ca. 1ha brachliegendes Bauland mit wild gewachsenen Birken und Pappeln). Dort stehen etwa 4-5 erntereife Bäume (20-30cm Stammdurchmesser in 1m Höhe) auf 100qm und dazwischen massenhaft junge und jüngste Birken. Über den Daumen geschätzt also etwa 1rm Brennholz auf 100qm und das alle 20-30 Jahre. Der Rest ist kreative anwendung des Dreisatzes.

  • Mahlzeit!


    Wäre ich ersteinmal ganz vorsichtig...ein Freund hatte grade GROSSE PROBLEME mit einem 3HA grossen Acker, welcher verpachtet war und seinen Ackerstatus VERLOREN hat, da das Land nach 5 Jahren NICHT-"Beackerung" automatisch zu Dauergrünland wurde!


    Abgesehen von dem dauerhaften Verlust durch weniger Zahlungen der EU für das Grünland gegenüber dem Acker bekommt man den Ackerstatus nur für bares Geld für anderweitige Ausgleichsflächen wieder!


    Dazu kommt noch, das man deutlichst weniger Pacht für Grünland bekommt!


    Auch weiss ich, das Wald NICHT mehr gerodet werden darf - NIE MEHR!
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    Alle Infos ohne Gewähr, da ich nicht vom Fach bin, ausserdem gelten sie für Niedersachsen!


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    Davon ab steht es dir natürlich frei mit DEINEM Land das zu tun, was du möchtest ( Bis auf komplett abholzen und illegal bebauen vielleicht)


    Auch kannst du anpflanzen was du möchtest wenn du keine EU Subventionen beantragst.


    Das mit dem Wald solltest du dir also 3-5 mal überlegen, mal abgesehen davon, das es sich nicht rechnen dürfte...


    Von der Pacht kannst du denke ICH besser Holz kaufen - ich werde mir meines in 3M Enden demnächst direkt vom Holzhändler auf den Hof liefern lassen und dann kleinmachen!


    Es rechnet sich schlichtweg einfach nicht das Holz selbst aus dem Wald zu holen - schon mal gar nicht wenn du noch dafür bezahlen musst!


    Auch hab ich festgestellt das das Holz welches man vom Förster ab dem Rückeweg angeboten bekommt immer das mieseste ist, weil das gute für die Industrie weggeht - man darf sich dann mit dem verknorpelsten unförmigsten Zeuch rumplagen...mach ich nicht mehr!


    Gruß Endzeitstimmung

  • Soweit ich weiß, darf man auf seinem Grundstück (oder auch dem des Besitzers - wenn man Mieter ist) so ziemlich alles hinstellen/-bauen/-pflanzen was A) bei Bauten nicht mit Betonfundament gesichert werden muss und B) bei Pflanzen nicht gegen das Betäubungsmittelgesetzt verstößt oder die Pflanzen generell verboten sind weil genmanipuliert oder schädigend für die hiesige Vegetation.


    Da du aber keine derartigen Pflanzen einschleppen willst usw. denke ich dass es kein Problem darstellen sollte. Bei irgendwelchen Bauten halt keine Betonfundamente nutzen - wenn doch --> Baugenehmigung fällig.


    Aus Neugier haben wir von einem Chiliforum mal an offizieller Stelle angefragt wie es aussieht, wenn wir am Zaun zu einer Straße eine Chilipflanze mit extrem scharfen Früchten platzieren würden und sich da ein Langfinger dran zu schaffen machen würde. Es können Kinder und natürlich auch unwissende Erwachsene sein. Bei den schärsten Sorten kann es bei ungeübten Scharfessern von Kreislaufproblemen über Ohnmacht und bei Kindern im Extremfall evtl. auch zum Tode führen. Das Ergebnis war klar. Wer sich daran unbefugt zu schaffen macht ist "selber Schuld", also eine Anzeige wegen Körperverletzung oder ähnlichen Dingen hat man nicht zu befürchten. Es wurde anbei natürlich auch darauf hingewiesen soetwas aus Rücksicht nicht zu provozierenund die Pflanzen am besten irgendwo anders aufzustellen oder Warnschilder aufzustellen.

  • Hallo Zusammen!


    Danke für die tolle Beteiligung an dem Thema!


    Zuerst mal zu den Dingen, die ich am Eingangsthread nicht mitgeschrieben habe:


    Das Grundstück ist U-förmig aufgebaut und liegt in NRW.
    Die Straße und somit die U-Öffnung liegen im Süden. Das meiste an Ackerfläche liegt im Osten, Norden und etwas im Nordwesten. Zwischen Straße und Haus sollte ohnehin nicht zu hoch wachsendes angepflanzt werden, damit immernoch genug Sonne auf das Haus scheint.
    Das Haus liegt über eine ca. 50m lange Zufahrt dann im Norden der Straße.


    Die Straßenseite sollte ja durch Sträucher, und stachelige Hecken-/Beerengewächse/Wilde Rosen... als Sichtschutz bepflanzt werden Danke für die Vielen Tipps zu den richtigen Pflanzen:-)).
    Hier scheint es ja gar keine Probleme zu geben. Das ist schon mal super! Vielleicht ist sogar etwas Schallschutz dadurch drin. Möglich wäre vielleicht auch eine Kombination aus Bewuchs und eines ca. 1m hohen Erdwalls (welcher dann zuwächst)....
    Auch den Rest des Grundstückes mit solchen Sträuchern einzufrieden fände ich klasse. Wenn ich das richtig lese ist das alles kein Problem, solange kein Wald da steht;-)
    Das mit dem Wald hatte ich schon befürchtet...
    Wer entscheidet eigentlich, ob es sich nur um eine Vielzahl von einzeln stehenden Bäumen oder um Wald handelt?


    Eine Möglichkeit hatte ich noch gar nicht bedacht - Was ist denn mit einer "Weihnachtsbaumaufzucht"? Die ist ja eigentlich von Beginn an dazu verdammt abgeholzt zu werden. Einzäunen gegen Diebstahl/Wildverbiss sollte auch kein Problem sein...
    Alleine mit Holz heizen wird wohl nicht drin sein, aber wenn ich wenigstens den Kamin damit heizen kann, ist das ja auch schon mal was!


    Als Pacht für den Acker bekommen meine Eltern 500Euro/Jahr (Nachbarschaft!) und zahlen 150Euro Grundsteuer/Jahr. Ein Riesenverlust ist es also nicht.


    Im August tagt der "Familienrat" und dann schauen wir mal, was meine Eltern zu den Plänen sagen...


    Gruß Alex

  • Eine weitere Möglichkeit wäre noch, das Land als Weideland zu deklarieren...auf einer Weide dürfen natürlich auch Bäume stehen, sie darf in einer dir geeignet erscheinenden Weise umfriedet werden...die paar Pappeln (schnell wachsendes Holz!) pflanzt du halt nur an, um Baumaterial für den Koppelzaun zu haben:face_with_rolling_eyes:...und die paar Sträucher wachsen da halt, und du willst sie einfach nur nicht raus reißen. (Brombeeren, Sanddorn, Schlehen wachsen wie Unkraut:grosses Lachen:)

  • Schaue mal unter dem Schlagwort Kurzumtriebsplantage nach in einem mittleren Umtrieb von 10 Jahren dürft sie für deine Zwecke ideal sein einzäunen darfst du diese Sonderkultur auch. Solange du sie einmal in 20 Jahren erntest wird sie auch nicht zum Wald.
    Später mehr dazu bin gerade unterwegs.


    Gruß KUPFERSALZ

  • Zitat von NachtWolff;139324


    Wer entscheidet eigentlich, ob es sich nur um eine Vielzahl von einzeln stehenden Bäumen oder um Wald handelt?


    So jetzt noch ein paar mehr Antworten. Zu deiner Frage ab wann es sich um Wald handelt dies ist im Bundeswaldgesetz geregelt. http://www.gesetze-im-internet.de/bwaldg/__2.html


    Zitat

    § 2 Wald


    (1) Wald im Sinne dieses Gesetzes ist jede mit Forstpflanzen bestockte Grundfläche. Als Wald gelten auch kahlgeschlagene oder verlichtete Grundflächen, Waldwege, Waldeinteilungs- und Sicherungsstreifen, Waldblößen und Lichtungen, Waldwiesen, Wildäsungsplätze, Holzlagerplätze sowie weitere mit dem Wald verbundene und ihm dienende Flächen.
    (2) Kein Wald im Sinne dieses Gesetzes sind
    1. Grundflächen auf denen Baumarten mit dem Ziel baldiger Holzentnahme angepflanzt werden und deren Bestände eine Umtriebszeit von nicht länger als 20 Jahren haben (Kurzumtriebsplantagen),
    2. Flächen mit Baumbestand, die gleichzeitig dem Anbau landwirtschaftlicher Produkte dienen (agroforstliche Nutzung),


    Unter Absatz 2 1. fallen die Kurzumtriebsplantagen (KUP) wenn du sie spätestens nach 20 Jahren einmal erntest (ein kg Pappelholz hat den gleichen Brennwert wie 1 kg Buche)
    Unter 2 2. Würde z.B. die Streuobstwiese fallen unter der Schafe weiden.


    Bei einem durchschnittlichen Zuwachs von KUP kannst du mit ca. 10 t Trockenmasse pro Hektar und Jahr rechen was bei einem Wassergehalt von 20% ca. 4000 l Heizöl entsprechen würde. Da es sich um eine Landwirtschaftliche Kultur handelt bleibt einem die Flächenprämie auch erhalten.
    Mit einen neu angelegtem klassischem Mischwald kannst du erst nach 20 Jahren erste Durchforstungsmaßnahmen durchführen und würdest dabei Standortsabhängig nur sehr schwaches Holz ernten.


    Wenn ich persönlich Land besitzen würde wäre mir sehr daran gelegen das es nicht den Status Ackerland verliert.


    Ich hoffe dir damit etwas weiter geholfen zu haben. Wenn du noch Fragen zu Kurzumtriebsplantagen hast nur zu.


    Gruß KUPFERSALZ

  • hallo NachtWolff,



    ich kenne zwar die Rechtslage in NRW nicht , allerdings die in BAyern. Bei 3,4 Hektar wirst Du mit dem "freihändigen" Aufforsten wohl Probleme haben, ebenso mit dem einzäunen.


    Gut finde ich den Tipp von PapaBär mit dem Weideland. Das "Umdeklreieren" nutzt aber wenig, da man spätestens nach einer Weidesaison eindeutig erkennen kann, ob eine Beweidung sttattgefunden hat. Ein paar Weidetiere sollten da schon aktiv (gewesen) sein. Pflegeleicht sind zB Schafe. Wenn man sich den Aufwand mit Nachzucht und Winterfütterung sparen will, könnte man immer im Frühjahr Weidelämmer kaufen und diese bis in den Herbst halten . (1 Hektar Grünland reicht für ca. 10 Muttertier + Lämmer, also für ca. 20-25 Lämmer alleine) Weil man ja ungern trächtige Tiere schlachtet, wäre eine Aufteilung zwischen weiblichen und männlichen Tieren notwendig. Da Schafe nur dann ordentlich grasen, wenn man Ihnen eine kleine Fläche zuteilt, ist es sinnvoll , Ihnen immer nur kleine Parzellen zum Fressen zur Verfügung zu stellen. Das geht am einfachsten, wenn es enstprechenden Strukturen wie Zäune und Hecken im Gelände gibt.


    Bezüglich einer öffentlichen Förderung kommt wahrscheinlich eine für Landwirtschaft , wobei 3,5 ha vielleicht zu wenig sind , in Betracht, oder eine naturschutzmäige.
    Wenn Du Dich auf seine Förderung einlässt , musst Du mit bestimmten regelungen, Einschränkungen und Kontrollen rechnen, Du bist dann nicht mehr Dein eigener Herr.


    Was das Pflanzen von Sträuchern und Bäumen angeht, kommt es auf die vorhandene Bodenqualität an . Wenn es von der Bodenqualität passt , wäre aus Kostengründen an dasPflanzen von verscheidenen Weiden und Pappel zu denken , da hier abgeschnitttene Äste gesteckt werden könnenn . Unter dem Stichwort Kurzumtrieb stösst Du sicher auch auf Baumarten, die wieder neu austreiben, wenn man sie abgsägt, bzw. auf den Stock setzt , neben Pappel und Buchen zB auch Erlen . Lieber mehr Geld für ordentliche Obstbäume ausgeben.


    Bei Bäumen in der Grenzhecke, die sich auch mal als Zaunpfosten nutzen lassen, sind die Grenzabstände zum Nachbarn zu berücksichtigen . Ist aber auch wieder total länderabhängig.


    Bei passenden, trocken und nährstoffarmen Bodenverhältnissen könnte auch eine "Benjes-Hecke" funktionieren.


    so viel erstmal



    der Frieder

  • Nabend!


    Nagut - bei 500€ Pacht für den HA und 150€ Grundsteuer ist das wirliche nicht das meisste....


    Hier in NDS werden allerdings inzwischen zT. über 900€ den HA Pacht bezahlt - euer Pächter kassiert auch sicherlich die Prämie für den Acker - ohne es genau zu wissen ca 350€/HA (Man möge mich verbessern), soviel zur guten Nachbarschaft, wo dann euer Nachbar das Land quasi umsonst benutzt...


    Vielleicht solltest du da noch mal ansetzen, und dir dann vom Mehrerlös Holz kaufen....


    Gruß Endzeitstimmung