militärischer Aspekt bei der Auswahl des Rückzugsortes

  • Jeden Wasserweg in Europa kann ein mittelmässiger Bandit ohne Probleme sperren.

  • Schon richtig Hans, aber glaubst Du nicht, dass sich die Banditen erst mal auf Haeuser stuerzen werden, bevor sie anfangen Fluesse zu sperren?


    Der Aufwand ist doch viel groesser, und dann muss das Boot auch noch "erobert" werden. Auch wuerde ich davon ausgehen, das Boote besser "bewaffnet" sind, selbst wenn es nur Leuchtraketen sind.


    Waere ich ein Bandit, dann wuerde ich Boote nur angreifen, wenn alles andere schon ausgepluendert ist.


    LG simka

  • Zitat von Simka;221957

    Auch wuerde ich davon ausgehen, das Boote besser "bewaffnet" sind, selbst wenn es nur Leuchtraketen sind.


    Kommt sicher auf's Land an, in der Schweiz kann dieses Denken bös' ins Auge gehen würde ich meinen. :grosses Lachen:


    Legend

  • Zitat von Simka;221957

    Waere ich ein Bandit, dann wuerde ich Boote nur angreifen, wenn alles andere schon ausgepluendert ist.


    "Banditen" sind in der Regel unausgebildete Einzelkämpfer oder Mitglieder kleiner Banden. Strategische Hintergründe sind da wahrscheinlich nicht auf dem Schirm, schon gar nicht, wenn es nur um Plünderung von Nahrung und Ausrüstung geht.


    Wie hier schon angemerkt, werden sich militärische Auseinandersetzungen auf Ballungsräume und strategisch wichtige Einrichtungen fokussieren. Ein Wasserweg kann so etwas darstellen, hier sollte man darauf achten an so wenig "interessanten Anlagen" wie möglich auf seiner Route vorbei zu schippern.


    Wie bei allen Fluchtszenarien kommt es auch bei der Flucht auf dem Wasser darauf an, wie schnell man sich geänderten Sachlagen bewusst wird und noch vor einschneidenden Verschlechterungen dieser wegkommt. Grundsätzlich würde ich sagen, dass, wenn man Pech hat, man auf dem Wasser (Binnengewässer) viel leichter gestoppt werden kann als im freien Feld (sofern die Intention dazu besteht). Inwieweit die Militär- und Ordnungsorgane vereinzelte Boote kontrollieren und aufhalten, hängt immer von der aktuellen Lage ab und die kann man ohne Insiderinformationen nur schwerlich überblicken.


    Auch die natürlichen und unnatürlichen Hindernisse sind ja schon erwähnt worden. Schleusen, Wehre usw. können eine Reise sofort beenden. Anders sieht es aus, wenn man direkten Zugang zum Meer hat, z.B. aus Hamburg startet. Hier wäre man innerhalb kürzester Zeit aus dem Inland raus und kann alle Vorteile (Bunkerfähigkeit) eines halbwegs großen Bootes nutzen und sich praktisch in die ganze Welt absetzen.


    Ich frage mich gerade, wie viele Banditen wohl auf hoher See klarkommen würden.


    LG Buschmann

  • Zitat von Legend;221958

    Kommt sicher auf's Land an, in der Schweiz kann dieses Denken bös' ins Auge gehen würde ich meinen. :grosses Lachen:


    Legend


    In der Schweiz wuerde ich mich hueten, irgend etwas anzugreifen :anxious_face_with_sweat:

  • Bei dem Gedanken an ein Boot war in erster Linie der Gedanke ein Rückzugsgebiet zu haben mit einem "Burgcharakter" Zugbrücke hoch und fertig.
    Danach das Absetzen.


    Da ich in der Nähe des Rheines lebe, bietet sich ein Wasserweg ohne große Schleusung an.
    Die schwierigen Stellen bedeuten für mich mehr Brücken, von denen herab ins Geschehen eingegriffen werden kann. Ansonsten bieten sich als vorbereitende Maßnahmen elektrische Vorrichtungen im Bereich der Reling und Handläufe an.


    Ich weiß es ist sehr gefährlich aber in einem Ernstfall würde ich NICHT nach dem Wohl und Wehe desjenigen fragen der mich, meine Begleitung oder Eigentum angreifen will.
    Eine Flucht Richtung Meer hängt auch vom Bootstypen ab, seemännische Kenntnisse als absolutes Muß sowie tiefgreifende nautische Kenntnisse und Kartenmaterial (ich gehe von fehlendem GPS aus!). Flucht oder Rückzug innerhalb der Länder sind mit einem kleineren Bootstyp leichter zu bewerkstelligen. Also noch viel Überlegung und drehen des imaginären Pfennigs im Portemonnaie...


    Mich freut aber, daß ich hier diesen maritimen Denkanstoß geben konnte- mir haben nämlich einige Antworten von Euch neue Überlegungen geliefert ! Genau DAS hatte ich nämlich gesucht... freien Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten !


    Grüße aus dem Hessenland

  • Zitat

    "Banditen" sind in der Regel unausgebildete Einzelkämpfer


    Welche Regel sollte dies sein?


    Sieht man sich miltärische Konflikte der letzten 500 Jahre an, war das sperren von Wasserwegen immer ein strategisches Ziel.
    Auch die Zollstationen im Mittelalter hat man an die Wasserwege gelegt.


    Warum wohl?

  • Vielleicht könnten die Experten auf diesem Gebiet ein Paar Tipps geben, welche Bootstypen günstig, leicht zu steuern, hohe Reichweite haben (es muss nicht New York sein, aber bis nach England oder gar zu den spanischen und portugiesischen Inseln in Atlantik sollte man schon kommen können) und insgesamt unproblematisch sind. Obwohl es in meiner aktuellen Einschätzung eher marginal ist, könnte ich mir vostellen, dass, sollte die Flucht mal gen Atlantik- oder Nordsee-Küste führen, das Verlassen des Kontinentes Richtung Westen dann nicht mehr sooo unwahrscheinlich wird. Meine Gedanken gegen dann aber mehr so Richtung Fischkutter respektive Boot für Hochseeangeln. Segeln kann ich nicht und leider bringe ich nicht die Zeit auf, den Schein zu machen. Dass so ein Unternehmen ohne nautische Kenntnisse schief gehen kann ist klar. Jedoch habe ich Thor Heyerdahl vor Augen...

  • Zitat

    Ich frage mich gerade, wie viele Banditen wohl auf hoher See klarkommen würden.


    Vermutlich mehr, als Prepper die keine nautischen Kenntnisse haben, aber davon träumen einen anderen Kontinent auf dem Wasserweg zu erreichen.


    Zur Erinnerung:
    Vor manchen Küsten gibt es aktuell immer noch Probleme mit Piraten trotz der Operation Atalanta.

  • @Hansdampf:
    Um übers große Wasser zu kommen benötigt man zur eigenen Sicherheit ein Patent, Kenntnisse in der Navigation und ausreichend Brennstoff.
    Darum geht es bei meiner Überlegung nicht... zumindest nicht in diesem großen Maßstab. Reizvoll ist aber der Gedanke die englische Küste erreichen zu können ... oder wenigstens in Küstennähe den Atlantik Richtung Süden zu befahren...

  • Zitat von Hansdampf;221981

    Welche Regel sollte dies sein?


    "Regel" steht hier für "für gewöhnlich".


    Du vermischt hier zwei ganz unterschiedliche Gefahrengruppen. Zum einen gewöhnliche Kriminelle und verzweifelte "Normalos" = für mich "Banditen", "Wegelagerer", "Gauner" ; Zum anderen geschulte Militär- und Ordnungseinheiten.


    Das jede "Regel" auch ihre Ausnahmen hat ist unstrittig. Das eine Gruppe Soldaten mich eher aufhalten könnte als ein paar wild zusammengewürfelte "Banditen" ist Ansichtssache. Vergleiche mit Zuständen wie in Somalia, Irak, usw. sind hier nicht förderlich, da die Bevölkerungs- und Mentalitätsstruktur hier eine ganz andere ist, ebenso die Ausgangslage.


    Zitat

    Sieht man sich miltärische Konflikte der letzten 500 Jahre an, war das sperren von Wasserwegen immer ein strategisches Ziel.
    Auch die Zollstationen im Mittelalter hat man an die Wasserwege gelegt.


    Warum wohl?


    Ganz einfach. Weil Wasserwege die höchste Bedeutung für Warentransport und militärische Nachschubgüter hatten. Heute ist das immer noch so, vielleicht nicht mehr ganz so extrem wie früher. Wenn wir hier über eine Sperrung von Wasserwegen sprechen, so kann man davon ausgehen, dass im Vorfeld schon ganz andere Einschränkungen eingeführt wurden. z.B. generelle Ausgangssperren für die Bevölkerung.


    Das eigene Militär hat kein Interesse daran Wasserwege zu sperren. Kontrollieren ja, aber eine Sperrung wird dann wohl eher durch gegnerische Einheiten geschehen...dann würde ich mit meinem Boot schon mindestens den Atlantik erreicht haben wollen.


    Zitat

    Vermutlich mehr, als Prepper die keine nautischen Kenntnisse haben, aber davon träumen einen anderen Kontinent auf dem Wasserweg zu erreichen.


    Du vergisst, dass alle...also die Prepper als auch die Banditen...mit einer neuen Situation konfrontiert werden. Ein Prepper hat da sicherlich einige Vorteile. Einziger Vorteil bei (richtigen) Verbrechern sehe ich in der Skrupellosigkeit.


    Ich würde mal davon ausgehen, dass sich genauso viele Prepper (die sich nie tiefer mit der Seefahrt auseinandergesetzt haben) wie auch Banditen damit auskennen oder nicht.


    LG Buschmann


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    Zitat von odenin11;222002


    Um übers große Wasser zu kommen benötigt man zur eigenen Sicherheit ein Patent......


    Schaut mal hier:https://www.previval.org/forum/showthread.php/32125-Fluchtmöglichkeit-auf-dem-Fluss?highlight=flucht+boot

    und hier:https://www.previval.org/forum/showthread.php/5501-Flucht-übers-Wasser?highlight=flucht+boot


    und hier:https://www.previval.org/forum…nes?highlight=flucht+boot


    Wir sollten hier lediglich die militärische Seite einer Flucht auf dem Wasser begutachten, sonst wird das wieder zu schwammig!


    LG Buschmann

  • Meine Vorstellung ist nach wie vor ein Boot welches eine Länge von mindestens 8 Metern hat. Der Liegeplatz wäre die meiste Zeit sowieso im Wasser.


    Wie gesagt, ich wohne unweit des Rheines, am Zufluß des Mains. Gut, der Main hat viele Staustufen, aber der Rhein ist schiffbar bis in die Nordsee.


    Einzig ein Seil quer durch den Rhein oder eine neu installierte Pontonbrücke wäre Sperre genug. Ich würde nachts unterwegs sein und keine Positionslampen tragen. Wenn man sich eine Weile an die Dunkelheit gewöhnt hat sieht man sogar bei Sternenlicht sehr gut !


    Es geht mir in diesem Fall nur um den schnellen Ortswechsel.
    Die Sperrung der Schiersteiner Autobahnbrücke hat wieder einmal gezeigt wie empfindlich unser Straßennetz ist. Vor einigen Jahren war im Wiesbadener Stadtbezirk ein Tiger aus einem Zirkus ausgebüxt. Das Chaos durch vereinzelte Sperrungen war enorm !!!
    Im Winter ist es ähnlich- ein paar Schneeflocken und nichts geht mehr. Diesem Chaos will ich entgehen...


    Grüße aus dem Hessenland

  • Zitat

    Das jede "Regel" auch ihre Ausnahmen hat ist unstrittig. Das eine Gruppe Soldaten mich eher aufhalten könnte als ein paar wild zusammengewürfelte "Banditen" ist Ansichtssache. Vergleiche mit Zuständen wie in Somalia, Irak, usw. sind hier nicht förderlich, da die Bevölkerungs- und Mentalitätsstruktur hier eine ganz andere ist, ebenso die Ausgangslage

    .
    Wie lange warst du schon nicht mehr in Europa?

  • Zitat von Hansdampf;222138

    .
    Wie lange warst du schon nicht mehr in Europa?


    Sind die Armeen so schlecht oder die Banditen so gut geworden?


    Das klingt ja nach Zuständen...vermutlich bin ich wirklich schon zu lange weg, ist wohl auch gut so.


    LG Buschmann

  • Auswahl des Rückzugsorts?


    Ich sag jetzt mal als Segler was. Es gibt Seegebiete, die strategisch und sogar taktisch uninteressant sind - keine Marine irgendeines Landes- und die so weit von Küstengewässern entfernt sind, dass Piraterie ,die sich realerweise in küstennahen Gewässern abspielt, irrelevant ist.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Buschmann;221960

    "Banditen" sind in der Regel unausgebildete Einzelkämpfer oder Mitglieder kleiner Banden. Strategische Hintergründe sind da wahrscheinlich nicht auf dem Schirm, schon gar nicht, wenn es nur um Plünderung von Nahrung und Ausrüstung geht.


    Wie hier schon angemerkt, werden sich militärische Auseinandersetzungen auf Ballungsräume und strategisch wichtige Einrichtungen fokussieren. Ein Wasserweg kann so etwas darstellen, hier sollte man darauf achten an so wenig "interessanten Anlagen" wie möglich auf seiner Route vorbei zu schippern.


    Du unterschätzt die Piraten. Auch wenn Piraten keine militärische Ausbildung haben - trainieren tun die schon - und wenn jemand mit Enterhaken und Kalaschnikow vor Dir steht kommt es dann auch nicht mehr so drauf an wie trainiert Du bist. Nicht einmal Navy Seals würden gegen eine Kalschnikow mit 3 m Distanz antreten.

  • Hallo Delta-force


    erfahrene Segler wissen sich da aber ganz einfach zu schützen. Das heisst Distanz zu entsprechenden Küsten, nicht in Vorhäfen ankern, sondern schlicht in 50 sm Distanz durchsegeln.


    Spannend übrigens: Nach internationalem Seerecht ist ein Schiff unter deutscher (schweizer , österreichischer)Flagge so gut exterritoriales Deutschland (Schweiz, Österreich)wie eine entsprechende Botschaft im Ausland. Sämtliche deiner nationalen Waffenerlaubnisscheine gelten an Bord.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Delta-force;230351

    Du unterschätzt die Piraten(....)und wenn jemand mit Enterhaken und Kalaschnikow vor Dir steht kommt es dann auch nicht mehr so drauf an wie trainiert Du bist. Nicht einmal Navy Seals würden gegen eine Kalschnikow mit 3 m Distanz antreten.


    Unterschätzen würde ich niemanden. Aber es geht doch darum diese Nähe gar nicht erst aufkommen zu lassen. Letztendlich ist es auch situationsabhängig ob ich eine Militäreinheit oder eine Truppe Banditen als gefährlicher einschätze. Bei solcher Nähe allerdings wäre mir ein 12-jähriger mit einer Schusswaffe in der Hand unliebsamer als eine wie auch immer ausgebildete Truppe.


    Bei uns z.B. gibt es weder Soldaten noch sind wir ein Rückzugsort für Piraten o.ä. Die Infrastruktur ist generell uninteressant für (para-)militärische Zwecke. Für mich ist das ein idealer Ort um in Ruhe gelassen zu werden.


    Neben einer Kaserne oder am besten noch Abschusseinrichtungen in DACH wollte ich aber beim besten Willen nicht leben.


    LG Buschmann