Zustandsüberwachung der Fenster/Türen

  • Hatte ich neulich bei einem Freund gesehen:


    http://www.hoppe.com/de/de/fen…e-innovationen/secusignal


    Diese Fenstergriffe registrieren den Zustand des Fensters (gekippt, offen, zu). Dafür ist keine Verkabelung notwendig, die Teile erzeugen ihre Energie beim Tätigen des Griffmechanismus. Der Kumpel von mir fand aber die Überwachungseinheit zu simpel, außerdem fehlte ihm eine komfortable Online-Überwachung und Benachrichtigung. Der hat dann folgende Lösung entwickelt und bei sich eingebaut:


    Das von Hoppe genutzte Funksignal EnOcean meldet seine aktuelle Stellung -und damit den Öffnungszustand des entsprechenden Fensters– an alle Empfänger in denen der jeweilige Fenstergriff eingelernt ist. Die Empfänger werten das gesendete Signal aus und geben es z. B. an ein übergeordnetes Reglersystem weiter. Er hatte bei sich einen Loxone-Bus installiert und an diesen die Meldung weitergegeben.


    http://www.loxone.com/enuk/start.html


    Mit dem Loxone-Bus hat man auch verhältnismäßig einfach die Möglichkeit eine grafische Oberfläche für das Eifon oder Android-Geräte zu erstellen, dann kann man den Zustand jederzeit ansehen oder bei geeigneten Installationskomponenten eine Mail/SMS bekommen. Fand ich ne coole Lösung für Fensterüberwachung.


    Wen das Thema BUS-System für zu Hause noch interessiert ohne das man Steuerleitungen verlegen muss auch mal hier reinschauen:


    http://www.digitalstrom.com/Idee/Komfort/


    Könnte man natürlich bei entsprechender Verknüpfung auch mit den Hoppe-Griffe verlinken.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ich verwende bei mir das Homematic System, welches auch eine derartigke Option anbietet. Preislich ist dieses, für mich, besser und die Konfiguration ist denkbar einfach. Da es bereits eine große Community gibt, ist auch die Entwicklung entsprechend ausgereift (Handy Apps, etc..). Die Kommunikation der Komponenten läuft hierbei über ein AES Verschlüsseltes Funkprotokoll.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Habs nur kurz überflogen


    Sehe ich das richtgi: Wenn das Fenster aufgebrochen wird ohne den Griff zu drehen meldet das Teil grün?
    Wenn die Meldung über die Griff-Position läuft, sehe ich den Sinn nicht ganz?


    Gruss Scar

  • Die Kombination macht es ... um sicher zu gehen müsste das Fenster mit Magetkontakt auf öffnen des Rahmens, mit Drehkontakt auf Zustandsüberwachung des Griffes und mit Glasbruchsensor auf Zustand des Fensterglases überwacht werden. Ganz sicher wäre man dann weiter nur noch mit Infrarotschranken auf Durchtritt.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Hallo,
    Es gibt Anlagen die auf Luftdruckunterschiede reagieren. Angeblich auch wenn Fenster gekippt oder offen sind.
    Wenn das funktioniert, dann braucht man diese ganzen Sensoren ja nicht. Hat da wer Erfahrung?


    Sokaris, du bist aus Kärnten? Nähe wo denn?


    Gruß
    Gerald

  • Luftdrucküberwachung ist imho immer fehleranfällig. Spätestens nach einer Woche Fehlalarme stellt der Benutzer das ab und damit ist die Anlage nutzlos.


    Ist in Kärnten nicht alles in der Nähe von Klagenfurt? :)

    acta, non verba - viribus unitis

  • Die Geräte mit Luftdrucküberwachung sind tatsächlich recht anfällig.
    Ich habe hier 2 solche Geräte von QUORUM (A-160 mit Zusatzgerät Sirene+Blitz), bei Starkwind zu viele Fehlalarme mit Höllenlärm.
    Derzeit deswegen nicht mehr im Alarmbetrieb. Als Zutrittmelder mit dem kleinen Beeper i.O.

    Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe :brech: (brech.. , das stand mal was anderes :nauseated_face:)

  • Hallo,


    ich konnte mir neulich eine ältere Unternehmersvilla, die sich ein Bekannter gekauft hat, diesbezüglich genauer anschauen. Es waren dort alle Fensterscheiben jeweils mit einem eigenen aufgeklebten und verkabelten Glasbruchsensor versehen. Das ist extrem viel Aufwand, so waren z.B. an einem "Designerfenster" unterm Dach, das aus sechs einzelnen Scheiben bestand, eben auch sechs Glasbruchmelder verbaut. Das ist IMO die konsequenteste Lösung und auch am wenigsten fehleranfällig - wenn man davon absieht, dass die Klebung der Sensoren nach mehr als 20 Jahren nicht mehr die beste ist und mancher dieser Melder von selbst von der Scheibe fällt.


    Bei Funksensoren muss man sich immer im klaren sein, dass Funkverbindunge sehr leicht störbar sind. Es gibt verschiedene Ansätze, wie man Funkalarmanlagen überlistet. Da die Funkfrequenzen frei verkäuflicher Funkalarmanlagen bekannt sind, zum Teil auch die Kommunikationsprotokolle recht simpel sind, kann sich ein Angreifer in Ruhe vorbereiten. Am einfachsten ist es, wenn man den Typ der verwendeten Funkalarmanlage herausbekommt: dann braucht der Angreifer nur eine baugleiche Basisstation/Alarmzentrale mitzubringen und kann aus sicherer Entfernung von ausserhalb versuchen, die Funksensoren auf seine Zentrale anzulernen bzw. durch simples Probieren den Zugangscode herauszufinden und dann einfach einen Deaktivierungsbefehl senden. Man kennt das ja von Anrufbeantwortern mit Fernabfragefunktion: das Standardpasswort ist "0000" oder "1234" und schon kann man die "Raumhören-Funktion" des ABs von überallher aktivieren. Und 90% der Benutzer solcher Geräte ändern nie die Standardeinstellungen... Bei WLANs ist es ähnlich (Stichwort "war driving").


    Eine zweite Methode, Funkalarmanlagen zu überlisten, ist die Funkverbindung zwischen Sensor und Zentrale zu stören. Das kann man auch bequem von aussen probieren. Bei einer gut konzipierten Anlage müsste die Unterbrechung der Funkstrecke eigentlich Alarm auslösen. Tut sie es nicht, funkt der Angreifer halt einen "Dauerton" und steigt solange ungestört in die Bude ein. Ist übrigens auch eine Methode, um in abgestellte Autos zu kommen: man stört den gefunkten "Schliessen"-Befehl des Autoschlüssels, den der Besitzer nach dem Verlassen des Wagens gedankenverloren durch Knöpfchendruck am Schlüssel sendet. Kommt dieser Befehl wegen der Funkstörung nicht bei der ZV des Autos an, bleibt es einfach offen (manche Hersteller haben deshalb ein Safety Lock implementiert, da schliesst sich ein Auto nach 30s von selber ab).


    Also generell wäre ich deshalb bei drahtlosen Alarmanlagen skeptisch. Genauso würde ich die Finger von vernetzten Alarmanlagen lassen, deren Zustand ich übers Web oder eine App abfragen kann. Wenn ich das kann, kann das ein Angreifer auch. Und so eine Steilvorlage muss ich einem Einbrecher nicht geben, dass er via App meine Alarmanlage fragen kann, ob sie aktiv ist.


    Gut finde ich Sensoren, die gekippte Fenster bzw. offene Türen erkennen. Das kann man auf einer Meldelinie zusammenfassen und z.B. mit einer auffälligen Warnlampe im Innenbereich der Haustüre verknüpfen. Einfach als Erinnerung, wenn man das Haus verlässt: "He! Du hast ein Fenster nicht zugemacht!" So wie das Autos heute auch signalisieren: Heckklappe nicht richtig zu etc.
    Denn die Mehrzahl der erfolgreichen Wohnungseinbrüche geht auf solche Fehler zurück. Ein gekipptes Fenster oder eine Terrassentür bekommt man in Sekunden nahezu geräuschlos aufgehebelt.


    Grüsse


    Tom

  • Also ich bekomme bei einer Kommunikationsstörung genauso eine Mitteilung meiner Alarmanlage. Ist also bei mir von der Wertigkeit her einem Sabotagealarm direkt an Gerät gleichgesetzt.


    Die Funkkommunikation selber ist AES verschlüsselt... da sollte auch nicht viel daneben gehen.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Hallo,
    ist zwar ein bisschen am Thema vorbei, trotzdem möchte ich darauf hinweisen dass nur ein mechanischer Einbruchschutz wirkungsvoll Einbrecher draußen hält.


    Glasbruchmelder, Magnetkontakte und dergleichen sind nur als Ergänzung sinnvoll.


    Im Ernstfall, also wenn Einbrecher (oder Plünderer?) wirklich rein möchte(n) hilft keine Alarmanlage.


    Nachfolgend ein paar gute Links:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Einbruchschutz
    http://www.polizei.bayern.de/s…ng/technik/index.html/449


    Wenn es der Geldbeutel zulässt:
    Alle Fenster und Türen in RC6 (nach DIN EN 1627) und FB 7 (DIN EN 1522) ausführen.


    Zusätzlich sind schusssichere Rollläden sinnvoll. Bitte dran denken ob diese bei einem Stromausfall noch betätigt werden sollen.


    Vorteil bei elektrisch betriebenen Rollläden: alle Rollläden können gleichzeitig runter gefahren werden (z.B. Panikschalter)


    Vorteil bei manuell betriebenen Rollläden: diese lassen sich auch bei einem Stromausfall betätigen


    Noch besser wäre es wenn Türen und Fenster sprengsicher ausgeführt werden.
    Das kann sich der Normalbürger aber sicherlich nicht leisten.

  • Sinn einer Einbruchmeldeanlage ist es auch in erster Linie, einen Einbruch anzuzeigen. Verhindern kann man den natürlich nicht damit, wobei eine Aussensirene, die großes Tamtam in einem bewohntem Gebiet macht, normalerweise doch recht effektiv abschreckt.


    Natürlich helfen nur bestimmte Schutzklassen gegen mechanisches Eindringen, hier jedoch von explosionssicheren Ausführungen zu sprechen geht tatsächlich etwas am Thema vorbei. Das haben zumeist nichtmal die Institutionen von denen man es erwarten würde.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Zitat von sokaris;157912

    wobei eine Aussensirene, die großes Tamtam in einem bewohntem Gebiet macht, normalerweise doch recht effektiv abschreckt.


    Das sehe ich genauso wenn man von "normalen" Einbrechern ausgeht. Die in diesem Forum oft angesprochenen Plünderer werden von einem bisschen Lärm sicherlich nicht abgeschreckt. Stellt euch nur eine bewaffnete Gruppe vor die durch die Straßen zieht und systematisch die Häuser ausräumt.



    Zitat von sokaris;157912

    Natürlich helfen nur bestimmte Schutzklassen gegen mechanisches Eindringen, hier jedoch von explosionssicheren Ausführungen zu sprechen geht tatsächlich etwas am Thema vorbei. Das haben zumeist nichtmal die Institutionen von denen man es erwarten würde.


    Explosionssichere Ausführungen von Türen und Fenster machen sehr wohl Sinn. Siehe das zuvor angesprochene Szenario mit den Plünderern. Es hängt immer von dem persönlichen Sicherheitsbedürfnis ab.

  • Bei umherziehenden Mobs wird eine 0815 Alarmanlage höchstwahrscheinlich schon lange stromlos sein und dementsprechend keinerlei Wirkung mehr haben.


    Explosionssichere Aussenhaut ist für ein "normales" Haushaltsbudget utopisch und daher auch nicht wirklich möglich. .. das meinte ich weiter oben schon, das sogar staatliche Institutionen mit Budget ohne Ende eine derartige Schutzklasse nicht aufweisen können weils zu teuer wäre.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Hallo,

    Zitat

    Explosionssichere Ausführungen von Türen und Fenster machen sehr wohl Sinn.

    Und was ist mit den Mauern? Wenn ich explosionssichere Türen und Fenster einbaue, dann brauch ich auch Stahlbetonwände, ansonsten ist das Fenster zwar heile, aber die Mauer drumrum ist weg. Von dem her ist Explosionssicher mMn utopisch.


    Außerdem, was nutzt es mir wenn ich weiß das Fenster is hin, wenn draußen 100 Leute stehen und rein wollen...
    Ich glaub wir sollten uns auf "normale" Verhältnisse einigen. Die auch vom Budget her einigermaßen im Rahmen liegen.


    Gruß
    Gerald

  • Wenn man über das entsprechende Budget verfügt und ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis hat, warum soll man sein Haus dann nicht mit einer explosionssicheren Außenhaut versehen?


    Ich denke wir sind uns einig dass solch ein Haus mehr Schutz bietet...

  • Hier wäre, wenn überhaupt, imho eher über die explosionsschützenden Tapeten nachzudenken, mit denen man ein Haus mit einem halbwegs vetretbaren Budget besser absichern könnte.... alles andere ist ein Bunker, eine US Botschaft, oder science fiction.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Hallo,
    ich habe einmal in einem (Galileo?) Beitrag gesehen, daß Platten aus Mais hervorragend vor Explosionen schützen, bzw die Energie absorbieren können.
    Auf die Schnelle habe ich jetzt nichts als den folgenden Link gefunden: http://www.verkehrsrundschau.d…uer-container-471884.html


    Das dürfte sich auch auf ein Haus anwenden lassen, möglicherweise hat man sogar eine bessere Dämmung damit. Die Kosten kann ich natürlich nicht anschätzen. Ev. ist es sogar im Eigenbau machbar, wenn man sich damit mal beschäftigt.
    Nachtrag: Folgender Auszug ist aus diesem PDF entnommen:
    http://www.securitas.com/Globa…/Focus_Ausgabe_5_2008.pdf


    "Nicht über die vielfältigen terroristischen

    Gefahren, auch über
    Abwehrmöglichkeiten
    wird berichtet. Fraunhofer-Forscher wollen
    nach einem Bericht im Handelsblatt am 17.
    Oktober die Folgen verheerender Anschläge
    auf Gebäude mit Mais abmildern. Schnipsel
    aus Maiskolbenspindel werden zu zwei cm
    dicken Platten gepresst, die dann als „Bio-
    Beton“ von außen an das Mauerwerk ange
    -
    bracht werden. „Das Material verdichtet sich
    bei Druckwellen, etwa durch eine Autobom
    -
    be, so dass es so viel Energie aufnimmt, dass
    das Gebäude unbeschädigt bleibt“, erklärt
    Klaus Thoma, Leiter des Fraunhofer-Instituts
    für Kurzzeitdynamik. Die Maisplatten würden
    wie Styroporplatten an die Fassade geklebt.
    Daher könnten auch problemlos bestehende
    Bauten gesichert werden. Und weil Glas
    -
    splitter aus berstenden Fenstern nach einer
    Detonation noch im Umkreis von zwei km
    für Verletzte sorgen, arbeiten die Fraunhofer-
    Forscher an gardinenartigen Sicherheitsnet
    -
    zen, in denen sich Splitter verfangen und
    an Fenstern, die sich bei einer Explosion in
    Sekundenbruchteilen öffnen. In der Oktober-
    ausgabe der Fachzeitschrift WiK (S.86-90)
    schildert Klaus-Henning Glitza die zuneh
    -
    mende terroristische Angriffsmethode der
    Sprengfalle, gegen die sog. Leichtpanzer kei
    -
    nen ausreichenden Schutz böten. Der Markt
    biete aber eine ganze Reihe von Fahrzeugen,
    deren Panzerungen eine entsprechende
    Sicherheit gewährleiste."


    Gruß
    Gerald

  • Ich will jetzt eigentlich nicht dumm wirken, aber was heißt explosionssichere Türen und Fenster ? Soll das bedeuten das es Fenster gibt welche der Zerstörungskraft einer H-Bombe wiederstehen? Oder doch nur einer Handgranate, eventuell auch nur der eines Piraten?


    Das sollte doch irgendwie näher spezifiziert sein.


    LG Wolfgang

  • Zitat von Isuzufan;158595

    Ich will jetzt eigentlich nicht dumm wirken, aber was heißt explosionssichere Türen und Fenster ? Soll das bedeuten das es Fenster gibt welche der Zerstörungskraft einer H-Bombe wiederstehen? Oder doch nur einer Handgranate, eventuell auch nur der eines Piraten?


    Fenster die einer H-Bombe widerstehen gibt es bestimmt nicht. Glaube nicht dass es ein durchsichtiges Material gibt dass solch hohen Temperaturen standhält. Habe jedenfalls noch keinen Bunker mit Fenstern gesehen.


    Das Wort explosionssicher ist eigentlich irreführend. Einen absoluten Schutz gibt es natürlich nicht.
    Man kann sich aber Türen, Fenster und Wände (ein)bauen, die einer definierten Explosionskraft widerstehen, also sprengwirkungshemmend sind.


    Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Panzerglas



    Achso, Piraten werden sicherlich abgehalten. Aber nur die, die keine H-Bombe zur Verfügung haben.

  • Piraten sind bei uns in Ösiland so kleine Silvesterknallkörper .


    LG Wolfgang