Eine Unmoralische Frage, Haustiere essen ja, aber was ist mit HUND?

  • In China, Vietnam und Suedkorea ist der Konsum von Hundefleisch an der Tagesordnung.


    Bei uns verschwinden seit einigen Wochen auch Hunde, da in der Naehe eine vietnamesische Hundebraeterei aufgemacht hat. Daher muessen unsere beiden Labradors leider jede Nacht an die Kette, da die beiden Jungs mit etwa 35 kg Lebendgewicht eine Fette Beute fuer jeden Hundefaenger waeren. Vietnamesen die hier in Laos leben haben oft ein ganzes Rudel an Haushunde so wie man sonst Kaninchen haelt.


    Man muss aber gar nich so weit in die Ferne schweifen: gedörrtes Hundefleisch oder Appenzeller Hundeschinken wird in den Kantonen St. Gallen und Appenzell immer noch als das gesuendeste Fleisch ueberhaupt vermarktet.


    grüezi wohl
    Vansana der sich fragt was euer treuer Barry dazu sagen wuerde

  • Guten Morgen,


    Also meine Katze und mein Kaninchen sind Familienmitglieder und werden nicht gegessen. Das in China alles gegessen wird, ist ja hinreichend bekannt. Bei über 1 Milliarde Menschen dort kein Wunder. Für mich käme das nicht in Frage.

  • Hallo zusammen


    Es ist mir schon klar, dass es Länder gibt wo alles auf dem Teller landet. Das ist auch nicht das zentrale Thema.


    Die Frage war "das geliebte Haustier" essen. Und das muss jeder selber entscheiden.



    Bei uns auf dem Hof hatten wir folgende Regel:


    Alles was einen Namen hatte kam nicht auf den Teller ...........


    Das hat unsere Katzen und Hunde schon mal verschont.


    Ernst

  • Zitat von ID 2;151251

    Also bei weiteren Beiträgen würde ich mich freuen wenn der Ersteller auch sagt ob er Haustiere hat oder nicht.


    DAS ist entscheidend, meine Antwort folgt dann!


    Der TE selbst scheint keinen Hund aufgenommen zu haben. Ob er es plant ? Man möchte dem Hund wünschen nein. Aber es gibt so viele verlassen in Verwahranstalten, dann wünsche ich: ja. Jedes Leben bei schlechten Menschen (im Sinne solcher, die vorab ans Auffressen denken), ist besser als dasjenige, in das einem noch schlechtere Menschen gebracht haben. :verärgert:


    Ich habe zwei Hunde bereits einschläfern lassen müssen, unsere jetzigen beiden sind altersmäßig etwas auseinander, beim Haustier generell ist man sich bei der Entscheidung bewusst, dass einen dieses Tier nur in Ausnahmefällen überleben wird. Meine Cousine hat z.B. einen Papagei, der geschätzt noch max. 70 Jahre vor sich hat.


    Die Bindung zum Hund ist eine spezielle. Für und bei Menschen, die dafür Antennen haben. Die Tatsache, dass gerade Hunde schon in Normalzeiten schlecht behandelt werden, ausgesetzt, gequält ... einer der Gründe, warum Hundefleisch in Krisenzeiten eine Nahrungsquelle sein werden, faktisch.


    Unmoralisch finde ich die Frage keineswegs, wer wie o.g. ein Tier hat mit kürzerer Lebenserwartung muss sich fragen,


    • wie soll es - aus noch näher zu benennenden Gründen - zu Tode kommen,
    • wohin damit im Todesfall und
    • wie verwerten/beerdigen.


    Vielleicht hilft es den allzu sehr emotional verzettelten Hundehaltern sich mit der Art ihres Tieres, seiner "Bestimmung" im menschlichen Leben in einer nüchternen Minute auseinanderzusetzen. Die Frage: wie würde sich ein Rudeltier verhalten ? Das ist hier off topic, weil wir Menschen sind (und bleiben), die Tiere höchstens in die Ecke Verhaltensbiologie diskutieren können. Im Bereich Nutztierhaltung ist der Mensch egoistisch, zu Recht dürften deren Vertreter sagen.


    Bei uns hängen Fotos im Haus unserer verstorbenen Tiere. Für die wir Verantwortung übernommen haben, viel Zeit und Geld investiert haben. Unsagbar viel zurückbekommen haben. Auf der emotionalen Ebene. Wir beuten unsere Hunde emotional aus. Sie beuten uns aus und manipulieren uns, wenn man so möchte, um im Menschenrudel zu ihrem Recht zu kommen. Ein gegenseitiger Deal. Der Spaß und Lebensfreude bereiten oder ein Desaster werden kann.


    Nun will der Mensch den Deal einseitig aufkündigen. Das ist der Krisenfall mit akutem Nahrungsbedarf. :staunen:


    Wie gesagt, ich habe zwei davon zum Tierarzt für die letzte Spritze getragen, um deren Leiden zu ersparen. Ich würde mich im Krisenfall genauso verhalten, mit dann zur Verfügung stehenden, geeigneten Mitteln.


    Nächste Frage: deren Fleisch essen. Ich mache schon heute Witze, was für eine schöne Handtasche ihr Fell abgeben würde. Als Vegetarier bin ich zwar laut TE disqualifiziert, eine sachliche Antwort zu geben, aber mein S&P greift weit über meine Entscheidungsfindung für das Alltagsleben hinaus. Ich würde und ich werde Fleisch essen, Tiere töten, um mein eigenes Leben zu erhalten.


    Differenziert: meinen Hund töten, weil ich Hunger habe ? Da müsste schon viel passieren, wie ich an anderer Stelle schrieb. Wird die Welt zu einer Wolfshöhle, werde ich zum Wolf. Um zu überleben. Und dann herrscht der Überlebensinstinkt und der ist dem tierischen näher als dem verkünstelten menschlichen.


    Was noch lange nicht bedeutet, dass man alle Moral, Ethik und Ethos über Bord wirft. Diese wird angepasst, um rational - kühl, sachlich, kalt - die eigene Lage zu umreissen und situationsabhängig zu entscheiden. Irrational ist die verwirrte Bedrohungs- und Gefahrenlage und ggf. ein hitziger Kampf um Ressourcen. Ist der Hunger gestillt, der einzelne Kampf entscheiden, kommt unsere menschliche Besonderheit, der reflektierende Denkapparat, wieder zum Zuge. Und das Stichwort Reue.


    Jeder der ein Tier, unabsichtlich oder absichtlich getötet hat, weiß wie es sich anfühlt und wie man damit umgeht. Bei Menschen ist der Tod wieder eine andere Erfahrung, selbst dessen Töten, unabsichtlich im Straßenverkehr oder absichtlich aus legitimisierten Gründen. Das alles prägt uns für unser Verhalten in Krisenzeiten.


    Will man sich selbst die Gelegenheit nehmen, den eigenen, lieb gewonnenen, seelenverbunden Hund töten zu müssen, wird man Maßnahmen ergreifen. Will man sein Fleisch, sein Fell, seine Knochen, seine Innereien verwerten, etwa als Tauschobjekt, Köder für größere Jagdopfer usw. wird man andere Maßnahmen ergreifen.


    Aber im Keller eingesperrt sitzen, den Hunde als einzigste Nahrungsquelle vor Augen, dieses Szenario ist absehbar.


    P.S. [INDENT]Wer über das bloße Fleisch in einem Lebewesen hinausdenkt, der kann sich verschiedene Religionen, Philosophien, Naturauffassungen anschauen, vielleicht hilft es sich diese Meinungen für sich zu klären, um daraus eine Rechtfertigung, Lebenseinstellung und letztliche Entscheidungspraxis zu entwickeln. Bei mir war das der Fall, ein paar Jahr vor dem ersten (eigenen) Hund. Die emotionale Verquickung ist bei jedem Tier anders.


    Beisst einen in der Krisenzeit der eigene Hund für lauter Hunger und aufgestauter Aggression (=Überlebenswille) legen manche Menschen mit Sicherheit den Schalter um. Sie tun es bereits in Normalzeiten. Das sind Menschen, die haben einen Hund. Andere haben sich bzw. leben mit einem Hund. In Freud und Leid. Deal. :gratuliere:[/INDENT]

  • Dass es Kannibalismus wegen Hunger gibt/gab ist bekannt. Das sind aber eher Ausnahmefälle. Im Beitrag oben stand es so, als wäre das grundsätzlich eine zwangsläufige Entwicklung, dem ist aber nicht so.


    Ob Hund essen oder nicht: Man wird's dann schon sehen, wenn es soweit ist. Da kann man ja beliebige Szenarien annehmen, z.B. entweder das Kind stirbt oder der Hund.


    Ich würde übrigens schon weitaus früher ansetzen: Ein großer Hund frisst fast soviel wie ein Mensch und bei Hunger ist das Hundefutter sicherlich auch lecker.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Glaube der Spruch ist von Freud: "Kein Mensch weiß wie im Voraus wie er sich in einer Extremsituation verhält." Wenn ich das berücksichtige kann ich keine definitive Prognose abgeben. In meiner heutigen Situation ist es für mich unvorstellbar und ich würde niemanden raten einem unserer Tiere etwas antun zu wollen!
    Wie ich danach weiter leben würde, was mein Gewissen sagen würde, das will ich mir gar nicht vorstellen.
    Von daher (Herrn Freud ignorierend), nein, würde ich nicht!
    Was den Beitrag betrifft in dem es heißt "was einen Namen hat kommt nicht auf den Teller," finde ich sehr gut. Allerdings würde meine Frau dann kurzerhand jedem Tier einen Namen geben und ich müsste Vegetarier werden (c;


    Gruß,
    der Thomas

  • Hallo, an alle nochmal
    Also ich habe keinen Hund, zumal ich zur Miete wohne.
    Aber in ein paar Jahren steht ein Kauf von einem Einfamilienhaus an,
    mit großem Garten und Auslauf (für meinen Freund).Dieser wird natürlich auch ein Familienmitglied und hoffentlich Haus und Hof Beschützer sein. Wie gesagt, jetzt wo Friede Freude Eierkuchen ist, kann jeder behaupten, wird nicht gegessen. Versteht mich bitte nicht falsch, aber die Situation die ich am Anfang beschrieben habe (Gott bewahre) ist eine absolute extrem Situation, wo die Kinder dabei wären und am verhungern sind. Aufmerksam bin ich ja auch in einem anderen Forum darauf geworden.
    Wie Eterus auch bin ich der Meinung: Wer weiß denn was wir in der Not tun, oder zu was wir in der Not fähig sind?!

  • Hallo Hansi,


    ich habe einen Hund, in einer Mietswohnung...


    Jedoch kann ich dir sagen, ich würde ettliche Pflanzenblätter/Wurzeln und würmer etc. essen, bevor ich an meinen Hund gehen würde.
    ( Ein Dicker Regenwurm soll wohl soviel Eiweiße enthalten wie ein Großes Ei )


    Mein Hund ist mir wohl wichtiger als fast jeder andere Mensch auf der Welt, er spendet wärme, geborgenheit, liebe, zuneigung etc.


    Und das egal ob du dick dünn dreckig arm oder reich bist.


    Nicht umsonst hört man immer wieder davon, das der Hund Wochenlang neben dem Toten Herrchen in der Wohnung blieb und nicht von ihm abgewichen ist ( und der Hund hat sein Herrchen in keiner dieser Berichte gegessen! ).


    Der Hund ist eben der allerbeste Freund des Menschen.


    Ich würde meinem Hund niemals etwas antun, egal wie ausweglos die Situation ist, eher gehe ich gemeinsam in den Tod.


    Lieben Gruß


    Prydae

  • Hallo,


    ich glaube die Entscheidung , meinen Hund zu töten und zu essen, wird mir von anderen abgenommen. Bei unseren gefüllten Kellern dauert es wohl lange bis wir so weit sind.


    Doch die Unvorbereiteten werden wohl schneller in hungernde Kinderaugen blicken und dann beim nächsten Gassigang zugreifen.


    Jetzt meine Frage, würdet ihr euren Hund mit Gewalt verteidigen, oder lieber eure letzten 10 Dosen hergeben? Und was ist dann euren Kindern?



    LG
    Leola

  • Zitat von Leola;151327

    Jetzt meine Frage, würdet ihr euren Hund mit Gewalt verteidigen, oder lieber eure letzten 10 Dosen hergeben?


    Hund = Familienmitglied. Ich würde alles an Hab und Gut verteidigen, im Rahmen des Selbstschutzes wie für das Überleben der Gruppe. Wegen 50 Euro im Geldbeutel riskiere ich keine Verletzungen mit wochenlanger Genesung, in einer Krise womöglich der Anfang vom Ende.


    Die Frage nach den 10 Dosen soll den Wert eines Familienmitglieds aufwiegen ? Da wäre ich ein schlechter Rudelführer. Ja klar gibt es eine Situationseinschätzung, auf der Flucht mit konkretem Ziel und kalkulierbaren Alternativen, die Aussicht eines lebensrettende Fähre/Mitfahrgelegenheit zu erreichen, verzichte ich liebend gerne auf 10 Dosen. Diese Relation ist bei jedem anders, je nach versteckten Wertgegenständen, die sich als Tausch anbieten. Umso leichter man sich von offenbar Wertvollem trennt, desto eher werden weitere, höherwertige Gegenstände vermutet. Also wird um jede Dose gerungen. Es muss einem Angreifer/Räuber deutlich gemacht werden, dass mit Widerstand zu rechnen ist, sonst ist man Opfer. Lieber Gegner und Risiko als Opfer und Totalverlust plus Lebensgefahr.


    Deshalb ist das Suchen von Verbündeten, ähnlich Betroffenen, meine zentrale Strategie. Der Hund an der Seite ist ein guter Alarmgeber, treuer Freund auch für anfangs Fremde und gleicht in einer Notgemeinschaft seinen Futterbedarf mehr als aus.

  • Hi


    Ich habe Katzen, Fische, und eine Vogelspinne als Haustier. Ich hatte auch schon Kaninchen und Bartagamen und noch mehr Vogelspinnen. Die Schwester der Frau hat einen Hund. Während ich Katzen, Fische, Echsen, Kaninchen und Spinnen in einer Notsituation wohl töten und essen würde, hätte ich bei einem Hund bessere Verwendungsmöglichkeiten. Im Gegensatz zu mir kann der Hund wesentlich leichter Wild aufstöbern und kleinere Tiere auch jagen und töten. Ich würde ihn von daher eher zur Jagd "umerziehen". Ein Hund kann einem auch vor Angreifern schützen und frühzeitig warnen.


    Wenn die Situation also dermassen katastrophal wäre, dass es nichts mehr zu essen gäbe ausser demeigenen Hund, wäre es vermutlich keine Welt mehr, in der es sich zu leben lohnt.

  • Zitat von Stefan;151348


    Wenn die Situation also dermassen katastrophal wäre, dass es nichts mehr zu essen gäbe ausser dem eigenen Hund, wäre es vermutlich keine Welt mehr, in der es sich zu leben lohnt.


    Hallo Stefan,


    manchmal können Welten sehr eng sein, obwohl die Welt um Dich herum noch in Ordnung ist. Etwa beim Segeln auf hoher See oder bei einer Tour in der Sahara. Wir hatten da nie einen Hund dabei und waren also nie versucht, ihn zu essen. Aber Du kommst in beiden Fällen schnell in eine Situation, in der Du begreifst, dass die Hilfe nur die Bordmittel sind.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo,


    kann mich nur einigen meiner Vorredner anschließen: Hund ist absolut gleichzusetzen mit einem Familienmitglied!


    Wenn ich es mir recht überlege, nutzt mir in einer entsprechenden Situation mein Hund weit mehr als so manches andere Mitglied.


    Wenn ich mir vorstelle dass ich jemanden an meiner Seite weis der mich vor Gefahren warnt, mich bei der Nahrungssuche unterstützt (oder umgekehrt!), mir bei der Verteidigung unseres Hab und Gutes zur Seite steht - tja, dann überlege ich mir nicht lange ob ich mit so jemanden meine Vorräte oder meine Unterkunft teile.


    Denke ich dagegen an den einen oder anderen Verwandten, hmm, da kommmen mir schon ein paar Zweifel ...


    Fazit: Den eigenen Hund essen ?? ... wie seid ihr denn drauf !?



    Gruss
    Dietmar

    Hunde retten Menschenleben - wir bilden sie aus.

  • Guten Tag. Bin noch nicht so lange hier im Forum und hole das Thema wieder hoch.


    1. Anmerkung. Als Schlachter hätte ich keine Skrupel auch einen Hund zu töten und weiter abbalgen und aufbereiten. Bei Gelegenheit würde gern mal Hundefleisch testen.


    2. Anmerkung. Hund ist in D. kein Schlachttier aber im Notfall werden nicht alle Gesetze beachtet. Will sagen Nahrung geht bei Hunger vor Gesetz.


    3. Anmerkung. Für mich gild unabhängig von Notzeiten das ich bei Schlachtung (zum Essen) und Nottötung (zur Entsorgung) eigentlich keine Unterschiede in der Tierart machen kann, Tier ist Tier und tot ist tot. Das es ein ja /nein geben kann liegt an den Räumichkeiten und Möglichkeiten vor Ort. Tötungen oder Schlachtwünsche an der Tierart festzumachen machen mich als Schlachter unglaubwürdig.


    Gruss Windfried Privater_Schlachter

  • Interessante Diskussion.


    Ich hatte mal einen Hund (Labrador), seit seinem Tod aber keine Haustiere mehr.
    Ich würde diese Frage für meinen Hund verneinen. Das liegt aber daran, das "Hund" für mich erst ab kniehöhe anfängt und was kleineres garnicht erst ins Haus kommt. Ein solches Tier hat für mich einen Mehrwert, der über das Kuscheln hinaus geht (wobei Kuscheln aber die meiste Zeit ausmacht). Kein anderes Tier hat einen solchen Nutzen und versteht uns Menschen so dermaßen gut, wie der Hund. Auch ist so ein Tier (oft) klug, schnell und mit der richtigen Ausbildung ein fähiger Bodyguard und Begleiter in allen Lebenslagen.
    Auch haben Menschen mit Hunden ein vergleichbares Sozialverhalten. Nicht umsonst ist die Geschichte "Mensch und Hund" seit Jahrzehntausenden eine (auch evolutionäre) Erfolgsgeschichte. Ich behaupte sogar, dass der Hund großen Anteil daran hat, dass aus dem Menschen das wurde, was er heutzutage ist. Ich empfinde es deswegen auch nicht bedenklich, dass solche Tiere "vermenschlicht" und zu Familienmitgliedern werden. So schlimm kann eine Situation gar nicht werden, dass ich meinen Hund verspachteln würde - und wenn, dann ist sowieso schon alles vorbei.
    Anders sieht es schon wieder aus, wenn ich zu dem Tier keinen Bezug habe, dann würde ich es wohl tun.


    Wir haben da so einen nervigen Kläffer in der Nachbarschaft, den esse ich dann als allererstes :winking_face:


    lg
    Basmyr

  • Moin,


    ich glaube zum Thema Haustiere essen,
    muß jeder mit sich selber aus machen und vielleicht hängt es auch von der Art des Tieres zusammen.
    Ob ich meinen Hund esse, der mich beschützt oder auf der Jagd begleitet oder die mageren Hühner die Eier legen sollen, ist glaube ich ein unterschied.


    Obwohl sich bei uns ein sehr bizarre Situation entwickelt hat, die schon recht lustig ist.
    Meine Frau droht fast täglich einen Pferd von uns, damit das es in die Dose kommt :staun:


    Aber das Handzahme Hühnchen, was ein Ekzem am Fuß hatte und ich mich schon auf Hühnersuppe gefreut hatte:lachen: wird zum Tierarzt geschleppt, Kosten 21 euro :verärgert::verärgert: dafür bekomme ich drei neue Hühner.


    Aber wie gesagt, muß jeder selber wissen.




    Ach so, BITTE BITTE nicht steinigen, schlagen oder sonst was, aber wird nicht in einigen Schweizerregionen noch Hund gegessen??:fearful_face:

    Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli

  • Ich wünsche allen Survivalromantikern, dass sie nie in die Situation geraten, in der sie vor die Entscheidung gestellt werden, ob sie ihr geliebtes Haustier essen oder ihre Kinder hungern lassen müssen.

    Die Welt ist manchmal grausam zu Idealisten. Lest mal Amundsens Bericht "In Nacht und Eis", da spielt dieses Thema eine wichtige Rolle.
    Und ja, ich habe Hunde, und ich habe auch schon Hund gegessen...


    Das Märchen von den Hundeessenden Schweizern ist in etwa so fundiert wie dasselbige in Deutschland, dass Pferde keine Nieren haben und das Fleisch deswegen mit Urin kontaminiert ist.

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Spannendes Thema, ich antworte hier, auch wenn es das so ähnlich wohl schon an anderer Stelle gegeben hat.



    Früher habe ich wie so manche auch dazu geneigt, Hunden, die kleiner als Kniehöhe sind, vollwertiges Hundsein abzusprechen. Seit dem ich anders auf die Welt sehe und seitdem ich mit meiner Kleinen lebe, die laut Tierärztin evtl. ihr ganzes Leben auf der Straße in D verbracht hat, ohne Unterwolle und extrem zart gebaut, von Autos allzu leicht zu übersehen, denke ich anders und habe großen Respekt. Sie zeigt mir, wie man Mäuse jagt etc.



    Sie ist eine hyperaktive Kläfferin, weil sie immerzu extrem wachsam sein musste, um zu überleben, also genau die Art Hund, die viele Menschen gern belächeln. So wittert sie noch Gefahr, wo im Zusammenleben mit mir ihr gar keine mehr droht. Das geht vielleicht nie ganz aus ihr raus und mir ist egal, ob manche Menschen mich deswegen als Tussi mit Trethupe kategorisieren. Ich hingegen weiß, wie stark unsere Bindung schon ist und dass meine Hündin ihr Leben geben würde, um mich zu schützen, auch wenn sie weniger als 5 kg wiegt. Wir verlassen uns aufeinander und so jemanden töte ich nicht, egal, ob Mensch oder Tier, ich setze den Mensch auch nicht übers Tier, selbst wenn ich seit einer Weile keine Vegetarierin mehr bin.



    Ja, es gibt zig Berichte, was Menschen tun, wenn sie Hunger und Durst leiden. Und neben Instinkten gibt es eben trotzdem auch Charakter, Persönlichkeitsstruktur, selbst errungene Kultur, Moral und Weltanschauung, sowie Sozialisierung, die als Faktoren hineinspielen werden in eine Entscheidung. Beweisen kann ich es nicht, aber ich kenne meine Abgründe und Grenzen, weil ich sie immer neu hinterfrage und darauf, sowie auf anderen, selbst erlebten Extremerfahrungen basierend gehe ich davon aus, dass es mir sehr wohl möglich ist, eine realistische Antwort auf dieses theoretische Extrem-Szenario zu geben.



    Für bestimmte WC-Szenarien behielte ich mir z. B. eh eine Selbsttötung vor, es gibt Situationen, die will ich gar nicht überleben, egal, ob ich allein unterwegs wäre oder in einem Verbund. Und um letzlich die Frage konkret zu beantworten: stünde ich vor der Wahl, meinen Hund zu essen oder zu sterben, hielte ich es wie Prydae und würde uns beide töten. Und auch an der Stelle unterschiede ich nicht, ob ich mit Mensch oder Tier unterwegs bin.



    Mich mit solchen Fragen nicht verschämt, sondern offen auseinanderzusetzen und auch eventuell Unangenehmes über mich herauszufinden, halte ich für sehr wichtig, damit ich mich selbst gut einzuschätzen lerne. So muss ich nicht bei jeder Krisensituation in Panik ausbrechen, weil ich emotional überfordert bin, ob dem, was da über mich hereinbricht, sondern kann mit Herz und kühlem Kopf agieren.