Feuerlöscher...

  • Hallo,


    ich war letzte Woche auf einem Lehrgang "Brandschutz" der Berufsgenossenschaft, bei dem interessante Informationen weitergegeben wurden..


    Folgende Punkte find ich wichtig und möchte euch diese nicht vorenthalten.


    Löschdecke und Küche - Eine Löschdecke soll in Verbindung mit Fettbränden nicht mehr verwendet werden, ich war selber verwundert da ich selber eine in der Küche habe.
    Gründe: Die Decken sind so groß, das man beim Gehen nichts sieht und hält man sie niedriger stoplert man über die Decke (wenn man diese gemäß Anleitung verwendet). Die Decke muss auf den Brand abgelegt werden, kein Sicherheitsabstand. Die Decke soll zum Beispiel bei einem Herd an allen 4 Seiten herunterhängen, sonst schlagen die Flammen seitlich heraus und da beinahe alle Herde etc an der Wand stehen oder angrenzend an den Küchenmöbeln stehen ist dies nicht möglich. Die Decken können sich mit Fett voll saugen. Wir haben einige Videos gesehen die diese Argumente untermauern.
    Bei einem Fettbrand sollen spezielle Fettbrandlöscher eingesetzt werden.


    Das Pulverfeuerlöscher nicht mehr eingesetzt werden sollen, ist mittlerweile ja bekannt. Ich habe hier im Forum auch schon einige Beträge diesbezügich gelesen. Pulverfeuerlöscher löschen das Feuer zuverlässig, jedoch ist der Schaden durch das Pulver beachtlich. Eine Umstellung auf Schaumfeuerlöscher sollte erfolgen.


    Was mir gefallen hat ist der Einsatz von Feuerlöschsprays, diese dürfen jedoch bislang nicht Gewerblich eingesetzt werden. Aber für den Hausgebrauch sicherlich sinnvoll, diese Spraydosen haben ein (Prymos 3 Jahre) und benötigen keine Wartung (alle 2 Jahre). Empfohlen wurden uns die Feuerlöschsprays von Prymos, diese haben die Referenten selber mit verschiedenen Modellen getestet und waren die Besten.
    http://www.prymos.de/
    Das Gewicht beträgt ca. 830g und passt somit auch in einen Rucksack...



    Viele Grüße
    Die Grille

  • Hallo!


    Ich Bedanke mich auch zunächst für die tollen und ausführlichen Informationen! Der Lehrgang war mit Sicherheit sehr spannend.
    Was hälst du von dem Bestellen von feuerlöschern über das Interent? Ich würde mir gerne auf http://www.brandschutz24shop.com einen Handfeuerlöscher kaufen und einen Schaumfeuerlöscher. Das der Pulverfeuerlöscher mehr Schaden anrichtet habe ich auch schon öfters gehört, aber konnte mich noch nicht durchdringen diesen auszutauschen. Welche Marke ist empfehlenswert? Muss es unbedingt ein GLORIA sein?

  • Hi,
    ich hatte mir vor zwei Jahren auch ein paar Internet-Shops für Feuerlöscher angesehen.
    Dann habe ich die Gelben Seiten aufgeschlagen und gesehen, dass 500 Meter von meinem Haus entfernt eine Firma für Brandschutzservice ist.
    Dort habe ich mir einen CO2 und einen Schaumlöscher geholt. Der Preis war auch nicht teuerer als in den Internet-Shops (10 - 15 € mehr hätte ich auch akzeptiert). Aber dort kann ich alle 3-4 Jahre meine Löscher zur Überprüfung vorbeibringen (alle 2 Jahre hat er für etwas übertrieben gehalten, 5 Jahre aber doch etwas zu viel - natürlich nicht offiziell. Im gewerblichen Bereich sind zwei Jahre vorgeschrieben).
    Ciao
    Lupus

  • Hallo,
    wichtig ist das es sich um einen Aufladelöscher handelt, dieser steht nicht unentwegt unterdruck.
    Hier ein Link http://www.baua.de/de/Themen-v…_blob=publicationFile&v=3 dort sind viele
    Hinweise gegeben. Mein Fehler durch unkenntnis war auch das ich von den Löschmitteleinheiten nichts wußte, ich dachte 6kg sind 6kg, aber hier gibt es einige
    unterschiede. 5.2.1 Grundausstattung mit Feuerlöschern für alle Arbeitsstätten, dort kann man entnehmen wieviele Löschmitteleinheiten für wieviel m² sinnvoll sind. Löschmitteleinheiten sind nicht gleich Feuerlöscher, siehe die Tabelle unter 4.2


    Bei CO² Löschern ist darauf zuachten das das Löschmittel mit ca- -72°C austritt und nicht auf Personen gerichtet werden darf.


    Auf dieser Seite habe ich eine "Familienlösung gefunden" da hat man dann auch einen anhaltspunkt welche Mengen sinnvoll sind.



    Ich habe bereits seit Jahren einen zusätzlichen Feuerlöscher im Schlafzimmer stehen, was nützt mir der Löscher im Keller oder im Heizungsraum wenn etwas in der Nacht im Flur oder bei der Treppe brennt...


    Viele Grüße
    Die Grille


    Die alten Feuerlöscher nimmt die Feuerwehr gerne zum üben her...

  • Zitat von Grille;158091


    Die alten Feuerlöscher nimmt die Feuerwehr gerne zum üben her...



    Da habe ich hier in Hamburg von der Berufsfeuerwehr ganz andere Aussagen bekommen. Wir hatten ca. 45 alte "abgelaufene" Löscher nach unserem Firmenumzug innerhalb Hamburgs. Die Feuerwehr hat dankend abgewunken. Ich habe mir daraufhin einige der CO2-Löscher für privat einkassiert. Den Rest mussten wir kostenpflichtig entsorgen lassen.


    Ist halt grade in HH ein dolles Geschäft (--> Billstraße): Allen möglichen Krams für teuer Geld "entsorgen" lassen, und dann nach Afrika weiterverschachern...


    Tipp am Rande:
    CO2-Löscher durchstechen bei Erstbenutzung eine kleine Metallfolie, die als Dichtung dient. Danach sind die Dinger nicht mehr garantiert 100% dicht. Ich habe damals testweise mit zwei Löschern in der Tiefgarage ein bischen rumgesprüht (mit ca. 2-3m Abstand ist von den -78°C nur noch ein kühles Lüftchen spürbar) und nachher das Gewicht gemessen. Die Dinger verlieren hier pro Jahr etwa 100g (von 2000g Füllung).

  • Bei uns aufm Dorf sieht die Feuerwehr das anders... Wobei bei 45 Stück würden die wohl auch ablehnen.


    Einen Feuerlöscher mal testen und dann weiter aufzubewahren finde ich fahrlässig. Wenn ein Löscher benutzt wurde gehört der wieder geprüft und aufgefüllt. Wir hatten bei unserer Übung maximal eine Nutzungszeit von 12 - 15 Sekunden und wenn der dann schonmal genutzt wurde...

  • Zitat von Grille;158099

    [...] und wenn der dann schonmal genutzt wurde...


    ... dann taugt er immer noch dafür um festzustellen, wieviel er verliert. Und wenn ursprünglich 2000g CO2 drin waren, nach den Tests laut Waage noch 1600g vorhanden sind, von denen sich ca. 100g pro Jahr vom Acker machen - dann ist das ein kontrollierter Verlust. Ich weiß, was drin ist und was ich von dem Ding zu erwarten habe.


    Wer allerdings ein bischen rumsprüht und das Ding dann für einen Real-Einsatz als "neu" an die Wand hängt, der handelt tatsächlich fahrlässig. Als Mieter einer Wohnung bin ich allerdings auch mit "angepieksten" CO2-Löschern fast 100% aller anderen Mieter im weiteren Umkreis noch weit voraus.

  • Hallo,


    bei Feuerlöschern ist auch wichtig, dass die Behälter immer mal wieder überprüft werden.
    Insbesondere die CO2-Löscher können zu keinen "Bomben" werden wenn sie von innen korrodieren.
    Deshalb werden solche Löscher von einigen Feuerwehren nicht so ohne weiteres zum Üben entgegengenommen.


    Gruß
    Sobi

  • Hallo Grille,
    wurde auch etwas über Wassernebellöscher gesagt?
    Die halte ich für sehr praktisch für frostfreie Räume.


    Roman

  • Hallo roteto,
    ein Wasserfeuerlöscher hat den Nachteil das dieser in der Regel nur für eine Brandklasse geeignet ist und zwar "A", ferner ist die Löschmitteleinheit geringer als bei anderen Löschmitteln. Bezüglich dem Frostschutz haben die meisten entsprechende Mittel im Wasser das diese im 2 stelligen Minusbereich gelagert werden können, aber hier auf die Angabe des Herstellers achten.
    Meiner Meinung nach ist die Begrenzung auf eine Brandklasse nicht sinnvol, aber jeder sollte sein Umfeld zu den Brandklassen einordnen und die entsprechenden Feuerlöscher aussuchen und die Größe der Fläche berücksichtigen.


    Was mir noch ein gefallen ist, ein Feuerlöscher ist gedacht um einen Entstehungsbrand zu löschen und mehr nicht! Die Funktion des Löschers ist nur einige Sekunden gegeben und dann ist einfach Schluß!


    Viele Grüße
    Die Grille

  • Zitat von BVS-Sobi;158122


    Insbesondere die CO2-Löscher können zu keinen "Bomben" werden wenn sie von innen korrodieren.


    Gibt es dafür Quellen?


    Ich habe für mein Haus derweil nur CO2-Löscher vorgesehen. Hab mich mal tief gehend mit den Löschern beschäftigt und bin zu dem Schluss gekommen, dass


    a) Pulver gar nicht geht, da mehr im Eimer ist als der Brand ausmacht. Dann lieber die Bude abfackeln lassen und neu bauen.


    b) Schaumlöscher. Da ich FB-Heizung habe würden auch die unter meinem Estrich alles nach Jahren lahm legen. Genauso blöd also. Schaumlöscher sind auch nur Pulverlöscher + Wasser (na ja so ungefähr).


    c) Wasserlöscher. Bei Elektrik zu tricky und für viele Sachen nicht ausreichend.


    d) CO2. Löscht leider auch nicht alles und ist hinsichtlich O2-Verlust gefährlich in Räumen. Wenn man das weiß, kann man aber viele Sachen im Anfangsstadium bekämpfen. Danach ist eh abhauen angesagt.



    Werd mir wohl für ausufernde Notfälle trotzdem noch einen Schaumlöscher für Fettbrände zulegen… Das Zeugs kriegt man sonst ja überhaupt nicht in den Griff.


    cu Tom

  • Zitat von eraperp;163243


    b) Schaumlöscher. Da ich FB-Heizung habe würden auch die unter meinem Estrich alles nach Jahren lahm legen. Genauso blöd also. Schaumlöscher sind auch nur Pulverlöscher + Wasser (na ja so ungefähr).


    Kannst Du mir das mit dem Estrich näher erläutern? Da fehlt mir jegliches Wissen dazu.


    LG Wolfgang

  • Unter meinem Estrich befinden sich die Elektroleitungen, die Wasserversorgung und alle Heizleitungen inkl. Zuleitungen. Des weiteren Steuerkabel, Antennenkabel, LAN-Kabel usw. Ebenso die komplette Isolierung für das Haus. Hab keinen Keller.


    Einen normalen Wasserschaden bekommt man wieder hin (Trocknung).
    Löschschaum ist extrem aggressiv mit der Zeit - daher meine Probleme damit.


    cu Tom

  • Die Aussage zum Löschschaum ist in jeglicher Hinsicht falsch.
    Löschschaum besteht aus Wasser und Luft, die über einen Schaumbildner (meist anionisches Tensid) zusammengebracht wird. Der Schaum ist messtechnisch maximal etwas basisch. Er ist faktisch chemisch nicht aggressiv.


    Beim Pulver handelt es sich um ein komplett anderes Löschverfahren, welches auf dem Unterbinden der katalytischen Reaktion des Feuers durch Elektronenpaarbindung funktioniert und nicht auf Abkühlung bzw. Erstickung. (Auch Inhibitionslöschverfahren genannt). Die verwendeten Slaze sind in der Tat recht aggressiv.


    Unter Preppergesichtspunkten würde ich den einfachen Wasserlöscher einsetzen, wenn man denn meint man braucht so etwas. Diese sind relativ leicht mit "bordmitteln" wieder zu füllen.
    Wir nutzen einfach Kübelspritzen, das ist effizient und zudem energieautark.


    TID

  • Hallo,


    für Entstehungsbrände zu Hause muss ich sehen, was dort brennen kann.
    Brennbare Flüssigkeiten haben ein anderes Brandverhalten als brennbare Stoffe der Klasse A!
    Bei Glutbildung ist CO2 ungeeignet.


    Schon einen Weihnachtsbaumbrand ist damit nicht endgültig zu löschen.
    Hier ist Wasser, insbesondere gesprüht, zur Kühlung an besten geeignet.
    CO2- Löscher sind eigentlich nur bei Elektronik-, Elektro- Technik zu empfehlen,
    da am wenigsten Löschmittelschaden entsteht.


    Durch eine Raumluftverdrängung bei größeren Mengen besteht Erstickungsgefahr.
    Bei jeder Firma, die Feuerlöscher prüft und auflädt, sind genauere Angaben zu der
    Gefährlichkeit von CO2-Löschern zu erhalten.
    Wie bei anderen Druckflaschen ist die Haltbarkeit begrenzt.


    Gruß
    Sobi

  • Zitat von T I D;163252

    Die Aussage zum Löschschaum ist in jeglicher Hinsicht falsch.
    Löschschaum besteht aus Wasser und Luft, die über einen Schaumbildner (meist anionisches Tensid) zusammengebracht wird. Der Schaum ist messtechnisch maximal etwas basisch. Er ist faktisch chemisch nicht aggressiv.


    Unter Preppergesichtspunkten würde ich den einfachen Wasserlöscher einsetzen, wenn man denn meint man braucht so etwas. Diese sind relativ leicht mit "bordmitteln" wieder zu füllen.
    Wir nutzen einfach Kübelspritzen, das ist effizient und zudem energieautark.
    TID


    Kann ich so nicht stehen lassen.
    Hast du mal on eine 3 Jahren alten Schaumlöscher gesehen, also einen ohne Patrone? Wenn nicht, mach das mal. Soviel zum Thema nicht aggressiv.


    Das mit der Spritze ist natürlich eine sehr gute Idee.
    Auch wenn Wasser vernebelt wird, was ja bei Löschern der Fall ist, geht das im Haushalt gut.
    Da ich ja hier überall FI eingebaut habe, werde ich wohl auf zusätzlich auf Wasserlöscher setzen oder/und ne Kübelspritze. Danke für den Tipp!


    cu Tom

  • Hallo Leute,
    meine Lösung beinhaltet auf jedem Stockwerk Rauchmelder, großen Pulverlöscher, Löschdecke 1mx1m und das da:[ATTACH=CONFIG]15829[/ATTACH]


    15 m Hohlkammerschlauch,hängt im Bad über ´nem Putzwasserhahn,ist sofort betriebsbereit-einstecken-loslaufen-abrollen-löschen.
    Für Entstehungsbrände ausreichend, ´nen Wasserschaden nehme ich in Kauf.Die Pulverlöscher kommen nur zur Not (z.B. Dachboden) zum Einsatz.


    Als 18jähriger habe ich Sonntag Mittag (war wie Kevin allein zu Haus) mal die von meiner Mutter vorbereiteten Pommes gemacht.
    Ab an den Esstisch und das Fett vergessen auszumachen.
    Konnte mit ´nem Pulverlöscher den "Brandherd" ablöschen, aber die Sauerei danach (Schwarzer Fettruß und das Löschpulver) waren nur mit einer
    Komplettrenovierung zu beseitigen.


    Als Ergänzung will ich noch 2 Kübelspritzen besorgen- das ist auch schon ´ne Weile auf der Agenda.
    Grüße
    HatzDiesel

  • Der einzige Nachteil nach dem Preis ist wohl der Temperaturbereich von +5°/60° Celsius.
    Ansonsten hat der eine super Performance,bin begeistert!
    Gruß
    HatzDiesel

    Glaube nicht alles was Du denkst.

  • Yep, den finde ich auch mal richtig gut.


    Da gibt es irgendwie 2 Varianten - einen Aufladelöscher (179 Euro) und einen normalen (84 Euro).


    Sind Aufladelöscher so viel teuerer?


    cu Tom