Nach dem ich auf dem Sommerfest schon darüber gesprochen hatte
hier nun mein Rezept für meine Anzündhilfe auf Spiritusbasis
Da mir das zum vorwärmen von Kochern zu viele schmierige
Bestandteile hinterlässt und das Zeug auch vom Geruch her nicht so
das ist, was ich Indoor empfehlen kann, hab ich ne Zeit lang diese
Brennpaste aus den Rechauds genommen, gutes sauberes Mittel das
auch so gut wie keine Rückstände hinterlässt und so gut wie nicht riecht
Nur eben leider etwas unhandlich im Gebrauch, große Dose, umständliche
Dosierung etc.
In einem anderen Forum, das sich mit Lampen, Kochern, Öfen etc. beschäftigt
gabs da mal einen Bericht, Spiritus so zu verfestigen, dass er sich quasi wie
Trockenbrennstoff nutzen lässt
Ich habs ausprobiert und es funktioniert, nach ein paar Schlappen wirklich prima
Folgendes bitte ich aber unbedingt zu beachten
Jeder haftet für sein eigenes Handel. Lest es im Interesse, und riskiert nichts.
Alkoholdämpfe sind hochexplosiv. NaOH kann unter Reaktion mit einigen Metallen
reinen Wasserstoff bilden, der sogar den Alkohol noch übertrifft!
Also, Vorsicht und nicht nachahmen, es sei denn Ihr wisst was Ihr tut.
Bitte!
Danke.
Im folgenden die Auszüge aus dem PELAM Forum von Perregrintuk
Man nehme Ethanol, Stearin und etwas NaOH (Natriumhydroxid).
Auf deutsch: Spiritus, eine Stearinkerze und Rohrreinigergranulat
oder hier gern auch echtes NaOH, gibt es manchmal noch bei guten
Drogerien.
Mischung: 100gr Alkohol, 10gr Stearin, 3gr NaOH
oder für Grobtechniker wie mich
1000 gr Alkohol, 100gr Stearin, 30gr NaOH
so ist es deutlich einfacher zu verwiegen, Achtung 1000gr Alkohol sind
deutlich mehr als 1 Liter
Spiritus hab ich, weill ichs grade da hatte, 100% igen genommen
es geht sicheraber auch mit 96% igem Spiritus
Anstatt eine Stearinkerze fein zu raspeln hab ich mir direkt Stearin
in Flocken aus der Bucht besorgt, große Oberfläche = gute Reaktion
und NaOH hab ich fein pulverisiertes aus dem Chemikalienhandel
genommen, wichtig hierbei -> große Oberfläche = gute Reaktion
Man gebe den Spiritus in einen, sich im Wasserbad befindlichen, Topf.
Dann füge man das im Optimalfall sehr feinpuderig NaOH hinzu und löse
es auf. Langsam kann das Wasserbad wärmer werden. Nachdem alles
aufgelöst ist, füge man das Stearinpulver hinzu und löse dies auf, die
Temperatur sollte zwecks Spiritus nicht über 75°C gehen.
Auch ist auf gute Belüftung zu achten und offenes Feuer zu vermeiden,
Alkoholdämpfe sind leider sehr explosionsfreudig! Außerdem ist NaOH
nicht mit leicht oxidierenden Metall in Berührung zu bringen, kein
ALUMINIUM, kein ZINK, etc.
Es sollte Edelstahl oder ähnliches verwendet werden, oder Laborglas.
Ich habe mein Ultraschallbad genommen, komplett aus Edelstahl, mit einem
Deckel und einer regelbaren Heizung die nicht über 65°C hinaus kommt und
halt mit einer sehr praktischen Ablauföffnung mit Absperrhan versehen.
Bei dem Gerät dauert es ca. 20 Minuten bis der Siritus mit dem NaOH von
Zimmertemperatur auf 65 °C war, gelegentliches umrühren hilft bem auflösen
des NaOH.
Bei der Temperatur hab ich dann unter gleichmäßigem Rühren das Stearinpulver
untergemisch und aufgelöst.
Wenn man fertig ist, kann man das flüssige Gemisch in Förmchen geben
und voila.
Nach dem Abkühlen bekommen die Würfel eine wachartige Konsistenz,
die je nach Mischungverhältnis von fett und weich bis hart und trocken.
Je mehr Spirits, je fetter, je mehr Stearin je härter.
Ich hab beim zweiten Anlauf etwas mehr Stearin genommen, hab mir aber leider
nicht gemerkt wie viel es denn dann wirklich war.
Die Würfel brennen mit einer Esbitähnlich Flamme, also leicht orangefarben
bis blau, und das ziemlich lange.
Auch ist die Hitze sehr gut und es entsteht nahezu kein Ruß.
Kann ich zur vollsten Zufriedenheit bestätigen
Übrig bleibt ein harter und trockener Aschehaufen ohne groß Dreck.
Beim zweiten Anlauf hab ich dann die Beutel genommen, die man zum Eisbereiten
für das gefreirfach nimmt, damit bekomt man sehr schöne und sehr gut handhabbare
Einzelportionen, die für jedes Feuer anzünden und für jeden Kocher reichen.
Diese beutel verhindern dann auch, dass das Zeugmit Aluminium oder anderen
Metallen in Berührung kommt, was dabei auf Dauer an Korrosionsprodukten ensteht
kann ich Euch nicht sagen, ich hab mit den Beuteln bislang auch im Dauerversuch
keine neagtiven Erfahrungen gemacht
Das Zeug nenne ich jetzteinfach mal Trockenspiritus, hat mit chemisch aber
mal rein gar nix zu tun und ist VIEL sauberer und geruchsärmer als
Also wer Spass dran hat, probiert einfach mal aus, aber macht es draussen und
achtet auf die Sicherheitsanforderungen, ein Feuerlöscher neben der Arbeitsfläche
kann da sicher nicht schaden
Und lasst bitte die Finger davon, wenn ihr Euch mit den Substanzen und dem
erforderlichen Gerät nicht wirklich gut auskennt.
Sonst ist das aber ein wirklich gutes sauberes zeug zum Vorheizen von Kochern
für kleine Esbitkocher oder zum starten von Hobos oder anderen Nutzfeuern.
Schöne Grüße
Eugen j.keusen
P.S. Der Beitrag der mich zu dem Versuch gebracht hat ist zu finden unter: