Mietwohnung: Graus für jeden Prepper

  • In der Schweiz lebt bekanntlich ca. 80% der Bevölkerung in Mietwohnungen.



    Vorteile sind:


    + Man bleibt flexibel (Anzahl Zimmer bei Nachwuchs, Lage, Nähe Arbeitsort)


    + Muss sich keinen Kopf wegen Reparaturen etc. machen und es ist langfristig günstiger als besitzen


    + Geringere Kosten und Energieverbrauch pro Kopf (in der aktuellen Situation)




    Einige Nachteile:


    - Bei Zahlungsunfähigkeit, aufgrund Arbeitslosigkeit o.ä., kann man jederzeit rausgeschmissen werden (siehe USA, Spanien, Griechenland)


    - Die heutige Bauweise benötigt extrem viel Energie, die aus einem zentralen Netz versorgt wird. Die Weak-Points im Falle einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage sind m. M. nach die Beheizung (Zentralheizung statt Ofen im Wohnzimmer), Wasserversorgung (muss gewartet werden und braucht Strom für die Pumpen - schon mal Wasser in den 5. Stock geschleppt?), elektrischer Küchenabzug bei offener Küche.


    - Badezimmer etc. haben oft kein Fenster zum Lüften und sind auf einen elektrischen Lüfter angewiesen.


    - Keinerlei Möglichkeit Nahrung anzubauen/Hühner oder Hasen zu halten, um Budget zu entlasten.


    - Kein Platz für "gewerbliche" Nutzung, d.h. Werkstatt etc.


    - Mangelnde Sicherheit (wer kommt schon auf die Idee Eingangstüren aus Glas zu machen?)




    Aus Prepper-Sicht muss ich sagen, dass die meisten Behausungen in Drittweltländern, im Vergleich zu uns im Bereich Freiheit, viel mehr Vorteile bieten. Hier ist der Wohnraum ein reiner Konsumort und nicht mehr wie früher auch zur Produktion ausgelegt.

  • sicherlich sind bei einer Mietwohnung ne Menge Nachteile im Spiel aber macht gerade das nicht einen Prepper aus, mit dem zurecht kommen was man hat?


    ich lebe auch in einer Mietwohnug und bin mir sicher, dass ich bei Geldnot nicht mein Heim verliere, zur Zeit fängt einen der Staat bei so etwas noch relativ gut auf


    wenn Du aber ein Haus bewohnst und Du kannst Deine Verbindlichkeiten nicht mehr abdecken, dann kommt die Bank und nimmt Dir die Hütte weg oder Du kannst das Ding nicht mehr halten und es geht kaputt


    in einer Mietwohnung kannst Du dank (noch) staatlicher Unterstützung auf einem geringen Level (über)leben


    viele die sagen sie haben ein Haus und brauchen keine Miete zahlen, lügen sich selber in die Tasche, man sollte jeden Monat Geld weglegen um die Substanz des Hauses am Leben zu erhalten



    ich selber habe mit meiner Familie auch eine Mietwohnung mit angenehmer Umgebung, dazu einen Garten mit Gartenhaus auf gesicherten Pachtland und 4 Garagen


    im Falle des Falles kann ich alles ohne große Schmerzen aufgeben und zurück lassen und wo anders neu beginnen

  • Seit wann werden Mietwohnungen als Prepper Unterkunft von Architekten angedacht ? War das früher mal so - Wohnraum als Produktsort ?


    Kenne in der Innenstadt einiges an kleinen Geschäften und Kleingewerbe, das aus Wohnungen = Wohnraum umgestaltet wurde. Und umgekehrt, Cafés werden zu Wohnungen rückgebaut, alles schon gehabt. Entscheidend ist die Kommunale Definition, wo was erlaubt ist, weil die kommerzielle Nutzung den Charakter von Lebensraum prägt und auch Einfluß auf die Immobilien Preise hat (Kauf + Miete). Und Stadtteile verändern sich, andere Straßen blühen auf, das Handwerk reduziert sich (überall) auf wenige Branchen, "schuld" daran ist unser aller Konsumverhalten. Dass die Produktionsgesellschaft sich in eine Dienstleistungsgesellschaft wandelt ... ach, das ist neu.


    Irgendwie schneidet sich das also, ist ein Wohnraum geschäftlich nutzbar, verändert das die Lagebewertung, in Folge dürften die Mietpreise steigen, sollte das einen Vorteil für Mieter haben ? Vielleicht ist dann in "Drittweltländern" ja anders, aus unserer Einkommenssicht mögen dann die Mietunterschiede vielleicht minimal sein, ob sie es dort auch sind ?


    Die Situation in der Schweiz ist mir unbekannt. In Deutschland haben wir an verschiedenen Orten gelebt, manche Pflaster wo Verwandschaft lebt, ist uns zu teuer, d.h. für unsere Verhältnisse unbezahlbar. Ich kann hier Häuser abzahlen, für deren Raten ich woanders kaum ein Wohnung zum Mieten bekomme bei einem Viertel der Wohnfläche, von anderen Faktoren ganz zu schweigen. Man sollte eben die Brötchen backen, die man verdauen kann.


    Die Unterschiede bei Immobilien sind meiner Meinung riesig. Entsprechend die Einkommensverhältnisse der Standorte. Gerechtigkeit ist der falsche Ansatz für eine Einschätzung, wir haben im Gegenzug das Recht auf Freizügigkeit (Art. 11 GG). Das impliziert verantwortungsvollen Umgang nach seinen Verhältnissen zu leben.


    Logisch gibt es Phasen im Leben, in denen sich das ändert. Das ist ein Lebensrisiko. Warum die "Schuld" auf die Situation von Mietwohnungen schieben ? Diese Situationen sind Folgen von massenhaften Verhaltensweisen, wer wo bereit ist welche Mieten zu zahlen. Wer suchet der findet. :staunen:


    Die andere Perspektive: Mietwohnungen erlauben die Wahl einer kleinen monatlichen Gebühr für Wohnen, Schlafen, Kochen, Studieren/Arbeiten, Familie gründen etc., somit Gelegenheit, zuhause auszuziehen, auf eigenen Beinen stehen, sich mit/ohne Partner auszuprobieren, jobben bis sich beruflich verändern ohne sich auf Besitz, Kapitalbindung und Bestandswahrung verlegen zu müssen. Was ebenfalls ein (gewaltiges) Finanzrisiko darstellt, also Haus mit Garten, Werkstatt, Hof, Garage usw.


    Mietwohnungen = die ideale Voraussetzung für Früh-Prepper. :) Man mag ja "Glück" haben und gleich nach Schule/Ausbildungszeit/Studium etc. ein Haus geerbt zu haben, die Regel dürfte das kaum sein. Schon aus Altersgründen der Eltern. Verantwortung muss jeder so oder so entwickeln, früher oder später. Es gibt gute Gründe, sich gegen Immobilienbesitz zu entscheiden.


    War der Eingangsthread eine höchst subjektive status quo Beschreibung oder sollte damit tatsächlich eine allgemein gültige Empfehlung ausgesprochen werden ? Oder nur Diskussion angestossen ?

  • Ein Besitzer einer Eigentumswohnung oder eines Hauses ist in den allermeisten Fällen auch nicht wirklich besser dran. Statt Miete werden Hypozinsen und Amortisation fällig. Und bei Zahlungsunfähigkeit ist aus dem Eigentum schnell ein Eigentum der Bank geworden.


    Ich habe für mich schonmal Varianten mit einer Eigentumswohnung abgeklärt. Ich fand kein Angebot, bei dem ich besser gefahren wäre wie als Mieter. Klar kann man sich die Eigentumswohnung schönrechnen. Aber wenn man realistischerweise die entgangene Altersvorsorge, Hauswart, Hausverwaltung, Erneuerungsfond und ähnliches auch dazu rechnet kommt eine Eigentumswohnung mindestens so teuer wie eine Mietwohnung. Und zur Miete ist man immer flexibler.

  • Ich oute mich hier mal als Fan von Grundbesitz:face_with_rolling_eyes:


    In außergewöhnlichen Situationen kommt sicher alles Mögliche vor- bis zur Enteignung- das kann aber auch dem Besitzer eines Mietshauses geschehen und schon ist man ebenfalls wohnungslos.
    Flexibler ist man als Mieter; man kann aber auch Besitz verkaufen und sich verändern.


    Mein Hauptgrund für Besitz: bis auf ein paar Bauvorschriften (nervig genug...) kann ich tun und lassen, was, wann und wie ich will. Freiheit ist wichtig für mich.
    Ich kann ev.sichere Orte vererben.
    Und ich kann mich und meine Lieben im Krisenfall einigermaßen vom eigenen Land ernähren.


    Leser: zurechtkommen mit dem, was man hat? Als Mieter hat man nichts außer einem Mietvertrag. Wird Eigenbedarf angemeldet, darf man ausziehen.
    Wird das Haus verkauft, darf man ev. ausziehen oder höhere Miete zahlen.
    Im Krisenfall wird der Staat möglicherweise ärmeren Mitbürgern nicht mehr die Miete zahlen.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Zitat von Firehorse;145288

    Leser: zurechtkommen mit dem, was man hat? Als Mieter hat man nichts außer einem Mietvertrag. Wird Eigenbedarf angemeldet, darf man ausziehen.
    Wird das Haus verkauft, darf man ev. ausziehen oder höhere Miete zahlen.
    Im Krisenfall wird der Staat möglicherweise ärmeren Mitbürgern nicht mehr die Miete zahlen.


    deswegen habe ich auch geschrieben das der Staat noch im bedarfsfall etwas dazusteuert


    Eigenbedarf ist natürlich bei privat vermieteten Objekten ein Risiko, aus diesem Grund bin ich Mieter bei einer Genossenschaft...

  • Nach der Lektüre "Kaufen oder Mieten" von Gerd Kommer, teile ich die Position dass Besitz teurer als Mieten ist, zumindest wenn man Finanzieren muss.
    Dennoch hat der Besitz von einem Haus mit Grund unbestrittene S&P-Vorteile, ist aber dennoch Luxus.
    Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster, und behaupte, dass die Vorräte desjenigen mit Haus und Grundstück aufgrund des Platzangebotes ca. doppelt so lange halten wie die vom Mietwohnungsbesitzer. (Es sein denn der Hausbesitzer stopft ein ganzes Haus mit Vorräten voll :grosses Lachen:)

  • Als Messie bin ich miet-untauglich und hab mich in einer Mietwohnung wie unter permanentem Prüfungsstreß gefühlt.
    Kein Vermieter würde es tolerieren, daß ich Brennholz in den Wohnräumen in Gemüsekartons bis in Kopfhöhe staple, vom Restchaos ganz zu schweigen.


    Der Bank ist es wurscht, wie es bei mir aussieht, Hauptsache, die Kohle kommt pünktlich rein:


    Kaufpreis netto 38.000 EUR, mit Grunderwerbssteuer+Notarkosten ca. 42.000 EUR, dazu Sanierungskosten für notwendige Zimmermannsarbeit + Holzheizung, Gesamtdarlehen 56.000 EUR, monatliche Rate auf 18 Jahre 400 EUR, entspricht einer örtlichen Warmmiete für die Wohnfläche von ca. 55 m2 + Scheunenteil, dabei großes ebenes voll erschlossenes Grundstück fast Ortsrand ca. 1800 m2 mit 5 alten Pflaumenbäumen, die ca. alle 2 Jahre Massen tragen.


    Nettoeinkommen ca. 1.200-1.800 EUR. Single. Arbeitsweg ca.5 km.

    Ich hoffe, mich ausreichend abgesichert zu haben für den Arbeitslosigkeits- und Krankheitsfall.
    Zur Not könnte ich noch ein Baugrundstück abtrennen und verkaufen.

  • Für mich kommt nur Eigentum in Frage, ich habe vor 13 Jahren gebaut und durch viel Eigenleistung ca. 150000 Euro ausgegeben. Nach 10 Jahren, konnte ich umschulden und dadurch auf einen sehr niedrigen Zinssatz wechseln. In 8 Jahren ist das Haus komplett bezahlt. Der Wohnkomfort im eigenem Haus, Terrasse, Garten, abgeschirmt von neugierigen Augen ist einfach unbezahlbar.

    "Another nice kettle of fish you've gotten me into!"

  • nun das ist wohl wahr, aber dadurch das ich in einer mietswohnung, keine fünf minuten zum rhein, und über felder fahren kann, der hund genug grünfläche hat
    gleicht für mich den nachteil aus......so der traum vom landhaus hatte ich auch lange, oder das gegenteil ein wohn-lkw mit elektrischer rampe.....
    und da drinn wohnen und durch die welt zu tuckern......knackpunkt, alleine schaff ich das gar nicht,
    und wenn grosse krisenzeit ist kommen ziviisten gar nicht an treibstoff denke ich mal....


    nun als familie, ist meines erachtens ein privatbesitz besser, da kinder in mietswohnungen grunsätzlich lästig sind, zuviel krach machen
    usw....überall stehen verbotsschilder....


    ich habe ja ne wg mit meinen tieren,hund,katz,papageien und ne echse......die zahlen zwar keine miete, aber erfreuen mein leben, und ich bin nicht allein...


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!




  • Ich kann hier nur aus meiner Situation heraus - im Osten Hamburgs - berichten.


    Vorab: Natürlich sparen auch wir auf einen relevanten Anteil des Eigenkapitals zum Kauf eines eigenen Häuschens. Allerdings arbeiten sowohl meine Frau als auch ich nunmal in Hamburg - und das wird sich so schnell nicht ändern.
    Sie ist in Hamburg (und nur hier) auf Lebenszeit verbeamtet, wenn wir also nicht größere Entfernungen täglich zur Arbeitsstelle pendeln wollen, so bleibt uns nur der "Speckgürtel". Vielleicht macht sich der eine oder andere in der Provinz, abseits von Metropolregionen, etwas falsche Vorstellungen von den Preisen für Immobilien in und um Hamburg.
    Fakt ist: Ein paar hundert m² Grundstück mit Häuschen um die 120m² Wohnfläche, nicht älter als 70'er und natürlich mit Keller, all das ist zur Zeit kaum unter 300.000 EUR zu haben.
    Wir verdienen zusammen ganz ordentlich, würden uns dafür aber eine monatliche Belastung (incl. Nebenkosten) von knapp 2000,- EUR aufbürden. Das können wir solange zahlen, bis eines unserer Gehälter (meins) aus irgendwelchen Gründen wegfällt. Was dann passiert, ist wohl klar.



    Unsere aktuelle Wohnsituation:


    - am Stadtrand im Grünen, zur Miete (Genossenschaft) in einem Haus mit insgesamt sechs Parteien. Wir: 1.OG.
    - Fluchtmöglichkeiten sind nahezu identisch zu denen, die man in einem Dorf hätte (bin selber in einem 120-Seelen-Kaff aufgewachsen)
    - Miete ist fast schon erschreckend günstig (erhöht die Sparmöglichkeiten)
    - knapp 16m² eigener Keller, gemauert, nicht einsehbar, staubtrocken, knappe 2,3m Deckenhöhe. Im Keller auch meine recht umfangreiche Hobby-Werkstatt.
    - Bad und Küche haben selbstverständlich Fenster
    - ja, die Haustür ist aus Glas, keine Frage. Das sind allerdings auch viele Haustüren in frei stehenden Einfamilienhäusern
    - stimmt, ich kann auf unserem Balkon keine Hasen/Kaninchen-Zucht eröffnen. Dafür haben für für sehr wenig Geld:
    - zwei abschliessbare Tiefgaragenstellplätze nebeneinander (ein Raum für zwei Autos, aber zwei getrennte Tore), wo wir "so einiges" lagern.


    Warum ich das alles schreibe? Ich möchte einfach mal ein reales Beispiel dafür aufzeigen, das Mietwohnungen nicht zwingend das Ende aler Prepper-Möglichkeiten sind, wenngleich man sich im Eigentum natürlich besser entfalten kann. Das angebliche finanzielle Argument kontra Miete ("kann ich nicht bezahlen, stehe ich sofort auf der Straße") trifft im übrigen auch Haus,- und Grundbesitzer. Auch die Bank wird einen Kredit kündigen, wenn er längerfristig nicht bedient wird.


    Bei vielen Beiträgen in Threads zum Thema Prepping in Mietwohnungen werde ich manchmal den Verdacht nicht los, das von Seiten der "Hausbesitzer-Fraktion" gerne der Eindruck vermittelt wird, in einer Mietung und gar noch im Einzugsbereich einer Großstadt ist eh keine/kaum Vorsorge möglich und im Falle eines Falles, ist man fast zwingend das erste Opfer.
    Kann so sein, muss aber nicht. Ich persönlich denke, das sich so mancher wundern wird, wenn er seinen 120m² Bungalow gegen "unberechtigten Zutritt" verteidigen muss. Pro Tür und Fenster je zwei Mann? Nunja. Da wohnt so mancher im 5.OG evtl. doch noch sicherer - zumindest eine Zeit lang.

  • Hallo miteinander:


    Zum Thema Mietwohnung in der Schweiz: wenn man kein Geld mehr hat um die normale und ortsübliche Miete für die Mietwohnung zu bezahlen, kann man sich an das Sozialamt wenden. Die Bezahlen dann einem den Mietzins plus das Existenzminimum (je nach Kanton rund 1'100 Fr plus minius). Also rausgeschmissen werden kann man nicht so leicht aus der Mietwohnung. Zudem muss der Staat für die Existengrundlage von bedürftigen Personen aufkommen. Sprich je weniger man hat, desto mehr bekommt man vom Staat. Ist eigentlich auch sinnvoll wenn alle bei diesen Grundregeln auch ehrlich mitspielen würden.


    Selbst wenn der Hausbesitzer „Eigenbedarf“ für das Haus anmeldet, so kann man mit Hilfe der Mieterstreckung im dümmsten Fall bis zu 4 Jahre weiter dort wohnen (..finde keine Wohnung die ich bezahlen kann, Kinder werden entwurzelt.. so alles zum Thema hatte eine sehr schwierige Kindheit).


    Zum Thema Eigenheim in der Schweiz: aus steuerlichen Gründen sind die meisten Eigenheime nicht zu 100% abbezahlt. Wenn man kein Geld mehr hat um den Zins für den Kredit zu bezahlen geht es nicht sehr lange und aus Deinem Haus wird das Haus der Bank. Solltet Ihr mal alt und schwach werden und in ein Heim gehen müssen, so wird das Eigenheit im schlechtesten Fall zu Bargeld gemacht und damit das Heim zu zahlen. Und das Eigenheit in der Schweiz hat noch ein weiteres fatales Manko: Eigenmietwert.


    Der Eigenmietwert ist ein Betrag der vom Steueramt geschätzt wird. Der Wert entspricht etwa einem Mietobjekt des Eigenheimes. Sprich wie viel Miete würde ich zahlen wenn ich solch ein Eigenheit mieten würde. Da ich aber in diesem Fall keine Miete zahlen tuhe, wird mir dieser Eigenmietwert zu meinem Jahresgehalt dazugerechnet und ich zahl dann nicht nur mehr Miete sondern lande eventuell auch noch in der höheren Progresion (Progresion  je mehr ich verdiene, desto höher ist der Prozentsatz den ich von meinem Einkommen an das Steueramt abliefern muss).


    Wenn Ihr ein bischen belesen seid über das Schweizer Familienrecht und Verheiratet seid, bieten sich hier ganz wunderbare Optionen an um das Eigenheit zu schützen. Solltet ihr Verheirate sein, so könnt Ihr Euch rechtzeitig scheiden lassen und Alimente an die Person vereinbaren die im Haus bleibt. Selbst wenn Ihr die Alimente nicht mehr zahlen könnt, kann sich die im Haus verbleibende Person an die Alimenteninkasso wenden und dort die Allimente vorbeziehen. Dieses Inkasobüro jagt dan die Person die die Allimente bezahlten sollte. Alle Instutionen bieten solche Vor- und Nachteile an die man kennen muss um sein Eigenhein auch in schlechten Situation behalten zu können (nenn sich Umgangssprachlich auch „Chicken-Door“ für Gesetze (Törchen für Hühner)).


    Zu guter Letzt noch gilt für obige Chicken-Door noch der Nebenhinweis, dass wenn Ihr drei Kinder und mehr habt, Euch kein Gericht in der Schweiz zu Arbeit verdonnern kann. Ganz besonders wenn die Person die mit den Kindern bleibt über 42 ist. Somit könnt Ihr Euch Euren Besitz auch in den dümmsten Umständen wahren. Allerdings wird das Problem beim Erben wieder auftreten da der Staat dann seine Gelder wieder sehen möchte. Auch hier gibt es wieder Lösungen, aber das würde zu weit führen.


    Grundsätzlich galt schon immer: Wo es etwas zu holen gibt, gibt es auch Leute die sich das gerne holen würden oder auch einfach holen. Es ist manchmal fast besser als einfaches Gesindel sich zu zeigen und die Wahrheit so weit wie möglich fern zu halten...


    Grundsätzlich sehe ich das aber auch so, dass für Preppen nicht unbedingt ein Eigenheim notwendig ist. Und zu guter letzt der allgemeine Hinweis, dass ich nicht auf Kosten vom Staat lebe oder mich von einer anderen Person aushalten lasse; auch potentielle Kinder für die ich selber aufkommen würde wenn ich sie hätte :)

  • nun zum preppen brauche ich kein eigentum..... bin weltmeisterin im stapeln und ausnutzen jeder ecke, die zum lagern dient...
    aber hallo. früher habe ich die lkw´s so vollgepackt bei umzügen , da ging jedesmal nur noch nen schuhlöffel rein...
    meine kunden ham immer gestaunt....


    nun denn, horten ist überall. und die abstellkammer ist die werkstatt, da ist alles drinn,was mensch so braucht.
    ab und an hab ich jemanden da,der damit umgehen kann....


    wenn ich kinder hinterllassen würde, fände ich nen haus nicht schlecht, aber nach mir die sinnflut....eher nicht.


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Letzte Endes hängt alles von der Art & Länge der Krise ab, so wie vom individuellen Wohnen/ Leben.
    Ich sehe es so, dass man für Kurzzeit- Krisen (1,2 Wochen) gar nicht richtig preppen muss. Ein paar Dosen, ein paar Decken, ein paar Kisten Wasser, eine Taschenlampe und genug Batterien, reichen m.E. völlig aus.


    Für nicht überschaubare Szenarien bzw. schwerwiegende, lang anhaltende Krisen reicht auch der fetteste Vorrat irgendwann nicht mehr aus, es sei denn, man sitzt in einem Bunker mit innenliegendem Brunnen und ein paar Tonnen Getreide und Salz, einer Küchenhexe und vielen Metern Holz.
    Ein längeres Überleben ohne Landbesitz halte ich für ausgeschlossen, entweder ist der Wohnungsinsasse (ob Mieter oder Besitzer) reich und hat seinen Reichtum gut versteckt, oder er kann handwerkliche Fähigkeiten verkaufen/ tauschen oder er wird früher oder später, je nach Menge des Vorrats, erst zum Opfer, dann zum Bettler oder Plünderer.


    Natürlich kann man auch Häuser/ Bauernhöfe mieten oder pachten, im Ernstfall wird aber auch hier der Besitzer sein Eigentum wieder selbst nutzen wollen.


    Für mich wäre eine Wohnung in einem Obergeschoss eine Mausefalle- wenn ich nicht notfalls aus dem Fenster springen könnte, sei es bei Brand, Krieg, Belagerung -würde ich mich ausgesprochen unwohl fühlen.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • na, bei dir kanns aber auch ungemütlich werden...bei belagerung und plündernden horden, biste ganz schnell in gefahr,


    mit den paar dosen ist es nicht getan, es gibt menschen, die müssen essen...z.b.wenn sie insulin spritzen, bzw die bauchspeicheldrüse nicht korrekt arbeitet.
    oder mit nahrungsmittelunverträglichkeiten. soviel wc papier kann keiner bunkern.......


    nun ich habe sogar eine abseilrettungskletterausrüstung.....da ich klettergurte für den hund verwende....weil ich ihn mit händen nicht lenken kann...
    nun gewisse sachen gehen natürlich irgentwann aus......nun das ist aber auch bei eigentum gegeben....da haste das risiko auch.....
    braucht bloss ein "feind"am falschem ort, zur falschen zeit zu sein.....vorbei.....


    ausserdem hilft mir das preppen auch bei der lebensgestaltung. da ich einige grössere anschaffungen machen musste,
    kann ich gut von den vorräten leben und brauch nicht in panik zu versinken. bis neues geld kommt.


    ausserdem habe ich dann bei unangemeldeten problemen, immer was im vorat, was man benötigt.zb ein relativ kurzer stromausfall, kerze,petromax oder laterne an...
    der herd geht für immer aus, natürlich am wochende.und keine kohle für einen neuen....nun kann ich auf jede erdenkliche art kochen.....
    natürlich habe ich noch ein ceranfeld im keller.....


    aber es passiert auch unabhängig von einem grossem krisenfall, da gilt es auch öfters einige kleine krisen zu überwinden.


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Ich denke, es kommt halt auch immer darauf an, was der einzelne mit seiner Vorsorge beabsichtigt.


    Natürlich kann man im eigenen Haus und auf eigenem Grund mehr bunkern als der Mieter im zig'ten OG. Die Frage ist halt nur: Will ich das? Was bringt es mir?
    Meine Frau und ich haben einiges an Vorsorge getroffen. Wir können mit unseren Vorräten (incl. Trinkwasser) locker 4-6 Wochen ausharren, haben zig verschiedene Möglichkeiten, zu kochen, und einige Optionen des Heizens. Wir haben so ziemlich alles, was wir für ca. 4-6 Wochen Autarkie benötigen.

    Übrigens, Tipp am Rande: Ab und zu gibt es bei ebay.kleinanzeigen so nette Reservekanister in runder Form, die in die Felge des Reserverades passen. In meinem Auto schlummert dort jetzt ein 9L-Kanister, der gebraucht für 25 EUR und mit Mercedes-Logo auch problemlos in die Felge meines Skoda passt. Stört nicht, nervt nicht, fällt nicht auf und hat fast das doppelte Volumen eines üblichen 5L-Kunstoffkanisters. Das mitgelieferte "Bordwerkzeug" fristet jetzt sein Dasein in der Garage und wurde durch brauchbares ersetzt, das nicht beim ersten anschauen an systemischer bedinger Desintegration zugrunde geht.


    Uns würden die deutlich erweiterten Lagermöglichkeiten eines eigenen Hauses nicht dazu bewegen, deutlich mehr einzulagern. Warum nicht? Weil wir der Ansicht sind, wenn nach 4-6 Wochen nicht eine grundlegende Ordnung (welcher Art auch immer) wieder hergestellt oder neu etabliert ist, dann ist die K*cke dermaßen am dampfen, das auch Bevoratung für weitere 2 oder 4 oder 10 Wochen keinen nennenswerten Vorteil bringt. Dann muss man raus und weg. Auch weg vom ggfs. eigenen Haus und Land.


    Dann ist eine komplette Neubewertung der Lage nötig und die Wahrscheinlichkeit, das sich die dann aktuelle Lage mit den Planungen des Preppens und der Auswahl des Materials des Haustür auf einen Nenner bringen lässt, halte ich für ... überschaubar.


    Natürlich - wie gesagt - auch wir sparen auf ein Häuschen. Allerdings nicht, um ggfs. noch mehr Vorräte o.ä. einlagern zu können. Die werden einem nämlich im Zweifelsfall nicht viel helfen. Mann kann halt nicht auf alles vorbereitet sein. So zumindest unsere Ansicht.

  • was ich mich dann frage, wohin???? wenn alle flüchten, können von den nachkommenden unsere verlassenen unterkünften erobert werden......


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Zitat von urbanrolli;145355

    was ich mich dann frage, wohin???? wenn alle flüchten, können von den nachkommenden unsere verlassenen unterkünften erobert werden......


    lg urban-rolli



    Ja, wir machen quasi einmal einen Ringtausch. Oder - fairerweise - vielleicht auch round-robin :winking_face: Sorry :)


    Es werden nicht alle fliehen (wollen/müssen). Wenn es soweit ist, ist in der Gesellschaft (und ihrer Politik) ganz offenbar etwas dermaßen schiefgegangen, das ich denke, das man dann je nach Situation entscheiden muss, wie man weiter verfährt.

  • ein eigenes solides Haus ist natürlich etwas feines aber wie schon geschrieben frei von Nachteilen gegenüber einer Mietwohnung ist es nicht


    wenn es das Geld noch mal im Leben mit mir gut meint, würde ich natürlich auch gern ein Haus auf eigenen Grund besitzen


    und ja ich würde besser lagern und vorbereitet sein:


    z.B. würde ich ein Notstromaggregat fest verbauen und ins Haus einspeisen oder die Heizungsanlage auf mehrere Brennstoffverwertungen umrüsten



    aber jetzt geht es uns auch gut und wir haben auch alles was wir brauchen, vor allem ist es schön einen kleinen Garten(400qm) zu haben, dort können wir einiges anbauen (steckt noch in den Kinderschuhen) und ausspannen


    aber der größte Nutzen für uns ist, dass unser Kind einen schönen Ört zum spielen hat, frei von all den perversen die sich so rumtreiben

  • Das Problem, das ich mit einer Mietwohnung oder einer Wohnung generell sehe ist, dass man Vorbereitungen nur schwer geheimhalten kann bzw. sämtliche gröberen Eingriffe genehmigen lassen muss. ich selber wohne in einer Eigentumswohnung, muss mir aber jede kleinste Veränderung an der Außenfassade von sämtlichen anderen Eigentümern in der Wohnanlage abstimmend bestätigen lassen. Wenn man dann noch von einer Mietwohnung ausgeht, muss der Vermieter auch bei den meisten Veränderungen innerhalb der "eigenen vier wände" zustimmen und weiss im Endeffekt über wichtige Schritte immer bescheid.


    Das sind alles Gründe, die für einen eigene Grund mit einem eigenen Haus drauf sprechen. Leider ist das halt auch immer mit sehr großem finanziellen Aufwand verbunden und es müssen auch die sonstigen Lebensumstände dafür passen.


    Im Elternhaus am Land (welches auch mein SO ist) kann ich in Sachen Preparedness sämtliche "Stückerln" spielen. Ob das jetzt das im Keller verbaute Notstromaggregat ist oder aber auch die Trinkwasseraufbereitungsanlage im kleinen Maßstab - alles machbar, da, im Vergleich zur Wohnung, unendlich viel Platz vorhanden ist und auch alles ohne die neugierigen Augen der Nachbarn vonstatten gehen kann. Meinen "das ganze Auto bis hin zur Decke oben voll" Einkauf von gewissen Artikeln lade ich bequem in der Garage aus und bringe ihn innerhalb des Hauses in die Lagerräume, wohingegen ich in der Gemeinschaftstiefgarage der Wohnanlage nur selten dazu kommen würde, ein derart vollgestopftes Auto ohne mindestens 2 Kontakte mit Nachbarn auszuladen.


    Von einem eigenen Garten will ich gar nicht erst anfangen. Ich habe in meiner Wohnung einen 15qm Balkon zur Verfügung (gut einsehbar), während im Elternhaus knapp 1000qm umgeben von dichten Hecken und Maschendrahtzaun genug Platz für allerlei Projekte bieten würden.


    Es hat alles sein Für und Wider, nur denke ich, dass im SHTF Fall jemand mit (abbezahltem!!!) Grundbesitz sicher bessere Karten hat als jemand der für seine Wohnsituation nicht letztverantwortlich ist, weil ein Vermieter noch ein Wörtchen mitzureden hat.

    acta, non verba - viribus unitis